Geschichte und Herkunft des Shiba Inu: Heimat Japan
Der Shiba Inu stammt aus Japan. Hier begann die Zucht zunächst ohne Systematik, weshalb es regional unterschiedliche Typen gab. Fast wäre die Rasse sogar verschwunden, weil zu Beginn des 20. Jahrhunderts an vielen Orten englische Jagdhunde in die alten Bestände eingekreuzt wurden. In den Bergregionen Japans bewahrte sich jedoch ein ursprünglicher Bestand, auf den die heutigen Tiere zurückgehen.
Eine organisierte Züchtung begann erst 1928. Welche Bedeutung die Tiere für die Japaner haben, zeigte sich jedoch schon wenige Jahre später: Die Rasse wurde zum „nationalen Naturdenkmal“ erklärt. Trotzdem stand die Rasse ein zweites Mal fast vor dem Aus. Während des Zweiten Weltkriegs litten auch viele Hunde in Japan – zudem konnten sich die Züchter in ihrer eigenen Not nicht um den Fortbestand kümmern. Nach Ende des Krieges gab es jedoch wieder eine verstärkte Züchtung.
Zudem wurden Hundehalter auch außerhalb Japans auf die Rasse aufmerksam. So gelangten die ersten Tiere in die USA und nach Europa. Mittlerweile werden sie auch dort gezüchtet.
Japanischer Name:
Wofür Shiba Inu steht, lässt sich nicht klar sagen. „Inu“ ist auf jeden Fall das japanische Wort für „Hund“. „Shiba“ kann jedoch ebenso für „klein“ wie „buschiger Wald“ stehen.
Äußere Merkmale eines Shiba Inu
Wer noch nie einen japanischen Hund Shiba Inu gesehen hat, könnte meinen, er begegnet einem Fuchs – insbesondere bei roter Fellfärbung. Das liegt zum einen an den stehenden Ohren, zum anderen an dem buschigen Fell.
Die Tiere erinnern außerdem an Spitze, zu denen sie gehören. Das zeigt sich etwa an der Schnauze und am Körperbau. Im Profil sind sie fast quadratisch: Sie erreichen ausgewachsen eine Größe von 35 bis 40 cm und eine sehr ähnliche Länge.
Der Körper an sich ist muskulös und athletisch, aber nicht besonders massig. Das spiegelt sich in einem Gewicht von gerade einmal 10 bis 13 kg wider. Durch diese Kombination aus Athletik und Leichtgewicht bewegen sich die Tiere sehr geschickt. Weitere Charakteristika sind ein breiter Kopf und ein auffälliger Stop. Die Rute ist nach oben hin gerollt, was ebenfalls zum markanten Aussehen beiträgt. Die dunklen Augen wirken wach und aufmerksam.
Wolfsnähe: Genetische Untersuchungen haben gezeigt, dass der Shiba Inu mit dem Wolf sehr nahe verwandt ist.
Das Fell ist bei dieser Rasse ein ganz eigenes Thema. Die Haare sind mittellang, durch die dichte Unterwolle wirken sie jedoch plüschig, nicht zottelig. Wer den Hund anfasst und auf ein seidiges Fell spekuliert hat, wird vielleicht etwas enttäuscht: Es fühlt sich hart an. Dadurch sind die Haare gut gegen Wetter und Verschmutzung geschützt. Hierin zeigt sich die Urtümlichkeit der Rasse.
Farblich gibt es eine gewisse Varianz. Vom Rassestandard wird jedoch immer eine sogenannte Urajiro-Zeichnung vorgeschrieben. Dahinter verbergen sich weiße Abzeichen an den Wangen und am Hals sowie entlang der Brust bis zum Bauch.
Mögliche Farben sind:
- Rot und Schwarz
- Lohfarben schwarz
- Rot
Charakter beim Shiba Inu: Darum ist der Familienhund so beliebt
Welches Wesen hat die Rasse? Herrchen und Frauchen betonen fast immer die ausgesprochene Verspieltheit der japanischen Hunde. Sie sind quirlig und energiegeladen und möchten jeden Tag eine Beschäftigung haben. Das ist vor der Anschaffung zu bedenken, denn Schoßhunde sind die Shibas garantiert nicht.
Die Rasse gilt außerdem als sehr intelligent, sodass sie von dieser Seite her für intensives Hundetraining sehr gut geeignet wäre. Allerdings haben die Tiere noch eine weitere Charaktereigenschaft: Sie sind ausgesprochen eigensinnig bis starrsinnig. Das macht die Ausbildung wiederum zur Herausforderung. Tatsächlich kann es passieren, dass der Shiba Inu nicht hören möchte. Besitzer müssen sich dann mit Konsequenz durchsetzen, weil sie sonst mit einem immer dickköpfigeren Tier rechnen müssen. Für Anfänger eignen sich diese Hunde daher nur bedingt.
Was die Rasse so beliebt macht, ist ihr Verhalten in der Familie. Sie sind liebevoll, treu und menschenbezogen. Wenn sie die nötige Bewegung bekommen, verhalten sie sich in der Wohnung ruhig und ausgeglichen. Mit anderen Tieren verstehen sie sich jedoch nur bedingt, denn sie zeigen eine gewisse Eifersucht. Das bedeutet, dass sie ihren Platz im Körbchen oder an der Seite des Menschen nur ungern teilen. In einem Haushalt mit mehreren Hunden ist daher eine behutsame, geplante Vergesellschaftung nötig.
