Ein Brite mit französischer Herkunft
Der Basset Hound stammt ursprünglich aus Frankreich und hat eine lange und bewegte Geschichte. Historiker vermuten, dass die Rasse in französischen Klöstern gezüchtet wurde. Die Mönche benötigten Hunde, die langsam und methodisch arbeiten konnten, um das Wild aufzuspüren und zu verfolgen. Auch der Name ist auf das französische Wort 'bas' (tief) zurückzuführen.
Im 15. Jahrhundert brachte König James IV. die Basset Hounds auf die britischen Inseln, genauer gesagt nach Schottland. Diese robusten Hunde wurden zunächst zur Jagd auf Dachse eingesetzt und später als Meutehunde bekannt. Als Vorfahren des Basset Hounds gelten der mittlerweile ausgestorbene Basset d'Artois und der Basset Artésien Normand. Dort wurde die Rasse weiterentwickelt und verfeinert, insbesondere durch die Kreuzung mit anderen Jagdhunden. Britische Züchter legten besonderen Wert auf die Jagdfähigkeiten der Vierbeiner sowie auf ihr charakteristisches Aussehen.
Besonders im englischen Adel erfreute sich der Basset großer Beliebtheit. Aristokraten schätzten die Hunde nicht nur wegen ihrer Jagdfähigkeiten, sondern auch wegen ihres charmanten und unverwechselbaren Aussehens. Die langen, hängenden Ohren und der kräftige, aber kurze Körperbau machten sie zu auffälligen und beliebten Begleitern. Ihre beeindruckende Präsenz fand sogar Eingang in die Literatur, unter anderem in William Shakespeares „Sommernachtstraum“, wo ihre Jagdfähigkeiten und ihr edles Auftreten beschrieben wurden.
Im Laufe der Jahrhunderte erlebte der Basset Hound Höhen und Tiefen. Während der beiden Weltkriege war die Rasse stark bedroht und stand kurz vor dem Aussterben. Viele Hunde gingen verloren, und die gezielte Zucht kam nahezu zum Erliegen. Doch dank der Bemühungen engagierter Züchter und Liebhaber der Rasse erlebte der Basset Hound einen bemerkenswerten Wiederaufstieg. Diese Hound-Freunde setzten alles daran, die Rasse zu erhalten und ihre typischen Merkmale zu bewahren. Der Basset Hound gehört zur FCI-Gruppe 6, die die Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen umfasst.
Aussehen der britischen Hunderasse
Der Basset Hound ist eine Hunderasse mit einem unverwechselbaren und leicht erkennbaren Erscheinungsbild. Ihr Körperbau ist kräftig und muskulös, wobei der Hund auffallend lang und niedrig ist, was durch seine kurzen Beine bedingt ist. Diese Hunde haben eine Schulterhöhe von etwa 28 bis 38 Zentimetern und wiegen zwischen 20 und 34 Kilogramm.
Der Kopf des Basset Hounds ist groß und rund, mit markanten, hängenden Augenlidern, die den Hunden einen melancholischen Blick verleihen. Besonders auffällig sind ihre extrem langen, hängenden Ohren, die oft den Boden berühren. Das Fell ist kurz, glatt und dicht, typischerweise in den Farben braun-weiß gescheckt oder tricolor, einer Mischung aus Schwarz, Weiß und Braun.
Die Pfoten der Basset Hounds sind groß und rund, was ihnen hilft, auf unebenem Gelände sicher zu navigieren, ein Überbleibsel ihrer ursprünglichen Rolle als Jagdhunde. Ihr Schwanz ist mittellang, dick an der Basis und wird leicht gebogen getragen, oft fröhlich wedelnd.
Ein Hund mit viel Charakter
Der Basset Hound hat einen liebenswerten und freundlichen Charakter, der ihn zu einem beliebten Familienhund macht. Zuhause zeigt er sich als ruhiger, verträglicher und liebenswerter Begleiter, der gerne Zeit mit seiner Familie verbringt und sich gut mit anderen Haustieren versteht. Diese Hunde haben ein geringes Wach-, Schutz- oder Aggressionspotenzial, was sie zu sanften und umgänglichen Gefährten macht.
