Herkunft des Dackels
Dieser kleine Hund ist aus einer Kreuzung zweier deutscher Rassen hervorgegangen: dem Basset, einem Jagdhund, und dem Pinscher, einem Wachhund. Er wurde als Jagdhund gezüchtet und eingesetzt, um Dachse aufzuspüren. Sein langgestreckter Körper und seine kurzen Beine ermöglichten es ihm, bis in deren Bau vorzudringen! Aus diesem Grund wird der Dackel auch als „Dachshund” bezeichnet.
Zwar gibt es inzwischen verschiedene Unterarten des Dackels, doch das erste Exemplar seiner Rasse war ein Kurzhaardackel, der etwa im 17. Jahrhundert das Licht der Welt erblickte. Danach folgte der Langhaardackel, der aus einer Kreuzung mit einer Spanielrasse hervorging.
Als Letztes kam Ende des 19. Jahrhunderts dann der Rauhaardackel hinzu. Seine Ursprünge sind jedoch nicht eindeutig geklärt, obwohl vermutet wird, dass er durch das Einkreuzen von Schnauzer und Scottish Terrier entstanden ist.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts löste diese Rasse regelrechte Begeisterungsstürme aus und setzte sich somit in ganz Europa durch. Der Dackel avancierte zur bevorzugten Rasse der Aristokratie, darunter auch Napoleon Bonaparte, eroberte dann aber nach und nach auch die Herzen des einfachen Volkes. Obwohl er eigentlich ein Jagdhund war, wurde er größtenteils als Gesellschaftshund gehalten.
Anschließend traten die ersten reinrassigen Abstammungen sowie im Jahr 1880 die ersten Dackelvereine und -clubs in Erscheinung. Und im Jahr 1972 wurde mit „Waldi” ein Dackel sogar zum Maskottchen der Olympischen Spiele von München gekürt.
Im Laufe der Jahre gingen aus weiteren Kreuzungen zwei neue Unterarten hervor: der Zwergdackel und der Kaninchendackel. Letzterer wird manchmal auch als „Kaninchenjäger” bezeichnet.
Der Standarddackel hat ein durchschnittliches Gewicht von 9 kg, während ein Zwergdackel 5 und ein Kaninchendackel nur 3,5 kg auf die Waage bringt.
Jede Unterart kann eine von drei unterschiedlichen Fellstrukturen aufweisen: Kurzhaar, Rauhaar oder Langhaar. Inzwischen gibt es ganze 9 offizielle Varietäten des Dackels!
Wesen und Fähigkeiten des Dackels
Zwar entspricht dies nicht unbedingt seinem allgemeinen Image, doch ist der Dackel ein wirklich intelligenter, gewitzter, lebhafter und tapferer Hund. Er hat sich zahlreiche Wesenszüge eines Jagdhundes bewahrt, wie unter anderem das ausgeprägte Selbstbewusstsein und seine tendenzielle Dominanz.
Wenn er aus einer seriösen Zucht stammt, ist der Dackel weder ängstlich noch aggressiv und lässt sich im Großen und Ganzen kaum beeindrucken. Fremden kann er unter Umständen aber ein gewisses Misstrauen entgegenbringen. Er zögert nicht, voller Selbstsicherheit auch wesentlich größere Hunde herauszufordern. Sein eigenwilliger Charakter ist jedoch Teil seines Charmes und dieser kluge kleine Hund erweist sich im Alltag als ebenso angenehmer wie liebenswürdiger Weggefährte.
Was er hingegen nicht ertragen kann, ist, von morgens bis abends allein gelassen zu werden. Sofern er sich zuvor genügend verausgabt hat, duldet er jedoch durchaus einige Stunden ohne Gesellschaft – mehr allerdings nicht.
Längere Abwesenheiten können zur Folge haben, dass er unkontrolliert und ohne Unterlass zu bellen und zu jaulen beginnt. Da der Dackel sich auch die Wesenszüge des Pinschers, eines seiner Vorfahren, bewahrt hat, ist er trotz seiner geringen Größe auch ein guter Wachhund und weist daher eine höhere Tendenz zum Bellen auf.
Sein Wesen ist je nach Unterart verschieden.
- Der Langhaardackel ist sanftmütig, verschmust und anhänglich, wie auch sein Vorfahre, der Spaniel. Daher eignet er sich weniger als Jagdhund denn als Begleithund.
