American Pitbull Terrier

Geschichte des Amerikanischen Pitbulls

Umgangssprachlich sind mit „Pitbull“ häufig sogenannte Kampfhunde gemeint. In den USA ist ein Pitbull ein American Pitbull Terrier.

Der American Pitbull Terrier ist eine Kreuzung aus Terrier und Bulldogge. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde sie für sogenannte Rattenfänger-Wettbewerbe gezüchtet und sollte Kraft und Schnelligkeit miteinander vereinbaren. Diese Eigenschaften treffen auf den Pitbull Terrier zu. Dies war der Grund, warum er wenig später in den berüchtigten Hundekämpfen eingesetzt wurde.

Die Verwendung von Pitbull Terriern für Hundekämpfe führte dazu, dass der American Kennel Club (AKC), ein amerikanischer Dachverband, die Rasse lange nicht anerkannte. Der Hund wurde in Europa unter dem Namen American Staffordshire Terrier bekannt. Kenner der Rasse wussten aber, dass es sich um einen familientauglichen Hund handelt. Das aggressive Verhalten, das während der (illegalen) Kämpfe gezeigt wird, ist das Resultat von illegaler Verschärfung der Tiere durch ihre Halter:innen. Trotz des negativen Bildes, unter dem alle Pitbulls leiden, hielten sie darum an der Zucht fest.

American Pitbull Terrier - © Shutterstock

Charakter und Wesen – aktive Familienhunde

Der American Pitbull oder andere Pitbull-Rassen weisen keine rassespezifische Aggressivität auf. Dies wurde inzwischen mehrfach durch verschiedene Studien bestätigt. Stattdessen wird auf die hervorragende Lenkfähigkeit der Pitbull-Hunde hingewiesen. Dies macht sie letztlich auch äußerst anfällig für Fehllenkung und daher besonders attraktiv für Hundekämpfe. Der Pitbull Terrier wird ausschließlich durch den Menschen aggressiv erzogen. 

Nicht leicht zu erziehen – der Pitbull ist kein Anfängerhund

Das bedeutete aber auch: Der Pitbull benötigt eine gute Erziehung. Auch das Besuchen einer Hundeschule ist Pflicht. Die Erziehung eines American Pitbull Terriers erfordert in jedem Fall ruhige und besonnene Halter:innen. Für die Pitbull-Erziehung ist eine gründliche und frühe Sozialisierung wichtig. Außerdem ist es bei diesen Tieren wichtig, eine klare, konsequente und gewaltfreie Führung zu zeigen. Wenn nicht, versuchen die Hunde, den ersten Platz im Rudel einzunehmen.

Der American Pitbull Terrier ist heute ein beliebtes Haustier für Familien. Er ist kein Wachhund. Pitbulls zeichnen sich durch ein hohes Maß an Selbstbewusstheit und Freundlichkeit aus und sind von Natur aus sehr intelligent und verspielt. Die Rasse American Pitbull ist zudem sehr kinderfreundlich. Der Pitbull ist ein toller, aktiver Hund und ideal für Such- und Rettungseinsätze. Trotzdem ist er in Deutschland ein sogenannter Listenhund. Für die Haltung müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden.

Perfekt für selbstbewusste und offene Hundehalter:innen

Hundehalter:innen sollten sich darüber im Klaren sein, dass ein American Pitbull Terrier an der Leine polarisieren kann. Es wird immer wieder zu kritischen Reaktionen bei der täglichen Gassirunde kommen. Sie können aber die Gelegenheit nutzen und den Kritikern mit einem gut erzogenen Pitbull zeigen, dass sie ihr Kampfhundeimage zu Unrecht haben.

Aussehen der sportlichen Hunde

Das kurze Fell kann alle Farben haben, außer Merle. In Europa werden Pitbulls häufig als Mischlinge verschiedener sogenannter Kampfhunde bezeichnet. Ihre schlanke und körperlich kräftige Figur bringt bis zu 27 Kilogramm auf die Waage und ist sehr athletisch.

Der bullige Kopf und die halbaufrechten Hängeohren sind auffällig – sofern sie nicht kupiert wurden, um dem Hund ein „gefährlicheres Aussehen“ zu verleihen. In den meisten europäischen Ländern ist die Ausübung dieser Praxis inzwischen untersagt.

