Geschichte der Hunderasse
Der Weimaraner, auch als Weimaraner Vorstehhund bekannt, ist eine alte deutsche Hunderasse mit einer hervorragenden Nase und einer faszinierenden Geschichte. Die Ursprünge des Weimaraners gehen auf den Beginn des 19. Jahrhunderts zurück.
Die Hunderasse stammt aus der Stadt Weimar in Thüringen, die Stadt ist als Namensgeber des Rasse ebenfalls im Rennen. Der genaue Ursprung des Weimaraners ist jedoch nicht ganz klar. Es wird angenommen, dass die Rasse aus Kreuzungen verschiedener Vorstehhunde wie Deutscher Bracke, Pointer, Bloodhound und Greyhound hervorging.
Die Rasse wurde ursprünglich für die Vogeljagd entwickelt und war besonders für die Jagd auf Großwild wie Wölfe und Wildschweine beliebt. Diese Hunde wurden von deutschen Adligen und Jägern hoch geschätzt.
Der Weimaraner wurde erstmals im Jahr 1897 in Deutschland als eigenständige Rasse anerkannt. In diesem Jahr wurde auch der Weimaraner Klub gegründet. In den 1920er- und 1930er-Jahren wurde der Weimaraner in den Vereinigten Staaten populär, nachdem einige Hunde in die USA importiert worden waren. Der American Kennel Club (AKC) erkannte die Rasse im Jahr 1943 an.
Der Weimaraner ist in der FCI (Fédération Cynologique Internationale) Gruppe 7, Sektion 1 „Kontinentale Vorstehhunde“ klassifiziert. Diese Gruppe enthält Hunde, die ursprünglich für die Jagd und das Finden von Wildvögeln verwendet wurden. Der Weimaraner ist ein Beispiel für einen kurzhaarigen Vorstehhund und teilt diese Gruppe mit anderen Rassen wie dem Deutsch Drahthaar, dem Deutsch Langhaar und dem Deutsch Kurzhaar.
Edel und athletisch: das Erscheinungsbild der Weimaraner
In einem Wort beschrieben, ist der Weimaraner edel. Sein schlanker Körper wirkt vornehm, auch die Haltung hat etwas Aristokratisches. Bisweilen wird den Tieren zudem ein stolzer Charakter nachgesagt. Wenn der Weimaraner ausgewachsen ist, besitzt er eine Widerristhöhe von bis zu 70 Zentimetern bei Rüden und 65 Zentimetern bei Hündinnen. Damit reicht der Kopf dem Herrchen oder Frauchen meist locker über die Hüfte. Zugleich sind die Tiere mit 30 bis 40 Kilogramm eher leicht.
Pflegeleichtes Fell und athletischer Körperbau
Zur schlanken Statur trägt außerdem das enganliegende, dichte und glänzende Fell bei. Es betont den muskulösen Körper und lässt das Tier athletisch wirken – ein Eindruck, der nicht täuscht. Kurzhaarige Weimaraner haben keine oder geringe Unterwolle, es gibt aber auch langhaarige Vertreter der Rasse. Diese sind inzwischen aber sehr selten geworden.
Charakteristisch sind außerdem die großen Ohren, die weit bis unter die Schnauze herabfallen. Sie sind breit und kurz, oft leicht abgerundet. Weimaraner haben einen athletischen Körper mit einer ausgeprägten Brust und einem tiefen Brustkorb. Der Rücken ist gerade und kräftig. Die Rute wird oft kupiert, was jedoch in vielen Ländern aus tierschutzrechtlichen Gründen nicht mehr erlaubt ist.
Blaue Augen und graues Fell
Für viele Besitzer sind die markanten Augen ein wichtiges Merkmal. Sie sind bei den Weimaraner Welpen noch blau gefärbt, dunkeln aber in den ersten Monaten ab. Die meisten Tiere haben bernsteinfarbene Augen. Weimaraner haben oft einen markanten Gesichtsausdruck, der als „Silberblick“ bezeichnet wird. Dieser Ausdruck verleiht ihnen ein gewisses edles Erscheinungsbild.
Auch die Farbe des Fells zieht Blicke auf sich: Es erscheint bei den meisten Tieren in einem Grauton, der von einem silbernen Schimmer begleitet wird. Der Kopf ist meist heller, einige Hunde der Rasse weisen zudem weiße Abzeichen auf.
Jagdhund mit Familienanschluss – so ist der Charakter der Weimaraner
Charakterlich präsentiert sich der Weimaraner in erster Linie als echter Jagdhund. Das heißt, er hat eine gute Nase, ist gelehrig, folgsam und besitzt die sogenannte Raubzeugschärfe. Darunter verstehen Züchter die Eigenschaft, dass ein Hund von sich aus den Willen hat, Wildtiere zu erlegen oder diese festzumachen. In der Jagd gilt das als unverzichtbar und daher ist dieser Wesenszug ein entscheidendes Merkmal für die Zucht.
