Sterilisation bei Katzen: Was Sie über Preise und Ablauf wissen sollten

Die Sterilisation von Katzen ist ein wichtiger Eingriff, der zur Kontrolle der Katzenpopulation beiträgt: Bei ungebremster Vermehrung werden sonst aus einer freilaufenden Samtpfote innerhalb weniger Jahre schnell einige hundert bis tausend Vierbeiner. Darüber hinaus bietet die Sterilisation von Katzen weitere Vorteile für die Gesundheit der Tiere. Die Kosten für den Eingriff variieren je nach Region, Tierarztpraxis und individueller Situation der Katze. In diesem Artikel erfahren Sie, was eine Sterilisation oder Kastration bei Katzen beinhaltet, worin sie sich unterscheiden, mit welchen Kosten nach der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) zu rechnen ist und wie eine Sterilisation im Detail abläuft.

Was ist der Unterschied zwischen Sterilisation und Kastration bei Katzen?

Die Begriffe „Sterilisation“ und „Kastration“ werden oft als Synonyme behandelt, doch sie beschreiben unterschiedliche Verfahren:

Sterilisation: Bei der Sterilisation werden die Eileiter (bei weiblichen Katzen) oder Samenleiter (bei Katern) durchtrennt oder abgebunden. Dies macht das Tier unfruchtbar, ohne jedoch den Hormonhaushalt zu beeinflussen. Bei Katzen bleibt der Fortpflanzungstrieb und das damit verbundene Verhalten erhalten, was bedeutet, dass weibliche Katzen weiterhin rollig werden können und Kater ihr typisches Markierverhalten zeigen können. Die Sterilisation ist also in erster Linie eine Methode zur Verhinderung der Fortpflanzung, verändert jedoch das hormonelle Verhalten nicht.

Kastration: Bei der Kastration werden bei weiblichen Katzen die Eierstöcke und oft auch die Gebärmutter entfernt, bei Katern die Hoden. Dieser Eingriff stoppt nicht nur die Fortpflanzungsfähigkeit, sondern reduziert auch die Produktion der Sexualhormone. Dadurch wird das Verhalten des Tieres in der Regel beeinflusst: Weibliche Katzen werden nicht mehr rollig und Kater neigen weniger zu Revierkämpfen und Markieren. Die Kastration bietet daher sowohl gesundheitliche Vorteile als auch Vorteile für das Verhalten des Tieres.

Was ist besser für meine Katze: kastrieren oder sterilisieren?

Einige Tiere verändern ihr Verhalten nach dem Eingriff

Die Sterilisation von weiblichen Katzen ist seltener als die Kastration, da sie den Hormonhaushalt nicht beeinflusst und somit das rollige Verhalten bestehen bleibt. Trotzdem kann sie eine Option sein, wenn Katzenbesitzer:innen lediglich die Fortpflanzung verhindern möchten, ohne das Verhalten oder den Hormonstatus ihrer Samtpfote zu verändern.

Vorteile der Sterilisation:

● Verhindert ungewollten Nachwuchs

● Geringerer Eingriff als Kastration, da keine Organe entfernt werden

● Erhaltung des natürlichen Hormonhaushalts und Verhaltens

Nachteile der Sterilisation:

● Hormonell bedingte Verhaltensweisen, wie das Rolligsein bei Katzen, bleiben bestehen

● Kein Schutz vor hormonabhängigen Erkrankungen wie Gebärmutterentzündungen oder Tumoren

Wie läuft die Sterilisation einer weiblichen Katze ab?

Vorbereitung und Ablauf des operativen Eingriffs

Vor der Operation sollte die Katze gesund sein und eine Nüchternzeit von etwa 12 Stunden einhalten. Die Tierärztin oder der Tierarzt wird vorab eine Untersuchung durchführen, um sicherzustellen, dass keine gesundheitlichen Risiken bestehen.

