Wie beginnen Sie ein erfolgreiches Hundetraining?

Die Erziehung von Hunden nimmt viel Zeit und Energie in Anspruch. Wie können Sie Ihren Hund richtig trainieren und welche Tricks und Hilfsmittel gibt es? Wir geben Ihnen einen kurzen Überblick über die häufigsten Fragen.

Wie trainiert man einen Hund richtig?
Wie beginnen Sie ein erfolgreiches Hundetraining? - Shutterstock

Wann sollten Sie mit dem Training anfangen?

Sie sollten bereits im Welpenalter mit dem Training beginnen. Eins der ersten Dinge, die ein kleiner Hund lernen muss, ist die Stubenreinheit. Auch anderes unerwünschtes Verhalten sollten Sie sofort unterbinden. Dazu gehören unter anderem das Knabbern an der Hand oder das auf dem Sofa sitzen. 

Denken Sie immer daran: Hat der Hund einmal eine Gewohnheit, ist diese nur schwer wieder abzutrainieren. Auch Kommandos wie ‚Aus‘ und ‚Sitz‘ können Sie schon mit den Welpen von Anfang an üben. Lassen Sie den Kleinen aber etwas Zeit, Übung macht den Meister! Wichtig: Nutzen Sie immer das gleiche Kommando. Übungen mit komplexeren Aufgaben kommen dann später. 

Wie beginnen Sie ein erfolgreiches Hundetraining? ©Shutterstock

Wie häufig sollten Sie Ihren Hund trainieren?

Kleine Übungen wie ‚Sitz‘ und ‚Bleib‘ können jeden Tag trainiert werden. Dabei gibt es Hunde, die viel Lust haben und gerne „arbeiten“ und andere, die schneller das Interesse verlieren. 15 Minuten am Stück sollten möglich sein. Ist der Hund vorher müde, hören Sie einfach auf. Anstatt länger zu trainieren, sollten Sie mehrere Übungen pro Tag einplanen.

Zubehör für das Hundetraining

Sie haben Ihre Stimme und Ihre Körpersprache, um Ihrem Hund zu zeigen, ob sein Verhalten falsch oder richtig ist. Etwas Unterstützung beim Erziehen kann aber nicht schaden. Neben der Hilfe von Profis in der Hundeschule ist das tägliche Training zu Hause ein wichtiger Bestandteil beim Hundetraining.

Tasche für Leckerlis und die richtige Leine

Viele Hunde fressen sehr gerne. Als Motivation für eine Trainingseinheit können Sie Leckerlis verwenden. Durch das Geben von Leckerlis können Sie dem Hund auch zeigen, dass er etwas richtig gemacht hat. Achten Sie darauf, dass er das Leckerli direkt von Ihnen bekommt und nicht vom Boden frisst. Besonders schnell haben Sie die Leckerlis in einem Futterbeutel zur Hand.

Auch das Spazierengehen an der Leine will geübt werden. Eine kürzere Leine gibt Ihnen Kontrolle beim Spazierengehen, achten Sie aber immer darauf, den Hund nicht zu verletzen. Ein Geschirr gibt Ihnen mehr Kontrolle als ein Halsband und verhindert, dass dem Hund stark am Hals gezogen wird.

Hilfsmittel für positives Hundetraining: Clicker und Hundepfeife

Innerhalb von nur 0,2 bis 0,5 Sekunden muss der Hund wissen, ober er etwas falsch oder richtig gemacht hat. Das geht mit Worten, ein Leckerli dauert aber meistens etwas länger. Clicker und Hundepfeife können direkt in dem Moment angewendet werden, wenn der Hund das erwünschte Verhalten zeigt.

Der/die Besitzer:in muss vor allem bei der Hundepfeife zunächst etwas üben, ein effektives und genaues Training ist mit einem solchen Hilfsmittel aber sicher. Besonders wenn Sie sich für die positive Verstärkung von richtigem Verhalten interessieren, sind solche Hilfsmittel nützlich.

Sie haben noch mehr Fragen zum Zubehör für Hunde? Wir haben eine Liste über die Erstausstattung für Ihren Welpen.

