Sterilisation bei Katzen: Was Sie über Preise und Ablauf wissen sollten

Was ist der Unterschied zwischen Sterilisation und Kastration bei Katzen?

Die Begriffe „Sterilisation“ und „Kastration“ werden oft verwechselt, doch sie beschreiben unterschiedliche Verfahren:

●      Sterilisation: Bei der Sterilisation werden die Eileiter (bei weiblichen Katzen) oder Samenleiter (bei Katern) durchtrennt oder abgebunden. Dies macht das Tier unfruchtbar, ohne jedoch den Hormonhaushalt zu beeinflussen. Bei Katzen bleibt der Fortpflanzungstrieb und das damit verbundene Verhalten erhalten, was bedeutet, dass weibliche Katzen weiterhin rollig werden können und Kater ihr typisches Markierverhalten zeigen können. Die Sterilisation ist also in erster Linie eine Methode zur Verhinderung der Fortpflanzung, verändert jedoch das hormonelle Verhalten nicht.

●      Kastration: Bei der Kastration werden bei weiblichen Katzen die Eierstöcke und oft auch die Gebärmutter entfernt, bei Katern die Hoden. Dieser Eingriff stoppt nicht nur die Fortpflanzungsfähigkeit, sondern reduziert auch die Produktion der Sexualhormone. Dadurch wird das Verhalten des Tieres in der Regel beeinflusst: Weibliche Katzen werden nicht mehr rollig und Kater neigen weniger zu Revierkämpfen und Markieren. Die Kastration bietet daher sowohl gesundheitliche Vorteile als auch Vorteile für das Verhalten des Tieres.

Sterilisation von Katzen: Vorteile, Nachteile und Ablauf

Einige Tiere verändern ihr Verhalten nach dem Eingriff

Die Sterilisation von weiblichen Katzen ist seltener als die Kastration, da sie den Hormonhaushalt nicht beeinflusst und somit das rollige Verhalten bestehen bleibt. Trotzdem kann sie eine Option sein, wenn Katzenbesitzer:innen lediglich die Fortpflanzung verhindern möchten, ohne das Verhalten oder den Hormonstatus des Tieres zu verändern.

Vorteile der Sterilisation:

●      Verhindert ungewollten Nachwuchs

●      Geringerer Eingriff als die Kastration, da keine Organe entfernt werden

●      Erhaltung des natürlichen Hormonhaushalts und Verhaltens

Nachteile der Sterilisation:

●      Hormonell bedingte Verhaltensweisen, wie das Rolligsein bei Katzen, bleiben bestehen

●      Kein Schutz vor hormonabhängigen Erkrankungen wie Gebärmutterentzündungen oder Tumoren

Ablauf der Sterilisation beim Tierarzt

Die Sterilisation wird unter Vollnarkose durchgeführt. Nach der Narkose setzt der Tierarzt bzw. die Tierärztin einen kleinen Schnitt am Bauch der Katze, um die Eileiter freizulegen. Diese werden entweder durchtrennt oder abgebunden, um eine Fortpflanzung zu verhindern. Anschließend wird die Operationswunde vernäht. Die Katze wird nach dem Eingriff überwacht, bis sie aus der Narkose erwacht, und darf in der Regel noch am selben Tag nach Hause. Zu Hause sollte Ihr Tier in einer ruhigen Umgebung gehalten werden, um die Heilung zu fördern. In den ersten Tagen ist es wichtig, die Wunde zu kontrollieren und sicherzustellen, dass die Katze nicht daran leckt. Ein Schutzkragen kann hier hilfreich sein.

Kastration von Katern: Warum sie oft bevorzugt wird

Die Kastration ist bei Katern der gängigere Eingriff. Da bei Katern die Hoden entfernt werden, reduziert sich die Produktion von Testosteron erheblich. Dies hat sowohl gesundheitliche als auch verhaltensbezogene Vorteile.

Vorteile der Kastration bei Katern

●      Reduzierung des Markierverhaltens

●      Verringerte Aggression und Revierkämpfe

●      Geringeres Risiko für bestimmte Erkrankungen wie Hodenkrebs

●      Geringere Neigung zum Streunen, was das Risiko von Verletzungen und Infektionskrankheiten senkt

Der Eingriff selbst ist weniger invasiv als bei weiblichen Katzen. Die Kastration erfordert nur einen kleinen Schnitt im Bereich des Hodensacks, durch den die Hoden entfernt werden. Der Eingriff dauert in der Regel nur wenige Minuten und die Erholungszeit ist kurz.