- Auch der Kurzhaardackel ist ein liebevolles Tier, das viel Zuwendung braucht. Er beansprucht seinen Besitzer ganz für sich allein und teilt ihn nicht gern mit anderen. Daher empfiehlt er sich ganz besonders für alleinlebende Menschen.
- Der Rauhaardackel hat hingegen den Charakter eines Terriers: sturköpfig und willensstark! Dieser überaus neugierige Hund ist ein echter Schnüffler und daher auch bei Jägern sehr beliebt. Er ist temperamentvoller und unabhängiger als seine Artverwandten.
Hinweis: Ein Dackel mit Kindern? Dieser ausgeglichene, äußerst lebensfrohe Hund erfreut sich bei den ganz Kleinen zumeist größter Beliebtheit. Er hält sich gern im Kreise der Familie auf, liebt es, zu spielen und unterscheidet sogar sanftmütig zwischen Groß und Klein: Mit Kindern ist er geduldiger und nachsichtiger als mit erwachsenen Menschen. Achten Sie aber trotz allem darauf, dass er nicht von den Kindern gestört oder erschreckt wird.
Fähigkeiten des Dackels
Aufgrund seiner Klugheit und seines starken Charakters muss der Dackel richtig erzogen werden, damit er seinen Besitzer nicht zu dominieren versucht. Denn seine Intelligenz ist wie ein zweischneidiges Schwert: Einerseits ist er in der Lage, leicht und schnell zu lernen, andererseits doch nur dann, wenn er einen Sinn in den von ihm verlangten Übungen erkennt. Mit Spiel und Lob lassen sich Dackel am wirkungsvollsten motivieren. Dank seiner ausgezeichneten Spürnase, seiner Verwegenheit und seiner Kondition, die es ihm ermöglicht, Wild aus nächster Nähe auf den Leib zu rücken, ist er ein beliebter Jagdhund. In seinem Rassestandard wird er als „äußerst passionierter, ausdauernder, feinnasiger und flinker Jagdhund ” beschrieben. Auch zu Hause bleibt er neugierig, schnüffelt und sucht gerne.
Doch er ist ebenfalls ein idealer Begleithund. Sobald er sich genügend verausgabt hat, ruht er sich gern Seite an Seite mit seinem Besitzer aus, freut sich aber auch immer über einen Spaziergang, selbst in der Stadt. Darüber hinaus ist er aufgrund seines lautstarken Bellens auch ein guter Wachhund!
Der ideale Besitzer für einen Dackel
Dackel lieben es, sich im Freien aufzuhalten, insbesondere auf dem Lande. Doch auch in einer Stadtwohnung fühlt sich dieser Hund wohl, vorausgesetzt, Sie gehen mindestens zweimal am Tag mit ihrem Hund Gassi. Es empfiehlt sich, ihn in ein kleines Waldstück oder einen Park auszuführen.
Beachten Sie, dass dieser Hund ein echter Sturkopf ist. Zwar eignet er sich auch für Anfänger, doch seine Erziehung wird viel Zeit und Mühe in Anspruch nehmen. Sein Besitzer muss in der Lage sein, sich Respekt zu verschaffen, indem er sanfte Strenge walten lässt. Der Dackel ist lebhaft und gewitzt und wird jede Schwäche ausnutzen, um seine Ziele durchzusetzen: Wenn Sie also einmal von der Regel abweichen, wird er sich daran erinnern!
Daher ist ein Hundetraining erforderlich, damit er lernt, die wichtigsten Hundekommandos zu befolgen. Darüber hinaus muss auch die Sozialisierungsarbeit fortgesetzt werden, die seriöse Züchter bereits beim ganz kleinen Welpen beginnen. So wird sichergestellt, dass er sich an andere Tiere gewöhnt, die er ansonsten aufgrund seines Jagdinstinkts als Beute betrachten würde.
Gut zu wissen: Vergessen Sie nicht, dass jede Unterart ihre Eigenheiten und somit auch der „ideale Besitzer” nicht in jedem Fall das gleiche Profil hat. Wenn Sie sich ein anhängliches und eher ruhiges Haustier wünschen, sollten Sie sich vorzugsweise für den Langhaardackel entscheiden. Wenn Sie allein leben, bietet sich hingegen der Kurzhaardackel als Weggefährte an und für die Jagd der Rauhaardackel.
