Shar-Pei – der chinesische Faltenhund

  • Größe Männchen
    40 bis 51 cm
  • Größe Weibchen
    40 bis 51 cm
  • Gewicht
    15 bis 20 kg
  • Farben
    Einfarbig in sämtlichen Farben außer Weiß
  • Fell
    Kurz, rau und borstig
  • Lebenserwartung
    8 bis 10 Jahre
  • Krankheiten
    Lideinstülpung, schwerwiegende Hautprobleme, Allergien, Shar-Pei-Fieber

Herkunft der chinesischen Hunderasse

Dieser Hund stammt ursprünglich aus den südlichen Provinzen Chinas und existiert bereits seit mehreren Jahrhunderten. Antike Statuetten mit seinem Abbild sind unter anderem in Museen in Frankreich, den USA und England ausgestellt. Anhand dieser historischen Funde konnte nachgewiesen werden, dass diese Hunderasse bereits in der Han-Dynastie (206 v. Chr. bis 220 n. Chr.) existierte. Zu dieser Zeit wurde er als Kampfhund, für die Wildschweinjagd und als zuverlässiger Wachhund für Haus und Hof eingesetzt. Seine Lieblingsbeute waren Mangusten.

Der Name „Shar-Pei“ bedeutet auf Chinesisch „Sandhaut“, was auf die einzigartige Textur seines Fells hinweist, das kurz, rau und sandpapierartig ist. Shar-Peis sind besonders bekannt für ihre charakteristischen Falten und die blaue Zunge, ein Merkmal, das sie mit der Rasse Chow-Chow teilen. Diese Falten, die vor allem bei Welpen ausgeprägt sind, sind nicht nur ein niedliches ästhetisches Merkmal, sondern hatten ursprünglich eine praktische Funktion. Sie sollten den Hund in Kämpfen schützen, indem sie es Angreifern erschwerten, ihn ernsthaft zu verletzen.

Im 20. Jahrhundert beschloss Mao Zedong, damals Vorsitzender der kommunistischen Partei Chinas, eine Hundesteuer einzuführen. Diese Entscheidung hatte unwiderrufliche Folgen: Mehrere Hunderassen, wie auch der Shar-Pei, waren daraufhin vom Aussterben bedroht.

Ein Züchter aus Hong Kong sorgte jedoch dafür, dass einige Exemplare dieser Rasse in die USA exportiert werden konnten. Dank dieser Initiative konnte die Rasse gerettet werden. Die ersten Shar-Peis kamen in den 1970er-Jahren in die USA und um 1980 nach Europa. Zu dieser Zeit galt er als die seltenste Hunderasse der Welt.

Wesen und Fähigkeit – ein Familienhund

Sie sind auf der Suche nach einem ruhigen, ausgeglichenen Hund, der relativ unabhängig und zugleich loyal ist und Ihnen ein Höchstmaß an Zuneigung entgegenbringt? Dann ist der Shar-Pei für Sie genau die richtige Wahl. Dieser Hund hängt stark an seiner Familie und passt sich perfekt an die Lebensumstände seines Besitzers an, den er über alles verehrt. Daher kann er ebenso gut in der Stadt wie auf dem Lande gehalten werden.

Er ist ein hervorragender Wachhund und beginnt zu bellen, sobald er eine potenzielle Gefahr wittert. Da er jedoch ebenfalls sehr verschmust und verspielt ist, bereitet er auch den Kindern der Familie große Freude.

Er hat eine geradezu katzenartige Seite, ist extrem anhänglich und gibt sich ohne Weiteres mit der Wärme eines Zuhauses und eines gemütlichen Körbchens zufrieden. Dieser kleine Faulpelz liebt es, zu schlafen.

Eine konsequente, aber sanfte Erziehung ist unumgänglich, damit Ihr Hund Ihnen im Erwachsenenalter außer mit seiner Haut keine weiteren Probleme bereitet. Er kann sich seinen Artgenossen gegenüber kampflustig zeigen. Daher müssen Sie auf Spaziergängen Wachsamkeit walten lassen, sobald Sie anderen Tieren begegnen. Das Zusammenleben mit anderen Hunden kann sich als schwierig erweisen, insbesondere unter Rüden.

Der ideale Besitzer – wie viel Auslauf braucht ein Shar-Pei

Er hat einen Besitzer verdient, der ihn nicht nur deshalb ausgewählt hat, weil er in bestimmten Kreisen zur Moderasse geworden ist. Er benötigt einen Halter, der ihn gut zu erziehen weiß, für ihn da ist und zugleich das recht unabhängige Wesen dieses Hundes respektiert. Sie sollten genügend Zeit haben, um Ihren Shar-Pei täglich auszuführen, und mit ihm ausreichend lange Spaziergänge unternehmen, damit er sich verausgaben und durch neue Sinneseindrücke stimuliert werden kann. Der ruhige, sanftmütige und geduldige Besitzer muss auch die beim Züchter begonnene Sozialisierungsarbeit fortsetzen.

