Wie bekomme ich meinen Welpen stubenrein?

Wenn ein junger Hund einzieht, ist eine der ersten Aufgaben für den neuen Besitzer das Training zur Stubenreinheit. Parallel zur übrigen Erziehung lernt das Tier, nicht in die Wohnung zu machen. Hier erfahren Sie, wie Sie dabei am besten vorgehen, wie Sie mit kleinen Missgeschicken umgehen und wie Sie Ihren Hund verstehen.

Welpe stubenrein bekommen
Einen Welpen stubenrein zu bekommen erfordert Geduld - 123rf

Erste Schritte zum stubenreinen Welpen

Einen Welpen stubenrein zu bekommen, ist grundsätzlich eine Aufgabe für mehrere Wochen oder Monate. Wie schnell der kleine Hund lernt, seine Geschäfte draußen zu verrichten und vor allem sich rechtzeitig zu melden, ist bei jedem Tier anders.

In den meisten Fällen ist ein Hund ab dem Alter von vier Monaten dazu in der Lage, seinen Drang zu kontrollieren. Ab dann ist ein gezieltes Training sinnvoll. Allerdings sollten Sie schon vorher möglichst häufig mit dem Welpen herausgehen, um ihn an das Geschäft vor der Tür zu gewöhnen.

Tipp:
Wenn der Welpe frisch vom Züchter bei Ihnen einzieht, müssen Sie mit dem ein oder anderen Pfützchen in der Wohnung rechnen. Entfernen Sie daher teure Teppiche und schützen Sie Holzfußböden.

Wie gehe ich vor, wenn ich meinen Welpen stubenrein erziehen möchte? Hierfür gibt es einige Grundregeln:

  1. Regelmäßig rausgehen: Ein kleiner Hund sollte mindestens alle zwei Stunden Auslauf im Freien bekommen. So hat er viele Möglichkeiten, sich draußen zu lösen.
  2. Belohnen: Jedes Mal, wenn der Welpe sein Geschäft draußen verrichtet hat, sollten Sie ihm unmittelbar ein Leckerli geben. So verbindet er das Lösen im Freien mit einem positiven Erlebnis.
  3. Nicht gleich wieder hineingehen: Hundetrainer empfehlen, nach dem Geschäft noch einen Moment draußen zu bleiben, zum Beispiel ein Stück zu gehen. So vermeiden Sie, dass der Hund negative Assoziationen mit dem Geschäft verbindet.

Schon gewusst?
Hunde sind von Natur aus reinlich und bemühen sich, ihren Schlafplatz sauber zu halten. Aus diesem Grund ist es möglich, die Tiere daran zu gewöhnen, sich draußen zu lösen.

Jetzt schnell raus: Wie erkenne ich, wann der Hund raus muss?

Ein Welpe muss sich mehrmals pro Tag lösen. Planen Sie deshalb unbedingt ausreichend Zeit für die Erziehung in den ersten Wochen ein. Am besten ist es, wenn der Kleine möglichst selten unbeobachtet bleibt. So kann immer jemand reagieren und den Hund nach draußen tragen, wenn er austreten muss.

Doch woran erkennen Sie überhaupt, dass das Jungtier einen gewissen Drang hat? Diese Tipps helfen dabei, den Welpen stubenrein zu erziehen:

  • Schnuppern über dem Boden: Wenn der Welpe mit der Schnauze suchend über den Boden läuft, ist es höchste Zeit. Vermutlich sucht er gerade eine passende Stelle, um sein Geschäft zu verrichten.
  • Nach dem Aufstehen: Hat der Hund geschlafen, muss er eigentlich immer.
  • Nach dem Fressen: Auch nach der Mahlzeit und nach ausgiebigem Trinken entwickeln viele Tiere einen Drang.
  • Unruhiges Umherlaufen: Läuft das Tier im Zimmer umher, ohne dass es erkennbar spielt, sollten Sie ebenfalls mit ihm vor die Tür gehen.
  • Toben und Spielen: Intensive Bewegung regt den Stuhlgang an.

Tipp:
Es gibt praktische Taschen für Beutel und Leckerlis. Legen Sie diese am besten griffbereit neben der Tür parat.

