Ihr Hund fiept: Was will er Ihnen sagen?

Wenn ein Hund winselt, kann das verschiedenste Ursachen haben. Manchmal sind ernste Gründe für das Fiepen verantwortlich, oft ist es aber ein harmloses Problem oder ein Tick, den Sie mit den richtigen Erziehungsmaßnahmen gut in den Griff bekommen. Lernen Sie hier alles darüber, warum Hunde fiepen und was Sie wann tun sollten.

Warum fiepen Hunde?

Fiepen oder Winseln bezeichnet ein leichtes, in der Intensität variierendes Pfeifgeräusch, das der Hund aus verschiedensten Gründen zur Kommunikation verwendet. Ihr Hund fiept und ist unruhig? Dies können die Gründe dafür sein:

  • Schmerzen
  • Psychischer Stress
  • Genetik
  • Spannende Träume
  • Erziehung
  • Aufmerksamkeitsgesuch

Schmerzen

Hunde zeigen Unwohlsein und Schmerz auf unterschiedliche Weise. Je nach Art des Schmerzes und nach Schmerztoleranz des Hundes ist es möglich, dass er deshalb fiept. Wenn Ihr Hund plötzlich beginnt zu fiepen, beobachten Sie ihn gut.

Verändertes Verhalten, vermehrtes Lecken, eingezogene Lefzen, ein gekrümmter Rücken und ein eingezogener Bauch können anzeigen, dass der Hund unter Schmerzen leidet. Wenn Sie dies bemerken, stellen Sie den Hund auf jeden Fall dem Tierarzt vor.

Psychischer Stress

Manche Hunde reagieren auf Stress mit Winseln. Wenn Ihr Hund fiept, ohne körperliche Probleme zu haben, gehen Sie auf Ursachenforschung. Dabei sollten Sie sich, Ihr Umfeld und Ihren Hund ganz genau unter die Lupe nehmen. Psychischer Stress ist nicht immer eindeutig zu erkennen und beruht auf vielen unterschiedlichen Faktoren:

  • Angst
  • Sexuelle Erregung
  • Ungewohnte Umgebung
  • Psychische Erkrankungen

Angst
Ängste variieren, auch beim Hund. Viele Hunde leiden unter Verlustängsten, wenn ihre Bezugsperson sie verlässt. Auch Ängste vor Personen oder Gegenständen kann Winseln auslösen, ebenso wie Autofahren oder fremde Umgebungen. Evaluieren Sie mögliche Angst- und Stressquellen und nehmen Sie sich die Zeit, mit Ihrem Hund so zu trainieren, dass er sich an problematische Situationen gewöhnen kann.

Sexuelle Erregung
Auch Hunde haben eine Libido. Je nach Geschlecht ist diese unterschiedlich und zu verschiedenen Zeiten ausgeprägt. Unkastrierte Hündinnen haben während der Läufigkeit, insbesondere im letzten Drittel, eine gesteigerte Libido.

Bei unkastrierten Rüden lässt sie sich nicht so genau eingrenzen. Sie empfinden sexuelle Lust, wann immer eine läufige Hündin in ihrer Nähe ist. Hunde mit starker Libido verhalten sich oftmals unruhig. Manch ein Hund steht an der Außentür oder läuft winselnd durch die Wohnung. Wenn Sie den Eindruck haben, dass sexuelle Erregung den Hund starkem Stress aussetzt, sollten Sie über eine Kastration oder einen Kastrationschip nachdenken. Lassen Sie sich dazu am besten von Ihrem Tierarzt beraten. 

Die Kosten für eine Kastration Ihres Hundes übernimmt die Hundekrankenversicherung von SantéVet.

Ungewohnte Umgebung
Manchen Hunden fällt es schwer, sich an eine neue Umgebung zu gewöhnen. Im Urlaub oder nach einem Umzug verhalten sie sich deshalb unruhig, laufen rastlos umher und fiepen. Mit Geduld und Erziehung werden Sie dies schnell in den Griff bekommen.

Psychische Erkrankungen
Hunde können Psychosen entwickeln und an Depressionen und Angststörungen leiden. Sie entwickeln sich wie beim Menschen aufgrund von schlechten Erfahrungen, aber auch durch Erkrankungen des Gehirns.