American Pitbull Terrier - © Shutterstock

Anschaffung eines American Pitbull Terrier

Als Hundefreund:in sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass in allen Bundesländern Deutschlands Auflagen für das Führen von Listenhunden gelten. Leinenzwang und Maulkorbpflicht sind in vielen Städten und Gemeinden verpflichtend. Einige europäische Länder verbieten die Haltung bestimmter Hunde sogar vollständig. Dies ist zum Beispiel in Dänemark der Fall. Bevor man sich für einen Urlaub mit einem Listenhund entscheidet, sollte man zuerst prüfen, ob die Einreise erlaubt ist.

Regeln und Vorschriften

Pitbull-Besitzer:innen müssen viele Regeln und Vorschriften beachten. Es besteht die Möglichkeit, dass eine Kommune einen Eignungstest für den Hund fordert. Des Weiteren ist darauf hinzuweisen, dass die Haltung eines Pitbulls weitere Kosten verursacht. Die jährliche Steuer für Kampfhunde liegt zwischen 600 und 900 Euro. Außerdem ist eine Hundehaftpflichtversicherung für diese Hunderasse notwendig.

Da der American Pitbull Terrier in Deutschland oder Europa oft unter schlechten Bedingungen gezüchtet wird, ist es besser, einen American Staffordshire Terrier oder einen Staffordshire Terrier zu kaufen. Sie werden von seriösen Züchtern in Deutschland als Familienhund gezüchtet.

Kaufen Sie Ihren Welpen beim Züchter

Es ist nicht möglich, in Europa einen reinrassigen American Pitbull Terrier zu erwerben, da der weltweit größte internationale Verband für Hundezucht (FCI) diese Rasse nicht anerkennt.

Das ist auch der Grund, warum Sie keinen Pitbull-Welpen ohne Papiere kaufen sollten. Es handelt sich immer um Mischlinge. Diese Tiere sind nicht gut für die Zucht geeignet, da Charakter und Gesundheit der Eltern nicht ausreichend berücksichtigt werden.

Ein Pitbull mit aggressiven oder dominanten Vorfahren kann im besten Fall eine Herausforderung sein, im schlimmsten Fall zu einer Gefahr werden. Dies ist ein weiterer Grund, warum nur erfahrene Hundebesitzer:innen infrage kommen. Ein seriöser Züchter überprüft, ob Sie auch in der Lage sind, einen Pitbull zu erziehen. Um einen Pitbull Terrier zu kaufen, kontaktieren Sie am besten die lokalen VDH-Vereine.

Rassespezifische Krankheiten und Pflege der Hunderasse

Der Pitbull ist ein robuster Hund, der sich in aller Regel bester Gesundheit erfreuen kann. American Pitbull Terrier sind trotz ihrer Robustheit anfällig für Erkrankungen.

  • Ein American Pitbull Terrier neigt zur Hüftdysplasie. Es ist jedoch möglich, dieses Risiko durch Zuchtuntersuchungen zu minimieren.
  • Bei Übergewicht steigt die Gefahr einer Hüftarthrose.
  • Außerdem ist diese Rasse anfällig für die Hauterkrankung canine Demodikose. Dieses Leiden wird durch übermäßigen Befall mit der Haarbalgmilbe verursacht.
  • Hautirritationen können auch auf Allergien zurückzuführen sein, die den Pitbull betreffen können.

Das kurze Fell benötigt wenig Pflege, natürlich sollten Sie Ihr Tier trotzdem regelmäßig auf Zecken und andere Parasiten untersuchen. Bei Ihrem Muskelpaket auf vier Beinen ist eine artgerechte Fütterung wichtig. Das richtige Futter ist zum Beispiel durch einen hohen Fleischanteil gekennzeichnet. Ein Welpe darf täglich vier kleinere Mahlzeiten zu sich nehmen, ein erwachsener Hund zwei Portionen. Es ist wichtig, dass Ihr Pitbull danach eine Pause einlegen kann und Zeit für ein Verdauungsschläfchen hat.