Was ist eigentlich Dummytraining?
Die Arbeit mit einem Dummy bedeutet nicht allein, wie viele vielleicht fälschlich denken mögen, das schlichte Werfen eines Gegenstandes, in der Hoffnung, der Hund möge es vielleicht irgendwann zurückbringen. Dummytraining umfasst viel mehr und ermöglicht es Besitzern, gemeinsam mit ihren Hunden eine sehr abwechslungsreiche Arbeit mit vielen positiven Effekten zu erarbeiten.
Die Dummyarbeit mit dem Hund hat ihren Ursprung in der Jagdszene, in der Hunde mittels eines Hundedummys oder Futterdummys geschult werden, erlegte oder geschlagene Beute zum Hundeführer zu bringen, ohne ihr Schaden zuzufügen.
Gut ausgebildete Apportierhunde sind auf der Jagd bis heute wesentlich daran beteiligt, dass alle erlegten Tiere gefunden und ohne Verlust von Fleisch oder anderen hochwertigen Rohstoffen verarbeitet werden können. Dafür absolvieren die Hunde ein langes und aufwendiges Training, das mit verschiedenen Eignungsprüfungen abgeprüft wird.
Wer nicht unbedingt einen jagdlich geführten Hund zum Apportieren nutzen möchte, der muss natürlich nicht ganz so streng bei dem Dummytraining sein. Am wichtigsten ist, dass es Hund und Mensch gleichermaßen Spaß bringt.
Was sollte man beim Dummytraining beachten?
- Ausreichend Platz
Wer mit seinem Hund Dummyarbeit betreiben möchte, der sollte sich einen sicheren und übersichtlichen Ort suchen, aber dem weder Dummy noch Hund verloren gehen können. Gut geeignet sind da zum Beispiel großflächige Wiesen. - Safety first
Viele Hunde lieben Bälle, Dummies und Apportierspiele. Wenn Sie also mit Ihrem Hund in Ruhe trainieren und Beißunfälle vermeiden wollen, suchen Sie sich ein Plätzchen für das Training aus, an dem gerade kein anderer Hund beteiligt ist. So manch einer von ihnen würde nämlich alles dafür tun, einen Dummy in ihren Besitz zu bringen. Außerdem sollten keine anderen Personen, Autos oder andere Fahrzeuge und Fortbewegungsmittel in der Nähe sein, schließlich soll beim Dummytraining weder Ihr Hund noch jemand anderes gefährdet werden.
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- Training nach Körperkondition
Nicht jeder Hund ist gleich gut trainiert. Der eine benötigt mehr Bewegung und Training als der andere. Passen Sie das Dummytraining an die körperliche Kondition Ihres Hundes an, um ihn nicht zu überfordern. - Aufwärmen nicht vergessen
Auch die Muskulatur eines Hundes muss sich erst aufwärmen, ehe sie Höchstleistung erbringen kann. Wärmen Sie den Hund also vor dem Dummytraining langsam auf, indem Sie zunächst eine Viertelstunde mit ihm spazieren gehen. Steigen Sie das Dummytraining im Anschluss mit zu Beginn eher seichten Würfen bis zu weiten, schnellen Würfen. So senken Sie die Verletzungsgefahr. - Achtung, Wetter
Gutes Wetter für Dummytraining sind milde Temperaturen und Trockenheit. Vermeiden Sie insbesondere ein Training bei starker Sonneneinstrahlung und Hitze, um das Risiko einer Überhitzung beim Hund zu vermindern.
Ab welchem Alter kann man mit dem Dummytraining starten?
Wie bei vielen Hundesportarten ist es auch wichtig beim Dummytraining, nicht zu früh mit dem Dummytraining zu beginnen. Bei der Frage nach Dummytraining und ab wann man damit beginnen sollte, sind vor allem die Erbanlagen und Größe entscheidend.
Kleine Rassen sollten bestenfalls über 10 Monate alt sein, mindestens jedoch ein halbes Jahr. Mittelgroße Rassen sollten mindestens 12 Monate alt sein, große Rassen 18 Monate.
Dummyarbeit sinnvoll aufgebaut
Wenn Sie Ihrem Hund das Apportieren beibringen wollen, helfen Ihnen folgende Tipps und Tricks, um schon bald Erfolge zu sehen:
- Machen Sie den Dummy interessant für den Hund, indem Sie ihn belohnen, sobald er ihm seine Aufmerksamkeit schenkt oder ihn ins Maul aufnimmt.
- Festigen Sie das Kommando „Aus“ so, dass der Hund es sicher beherrscht.
- Beginnen Sie das Training in reizarmer Umgebung. Zu Beginn ist es sinnvoll, den Hund mit einer Schleppleine zu sichern, um ihn daran zu hindern, mit dem Dummy wegzurennen.
- Belohnen Sie den Hund sofort und überschwänglich, sobald er mit dem Dummy zu Ihnen kommt. Dabei wird er lernen, dass Sie ihm den Dummy nicht wegnehmen, sondern dass stets ein guter Tausch stattfindet.
- Werfen Sie den Dummy zunächst über eine kurze Strecke, sodass es dem Hund leicht fällt, ihm zu folgen. Locken Sie ihn anschließend, bis er mit dem Dummy zu Ihnen kommt.
Tipp:
Unterstützend wirkt beim Apportiertrainung stets der Bringbefehl an einen Hund. Denken Sie sich also ein kurzes, unverwechselbares Kommando aus, das Sie wiederholen, wenn Sie Ihren Hund auffordern, den Dummy zu apportieren. - Mit der Zeit können Sie den Schwierigkeitsgrad der Übungen erhöhen, indem Sie weitere Strecken werden oder den Hund absetzen, eher er auf die Suche nach dem Dummy geschickt wird.
- Beschließen Sie die Übung stets mit einer besonders großen Belohnung, zum Beispiel, indem der Hund aus Ihrem Futterbeutel fressen darf.
Tipp:
Trainieren Sie nicht zu lange. Kurze Episoden von wenigen Minuten mit hoher Konzentration sind effektiver und erfolgsversprechender. Jedes Training sollte mit einem Erfolg beendet werden.
Welcher Dummy eignet sich für die Apportierarbeit?
Es gibt verschiedene Dummies. Für den Einstieg eignen sich Futterdummies sehr gut. Man kann sie mit Futter befüllen, sodass sie den Geruch des Futters verströmen und so besonders attraktiv für den Hund sind. Man kann den Hund durch die Befüllung unmittelbar belohnen, sodass schnell eine positive Verknüpfung zwischen Dummy und Hund entsteht.
Grundsätzlich eignet sich jedoch auch vieles andere als Hundedummy. Es ist deshalb nicht schwer, einen Dummy selber zu machen. Ein altes Kuscheltier, ein Stück Pelz, ein Hundespielzeug - vieles eignet sich als Dummy zum Apportieren.
Wichtig:
Der Hund sollte sich möglichst nicht am Dummy verletzen können. Stöcke oder Knochen sind deshalb für die Dummyarbeit ungeeignet.
Fazit
Dummyarbeit ist eine tolle Möglichkeit, einen Hund physisch und geistig zu fördern. Zugleich stärkt es die Bindung zwischen Seinem Besitzer. Man kann bei der Arbeit mit dem Dummy nur wenige Fehler machen, sodass die Übungen auch bestens für Anfänger geeignet sind. Hunde werden das Apportieren lieben!