Wann wird der Welpe stubenrein: Dauer und Fortschritte

Nacht für Nacht und Tag für Tag üben Sie fleißig mit Ihrem Hund und nun fragen Sie sich vielleicht: Wie lange dauert es, bis der Welpe stubenrein wird? Wie immer, wenn es um Tiere mit ihrem individuellen Charakter geht, lässt sich das nicht pauschal beantworten. Manche Welpen lernen es bereits in den ersten Wochen, stubenrein zu werden. Andere brauchen ein paar Monate dafür.

Wenn Sie konsequent trainieren, sollten die ersten Erfolge bald zu spüren sein. Mit der Zeit können Sie auch anfangen, die Intervalle zwischen den Gassi-Runden zu verlängern. Dafür ist gut zu wissen, dass viele Hunde immer zu einer ähnlichen Zeit müssen. Mit dem Alter entwickeln die Tiere zudem den Wunsch, zum Lösen nach draußen gelassen zu werden. Achten Sie deshalb auf die Signale, die Ihnen Ihr Hund sendet. Bellen, Rennen zur Tür und Wimmern können Anzeichen sein, dass der Welpe schnell nach draußen möchte.

Schlaflose Nächte? Stubenreinheit in der Nacht

Bis Welpen stubenrein nachts durchschlafen, kann es eine Zeit dauern. Gehen Sie auf jeden Fall davon aus, dass der Kleine in den ersten Nächten auch nachts vor die Tür muss. Das ist fast immer dann der Fall, wenn das Tier aufwacht und seinen Schlafplatz verlässt.

Wenn Sie mit dem Hund in einem Zimmer schlafen, werden Sie davon vermutlich wach. Nun ist es hilfreich, wenn Schuhe, Taschenlampe und Jacke bereitliegen.

Zurück zu den schlaflosen Nächsten: Ab wann schlafen Welpen durch? Je nach Rasse und Tier kann das bereits nach vier Monaten der Fall sein. Wenn Ihr Hund erst mit einem halben Jahr von abends bis morgens ruhig in seinem Körbchen schläft, ist das auch ganz normal.

Was tun, wenn der Hund trotzdem in die Wohnung macht?

Der Welpe macht in die Wohnung trotz Gassi – das ist in den ersten Wochen durchaus normal und auf keinen Fall Anlass für Bestrafung. Entfernen Sie das Malheur wortlos und bringen Sie den Welpen nach draußen.

Grundsätzlich macht das Tier nicht ins Haus, weil es eingeschnappt ist oder seinem Besitzer eins auswischen möchte. Vielmehr gibt es dafür andere Gründe. Einer könnte sein, dass Ihr Welpe auf der Runde um den Block zu aufgeregt ist, um sich auf sein Geschäft zu konzentrieren. Es gibt immer etwas Spannendes zu schnüffeln und zu entdecken.

Erkennen Sie Ihren Hund darin wieder? In diesem Fall gibt es zwei einfache Tricks. Zunächst einmal sehen Sie, ob der Hund sein Geschäft verrichtet oder nicht. Bleiben Sie deshalb so lange draußen, bis es geklappt hat. Vermeiden Sie zudem zu viele Eindrücke. Ein ruhiger Weg mit Grünstreifen ist ideal für die Gassi-Runde.

Übrigens: Sie können Ihrem Hund auch beibringen, sich auf Kommando zu lösen. Sprechen Sie dafür immer einen Befehl aus, wenn der Welpe sein Geschäft am richtigen Ort verrichtet. Mit der Zeit lernt er, sich auf „Mach fein“ oder etwas Ähnliches zu erleichtern – das ist zum Beispiel praktisch vor Autofahrten.

Wenn Ihr Hund ständig Harndrang hat und nur wenige Tropfen herauskommen, kann auch eine Erkrankung der Grund sein. Besprechen Sie das unbedingt mit Ihrem Tierarzt. Für den Fall der Fälle ist es außerdem ratsam, eine Welpentoilette in der Wohnung einzurichten.

Weitere nützliche Tipps rund um den Einzug von Welpen finden Sie in unserer Checkliste.

Herausgegeben von

Martin Walter