Wann sollte man eine Katze sterilisieren lassen?

Der ideale Zeitpunkt für die Sterilisation einer Katze ist entscheidend, um gesundheitliche Vorteile zu maximieren und unerwünschtes Verhalten zu minimieren. Im Allgemeinen wird empfohlen, weibliche Katzen vor ihrer ersten Rolligkeit sterilisieren zu lassen. Diese Phase tritt normalerweise im Alter von etwa 5 bis 6 Monaten ein, kann jedoch je nach Rasse und individuellem Entwicklungsstand variieren.

Warum vor der ersten Rolligkeit? Eine frühe Sterilisation, also bevor das Tier zum ersten Mal rollig wird, reduziert das Risiko bestimmter Gesundheitsprobleme erheblich. Dazu gehören vor allem Gebärmutterentzündungen (Pyometra) und das Risiko für Brusttumoren, die bei Katzen, die mehrmals rollig waren, signifikant höher sind. Zudem trägt eine Sterilisation in einem frühen Alter dazu bei, das rollige Verhalten zu vermeiden, das oft mit lautem Miauen, Unruhe und dem Drang nach draußen verbunden ist.

Rassespezifische Unterschiede Einige Katzenrassen entwickeln sich schneller oder langsamer als andere, was den Zeitpunkt der Sterilisation beeinflussen kann. Zum Beispiel:

●      Orientalische Rassen wie Siamkatzen oder Orientalisch Kurzhaar können frühzeitig rollig werden, manchmal schon ab einem Alter von 4 Monaten. Bei diesen Rassen ist eine frühere Sterilisation ratsam, oft schon mit etwa 4 bis 5 Monaten.

●      Große Rassen wie Maine Coon oder Norwegische Waldkatze reifen tendenziell langsamer. Bei ihnen kann die Sterilisation etwas später erfolgen, etwa zwischen 6 und 8 Monaten, sofern sie bisher nicht rollig geworden sind.

Beratung durch den Tierarzt Der beste Zeitpunkt für die Sterilisation hängt von vielen Faktoren ab, darunter das individuelle Wachstum und die Gesundheit der Katze. Eine frühzeitige Beratung durch den Tierarzt ist daher sinnvoll. Er kann den optimalen Zeitpunkt unter Berücksichtigung des Entwicklungsstands und eventueller gesundheitlicher Besonderheiten der Katze bestimmen. In manchen Fällen, zum Beispiel bei Tierschutzorganisationen, wird auch eine Kastration oder Sterilisation bereits ab einem Alter von 8 bis 12 Wochen durchgeführt, um eine Überpopulation zu verhindern.

Was ist eine Frühkastration?

Ungewollter Nachwuchs bringt viel Arbeit mit sich

Eine Frühkastration ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem Katzen bereits in einem sehr jungen Alter, in der Regel zwischen 8 und 16 Wochen, kastriert werden. Dies steht im Gegensatz zur herkömmlichen Kastration, die normalerweise im Alter von etwa 5 bis 6 Monaten durchgeführt wird. Die Frühkastration wird häufig von Tierschutzorganisationen, Tierheimen und Züchtern praktiziert, um eine unkontrollierte Vermehrung zu verhindern und die Gesundheit der Tiere langfristig zu fördern.

Vorteile der Frühkastration

●      Kontrolle der Überpopulation: Frühkastration ist ein effektives Mittel, um die Überpopulation von Katzen zu kontrollieren, insbesondere bei Streunerkatzen oder in Tierheimen. Da Katzen schon im jungen Alter geschlechtsreif werden können, ist eine frühzeitige Kastration wichtig, um ungewollten Nachwuchs zu verhindern.

●      Gesundheitliche Vorteile: Frühkastrierte Katzen haben ein geringeres Risiko für bestimmte Erkrankungen. Beispielsweise reduziert die Kastration vor der ersten Rolligkeit das Risiko für Brusttumoren erheblich. Außerdem beugt die Entfernung der Geschlechtsorgane Gebärmuttererkrankungen und Hodenkrebs vor.