Geeignete Aktivitäten für einen Dackel
Der Dackel ist ein sportlicher Hund. Auch in diesem Punkt sollten Sie sich nicht von seiner Größe täuschen lassen. Egal ob Winter oder Sommer, er braucht stets viel Bewegung. Da er ursprünglich zur Jagd eingesetzt wurde, hat dieser verspielte und energiegeladene Hund besondere Freude an Fährtenspielen, bei denen er auch seinen Spürsinn trainieren kann.
Planen Sie täglich mindestens zwei Spaziergänge, Spiele für die Wohnung und körperliche Aktivitäten ein. Lassen Sie ihm viel Zeit zum Erkunden, Schnüffeln und Entdecken. Intensive Aktivitäten sind nicht notwendig.
Vorzugsweise sollten diese maßvoll sein, dafür aber häufig angeboten werden. Dackel schwimmen jedoch auch gern oder mögen Agility-Parcours, sofern diese für ihre Größe geeignet sind.
Gut zu wissen:Aufgrund seines charakteristischen Körperbaus ist der Dackel besonders anfällig für Rückenprobleme. Achten Sie also darauf, dass die von Ihnen gewählten Aktivitäten seine Wirbelsäule schonen. Lassen Sie ihn beispielsweise nicht aus großer Höhe springen und vermeiden Sie das Treppensteigen, das seinen Rücken stark belasten kann.
Körperliche Merkmale des Dackels
Das Fell eines Dackels
Beim Dackel wird stets „mal 3” gerechnet! Denn die Rasse kennt 3 unterschiedliche Fallstrukturen, von denen jede gesonderte Merkmale aufweist: Kurzhaar, Rauhaar und Langhaar.
- Der Kurzhaardackel kann einfarbig (lohfarben), zweifarbig (Schwarz oder Braun mit Brand), gescheckt oder gestromt sein. Sein Fell ist dick, kurz und dicht.
- Der Langhaardackel weist dieselben Farbvariationen auf. Sein Fell ist hingegen lang und lockig, weich und seidig. Es ist unter dem Körper sowie auf Hals, Ohren und hinter den Pfoten länger.
- Der Rauhaardackel kann einfarbig (lohfarben), gefleckt, gescheckt oder gestromt sein. Sein Fell ist am ganzen Körper gleichmäßig kurz, mit zwei Erkennungsmerkmalen: einem Bart und buschigen Augenbrauen mit einer etwas helleren Färbung.
Größe und Gewicht des Dackels
Laut Rassestandard gibt es drei verschiedene Größen und Gewichte. Die Größe wird grundsätzlich nach dem Brustumfang und nicht nach der Höhe gemessen. In der Höhe reicht sie von ca. 15 bis 22 cm.
- Der Standarddackel wiegt durchschnittlich 7 bis 9 kg und sein Brustumfang beträgt 35 bis 47 cm.
- Der Zwergdackel wiegt durchschnittlich 4 bis 5 kg und sein Brustumfang beträgt 32 bis 37 cm.
- Der Kaninchendackel wiegt durchschnittlich 3 bis 3,5 kg und sein Brustumfang beträgt 25 bis 32 cm.
Der Kopf des Dackels
Der Dackel hat einen länglichen Kopf und eine schmal zulaufende, aber nicht spitze Schnauze. Er hat runde Hängeohren und einen aufrechten Kopf. Seine ovalen Augen sind braun und glänzend. Der Rauhaardackel kann mit seinem Schnauzbart und seinen buschigen Augenbrauen manchmal etwas unzugänglich wirken.
Pflege eines Dackels
Die Pflege des Dackels
Der Dackel verliert ständig Haare. Um zu verhindern, dass sich die Haare im ganzen Haus verteilen, ist es daher wichtig, sein Fell regelmäßig zu bürsten, insbesondere beim Langhaardackel.
Diese Gelegenheit sollten Sie ebenfalls nutzen, um den Körper des Tiers auf Parasiten zu untersuchen: Da seine Beine so kurz sind, befindet sich der Körper dichter am Boden, sodass sich Zecken und Co. einfacher daran festbeißen können.
Bürsten Sie sein Fell mindestens einmal pro Woche durch und steigern Sie die Häufigkeit während des Fellwechsels. Dieser findet im Frühjahr und im Herbst statt. Passen Sie auch die Art der Bürste an die Länge des Fells an. Beim Rauhaardackel ist zusätzlich ein zweimal jährliches Trimmen beim Hundefriseur erforderlich.
