Der Hund pinkelt in die Wohnung - was tun?

Und plötzlich läuft es: Der Hund macht in die Wohnung. Warum das? Hierfür kann es verschiedene Ursachen geben. Halter sollten sich intensiv mit ihrem Tier beschäftigen, um den Ursachen auf den Grund zu gehen. Wer das Grundproblem kennt, kann dieses in der Regel gut beheben.

Der Hund pinkelt in die Wohnung: Was steckt dahinter?

Dass ein Hund in die Wohnung pinkelt, kann ebenso psychologische wie körperliche Ursachen haben. Generell ist es so, dass das Tier mit der Zeit eine Abneigung entwickeln sollte, sich im Haus zu lösen. Wer seinen Welpen stubenrein bekommen hat, kann sich in der Regel darauf verlassen, dass das Tier mit seinem Geschäft wartet, bis es vor der Tür ist.

Wenn der Hund in die Wohnung pinkelt, dann ist das ein Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmt. Die folgenden Szenarien sind die häufigsten Ursachen. Im Einzelfall hilft ein Gespräch mit dem Tierarzt oder dem Hundetrainer.

Einfachster Grund: Der Hund kann nicht mehr einhalten

Der Hund pinkelt in die Wohnung, wenn er dringend muss. Ist das der Fall, liegt der Fehler allein beim Hundehalter. In der Regel wird das Tier sich bemerkbar machen, wenn es vor die Tür muss. Wer darauf nicht reagiert, wird über kurz oder lang mit einer Pfütze in der Wohnung rechnen müssen. Daher gilt: Nach dem Aufstehen und nach dem Essen ist ein kleiner Gang in die Natur Pflicht.

Wie oft muss ein Hund raus? Das hängt davon ab, wie alt er ist. Welpen, die gerade erst eingezogen sind, sollten fast jede Stunde einmal vor die Tür. Ein erwachsener Hund kommt hingegen mit etwa fünf Gängen pro Tag aus.

Gut zu wissen: Rüden können in der Regel länger durchhalten als Hündinnen.

Das sollten Sie bedenken, wenn Sie für eine bestimmte Zeit nicht zu Hause sind und der Hund allein bleibt.

Hund pinkelt in die Wohnung, obwohl er draußen war

Dieses Verhalten ist ungewöhnlich, denn eigentlich soll sich das Tier vor der Tür komplett lösen. Wenn es trotzdem in die Wohnung macht, liegt der Verdacht nahe, dass es sich um ein körperliches Problem handelt. Lassen Sie dieses am besten beim Tierarzt abklären. Teilen Sie ihm mit: Der Hund macht in die Wohnung trotz Gassi gehen.

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Eine mögliche Ursache ist eine Blasenentzündung. Diese führt unter anderem dazu, dass der Vierbeiner häufigen Harndrang hat und diesen nicht einhalten kann.

Der Hund markiert in der Wohnung

Wenn der Hund in der Wohnung markiert, liegt ein ganz anderes Problem vor, das fast nur Rüden betrifft. Das Markieren ist meist gut vom normalen Pinkeln zu unterscheiden. Das Tier hebt ein Bein und versucht, seinen Geruch möglichst weit zu verteilen. Zudem ist die Menge deutlich geringer, im Extremfall markiert der Rüde an mehreren Stellen in der Wohnung.

hund markiert an baum
Im Freien ist Markierverhalten ganz normal, in den eigenen vier Wänden allerdings unerwünscht.

Tritt dieses Problem auf, liegt eine psychologische Ursache zu Grunde. Anscheinend will das Tier in der Wohnung sein Revier markieren oder Hündinnen anlocken. Meist tritt das auf, wenn ein zweiter Hund in der gleichen Wohnung lebt oder eine läufige Hündin in der Nähe ist. Manchmal reicht es schon aus, wenn diese in der Nachbarschaft wohnt.

Entsprechende Markierungen sollten Sie sofort entfernen, damit der Hund diese möglichst nicht mehr selbst riecht. Eine einmal markierte Stelle wird nämlich gerne immer wieder frisch „beduftet“. Im Fachhandel gibt es Spezialreiniger für Hundeurin.

Protestpinkeln beim Hund

Das sogenannte Protestpinkeln beim Hund wird kontrovers diskutiert. Manche sind der Meinung: Wenn der Hund mit seinem Futter unzufrieden ist oder nichts aufs Sofa darf, macht er in die Wohnung. Das ist in jedem Fall zu menschlich gedacht. Hunde sehen das Pinkeln weder als Bestrafung für ihr Herrchen oder Frauchen, noch denken sie in diesen Mustern.

Die eigentliche Ursache hinter dem vermeintlichen Protestpinkeln ist daher eine andere. Es ist wichtig, diese zu finden – und nicht das Tier für einen vermuteten Protest zu bestrafen.

Der Hund pinkelt in die Wohnung aus Unsicherheit

Häufige Auslöser für das Pinkeln in die Wohnung sind Stress, Angst und Unsicherheit. Bestes Beispiel: Silvester. Wenn es draußen kracht und blitzt, schüchtert das viele Hunde ein. Die Folge: Der Hund pinkelt in die Wohnung oder bekommt sogar Durchfall. Doch häufig sind die Gründe nicht so offensichtlich.

Ein stubenreiner Hund pinkelt plötzlich in die Wohnung? Prüfen Sie, ob irgendetwas dem Tier Stress oder Angst bereitet. Das kann ein neues Möbelstück sein, eine veränderte Umgebung, ein Besucher oder ein verändertes Arbeitsverhalten. Wenn Sie das Haus plötzlich früher oder länger verlassen, kann das Verlustängste beim Tier wecken. Das wiederum kann zum Pinkeln aus Unsicherheit führen.

Der richtige Weg, um dem Hund das Pinkeln wieder abzugewöhnen, ist es, sich intensiv mit ihm zu beschäftigen. Eventuell ist es hier am besten, einen Hundetrainer zu befragen. Als neutraler Beobachter fallen ihm Probleme oft schneller auf. Er kann zudem einen Plan entwickeln, um dem Tier wieder mehr Sicherheit zu geben.

Auf welchen Untergrund pinkeln Hunde?

Ein interessantes Phänomen ist, dass Hunde bestimmte Untergründe beim Pinkeln bevorzugen. In der Natur ist das meist ein weicher Boden mit Gras oder Erde. Nur selten pinkeln Hunde auf harten Untergrund wie eine Straße.

Das hat auch Auswirkungen auf das Verhalten in der Wohnung. Manche Tiere erkennen flauschige Materialien fälschlicherweise als legitimen Untergrund für ihr Geschäft an. Die Folge: Der Hund pinkelt auf den Teppich. Am einfachsten ist es dann, diesen zu entfernen. In der Regel sollte das Problem damit schon behoben sein.

Wer hingegen auf den Teppich in der Wohnung nicht verzichten will, muss dem Hund klarmachen, dass dort keine Toilette ist. Das funktioniert jedoch nicht mit Bestrafungen. Entfernen Sie stattdessen den Urin aus dem Material und beobachten sie das Tier. Wenn es auf dem Teppich zu schnüffeln beginnt, ist das oft ein Anzeichen dafür, dass es eine Stelle zum Pinkeln sucht. Nun gilt: schnell vor die Tür.