Die Sterilisation ist ein chirurgischer Eingriff, der unter Vollnarkose erfolgt. Vor der Operation wird die Katze untersucht, um sicherzustellen, dass sie die Narkose verträgt. Während des operativen Eingriffs wird ein kleiner Schnitt in die Bauchdecke gemacht, um die Eileiter freizulegen. Diese werden durchtrennt oder abgebunden, um eine Fortpflanzung zu verhindern. Die Wunde wird anschließend vernäht und desinfiziert. Nach dem Eingriff muss die Katze in einer ruhigen Umgebung aufwachen und sollte überwacht werden, bis die Wirkung der Narkose vollständig abgeklungen ist. Sie darf in der Regel noch am selben Tag nach Hause, sollte jedoch für einige Tage geschont werden.

Nachsorge und Heilungsprozess

Zu Hause sollte die Katze nach der Operation in einer ruhigen Umgebung bleiben und warm gehalten werden. In den ersten Tagen ist es wichtig, die Wunde zu beobachten. Die Operationswunde muss sauber und trocken gehalten werden, und es ist wichtig, dass die Katze nicht an der Wunde leckt. Eine Halskrause kann dies verhindern. Außerdem sollte Stress vermieden werden. Schmerzmittel können notwendig sein, um die Wundheilung zu unterstützen. Die Fäden werden in der Regel nach 10 bis 14 Tagen entfernt.

Wann sollte man eine Katze sterilisieren lassen?

Der ideale Zeitpunkt für die Sterilisation einer Katze ist entscheidend, um gesundheitliche Vorteile zu maximieren und unerwünschtes Verhalten zu minimieren. Im Allgemeinen wird empfohlen, weibliche Katzen vor ihrer ersten Rolligkeit sterilisieren zu lassen. Diese Phase tritt normalerweise im Alter von etwa 5 bis 6 Monaten ein, kann jedoch je nach Rasse und individuellem Entwicklungsstand variieren.

Warum vor der ersten Rolligkeit?

Eine frühe Sterilisation, also bevor das Tier zum ersten Mal rollig wird, reduziert das Risiko bestimmter Gesundheitsprobleme erheblich. Dazu gehören vor allem Gebärmutterentzündungen (Pyometra) und das Risiko für Brusttumoren, die bei Katzen, die mehrmals rollig waren, signifikant höher sind. Zudem trägt eine Sterilisation in einem frühen Alter dazu bei, das rollige Verhalten zu vermeiden, das oft mit lautem Miauen, Unruhe und dem Drang nach draußen verbunden ist.

Rassespezifische Unterschiede Einige Katzenrassen entwickeln sich schneller oder langsamer als andere, was den Zeitpunkt der Sterilisation beeinflussen kann. Zum Beispiel:

Orientalische Rassen wie Siamkatzen oder Orientalisch Kurzhaar können frühzeitig rollig werden, manchmal schon ab einem Alter von vier Monaten. Bei diesen Rassen ist eine frühere Sterilisation ratsam, oft schon mit etwa vier bis fünf Monaten.

Große Rassen wie Maine Coon oder Norwegische Waldkatze reifen tendenziell langsamer. Bei ihnen kann die Sterilisation etwas später erfolgen, etwa zwischen sechs und acht Monaten, sofern sie bisher nicht rollig geworden sind.

Beratung durch Tierärztin oder Tierarzt

Der beste Zeitpunkt für die Sterilisation hängt von vielen Faktoren ab, darunter das individuelle Wachstum und die Gesundheit der Katze. Eine frühzeitige Beratung durch die Tierärztin oder den Tierarzt ist daher sinnvoll. Er kann den optimalen Zeitpunkt unter Berücksichtigung des Entwicklungsstands und eventueller gesundheitlicher Besonderheiten der Katze bestimmen. In manchen Fällen, zum Beispiel bei Tierschutzorganisationen, wird auch eine Kastration oder Sterilisation bereits ab einem Alter von acht bis zwölf Wochen durchgeführt, um eine Überpopulation zu verhindern.

Kastration von weiblichen Katzen

Vorteile der Kastration

Die Kastration bietet weiblichen Katzen zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Sie verhindert nicht nur ungewollten Nachwuchs, sondern senkt auch das Risiko schwerwiegender Erkrankungen wie Gebärmutterentzündungen oder Tumoren an Eierstöcken und Gebärmutter. Außerdem entfällt das oft belastende Rolligkeitsverhalten wie lautes Rufen und Unruhe. Kastrierte Katzen haben oft ein ausgeglicheneres Wesen und sind weniger anfällig für Revierkämpfe oder aggressive Begegnungen mit Artgenossen.