Weimaraner sind besonders geeignet für die Arbeit nach dem Schuss, oft als „Nachsuche“ bezeichnet, eine entscheidende Aufgabe für Jagdhunde. Diese Phase der Jagd tritt auf, nachdem ein Schuss abgefeuert wurde und das erlegte Wild verletzt oder getroffen ist.
Ist der Weimarer eine kinderliebe Hunderasse?
Eine frühe Sozialisierung ist entscheidend. Wenn Weimaraner vom Welpenalter an gut auf Kinder geprägt und sozialisiert werden, sind sie in der Regel besser in der Lage, sich gut mit Kindern zu vertragen. Dies bedeutet, dass sie in Gegenwart von Kindern positive Erfahrungen machen und beim Welpentraining lernen, sich angemessen zu verhalten.
Als Familienhund eignet sich der Weimaraner daher nur bedingt, denn er möchte jagen – und wenn sich die Gelegenheit bietet, tut er es auch. Trotzdem ist er als Begleiter im Alltag zunehmend beliebt. Das liegt vor allem an seinen weiteren Eigenschaften.
Wie bei jeder Hunderasse sollten Kinder und Weimaraner immer unter Aufsicht stehen, besonders wenn die Kinder sehr jung sind. Obwohl Weimaraner im Allgemeinen freundlich sind, können sie aufgrund ihrer Größe und Energie unbeabsichtigt Kinder umstoßen oder überwältigen.
Trotz Jagdtrieb für erfahrene Hundehalter:innen nicht schwer zu erziehen
Die Tiere gelten als anhänglich und lernwillig. Zudem sind sie gern in der Nähe des Menschen und freuen sich über gemeinsame Aktivitäten. Darüber hinaus ist der Weimaraner sehr treu, was ihn bei Familien beliebt macht. Allerdings gibt es auch Stimmen, die sagen, dass die Jagdhunde sich nur auf einen Menschen wirklich einlassen und andere Mitglieder im Haushalt lediglich tolerieren.
Weimaraner sind sehr kluge Hunde. Das ist einer ihrer Vorzüge, kann jedoch auch bedeuten, dass sie sich schnell langweilen, wenn sie nicht ausreichend geistig stimuliert werden. Dies erfordert, dass der Hundehalter bzw. die Hundehalterin abwechslungsreiche und herausfordernde Trainingsmethoden verwendet.
Weimaraner haben oft einen ausgeprägten Jagdtrieb. Das bedeutet, dass sie in der Nähe von Wildtieren oder anderen kleinen Tieren möglicherweise unvorhersehbare Reaktionen zeigen können. Die Erziehung eines Weimaraners erfordert daher Zeit, Geduld, Konsequenz und Engagement. Es kann hilfreich sein, professionelle Unterstützung von einem Hundetrainer in Anspruch zu nehmen, insbesondere wenn Sie wenig Erfahrung in der Hundeerziehung haben.
Bewegungsdrang und Jagdtrieb: Wichtige Infos zur Haltung
Die artgerechte Haltung eines Weimaraners muss unbedingt den Jagdtrieb der Rasse berücksichtigen. Am einfachsten gelingt das einem Jäger, der den Hund mitnimmt. Aber auch in der Familie kann es gelingen, den Weimaraner wesensgerecht zu fordern. Das Wichtigste dabei ist, dem Tier Bewegung zu bieten – sei es beim Spazieren, Toben oder Spielen.
Für wen ist der Jagdhund geeignet?
Weimaraner möchten außerdem geistig gefordert werden, zum Beispiel beim Hundesport. Grundsätzlich wird empfohlen, dass das Tier eine feste Bezugsperson hat, welche die Erziehung übernimmt. So kann ein Weimaraner sogar zum Familienhund werden, sofern die übrigen Aspekte der artgerechten Haltung berücksichtigt werden.
Vorsicht ist bei Ausflügen in die Natur geboten. Durch den Jagdtrieb kann es schnell passieren, dass der Hund einem Wildtier nachstellt. Ein ähnliches Problem ergibt sich, wenn im Haushalt Hamster, Kaninchen und Co. leben – dann ist der Weimaraner nicht die beste Wahl.
Neben der Jagd ist auch das Bewachen eine Aufgabe, die der Weimaraner bestens erfüllt. Er ist aufmerksam und beschützt das Haus. Während das auf dem Land kein Problem ist, kann diese Eigenschaft in einer Stadtwohnung belastend werden – für Mensch und Tier. Ausreichend Auslauf ist in der Stadt ebenfalls nicht immer vorhanden.
Der Weimaraner ist kein Anfängerhund
Grundsätzlich weist die Literatur darauf hin, dass Weimaraner keine Hunde für Anfänger sind. Die Erziehung erfordert Geschick und Wissen. Wer von Beginn an konsequent mit dem neuen Familienmitglied arbeitet, erhält jedoch einen treuen Begleiter.
