Der Hund im Bett – ein Problem?

Taps, taps, hops: Für viele Hunde und ihre Besitzer ist es ein Ritual, abends gemeinsam ins Bett zu gehen. Manchmal wärmen die Vierbeiner Decke und Matratze sogar schon vor. Aber ist es gut, den Hund im Bett schlafen zu lassen? Hier gibt es eine Reihe von Vor- und Nachteilen abzuwägen.

Der Hund schläft im Bett? Eine Frage der Haltung

Bevor Sie die Vor- und Nachteile lesen, sei gesagt: Letztlich ist es Ihre Entscheidung, ob Sie mit Ihrem Hund im Bett kuscheln möchten oder nicht. Anhand der Argumente sollte eine individuelle Entscheidung möglich sein. Allgemein wird empfohlen, das Tier nicht im eigenen Bett schlafen zu lassen.

Darum gehört der Hund ins Bett

Hunde sind gesellige Tiere. Sie halten sich nicht nur gern tagsüber in der Nähe ihres Menschen auf, sondern auch nachts. Das sogenannte Kontaktliegen bei Hunden gehört zu ihrem sozialen Umgang. Es ist schon bei Welpen zu beobachten, die sich gerne aneinanderschmiegen.

Wer mit seinem Hund auf dem Sofa oder im Bett kuschelt, wird dieses Verhalten schnell bemerken. Es ist sogar ein Beweis von Vertrauen und Zugehörigkeit, wenn das Tier die Nähe zu seinen Besitzern sucht.

Schon gewusst?
Wie eng der Kontakt sein soll, entscheidet übrigens jeder Hund individuell. Manche legen sich am liebsten mit dem ganzen Körper auf die Beine, andere suchen nur leichten Kontakt oder wahren sogar eine gewisse Distanz.

Für den Hund als Rudeltier ist es damit wohl die bevorzugte Lösung, wenn er im Bett schlafen darf.

Aber auch für den Menschen hat es Vorteile, den Vierbeiner nachts um sich zu haben. Naheliegend ist, dass es besonders kuschelig ist, mit dem felligen Gefährten das Bett zu teilen. Es gibt sogar Studien, die besagen, dass Hundebesitzer mit Tier im Bett besser schlafen und glücklicher aufwachen.

Darüber hinaus empfinden gerade alleinlebende Menschen mehr Sicherheit und Geborgenheit, wenn der Hund auch nachts ganz in der Nähe ist.

Darum gehört der Hund nicht ins Bett

Die obigen Argumente sprechen dafür, dass der Hund im Bett schläft. Auf der anderen Seite gibt es eine Reihe von Gründen, aus denen Tierbesitzer das ablehnen.

An erster Stelle wird meist der Hygieneaspekt genannt. Der Hund tobt tagsüber über Wiesen und Feldwege, auch einem Schlammbad sind manche Vierbeiner nicht abgeneigt. Zudem verlieren die meisten Rassen Haare, die sich auf der Matratze und in den Kissen sammeln. Folglich schleppen die Tiere Schmutz mit in die Wohnung und ins Bett.

Es ist daher nötig, die Bettwäsche häufiger zu waschen, wenn der Hund auf ihr schlafen darf. Gerade im Sommer besteht außerdem die Gefahr, dass der Vierbeiner Parasiten mit einschleppt. Zecken und Flöhe sind hier zu nennen. Eine entsprechende Prophylaxe beim Tierarzt ist unverzichtbar.

Der Hund hat Flöhe und schläft im Bett? Diese Vorstellung ist für die meisten Menschen sehr unangenehm. Zwar befallen die Flöhe den Menschen nicht direkt wie den Hund, Bisse sind aber trotzdem wahrscheinlich. Zu erkennen sind sie an mehreren beieinanderliegenden roten Punkten.

Gut zu wissen:
Wenn ihr Hund Flöhe hat und im Bett war, bleibt nichts anderes übrig, als die Bettwäsche intensiv zu reinigen. Waschen bei der höchstmöglichen Temperatur (meist 60 °C) ist wichtig. Darüber hinaus gibt es spezielle Waschmittel gegen Flöhe und Milben.

Neben der Hygiene gibt es noch weitere Argumente, warum der Hund nicht im Bett schlafen sollte. Dazu gehört der Beschützerinstinkt. Bei manchen Tieren ist der so ausgeprägt, dass sie ihren Liegeplatz und ihren menschlichen Partner verteidigen. Im Extremfall dulden die Hunde dann keine anderen Menschen im Bett – was in einer Beziehung schnell zum Problem wird.

Darüber hinaus ist der Schlaf mit einem Hund im Bett nicht unbedingt besser. Manche Tiere sind nervös, bellen nachts oder wälzen sich häufig. Das führt dazu, dass Herrchen und Frauchen häufig aus dem Tiefschlaf gerissen werden. In der Folge ist die Nacht weniger erholsam.

 
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Hund abgewöhnen im Bett zu schlafen

Wie eingangs erwähnt, obliegt es jedem Besitzer, zu entscheiden, ob der Hund ins Bett darf oder nicht. Doch was ist, wenn sich das Tier einmal an den Schlafplatz gewöhnt hat, der Mensch jedoch nicht? Wenn Sie dem Hund abgewöhnen möchten, im Bett zu schlafen, ist auf jeden Fall Geduld gefragt.

In den ersten Nächten wird das Tier vermutlich jaulen, weil es mit der neuen Situation nicht einverstanden ist. Ein guter Kompromiss ist es, wenn der Hund im Schlafzimmer schlafen darf, aber nicht im Bett. Dafür gibt es bequeme Hundebetten, die sogar optisch ein Hingucker sind. Vorteil: Der Hund ist in der Nähe des Menschen, aber nicht ganz nah. Um das Kontaktliegen beim Hund zu simulieren, können Sie eine Hand ins Körbchen halten.

Schon gewusst?

Hunde schlafen im Durchschnitt 13 Stunden pro Tag und damit deutlich länger als Menschen.​​​

Zur Umgewöhnung aus dem Bett ins Körbchen wird es jedoch schwierig sein, den Hund gleich wieder ins Schlafzimmer zu holen. Spätestens wenn Sie eingeschlafen sind, wird er vermutlich probieren, sich seinen angestammten Platz zurückzuerobern. Für die Phase der Abgewöhnung ist es daher besser, das Tier in den Flur oder in ein anderes Zimmer zu verbannen – so hart das auch klingt. Vermutlich ist es für alle einfacher, wenn Sie das zunächst für einige Stunden trainieren.

Wer sich einen Welpen anschafft, sollte gleich von Beginn an entscheiden, ob der Hund ins Bett darf. Am einfachsten ist es nämlich, das Tier gar nicht erst daran zu gewöhnen. Die Frage des Schlafplatzes steht daher ganz oben auf der Checkliste für den Welpeneinzug.

Alternative zum Bett

Es muss nicht immer das Bett sein, in dem Mensch und Tier gemeinsam kuscheln. Machen Sie es stattdessen zum Beispiel zur Routine, mit dem Hund auf dem Sofa zu sitzen. Eine Tagesdecke schont den Bezug vor Hundehaaren. Es gibt sogar spezielle Rampen, mit denen es dem Tier erleichtert wird, das Sofa zu erklimmen. Gerade für kleine Rassen mit hohem Kuschelbedarf wie die Französische Bulldogge ist das sinnvoll.