Kaufen Sie Ihren Welpen beim Züchter

Den Shar-Pei-Welpen bei einem seriösen Züchter zu kaufen, bietet zahlreiche Vorteile, die sowohl die Gesundheit des Hundes als auch die Zufriedenheit des neuen Besitzers betreffen. Züchter testen ihre Zuchttiere auf genetische Erkrankungen wie Hüftdysplasie und Hautprobleme, was das Risiko angeborener oder erblicher Gesundheitsprobleme verringert und eine gute genetische Grundlage sichert. Sie investieren Zeit in die frühzeitige Sozialisierung der Welpen, indem sie sie an verschiedene Menschen, Geräusche und Umgebungen gewöhnen. Dies hilft den Hunden, sich später leichter an neue Situationen anzupassen und fördert die Entwicklung eines ausgeglichenen und selbstbewussten Charakters.

Darüber hinaus erhalten Welpen von Züchtern eine hochwertige Ernährung und die notwendige medizinische Versorgung, einschließlich Impfungen und Entwurmungen, was ein gesundes Wachstum und ein starkes Immunsystem gewährleistet. Seriöse Züchter bieten auch wertvolle Informationen über die Rasse und stehen neuen Besitzer:innen mit Rat und Tat zur Seite. Sie geben Erziehungstipps und sind bei Fragen oder Problemen erreichbar, was besonders für Ersthundebesitzer hilfreich ist.

Ein weiterer Vorteil ist, dass viele Züchter Gesundheitsgarantien bieten und bereit sind, den Hund zurückzunehmen, falls der neue Besitzer ihn nicht behalten kann. Dies zeigt das Engagement des Züchters für das Wohlergehen seiner Hunde und gibt dem neuen Besitzer zusätzliche Sicherheit.

Ist der Shar-Pei ein Kampfhund oder ein Listenhund?

Der Shar-Pei ist historisch gesehen kein spezifischer Kampfhund, obwohl er in seiner Vergangenheit in China für verschiedene Zwecke eingesetzt wurde, darunter auch als Wachhund und Jagdhund. In den 1980er-Jahren gab es jedoch einen Zeitraum, in dem der Shar-Pei in einigen Regionen als Kampfhund angesehen wurde. Dies war hauptsächlich auf seine körperliche Statur und sein starkes Erscheinungsbild zurückzuführen.

Heute wird der Shar-Pei jedoch nicht mehr als Kampfhund angesehen oder dafür verwendet. Die Hunde dieser Rasse sind bekannt für ihre loyalen und liebevollen Eigenschaften ihrer Familie gegenüber. Sie sind wachsam und schützend, aber auch ruhig und gelassen. Wie bei allen Hunden hängt das Verhalten eines Shar-Pei stark von seiner Erziehung und Sozialisation ab.

Es ist wichtig zu betonen, dass das Etikett „Kampfhund“ eher von der öffentlichen Wahrnehmung und weniger von der tatsächlichen Natur der Rasse abhängt. Mit der richtigen Pflege, Ausbildung und Führung können Shar-Peis wunderbare Familienhunde sein, die eine starke Bindung zu ihren Besitzer:innen entwickeln.

Körperliche Merkmale – blaue Zunge und kurzes Fell

Das Fell eines Shar-Pei

Das charakteristischste Merkmal dieser Rasse sind die Hautfalten, die sich nahezu am gesamten Körper abzeichnen. Auch sein Fell ist äußerst rassetypisch. Es ist kurz, rau und borstig. Die Haare sind 1 bis 2,5 cm lang, unterscheiden sich aber je nach Typ. Die des Brushcoat sind länger als die des Typs Horsecoat. Dieser Molosser hat keine sehr angenehme Haptik. Sein Fell hat eine einheitliche Farbe. Außer in Weiß gibt es ihn in sämtlichen Farben (Schwarz, Mahagoni, lohfarben, elfenbeinfarben, Blau/Silber etc.).

Kopf, Größe und Gewicht des Shar-Pei

Die vielen Falten um die Augen herum schränken sein Sichtfeld ein, was ihn in gewissen Situationen verunsichern kann. Aufgrund seiner unzähligen Falten wirkt sein Gesicht wie das eines weisen alten Mannes. In seinem Rassestandard heißt es: „Hautfalten am Schädel und am Widerrist, kleine Ohren und ein Fang, der dem eines Nilpferdes gleicht, verleihen ihm ein einzigartiges Aussehen”. Sein Kopf ist quadratisch und im Vergleich zum Rest des Körpers relativ groß. Die Zunge dieses treuen Vierbeiners ist dunkel und reicht von bläulich-schwarz bis lavendelfarben.

Dieser doggenartige Hund ist mittelgroß und hat eine kurze und kompakte Silhouette. Er ist massiv und robust. Im Erwachsenenalter bringt ein Rüde bis zu 20 kg auf die Waage und wird rund 50 cm groß.