Die Hunde dieser Rasse sind sehr intelligent, was großartig ist, aber auch bedeutet, dass sie sich schnell langweilen können. Sie benötigen geistige Auslastung und Abwechslung im Training und in den Aktivitäten (Agility-Training ist für solche Hunde sehr interessant). Weimaraner können gelegentlich stur und unabhängig sein, was in der Erziehung eine gewisse Geduld und Konsequenz erfordert. Gewalt ist bei der Erziehung fehl am Platz. Für Ersthundehalter sind in der Regel Rassen mit weniger anspruchsvollen Anforderungen besser geeignet.
Kaufen Sie Ihren Welpen beim Züchter
Ein verantwortungsbewusster Züchter führt sorgfältige Zuchtpraktiken durch und wählt Elterntiere aus, die frei von erblichen Gesundheitsproblemen und Defekten sind. Dies trägt dazu bei, dass die Weimi-Welpen eine gute Gesundheit und eine geringere Anfälligkeit für genetische Krankheiten haben.
Züchter investieren Zeit und Mühe in die Sozialisierung der Welpen. Sie setzen die Welpen verschiedenen Umgebungen, Menschen und anderen Hunden aus, um sicherzustellen, dass sie gut sozialisiert und bereit für das Zusammenleben in der Familie sind. Außerdem achten die Züchter darauf, die Weimi-Welpen nur in erfahrene Hände abzugeben, die den Herausforderungen dieser Hunderasse gewachsen sind.
Gesundheit bei Weimaranern
Eine Besonderheit der Rasse ist ihre gute Gesundheit, ausgesprochene Weimaraner Krankheiten sind nicht bekannt. Dafür sorgen vor allem die strengen Zuchtvorgaben, die es für diese Rasse gibt. Wer sich einen Weimi-Welpen kauft, erhält daher in aller Regel ein robustes, widerstandsfähiges Tier. In Kombination mit der richtigen Prophylaxe wie Impfungen für den Hund liegt die Weimaraner Lebenserwartung bei 11 Jahren und mehr.
Einige der Kosten für die medizinische Behandlungen Ihres Hundes können Sie sich mit der Hundekrankenversicherung von SantéVet einfach zurückerstatten lassen. Lassen Sie sich hierzu gerne beim Kundenservice beraten.
Wer häufig im Wald unterwegs ist – was bei Jägern selbstverständlich zutrifft – sollte auf Zecken und andere Parasiten achten. Einzig die blaue Fellfarbe, die auf ein Verdünnungs-Gen zurückzuführen ist, stellt eine gewisse Hypothek für die Rasse dar. Im Fall von Inzucht kann es zu erblich bedingten Degenrationserscheinungen oder Krankheiten kommen.
Ein seriöser Züchter achtet daher darauf, dass das nicht passiert. Es kann natürlich trotzdem vorkommen, dass ein Tier unter einer genetisch vererbten Krankheit leidet. Zu den häufigsten Problemen gehören:
Hüftdysplasie: Hüftdysplasie ist eine genetische Erkrankung, bei der die Hüftgelenke nicht richtig entwickelt sind. Dies kann zu Schmerzen und Lahmheit führen. Die Züchter sollten darauf achten, Hunde mit gesunden Hüften zu züchten, um das Risiko zu minimieren.
Ellbogendysplasie: Ähnlich wie bei Hüftdysplasie handelt es sich bei der Ellbogendysplasie um eine Fehlentwicklung der Ellbogengelenke, was zu Lahmheit und Schmerzen führen kann.
Magenverdrehung: Weimaraner haben eine tiefere Brust, was sie anfälliger für Magenverdrehungen macht. Dies ist ein ernster Notfall, der sofortige tierärztliche Versorgung erfordert.
Wind und Wetter:
Der Weimaraner gilt als robust und wenig anfällig. Er ist auch bei Schmuddelwetter gern draußen. Viele Vertreter der Rasse lieben zudem das Wasser.
Diese Pflege braucht ein Weimaraner
Die Pflege eines Weimaraners ist nicht besonders kompliziert, da das kurze Fell selten verfilzt und auch nicht übermäßig viel Schmutz aufsammelt. Es reicht daher aus, das Tier einmal die Woche zu bürsten. Sollte nach einem Ausflug in die Natur doch noch Erde oder Lehm anhaften, ist eine entsprechende Pflege mit einem Handtuch angebracht.
Auch andere typische Pflegerituale bei Hunden sind beim Weimaraner nur selten nötig, etwa das Krallenschneiden. Durch die viele Bewegung nutzen sich die Nägel nämlich meist von selbst ab. Stattdessen sollten Besitzer gelegentlich einen Blick auf die Zähne werfen – Zahnstein kann wie bei allen Vierbeinern zum Problem werden. Kauartikel und Trockenfutter eignen sich zur Prophylaxe.
Zur Pflege gehört außerdem die richtige Fütterung. Zu beachten ist dabei der erhöhte Kalorienbedarf der meisten Weimaraner, da sie sich viel bewegen. Die Fütterungshinweise auf der Packung differenzieren oft zwischen verschiedenen Aktivitätsgraden und sollten entsprechend berücksichtigt werden.