●      Verhaltensvorteile: Durch die Frühkastration wird hormonbedingtes, unerwünschtes Verhalten wie das Markieren, Streunen und Aggression reduziert oder vollständig vermieden. Frühkastrierte Katzen neigen dazu, weniger territoriales und aggressives Verhalten zu zeigen und sind oft anhänglicher und entspannter.

Welche Kosten kommen beim Kastrieren oder Sterilisieren auf Sie zu?

Die Kosten für die Sterilisation oder Kastration einer Katze können je nach Tierarztpraxis, Region und Komplexität des Eingriffs variieren. In Deutschland sind die Gebühren für tierärztliche Leistungen durch die Gebührenordnung für Tierärztinnen und Tierärzte (GOT) geregelt, die einen Gebührenrahmen vorgibt. Tierärzt:innen können innerhalb dieses Rahmens ihre Preise festlegen, wobei der individuelle Aufwand und die Schwierigkeit des Eingriffs berücksichtigt werden.

Sterilisation bei Katzen:

●      Die Kosten für die Sterilisation einer Katze liegen meist zwischen 100 und 300 Euro. Dieser Preis beinhaltet in der Regel die Voruntersuchung, die Narkose, den Eingriff selbst und die postoperative Betreuung. Da es sich um einen komplexeren Eingriff handelt, können zusätzliche Kosten für Medikamente, Schmerzmittel und Nachsorge anfallen.

Kastration bei Katern:

●      Die Kastration eines Katers ist in der Regel weniger aufwendig und damit kostengünstiger, meist liegen die Kosten zwischen 50 und 100 Euro. Da der Eingriff weniger invasiv ist, sind die Narkosezeiten kürzer und auch die postoperative Betreuung ist weniger umfangreich.

Zusätzliche Kosten: Neben den Grundkosten können weitere Ausgaben entstehen, etwa für Schmerzmittel, Antibiotika, eine postoperative Nachuntersuchung oder einen Schutzkragen. Es ist ratsam, sich vorab bei der Tierarztpraxis nach einem detaillierten Kostenvoranschlag zu erkundigen, um Überraschungen zu vermeiden.

Wie läuft die Sterilisation einer Katze ab?

Die Sterilisation ist ein chirurgischer Eingriff, der unter Vollnarkose erfolgt. Vor der Operation wird die Katze untersucht, um sicherzustellen, dass sie die Narkose verträgt. Während des Eingriffs wird ein kleiner Schnitt in die Bauchdecke gemacht, um die Eileiter freizulegen. Diese werden durchtrennt oder abgebunden, um eine Fortpflanzung zu verhindern. Die Wunde wird anschließend vernäht und desinfiziert.

Nach dem Eingriff muss die Katze in einer ruhigen Umgebung aufwachen und sollte überwacht werden, bis die Wirkung der Narkose vollständig abgeklungen ist. Sie darf in der Regel noch am selben Tag nach Hause, sollte jedoch für einige Tage geschont werden. Die Operationswunde muss sauber und trocken gehalten werden, und es ist wichtig, dass die Katze nicht daran leckt. Ein Schutzkragen kann helfen, Infektionen zu verhindern.

Wählen Sie die beste Option für Ihr Tier

Die Sterilisation oder Kastration einer Katze ist ein verantwortungsvoller Schritt, um ungewollten Nachwuchs zu verhindern und die Gesundheit des Tieres zu fördern. Während die Sterilisation weniger invasiv ist, bietet die Kastration sowohl gesundheitliche als auch verhaltensbezogene Vorteile. Die Kosten für den Eingriff sind durch die GOT geregelt, variieren jedoch je nach Art des Eingriffs und individuellen Umständen. Eine ausführliche Beratung mit dem Tierarzt hilft, den optimalen Zeitpunkt und das geeignete Verfahren für Ihre Katze zu bestimmen und die Kosten im Voraus zu klären. Es ist ratsam, sich vorab bei der Tierarztpraxis nach einem detaillierten Kostenvoranschlag zu erkundigen, um Überraschungen zu vermeiden. Ein Großteil der Kosten werden von einer Katzenkrankenversicherung übernommen.