Herkunft der Samojeden: ein Hund aus dem hohen Norden
Der Samojede stammt aus der Region Sibirien, wo er von Nomaden gezüchtet wurde. Daran erinnert sein vollständiger Name: Samoiedskaïa Sabaka. Ziel der Zucht war es, einen familientauglichen Arbeitshund zu erhalten. Diese Eigenschaften zeigen sich noch heute im Verhalten und im Körperbau der Tiere. Die Zucht lässt sich bis ins 19. Jahrhundert zurückverfolgen.
Die offizielle Anerkennung als Rasse erfolgte jedoch erst 1913. Hintergrund ist allerdings, dass erst zu diesem Zeitpunkt eine Züchtung nach europäischen Kriterien begann. Die Geschichte der Rasse ist älter. Heute gibt es Züchter in vielen Teilen der Welt, neben Russland zum Beispiel in England.
Äußere Merkmale: So sieht ein Samojede aus
Zu seinen Verwandten, den Spitzen, hat der Hund einige Ähnlichkeit, etwa in der Form der Schnauze. Auch das plüschige Fell, das vor allem bei der Show-Linie explizit gezüchtet wird, erinnert an den Spitz. Allerdings ist der ausgewachsene Samojede deutlich größer.
Rüden erreichen eine Höhe von 57 cm, die Größe von Hündinnen liegt bei 53 cm. Der Körperbau an sich ist athletisch und kräftig. Die Hunde laufen gerne und viel, was sich in der Statur widerspiegelt.
Darüber hinaus haben diese Tiere zwei wesentliche Merkmale. Das eine ist das wie erwähnt lange Fell. Die Farbe ist immer Weiß, Züchter achten (zu) sehr darauf. Die zweite Besonderheit ist der Gesichtsausdruck der Hunde. Durch die Form der Augen und des Gesichts scheinen sie jederzeit zu lächeln. Das ist im Rahmen der Züchtung wohl zufällig entstanden, wird aber ebenfalls sehr gepflegt.
Alles in allem ist ein Samojede damit sehr gut wiederzuerkennen. Wenn der Hund ausgewachsen ist, präsentiert er sich quirlig und kräftig. Durch sein puscheliges Fell erweckt er manchmal den Eindruck, ein Schoßhund zu sein. Das ist jedoch keineswegs der Fall. Im Gegenteil: Für eine Haltung in einer kleinen Wohnung sind die arbeitsliebenden Tiere nicht geeignet.
Das Gewicht der Tiere ist wegen des muskulösen Körperbaus recht hoch. Hündinnen können bis zu 25 kg schwer werden, Rüden sogar bis zu 30 kg. Einfach tragen lassen sich die Hunde daher nicht – sie gehen aber ohnehin am liebsten auf eigener Pfote.
Charakter der Samojeden: freundlich und agil
Das Wesen ist entscheidend von ihrer Zucht als Arbeitshund geprägt. Sie verhalten sich dem Menschen gegenüber sehr loyal und freuen sich über Aufgaben. Ihr Temperament ist freundlich und aufgeschlossen. Die Rasse eignet sich daher sehr gut für Familien. Hier kommt verstärkend hinzu, dass sich die Tiere gern in ein bestehendes Gefüge eingliedern. Es wird sogar empfohlen, einen Samojeden nicht als alleinstehende Person anzuschaffen. Bei ausreichender Beschäftigung mit dem Tier und vielen sozialen Kontakten ist das aber möglich.
Daraus ergibt sich, dass es nicht empfehlenswert ist, einen Samojeden alleine zu lassen. Mit dem entsprechenden Training ist das zwar kurzfristig möglich, aber keine Dauerlösung. Wer einen Hund der Rasse halten möchte, sollte dafür sorgen, dass möglichst immer jemand zu Hause ist.
Zu beachten ist außerdem die Freude der Tiere an Bewegung. Das wundert wenig, denn in Sibirien waren Schlittenhunde Samojeden. Das hat bis heute Auswirkungen auf die Hunde: Sie lieben es, auch bei kaltem Wetter draußen zu sein. Ein Vorteil ist, dass hier vor allem die Ausdauer gezüchtet wurde. Die Tiere sind also nicht hektisch, erbringen dafür aber über einen langen Zeitraum Höchstleistungen.
Vorsicht Jagdtrieb:
Manche Samojeden haben einen angeborenen Jagdtrieb. Das Laufen ohne Leine sollte daher intensiv trainiert werden. Im Zweifelsfall ist es besser, die Hunde anzuleinen.
Aggression ist den Tieren hingegen fremd. Zwar beschützen sie Herrchen, Frauchen und Kinder, wenn es darauf ankommt, reagieren aber nicht aggressiv auf andere Menschen oder Artgenossen.
Ideale Haltung von Samojeden
Die Haltung erfordert gute Kenntnisse im Umgang mit Hunden. Für Anfänger ist diese Rasse daher eher nicht geeignet. Das liegt maßgeblich am eigenen Willen des Hundes, der ihn manchmal zum Dickkopf werden lässt.
Für eine artgerechte Haltung ist außerdem ausreichend Bewegung unverzichtbar. Wie beschrieben, sind die nordischen Hunde Ausdauerläufer. Lange Spaziergänge oder Ausflüge in die Natur sind daher wichtiger als kurzes intensives Spielen. Wenn Auslastung und Anschluss an die Familie fehlen, kann das unangenehme Folgen für Mensch und Tier haben.
Die Hunde suchen sich dann eine Aufgabe als Wachhund und entladen ihre Energie in häufigem Kläffen. Für eine Stadtwohnung sind die ursprünglichen Tiere daher nur sehr eingeschränkt geeignet. Wenn, dann ist Hundesport zum Ausgleich fast schon unverzichtbar. Am besten wäre ein Einsatz als Schlittenhund, was hierzulande aber kaum möglich ist. Wesentlich besser geeignet ist ein Haus mit Garten. Hier kann das Tier nach eigener Lust und Laune toben. Das erleichtert es Herrchen und Frauchen erheblich, dem Hunde das zu bieten, was er benötigt.
Wie bei der Herkunft zu vermuten, erfreuen sich Tiere genauso wie Huskies an kaltem Wetter. Bei zu heißen Temperaturen ist Vorsicht geboten, damit die Tiere wegen des dichten Fells nicht überhitzen. Manchmal ist zu sehen, dass Samojeden geschoren werden. Das ist allerdings nicht nötig. Ein kühler Platz sollte ausreichen.
Wer sich einen Samojeden-Welpen anschaffen möchte, kann mit einem Preis von mindesten 1.500 Euro rechnen. Seriöse Züchter sollten nicht nur auf die weiße Fellfarbe achten, sondern insbesondere auf die Gesundheit. Samojeden mit Kurzhaar gibt es nicht.
Gesundheit bei Samojeden
Ein Problem der Zucht besteht im starken Fokus auf die Show-Linie. Dadurch haben sich im Laufe der Jahre Erbkrankheiten wie Progressive Retinaatrophie, Diabetes und Nierenleiden eingeschlichen.Die beste Prophylaxe besteht darin, möglichst gesunde Elterntiere zu verpaaren bzw. beim Kauf darauf zu achten.
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Als Lebenserwartung gibt die Literatur 12 Jahre und mehr an. Obwohl das Fell dicht ist, neigt es nicht zum Haaren. Trotzdem empfiehlt es sich, die Tiere regelmäßig zu bürsten – insbesondere während des Fellwechsels.