Ist Ihre Umgebung wirklich für Freilauf geeignet?
Wie sieht es in Ihrer Nachbarschaft aus? Ist diese einigermaßen sicher für Katzen? Keine Autobahnen oder stark befahrene Straßen in direkter Nähe Ihres Hauses? Keine aggressiven Hunde? Wie steht es mit Ihren Nachbarn? Sind diese tierfreundlich eingestellt? Sie können nicht verhindern, dass Ihre Katze in die angrenzenden Gärten geht und dort eventuell ihr Geschäft verrichtet. Sprechen Sie vorab mit Ihren Nachbarn, damit kein Risiko für Ihre Katze besteht.
Sollte sich herausstellen, dass Ihre Umgebung nicht für den Freilauf geeignet ist, können Sie auch Ihren Balkon in ein Katzenparadies verwandeln. Natürlich sollte der auch katzensicher sein. Ein Balkon ist eine tolle Alternative, die Ihrem Stubentiger die Gelegenheit gibt, nach draußen zu gehen und zu beobachten, was in der Nachbarschaft passiert.
Wie machen Sie aus einer Wohnungskatze einen Freigänger?
Wenn man von der Stadt aufs Land zieht, fragt man sich oft: Soll man die Katze jetzt nach draußen lassen? Eine solche Umstellung ist für ältere Tiere nicht einfach zu bewältigen, kann jedoch zusätzliche Lebensqualität schaffen. Kann man einem Stubentiger, der seine ersten Lebensjahre nur in der Wohnung verbrachte, trotzdem Freigang gewähren, wenn es die Umstände zulassen? Beispielsweise, wenn es zu einem Wechsel des Eigentümers kommt oder wenn man die Wohnung an der Schnellstraße gegen ein Haus am Waldrand tauscht.
Freigänger und Wohnungskatzen – Vor- und Nachteile
Wenn Sie noch zögern, ob Ihre Katze Freigänger werden soll oder nicht, haben wir einige Vorteile der jeweiligen Haltungsform zusammengefasst:
Vorteile von Freigängerkatzen |
Vorteile von Wohnungskatzen |
Die Katze kann ihre natürlichen Triebe und Instinkte ausleben. |
Es besteht kein Risiko, dass Pflanzen oder Giftköder gefressen werden. |
Ihre Katze ist ausreichend beschäftigt und nicht allein zu Hause. |
Das Risiko für Zecken, Flöhe und andere Parasiten ist niedrig. |
Viel Bewegung ist gut für die Gesundheit von Katzen (z. B. Übergewicht). |
Normalerweise weniger Tierarztkosten (z. B. keine Verletzungen durch Revierkämpfe). |
Die Reinigung der Katzentoilette ist seltener erforderlich. |
Die Katze kann nicht entlaufen oder in der Nachbarschaft gefüttert werden. |
Ihre Katze ist körperlich und geistig wesentlich ausgeglichener bei der Rückkehr ins Haus. |
Kein Unfallrisiko durch Autos oder andere Verkehrsmittel. |
Auch wenn der Wechsel von Wohnungskatze zum Freigänger möglich ist, sollten Sie eine Katze, die Freilauf gewohnt ist, möglichst nicht nur in einer Wohnung halten.
Wie kann Ihre Katze herein- und herauskommen?
Können Sie eine Katzenklappe einbauen? Sollten Sie keine Möglichkeit haben, können Sie Ihrer Katze auch eine warme Kiste auf der Terrasse platzieren, in der sie Schutz suchen kann, wenn es kalt ist. Auch werden in der warmen Jahreszeit bequeme Gartenstühle gern genutzt für ein Schläfchen, bis Sie nach Hause kommen.
Problematischer ist es, wenn Sie nicht im Erdgeschoss wohnen. Sicherlich gibt es Mietshäuser, wo den Katzen Freigang ermöglicht wird, mit der Hilfe netter Nachbarn. Das ist allerdings die Ausnahme. Eine Möglichkeit sind Katzenleitern, die Sie an Ihrem Balkon anbringen. Allerdings kommt es hier auf den Nachbarn im Erdgeschoss an, in dessen Garten die Leiter endet. Dieser muss einverstanden sein, ebenso wie der Vermieter.
Ab wann darf Ihre Katze raus zum Freigang?
Bevor es losgeht, prüfen Sie folgende Punkte:
- Ist Ihre Katze geimpft? Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt oder Ihrer Tierärztin, welche Impfungen nötig sind.