Nachteile und mögliche Risiken

Wie jeder chirurgische Eingriff ist auch die Kastration mit Risiken verbunden. Neben den allgemeinen Operationsrisiken wie Infektionen oder Wundheilungsstörungen kann es zu einer Gewichtszunahme kommen. Der veränderte Hormonhaushalt kann zu einer Verlangsamung des Stoffwechsels führen, was eine besonders ausgewogene Ernährung erforderlich macht. Außerdem besteht eine geringe Wahrscheinlichkeit für Inkontinenzprobleme im späteren Leben, insbesondere bei sehr früh kastrierten Katzen.

Der beste Zeitpunkt für eine Kastration

Die Kastration sollte idealerweise vor der ersten Rolligkeit erfolgen, also im Alter von etwa vier bis sechs Monaten. Dadurch wird das Risiko hormonell bedingter Erkrankungen deutlich reduziert. Es ist aber auch möglich, eine ältere Katze zu kastrieren, wenn dies aus gesundheitlichen oder verhaltensbedingten Gründen notwendig ist.

Kastration von Katern: Warum sie oft bevorzugt wird

Die Kastration ist bei Katern der gängigere Eingriff. Da bei männlichen Katzen die Hoden entfernt werden, reduziert sich die Produktion von Testosteron erheblich. Dies hat sowohl gesundheitliche als auch verhaltensbezogene Vorteile.

Vorteile der Kastration bei Katern

● Reduzierung des Markierverhaltens

● Verringerte Aggression und Revierkämpfe

● Geringeres Risiko für bestimmte Erkrankungen wie Hodenkrebs

● Geringere Neigung zum Streunen, was das Risiko von Verletzungen und Infektionskrankheiten senkt

Der operative Eingriff selbst ist weniger invasiv als bei weiblichen Katzen. Die Kastration erfordert nur einen kleinen Schnitt im Bereich des Hodensacks, durch den die Hoden entfernt werden. Der Eingriff dauert in der Regel nur wenige Minuten und die Erholungszeit ist kurz.

Wann sollte man einen Kater kastrieren lassen?

Die Kastration eines Katers sollte idealerweise im Alter von vier bis sechs Monaten erfolgen, wenn die Hoden vollständig entwickelt sind. Dies hilft, unerwünschte Verhaltensweisen zu vermeiden. Sie verringert die Verletzungsgefahr bei Revierkämpfen und die Übertragung von Krankheiten. Tierärzt:innen empfehlen häufig eine Kastration vor der Geschlechtsreife.

Was ist eine Frühkastration?

Ungewollter Nachwuchs bringt viel Arbeit mit sich

Eine Frühkastration ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem Katzen bereits in einem sehr jungen Alter, in der Regel zwischen 8 und 16 Wochen, kastriert werden. Dies steht im Gegensatz zur herkömmlichen Kastration, die normalerweise im Alter von etwa fünf bis sechs Monaten durchgeführt wird. Die Frühkastration wird häufig von Tierschutzorganisationen, Tierheimen und Züchter:innen praktiziert, um eine unkontrollierte Vermehrung zu verhindern und die Gesundheit der Tiere langfristig zu fördern.

Vorteile der Frühkastration

Kontrolle der Überpopulation: Frühkastration ist ein effektives Mittel, um die Überpopulation von Katzen zu kontrollieren, insbesondere bei Freigänger-Katzen oder in Tierheimen. Da Katzen schon im jungen Alter geschlechtsreif werden können, ist eine frühzeitige Kastration wichtig, um ungewollten Nachwuchs zu verhindern.

Gesundheitliche Vorteile: Frühkastrierte Katzen haben ein geringeres Risiko für bestimmte Erkrankungen und somit eine höhere Lebenserwartung. Beispielsweise reduziert die Kastration vor der ersten Rolligkeit das Risiko von Brusttumoren erheblich. Außerdem beugt die Entfernung der Geschlechtsorgane Gebärmuttererkrankungen und Hodenkrebs vor.