Ein Jagdhund benötigt Regeln
Trotz ihres gemütlichen Auftretens und ihres scheinbar faulen Wesens haben Basset Hounds einen ausgeprägten Jagdtrieb. Sie sind ausdauernde und motivierte Jäger, die einer aufgenommenen Fährte mit großer Entschlossenheit folgen. Diese Eigenschaft macht sie draußen zu energischen und engagierten Hunden, die ihren Instinkten nachgehen und manchmal stur auf Ansagen ihrer Besitzer:innen reagieren.
Basset Hounds sind eigenständig und können stur sein, was ihre Erziehung zu einer Herausforderung machen kann. Sie haben einen eher geringen Willen zu gefallen und neigen dazu, auf Befehle nicht immer sofort zu reagieren. Jedoch lassen sie sich gut durch Bestechung mit Leckerlis motivieren, da sie als sehr verfressen gelten. Darum leiden einige Tiere unter Übergewicht. Achten Sie bei der Wahl der Leckerlis auf möglichst wenig Kalorien und auf ausreichend Bewegung.
Ist der Basset Hound ein Familien- oder Anfängerhund?
Ein weiterer charakteristischer Zug des Basset Hounds ist seine soziale Natur. Als Meutehund gezüchtet, ist er es gewohnt, im Rudel zu leben und arbeitet ungern allein. Er bleibt nicht gerne lange allein und kann seine Unzufriedenheit durch Bellen, Zerstörung von Gegenständen oder andere Verhaltensweisen ausdrücken. Daher benötigt er viel Aufmerksamkeit und eine klare, konsequente Erziehung von Anfang an. Aus diesem Grund sind die Tiere nicht unbedingt für Anfänger geeignet oder für Menschen, die wenig Zeit zu Hause verbringen.
Insgesamt ist der Basset Hound ein charmant eigenwilliger Hund mit einem liebevollen Herzen, der sowohl als Jagdhund als auch als Familienhund eine ausgezeichnete Wahl sein kann, wenn man bereit ist, seine besonderen Bedürfnisse zu erfüllen.
Wie viel Auslauf braucht ein Basset?
Basset Hounds benötigen trotz ihrer gemütlichen Erscheinung ausreichend Bewegung und Auslauf, um gesund und glücklich zu bleiben. Idealerweise sollten sie täglich etwa 1 bis 2 Stunden Spaziergang bekommen. Diese Hunde haben einen starken Jagdtrieb, daher ist es wichtig, sie an der Leine zu führen oder in einem sicheren, eingezäunten Bereich frei laufen zu lassen, um sicherzustellen, dass sie nicht unerwartet auf eine interessante Spur stoßen und davonlaufen. Außerdem lieben Bassets Suchspiele und Fährtensuche, die ihrer überraschenden Bewegungsfreude entsprechen und ihnen eine geistige Herausforderung bieten.
Kaufen Sie ihren Basset-Welpen beim Züchter
Einen Basset-Welpen bei einem seriösen Züchter zu kaufen, bietet mehrere Vorteile, die die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes sicherstellen. Verantwortungsbewusste Züchter führen umfangreiche Gesundheitschecks bei den Elterntieren durch, um genetische Erkrankungen und gesundheitliche Probleme zu minimieren. Dadurch wird das Risiko für typische Erbkrankheiten reduziert, was zu einem gesünderen und länger lebenden Hund führt.
Ein guter Züchter legt außerdem großen Wert auf die Sozialisation der Welpen. Die Welpen werden in einer sicheren und liebevollen Umgebung aufgezogen, wo sie wichtige Erfahrungen mit Menschen, anderen Tieren und verschiedenen Umweltreizen sammeln. Diese frühe Sozialisation ist entscheidend für die Entwicklung eines gut angepassten und freundlichen Hundes.