- Ist Ihre Katze gechippt? Das sollten Sie unbedingt tun und die Nummer bei Tasso registrieren. Außerdem gibt es programmierbare Katzentüren, sodass nur Ihre Katze hereinkommen kann.
- Ist Ihre Katze oder Ihr Kater kastriert? Das ist nicht nur in vielen Gemeinden Pflicht, sondern auch absolut sinnvoll, um unerwünschten Nachwuchs zu vermeiden. Ein weiterer Vorteil ist, dass Ihre Katze nicht mehr weit wegläuft.
- Lebt Ihre Katze bereits lange genug im Haushalt? Nach einem Umzug oder nach Einzug sollte Ihre Katze mindestens vier bis sechs Wochen drinnen wohnen, um sich im neuen Zuhause einzugewöhnen.
- Ist Ihre Katze gegen Parasiten geschützt? Die ist notwendig, damit sie keine Flöhe oder Zecken mitbringt.
- Denken Sie auch an regelmäßige Wurmkuren. Freigänger müssen sehr regelmäßig entwurmt werden, da sie durch das Fressen von Mäusen schnell wieder neue Würmer haben.
Wie gewöhnen Sie Ihre Katze langsam an den Auslauf?
Sorgen Sie zuerst für genug Tarnungsmöglichkeiten im Garten, sodass Ihre Katze nicht gezwungen ist, direkt weiter wegzulaufen, um Schutz zu finden. Hier reichen einige Gartenmöbel oder Kisten, Blumentöpfe und Ähnliches. So kann Ihre Samtpfote erst einmal aus der Deckung heraus in Ruhe die Umgebung ansehen.
Am besten gehen Sie die ersten Male mit und zeigen ihr diese Deckungen, indem Sie dorthin gehen und ruhig stehenbleiben. Wenn sie mutiger wird, können Sie auch mit ihr die ersten Erkundungen im Garten und auch darüber hinaus unternehmen. So lernt Ihr Stubentiger von Ihnen, welche Wege sicher sind.
Die Kosten für tiermedizinische Behandlungen Ihrer Katze können Sie sich einfach mit der Katzenkrankenversicherung von Santévet zurückerstatten lassen.
Wie lange dauern die ersten Ausflüge im Freigang?
Haben Sie eine sehr aufgeweckte und neugierige Katze, so wählen Sie am besten einen regnerischen Tag, damit sie nicht zu lange und zu weit läuft. Lassen Sie Ihre Katze morgens kurz vor der Futterzeit hinaus. So werden Hunger und Wetter sie bald wieder hineintreiben. Außerdem ist den ganzen Tag Zeit, sie zu suchen, falls sich doch weiter läuft als erwartet.
Mit einer eher ängstlichen Katze, die nicht auf ihre Freiheit drängt, können Sie auch bei schönem Wetter hinausgehen. Sie wird im Zweifel eher zurück in die sichere Wohnung laufen, als stiften zu gehen. Lassen Sie Ihre Katze in Ruhe draußen alles anschauen, rufen Sie sie nicht dauernd, auch wenn es schwerfällt. Sie können aber die ersten Tage immer gern dabei sein und etwas im Garten arbeiten oder lesen. Katzen mögen es, wenn ihr Mensch in der Nähe ist. Nach ein oder zwei Stunden können Sie sie dann rufen und mit ihrem Lieblingsfutter locken.
Gerade am Anfang ist es sinnvoll, Ihre Katze mit dem Lieblingsfutter und allem, was sie gern hat, zu belohnen fürs Zurückkommen. So wird sie sicher kommen, wenn Sie sie rufen. Außerdem ist es gut, bestimmte Zeiten zu etablieren, zu denen Ihre Samtpfote hinausgeht und wieder hereinkommen soll.
Spazierengehen an der Leine
Wenn Ihr Stubentiger sehr friedfertig ist und sich gern überall von Ihnen anfassen lässt, kann man sie vor dem Freigang behutsam an eine Leine gewöhnen. Lassen Sie ihr einige Wochen Zeit, um sich wirklich wohlzufühlen und bereitwillig mit Ihnen Ausflüge zu unternehmen – zum Beispiel in den Keller. Ist das kein Problem mehr, lässt sich die erste Reise in die große weite Welt gemeinsam mit ihr unternehmen. Der richtige Freilauf wird dann erst später gewährt. Es ist wichtig, dass Katzen mit Geschirr und Leine nicht in Panik geraten und dann kopflos werden. Eine Leine verhindert, dass die Katze fliehen kann. Das kann Panik verstärken. Die Katze kann sich selbst verletzen, aber auch Sie.