Dass die Tiere unangenehm kläffen, ist hingegen nicht zu befürchten. Sie sind zwar wachsam und würden ihre Familie im Notfall warnen oder verteidigen – aber eben nur dann. Wenn Fremde in die Wohnung kommen, werden diese zwar kritisch beäugt, aber nicht verbellt.
Gut zu wissen: Aggressivität ist laut Rassestandrad ein Kriterium für den Ausschluss von der Zucht.
Das ursprüngliche und wilde Temperament zeigt sich vor allem draußen. Hier lieben die Tiere es, zu toben und zu laufen. Diese Bewegung ist wichtig, damit sich ein ausgeglichenes Wesen entfalten kann. Die wichtigsten Shiba Inu Eigenschaften auf einen Blick:
- Loyale Rasse mit Bezug zum Menschen
- Ursprüngliches Aussehen mit Ähnlichkeiten zum Fuchs
- Herkunft aus Japan, Zucht seit dem 20. Jahrhundert
- Schwer zu erziehen, da die Tiere stur und eigenwillig sind
- Braucht Bewegung
Haltung eines Shiba Inu
Wie bereits angedeutet, benötigt der Shiba Inu Auslauf. Die eleganteste Lösung ist sicher ein abgezäunter Bereich im eigenen Garten. Hier kann das Tier toben – und davon wird es viel Gebrauch machen. Ansonsten sind ausgedehnte Spaziergänge wichtig, um dem Bewegungsdrang der Rasse gerecht zu werden.
Doch Vorsicht: Halter sollten ihren Hund besser an der Leine behalten. Die ursprünglichen Jagdhunde könnten sonst ihrem Instinkt folgen und Wildtieren nachstellen. Durch den eigenwilligen Charakter ist der Rückruf dann schwierig. Die wilden Gene bringen noch eine weitere Besonderheit mit sich: Ein Shiba Inu kennt kein schlechtes Wetter. Auch bei Regen und Schnee möchten die Tiere unbedingt vor die Tür. Herrchen und Frauchen sollten selbst ebenfalls dazu bereit sein. Einzig bei heißem Wetter ist es besser, die Aktivitäten in die kühleren Stunden zu verlegen, um einem Hitzeschlag vorzubeugen.
Wie bereits angedeutet, ist die Haltung zusammen mit anderen Tieren eine Herausforderung. Auch an Kinder müssen die Tiere langsam gewöhnt werden – dann fügen sie sich aber gut in die Familie ein. Wichtig für eine artgerechte Haltung ist außerdem Zeit. Das aus mehreren Gründen. Zum einen dauert die Erziehung länger als bei anderen Rassen. Konsequentes Training ist aber sehr wichtig, da der Hund sonst bestimmt, wo es langgeht. Zum zweiten wünschen sich die Tiere Beschäftigung – und zwar am liebsten gemeinsam mit Menschen.
Ansonsten ist die Haltung unkompliziert. Die Tiere fühlen sich auf dem Land ebenso wohl wie in einer Stadtwohnung. Letztere bietet nur keinen Auslauf, weshalb öfter lange Gassirunden nötig sind.
Wie viel kostet ein Shiba Inu?
Wer sich einen Shiba Inu Welpen kaufen möchte, sollte mit einem Preis von mindestens 1.000 Euro rechnen. Je nach Zucht können die Kosten auch höher ausfallen. Billigangebote könnten ein Indiz für schlechte Zuchtbedingungen sein.
Schon gewusst?
Es gibt neben dem Shiba Inu den Akita Inu. Beide Rassen sich sind sehr ähnlich, was Aussehen, Charakter und Haltung betrifft. Der Akita Inu ist jedoch deutlich größer und schwerer. Einige Besitzer sagen zudem, dass er menschenbezogener sei.
Gesundheit beim Shiba Inu
Die Gesundheit ist ein wichtiges Thema bei dieser Rasse. Dank ihrer Robustheit und der gesunden Gene erreichen sie eine Lebenserwartung von 12 Jahren und mehr. Erbkrankheiten, die gehäuft auftreten, wurden bisher nicht berichtet.
Gelegentlich erkranken Tiere der Rasse an der progressiven Retinaatrophie. Diese betrifft das Auge und kann zum Erblinden führen. Wer Auffälligkeiten bei seinem Hund bemerkt, sollte einen Tierarzt darauf ansprechen. Gleiches gilt für Probleme mit den Gelenken, die auf Ellenbogen- oder Hüftdysplasie hindeuten können.
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In Anbetracht des dichten Fells fragen sich viele, ob Hunde der Rasse Shiba Inu haaren. Grundsätzlich verlieren sie nicht mehr Fell als Tiere mit ähnlichen Eigenschaften. Etwa einmal in der Woche zu bürsten sollte ausreichen, um übermäßigen Haarflug zu vermeiden. Eine Ausnahme bildet die Zeit des Fellwechsels. Hier können die japanischen Hunde tatsächlich stark haaren. Dann ist es empfehlenswert, täglich zu bürsten – am besten an einem Platz im Freien.
Ansonsten ist die Pflege unkompliziert. Das Fell zieht dank der Haareigenschaften Dreck und Schmutz nicht besonders an. Durch den Bewegungsdrang laufen sich die Tiere zudem die Krallen von allein ab.
Die Fütterung sollte mit einem hochwertigen Futter mit hohem Fleischanteil erfolgen. Das wird der ursprünglichen Art dieser Tiere gerecht. Bei der Fütterung ist zu beachten, dass die Hunde nicht ansetzen. Sie sollten einen athletischen, schlanken Körperbau besitzen. Zu viel Gewicht wirkt sich negativ auf die Gelenke aus.