Zudem halten sich seriöse Züchter an strenge Zuchtstandards und ethische Praktiken. Sie vermeiden Überzüchtung und achten darauf, dass die körperlichen Merkmale des Basset Hounds nicht zu gesundheitlichen Problemen führen. Sie bieten auch umfassende Informationen und Unterstützung für die neuen Besitzer, einschließlich Tipps zur Erziehung, Pflege und Gesundheit des Hundes.
Der Kauf eines Welpen bei einem verantwortungsvollen Züchter fördert zudem ethische Zuchtpraktiken und hilft, das Wohl der Hunde zu schützen. Es vermeidet die Unterstützung von unethischen Zuchtmethoden, die oft bei weniger seriösen Quellen zu finden sind.
Rassetypische Probleme aufgrund von Qualzucht
Der Basset Hound kann aufgrund von Qualzucht mit verschiedenen gesundheitlichen Problemen konfrontiert sein. Überzüchtung hat bei dieser Rasse oft zu extremen körperlichen Merkmalen geführt, die gesundheitliche Beeinträchtigungen verursachen können.
Was ist Qualzucht?
Qualzucht bei Hunden bezieht sich auf die selektive Zucht von Hunden mit extremen Merkmalen, die nicht dem Wohl des Tieres dienen und potenziell gesundheitliche Probleme verursachen können. Diese Praktiken können dazu führen, dass Hunde bestimmte körperliche Merkmale aufweisen, die zwar vom Menschen als „ästhetisch“ betrachtet werden, jedoch das Wohlbefinden und die Gesundheit des Hundes beeinträchtigen können. Zu den häufig betroffenen Merkmalen gehören extrem kurze Schnauzen (Brachycephalie), übermäßige Hautfalten, extrem kurze Beine, übermäßiges Fell und andere anatomische Eigenschaften.
Die Qualzucht kann zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen, darunter Atemprobleme, Augen- und Hauterkrankungen, Gelenkprobleme, Rückenprobleme und neurologische Probleme. Diese Probleme können das Leben des Hundes stark beeinträchtigen und zu Schmerzen, chronischen Erkrankungen und einer verkürzten Lebenserwartung führen.
Es ist wichtig, dass Züchter und Hundeliebhaber sich dieser Problematik bewusst sind und Maßnahmen ergreifen, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Hunde zu schützen, indem sie sich gegen die Zucht von Hunden mit extremen Merkmalen einsetzen und stattdessen auf eine verantwortungsvolle Zucht achten, die die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere fördert.
Welche Krankheiten können auftreten?
Hier sind einige der häufigsten Probleme, die speziell bei den Basset Hounds auftreten können:
- Krumme Beine und langer Rücken: Die kurzen, krummen Beine und der lange Rücken des Basset Hounds können zu Problemen mit den Gelenken und der Wirbelsäule führen. Dies kann Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verursachen.
- Augenprobleme: Die hängenden Augenlider (Ektropium) können zu chronischen Augeninfektionen und Reizungen führen, da sie die Augen nicht ausreichend schützen.
- Ohrinfektionen: Die langen, hängenden Ohren neigen dazu, schlecht zu belüften, wodurch sie leicht feucht und schmutzig werden können. Dies fördert das Wachstum von Bakterien und Hefen, was zu wiederkehrenden Ohrinfektionen führt.
- Hautprobleme: Die überschüssige Haut des Basset Hounds kann Falten bilden, die anfällig für Hautinfektionen sind, besonders wenn sie nicht regelmäßig gereinigt werden.
- Erbkrankheiten: Wie viele reinrassige Hunde können auch Basset Hounds genetische Erkrankungen wie Hüftdysplasie, Ellbogendysplasie und bestimmte Herzkrankheiten erben.
Wie hoch ist die Lebenserwartung?
Die Lebenserwartung eines Basset Hounds liegt in der Regel zwischen 10 und 12 Jahren. Dies kann jedoch je nach individuellen genetischen Faktoren, Lebensstil, Gesundheitspflege und Umweltfaktoren variieren. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung, angemessene medizinische Versorgung und ein liebevolles Zuhause können dazu beitragen, die Lebensqualität eines Basset Hounds zu verbessern und seine Lebensdauer zu maximieren.