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Tipps für Übungen zu Hause

Es gibt viele Übungen, die Sie zu Hause durchführen können. Dafür benötigen Sie Geduld, den richtigen Tonfall und müssen konsequent bleiben. Wenn der Hund nicht auf der Couch sitzen soll, dann muss das auch von allen Familienmitgliedern so gehandhabt werden.

Es gibt Studien, die zeigen, dass die meisten Menschen am Bellen eines Hundes erkennen können, ob dieser Hilfe braucht oder nicht. Nach vielen tausend Jahren des Zusammenlebens haben wir das gelernt. Das heißt aber auch: Hunde können uns Menschen hervorragend lesen. Wenn Ihre Körpersprache unsicher ist oder Ihre Stimme unentschieden klingt, wird der Hund Sie nicht ernst nehmen.

Ihre Stimme und Ihre Körpersprache

Sie sollten bestimmt auftreten, aber nicht laut werden. Der Hund sollte Ihnen vertrauen und Sie beide den Spaß am Hundetraining nicht verlieren. Für die Kommandos sollten Sie zwei Kriterien berücksichtigen: Der Tonfall sollte sich deutlich von der Alltagssprache unterscheiden, damit ein Kommando nicht überhört werden kann. Außerdem sollten Sie Worte vermeiden, die häufig vorkommen. Darum verwenden wir ‚Aus‘ und nicht ‚Nein‘, um dem Hund zu sagen, dass er aufhören soll.

Viel Lob und Geduld

Neben den bereits erwähnten Leckerlis, sollten Sie auch viel mit Lob arbeiten. Die Aufmerksamkeit der Besitzer:innen ist genauso wichtig für einen Hund wie Leckerlis. Ein Vorteil von Worten: Sie haben sie immer dabei. Achten Sie auf einen liebevollen Tonfall! Viele Hundebesitzer:innen beginnen das Training mit Leckerlis und einem Lob und gehen dann nach und nach nur zum Loben über, denn es gibt Hunde, die ansonsten nur gehorchen, wenn sie dafür ein Leckerli bekommen. Besonders schlaue Hunde machen auch unaufgefordert Sitz oder Platz, in der Erwartung, dann ein Leckerli abzustauben.

Immer die gleiche Reihenfolge einhalten

Es ist gut, etwas Abwechslung in Ihr Training zu bringen, indem Sie verschiedene Übungen machen. Stellen Sie aber immer sicher, die gleiche Übung in der gleichen Abfolge durchzuführen. Sie geben ein Kommando (eventuell zusammen mit einem Handzeichen), der Hund führt das Kommando aus und wird gelobt oder anders bestätigt. Dann erst gibt es ein Leckerli. Durch die Wiederholung der gleichen Situation versteht Ihr Vierbeiner, welches Verhalten Sie von ihm erwarten.

Tipps vom Profi: Was kostet eine Hundeschule?

Der Besuch einer Hundeschule ist ein Muss, wenn Sie bisher noch keine Erfahrung mit Hunden haben. Doch auch für erfahrene Halter ist das Training auf dem Hundeplatz die perfekte Gelegenheit, um den Hund zu sozialisieren und an Artgenossen zu gewöhnen. Außerdem hat jedes Tier seinen eigenen Charakter. Ein Hundetrainer kann wertvolle Tipps in Sachen Verhalten geben, die die Hundeeltern bisher vielleicht noch nicht kannten.

Hundeschulen bieten oft 10er-Karten an und Sie können dann Kurse besuchen, in denen Hunde im gleichen Alter zusammen trainieren. Häufig bauen die Übungen aufeinander auf, Sie sollten also möglichst keine Stunde verpassen. Die Stunde kostet zwischen 10 und 25 Euro.

Ein Hundetrainer-Besuch zu Hause

Bei Bedarf kann man auch Einzelstunden buchen oder der Hundetrainer kommt sogar zu Ihnen nach Hause. Dies kann sinnvoll sein, wenn der Hund ein problematisches Verhalten nur in den eigenen vier Wänden zeigt. Die Kosten für einen solchen Besuch liegen ungefähr bei 80 Euro pro Stunde.

Herausgegeben von

Sabine Tollen