Reinigung der Augen und der Zähne
Denken Sie daran, seine Augen gründlich zu reinigen und seine Ohren regelmäßig zu untersuchen! Sie sollten ihm idealerweise auch einmal wöchentlich die Zähne putzen: Durch eine einwandfreie Zahnhygiene lässt sich die Bildung von Zahnbelägen verlangsamen, für die kleine Hunde anfällig sind. Erkundigen Sie sich während einer Kontrolluntersuchung beim Tierarzt auch, ob eine Zahnsteinentfernung notwendig ist.
Seinen Dackel waschen
Waschen Sie Ihren Hund mit einem geeigneten Shampoo, aber tun Sie nicht zu viel des Guten. 2 bis 3 Bäder pro Jahr reichen in der Regel aus, um seine Haut nicht zu reizen. Trocknen Sie ihn anschließend gründlich ab. Zwar hält sich der Dackel vorzugsweise im Freien auf, doch da er so klein ist, kann er leicht auskühlen, wenn er sich nicht durch körperliche Bewegung aufgewärmt hat. Beim Langhaardackel bietet es sich an, sein Fell sanft zu föhnen, damit es schneller trocknet und einen schönen Glanz erhält.
Die Ernährung eines Dackels
Dieser kleine naschhafte Hund neigt zu Übergewicht bzw. sogar zu Fettleibigkeit. Übergewicht erhöht jedoch das Risiko von Rückenproblemen, für die er ohnehin schon anfällig ist. Zudem kann er von Diabetes betroffen sein, in welchem Fall eine spezielle Diät erforderlich ist.
Um sich über die richtige Ernährung zu erkundigen, sollten Sie sich an Ihren Tierarzt wenden. Er wird Sie hinsichtlich der Art des Futters sowie der je nach Alter, Größe, Gewicht und Aktivitätsniveau des Tieres angemessenen Mengen und Portionen informieren.
Krankheiten des Dackels: Bandscheibenvorfall
Ein Bandscheibenvorfall ist eine Kompression des Rückenmarks durch eine beschädigte Bandscheibe. Diese Erkrankung verursacht Schmerzen im Rücken- oder Nackenbereich. Vor allem beim Dackel kann es hierdurch sogar zu einer Lähmung der Hinterbeine, der sogenannten Dackellähme, kommen.
Der Tierarzt kann Ihrem Hund durch die Verordnung von Entzündungshemmern oder Schmerzmitteln Linderung verschaffen, doch mitunter kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich werden. Auch Physiotherapie kann hilfreich sein, um seine Schmerzen zu lindern und seine Beweglichkeit wiederherzustellen. Die wirksamste vorbeugende Maßnahme besteht darin, die Muskeln des Tieres aufzubauen und zugleich eine Überbeanspruchung der Wirbelsäule zu vermeiden.
In jedem Fall sollte schnellstmöglich eine Behandlung erfolgen. Wenn Sie bei Ihrem Dackel Schmerzen feststellen, er nicht normal gehen kann oder sogar Lähmungen der Gliedmaßen auftreten, sollten Sie sofort einen Tierarzt aufsuchen.
Weitere mögliche Erkrankungen des Dackels
Dackel können von dermatologischen Problemen betroffen sein, wie beispielsweise von einer Hautentzündung, die unter der Bezeichnung Pyodermie bekannt ist. Und auch Augenerkrankungen können auftreten, wie etwa die Progressive Retinaatrophie (PRA). Die Rasse ist ebenfalls anfällig für bestimmte Herzkrankheiten. Die am weitesten verbreitete Herzkrankheit bei Dackeln ist die degenerative Mitralklappenerkrankung.
Hinweis: Wie alle Hunde reagiert auch der Dackel empfindlich auf Kälte und Nässe, wenn er sich nicht durch körperliche Bewegung aufgewärmt hat. Trocknen Sie ihn nach Spaziergängen gut ab und wärmen Sie ihn gegebenenfalls ein wenig auf. Untersuchen Sie bei dieser Gelegenheit sein Fell, seine Ohren und seine Pfoten, um zu überprüfen, ob er sich nicht eine Zecke oder andere Parasiten eingefangen hat. Er kann sich auch die Wolfskralle verletzt haben.