Was ist Clickertraining für Katzen?
Wer Katzen Tricks beibringen möchte, wird schnell auf die Methode des Clickertrainings stoßen. Sie ist aus der Verhaltensforschung abgeleitet und bedient sich zwei Prinzipien: der klassischen und operanten Konditionierung. Wie das Lernen funktioniert, ist im Detail sehr komplex.
Vereinfacht gesagt, läuft es so: Das Tier erhält einen neutralen Reiz (das Klicken) und verbindet damit durch Belohnung (Leckerchen) eine positive Erfahrung. Der genaue Ablauf des Clickertrainings für Katzen ist unten erklärt.
Was ist ein Klicker? Der Klicker oder Clicker ist ein Gerät, das in die Hosentasche passt. Der Aufbau ist sehr einfach: Außen gibt es einen Knopf, der im Inneren ein Stahlband eindrückt. Dadurch entsteht ein charakteristisches Klick-Geräusch. Im Tierfachhandel gibt es verschiedene Varianten zu kaufen, sie sind meist günstig zu haben.
Viele Geräusche funktionieren:
Vom Prinzip muss es kein Klicker sein. Eine Pfeife oder Händeklatschen eignen sich ebenfalls. Das Geräusch sollte in jedem Fall neutral sein, gesprochene Worte funktionieren eher nicht.
Ablauf des Clickertrainings für Katzen
Das Clickertraining unterteilt sich in mehrere Phasen. Es beginnt mit der Anlernphase. Hier lernt das Tier, das Klicken mit einem positiven Reiz zu verbinden. Diese Technik geht auf die Experimente von Iwan Pawlow zurück: Er reichte einem Hund Futter, worauf dieser zu speicheln begann. Gleichzeitig ertönte ein Glockenton. Später lief dem Hund auch dann das Wasser im Mund zusammen, wenn er nur den Ton hörte – er war darauf konditioniert.
Die Konditionierung mit dem Klicker funktioniert so: Sie klicken und geben Ihrer Katze ein Leckerli, das sie gerne mag. Dabei sind einige wichtige Dinge zu beachten:
- Zeitlicher Abstand: Damit das Tier den Klick mit der Belohnung verbindet, sollte der zeitliche Abstand zwischen Aktion, Klick und Leckerchen minimal sein. Versuchen Sie, die Belohnung bereits nach einer halben Sekunde zu geben.
- Richtige Reihenfolge: Konditionieren Sie das Tier auf den Klick, nicht auf das Futter. Präsentieren Sie das Leckerli daher erst nach dem Klick und Rascheln Sie nicht mit dem Futterbeutel.
- Kombination: Klick und Belohnung erfüllen unterschiedliche Funktionen. Achten Sie darauf, immer beides zu kombinieren.
Im Grunde lernen Tiere schnell. Die erste Verknüpfungsphase ist daher in der Regel nach wenigen Tagen abgeschlossen. Wiederholen Sie die Übung dafür häufig über den Tag verteilt.
Nun geht es ans eigentliche Training. Wichtig ist, den Klicker und das Leckerli immer griffbereit zu haben. Worauf Sie die Katze trainieren möchten, bleibt Ihnen überlassen. Die Stubentiger können mehr Tricks erlernen, als meist angenommen wird. Neben Kunststücken oder Sitz können Sie der Katze das Apportieren beibringen.
Konzentrieren Sie sich für den Anfang am besten auf eine Aktion, zum Beispiel das gelenkte Hinsetzen. Sobald Ihre Katze das gewünschte Verhalten zeigt, lösen Sie den Klick aus. Damit erreichen Sie die Aufmerksamkeit des Tieres. Die Katze erwartet nun ihre Belohnung, die direkt im Anschluss erfolgen muss. Beachten Sie wieder den kurzen zeitlichen Abstand! Schnell zusammengefasst: Katze setzt sich, Klick, Leckerli. Im Idealfall sieht das Training so aus: Die Katze setzt sich hin und in diesem Moment lösen Sie den Klicker aus. Direkt darauf erhält das Tier sein Leckerli.
Wenn alles funktioniert, verbindet die Katze das Hinsetzen mit einem positiven Belohnungserlebnis. Nach den ersten Erfolgen können Sie auch komplexere Übungen mit der Katze trainieren. Dafür ist es meist erforderlich, mehrfach zu clickern und zu belohnen. Auf diese Weise können Sie das Tier lenken. Erfahrene Trainer schaffen es zum Beispiel, eine ganze Abfolge von Kunststücken einzuüben.
Clickertraining gegen schlechtes Verhalten
Eine Besonderheit des Clickertrainings ist, dass es sich um positive Verstärkungen handelt. Die Katze zeigt von sich aus die Intention, etwas zu tun, und Sie verstärken und belohnen dieses Verhalten. Im Umkehrschluss ist es nicht möglich, mit dem Clickern der Katze bestimmte Dinge abzugewöhnen. Im Gegenteil, schlimmstenfalls würde das Klick-Geräusch eine unerwünschte Handlung fördern.
Fehler beim Clickertraining
Die Katze mit dem Clicker zu trainieren, ist eine sehr effektive Methode – wenn sie richtig gemacht wird. Daher sollten Sie die folgenden Fehler vermeiden.
Die falsche Aktion belohnen: Der Klick dient dazu, das gewünschte Verhalten zu markieren. Wenn die Katze sich hinsetzen soll, muss der Klick daher immer genau in dem Moment des Hinsetzens erfolgen. Das funktioniert nur, wenn Sie den Klicker bereits in der Hand halten. Wenn Sie zum Beispiel erst klicken, wenn die Katze wieder aufstehen will, verstärken Sie das gegenteilige Verhalten.
Außerhalb des Trainings clickern: Es ist verlockend, die Katze mit einem Klick davon abzuhalten, ihre Krallen am Sofa zu wetzen oder auf den Tisch zu springen. So funktioniert das Prinzip jedoch nicht. Die Klicks sollten immer nur im Trainingszusammenhang erfolgen, sonst wird die Methode nicht zum Erfolg führen.
Sprechen beim Training: Viele sind versucht, das Tier mit zusätzlichen Kommandos zu trainieren. Das verunsichert die Katze jedoch bzw. lenkt sie vom eigentlichen Training ab. Das Clickern erfolgt daher am besten ohne weitere Reize.
Falsches Leckerli: Das Leckerli muss von der Katze als echte Belohnung wahrgenommen werden. Etwas, das sie nur mäkelig frisst, eignet sich daher nicht. Achten Sie zudem auf die Menge. Beim Clickertraining mit der Katze benötigen Sie eine gewisse Anzahl an Belohnungen. Diese sollten daher klein und kalorienarm sein. Wenn Sie intensiv trainiert haben, bietet es sich an, die entsprechende Menge Leckerlis vom übrigen Futter abzuziehen.
Muss der Klicker immer dabei sein?
Ist es nur mit dem Klicker möglich, Katzen zu trainieren? Nicht grundsätzlich. Wenn das Verhalten vom Tier verinnerlicht wurde, eignen sich auch andere Methoden. Zum Beispiel können Sie den Stubentiger zur Belohnung intensiv streicheln oder kraulen.
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