Hunde mit einer psychischen Erkrankung haben oft ungewöhnliche Verhaltensweisen. Manche von ihnen äußern sich unter anderem durch vermehrtes Fiepen. Wenn Sie befürchten, dass Ihr Hund von einer psychischen Erkrankung betroffen ist, lassen Sie sich vom Tierarzt und ausgebildeten Hundetrainern beraten, wie Sie Ihrem Vierbeiner am besten helfen können.

Genetik

Manche Hunde sind anfälliger für Stress als andere. Sie besitzen eine höhere Grundanspannung, die sie mit Bewegung, aber auch Winseln oder Bellen in den Griff zu bekommen versuchen. Hier hilft eine gute Auslastung des Hundes, viel Bewegung, aber auch Denkaufgaben, die den Hund gut beschäftigen.

Spannende Träume

Ihr Hund fiept im Schlaf? Das ist vollkommen ungefährlich. Hunde träumen wie Menschen und erleben oftmals spannende Dinge oder verarbeiten die Erlebnisse des Tages. Nach außen hin zeigen sich besonders aufregende Träume dann im Rudern der Gliedmaßen, aber auch mit Lauten und Winseln. Meistens handelt es sich dabei aber nur um ganz kurze Sequenzen. Sollte es Ihnen doch einmal zu wild werden, hilft es häufig, wenn Sie Ihren Hund kurz streicheln. Das beruhigt ihn.

Erziehung

In manchen Fällen ist es vom Besitzer erwünscht, dass sein Hund fiept, beispielsweise beim Thema Stubenreinheit. Hier hofft man, dass der Hund lernt, sich zu melden, um sein Unwohlsein auszudrücken.

Aufmerksamkeitsgesuch

Manch ein Hund hat sein Herrchen gut um den Finger gewickelt. Er bestimmt, wann es Futter gibt, wann es rausgeht, wann gespielt und wann gekuschelt wird. Diese Hunde äußern ihr Begehr nicht selten mit Betteln und Winseln. Diese Fehlprägung, die durch falsch platzierte Belohnungen geschieht, lässt sich mit konsequenter Erziehung wieder abtrainieren.

Dem Hund das Fiepen abgewöhnen

Je nach Ursache können unterschiedliche Mittel helfen, um dem Hund das Fiepen abzugewöhnen. Versuchen Sie es mit diesen Tipps:

  • Gewöhnung
  • Konsequenz
  • Beschäftigung

Vorsichtige Gewöhnung

Sie planen einen Umzug, eine lange Autofahrt oder einen Urlaub? Dann nehmen Sie sich vorher ausreichend Zeit, um den Hund mit der neuen Situation zu konfrontieren. Fahren Sie erst kleinere Strecken mit Ihrem Hund und belohnen Sie ihn ausgiebig.

Auch beim Alleinlassen macht es Sinn, die Zeitspannen langsam zu steigern. Legen Sie in neuer Umgebung schnell bekannte Dinge, wie Teppiche, Decken oder Spielzeuge aus, die einen vertrauten Geruch haben. So wird sich Ihr Vierbeiner schnell wohlfühlen.

Bleiben Sie konsequent

Springen Sie nicht bei jedem Fiepen auf, um Ihren Hund zu streicheln oder mit Worten und Leckerli zu trösten. Ehe Sie sich versehen, winselt Ihr Hund bei jeder Gelegenheit, um von Ihnen eine Belohnung zu erhalten. Ignorieren Sie stattdessen das Winseln und belohnen Sie Ihren Hund erst, wenn er ruhig ist.

Bieten Sie Beschäftigung

Manchem Hund ist einfach nur langweilig. Nehmen Sie sich Zeit für ausgiebige Spaziergänge, arbeiten Sie an Tricks oder Denkspielen, die Ihren Hund gut auslasten. So machen Sie Ihren Hund müde, aber glücklich.

Holen Sie sich Unterstützung

Manchmal ist man ratlos oder findet keine Ursache für das Fiepen. Scheuen Sie sich dann nicht, Ihren Tierarzt oder einen Hundetrainer aufzusuchen und um Rat zu fragen. Sie können Ihnen mit ihrem Wissen zur Seite stehen.