Verhaltensvorteile: Durch die Frühkastration werden die Hormonproduktion und damit unerwünschtes Verhalten wie Markieren mit riechendem Urin, Streunen und Aggressionen reduziert oder ganz vermieden. Frühkastrierte Katzen zeigen weniger territoriales und aggressives Verhalten und sind oft anhänglicher und entspannter.

Nachteile der Frühkastration

Gesundheitliche Risiken: Ein möglicher Nachteil der Frühkastration ist, dass der Stoffwechsel langsamer wird, was zu einer Gewichtszunahme führen kann. Daher ist eine angepasste Fütterung besonders wichtig. Es gibt zudem Diskussionen darüber, ob die frühzeitige Entfernung der Geschlechtsdrüsen das Wachstum beeinflussen kann. Einige Studien deuten darauf hin, dass früh kastrierte Katzen länger wachsen, da die Hormone, die das Knochenwachstum regulieren, fehlen.

Welche Kosten kommen beim Kastrieren oder Sterilisieren auf Sie zu?

Die Kosten für die Sterilisation oder Kastration einer Katze können je nach Tierarztpraxis, Region und Komplexität des Eingriffs variieren. In Deutschland sind die Gebühren für tierärztliche Leistungen durch die Gebührenordnung für Tierärztinnen und Tierärzte (GOT) geregelt, die einen Gebührenrahmen vorgibt. Tierärzt:innen können innerhalb dieses Rahmens ihre Preise festlegen, wobei der  individuelle Aufwand und die Schwierigkeit des Eingriffs berücksichtigt werden.

Was kostet die Sterilisation einer weiblichen Katze?

● Die Kosten für die Sterilisation einer Katze liegen meist zwischen 100 und 300 Euro. Dieser Preis beinhaltet in der Regel die Voruntersuchung, die Narkose, den Eingriff selbst und die postoperative Betreuung. Da es sich um einen komplexeren Eingriff handelt, können zusätzliche Kosten für Medikamente, Schmerzmittel und Nachsorge anfallen.

Wie viel kostet eine Kastration bei Katzen im Jahr 2024?

Die Kastration einer Katze kostet zwischen 60 und 170 Euro. Wird auch die Gebärmutter entfernt, steigen die Kosten auf etwa 90 bis 270 Euro.

Was kostet es, einen Kater zu kastrieren?

● Die Kastration eines Katers ist in der Regel weniger aufwendig und damit kostengünstiger, meist liegen die Kosten zwischen 50 und 100 Euro. Da der Eingriff weniger invasiv ist, sind die Narkosezeiten kürzer und die postoperative Betreuung weniger umfangreich.

Zusätzliche Kosten: Neben den Grundkosten können weitere Ausgaben entstehen, etwa für Schmerzmittel, Antibiotika, eine postoperative Nachuntersuchung oder eine Halskrause. Es ist ratsam, sich vorab bei der Tierarztpraxis nach einem detaillierten Kostenvoranschlag zu erkundigen, um Überraschungen zu vermeiden.

Fazit: Wählen Sie die beste Option für Ihren Stubentiger!

Die Sterilisation oder Kastration einer Katze ist ein verantwortungsvoller Schritt, um ungewollten Nachwuchs zu verhindern und die Gesundheit Ihres Vierbeiners zu fördern. Während die Sterilisation weniger invasiv ist, bietet die Kastration sowohl gesundheitliche als auch verhaltensbezogene Vorteile. Die Kosten für den Eingriff sind durch die GOT geregelt, variieren jedoch je nach Art des Eingriffs und individuelle Umstände. Eine ausführliche Beratung mit der Tierärztin oder dem Tierarzt hilft, den optimalen Zeitpunkt und das geeignete Verfahren für Ihre Samtpfote zu bestimmen und die Kosten im Voraus zu klären. Es ist ratsam, sich vorab bei der Tierarztpraxis nach einem detaillierten Kostenvoranschlag zu erkundigen, um Überraschungen zu vermeiden.

Tipp: Ein Großteil der Kosten wird von einer Katzenkrankenversicherung übernommen.

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