Pflege und Ernährung eines Shar-Pei

Dieser Hund verliert viele Haare. Wenn Sie bereits ein solches Haustier besitzen, waren Sie beim ersten Fellwechsel sicherlich von der Menge der verlorenen Haare schwer beeindruckt. Am frappierendsten ist jedoch der Fellwechsel beim Übergang ins Erwachsenenalter. Während dieser Zeit empfiehlt es sich, seinen Hund regelmäßig mit einer Drahtbürste zu bürsten. Verwenden Sie für kurzhaarige Shar-Peis, wie etwa des Typs Horsecoat, jedoch vorzugsweise eine weichere Bürste, denn eine Drahtbürste kann für sie schmerzhaft sein.

Der Fellwechsel findet in der Regel zweimal jährlich statt: im Frühling und im Herbst. Er kann sich je nach Klima verschieben oder sogar das ganze Jahr über stattfinden. Er sollte für Ihren Hund nicht schmerzhaft sein. Sobald er fast all seine Haare verloren hat, sollten Sie die Gelegenheit nutzen, um ihn zu baden. Benutzen Sie dabei ein pH-neutrales und von Ihrem Tierarzt empfohlenes Waschgel für Hunde.

Er benötigt genauso viel Pflege wie andere Hunde auch. Die Augen und Ohren müssen bei Bedarf gereinigt werden. Die Krallen können bei Bewegungsmangel des Hundes recht lang werden. Schneiden Sie sie selbst, wenn Sie sich dies zutrauen, oder lassen Sie sie bei einem Routinebesuch von Ihrem Tierarzt schneiden. Denken Sie auch daran, regelmäßig die Hautfalten Ihres vierbeinigen Freundes zu untersuchen.

Wie alle anderen Hunde benötigt auch der Shar-Pei eine gesunde, ausgewogene und hochwertige Ernährung, die an seine Lebensumstände angepasst ist. Er ist nicht sehr sportlich. Damit er sein Idealgewicht halten kann, müssen Sie folglich darauf achten, dass die von Ihrem Tierarzt empfohlenen Mengen und Portionen eingehalten werden. Diese Rasse ist anfällig für Allergien. Nahrungsmittelallergien rufen Symptome hervor, die mit denen von Hauterkrankungen vergleichbar sind.

Krankheiten des Shar-Pei: Hautprobleme

Aufgrund seiner stark faltigen Haut, die sich schnell entzünden und Reizungen aufweisen kann, ist der Shar-Pei sehr anfällig für wiederkehrende dermatologische Probleme. Erkrankungen wie Muzinose, Pyodermie, Demodikose oder atopische Dermatitis bei Hunden können dazu führen, dass Sie mit ihm regelmäßig einen Tierarzt aufsuchen müssen.

Shar-Pei-Fieber

In den USA sind 23 % aller Shar-Peis davon betroffen. Das Fieber ist die Folge eines chronischen Entzündungszustands, dessen Ursachen bisher nicht ausreichend erforscht sind. Es wird vermutet, dass ein Zusammenhang zwischen dieser Krankheit und der Muzinose existiert, die sich durch eine erhöhte Ablagerung von Muzin in der Lederhaut auszeichnet. Muzin besteht hauptsächlich aus Hyaluronsäure. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Sie auf den allgemeinenGesundheitszustand Ihres Hundes achten, um dem Risiko einer Veränderung des Hyaluronsäurespiegels vorzubeugen.

Wenn der Hund am Shar-Pei-Fieber erkrankt ist, treten oft noch vor dem Alter von 18 Monaten mehrere Fieberschübe auf. Das Fieber reicht von 39,4 bis 41,7 °C und hält in der Regel 24 bis 36 Stunden an. Die Häufigkeit der Fieberschübe nimmt mit zunehmendem Alter ab. Sie gehen nicht selten mit Gelenkentzündungen und einer geschwollenen Schnauze einher. Die Lebenserwartung eines vom Shar-Pei-Fieber betroffenen Hundes beträgt dennoch bis zu 10 Jahre. Zu den primär zu befürchtenden Komplikationen gehört das Auftreten einer anderen schwerwiegenden Erkrankung, der reaktiven Amyloidose, die Nierenversagen hervorrufen und somit tödlich verlaufen kann.

Augenprobleme beim Shar-Pei

Die Augen des Shar-Pei stellen eines der Hauptprobleme dieser Rasse dar. Das Entropium ist eine Augenkrankheit, der Sie besondere Beachtung schenken sollten. Wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird, kann sie zur Erblindung des Hundes führen. Das Augenlid stülpt sich im Inneren des Auges zusammen, was zu einer Reizung der Hornhaut und in schweren Fällen sogar zu einem Geschwür führen kann.

Man unterscheidet zwischen folgenden Erscheinungsformen des Entropiums:

  • Primäres Entropium: Es tritt bei älteren Welpen und erwachsenen Tieren auf. Die einzige Möglichkeit der Behandlung ist ein chirurgischer Eingriff. Aufgrund der Vererbbarkeit dieser Erkrankung dürfen Hunde mit Entropium nicht zur Zucht eingesetzt werden.
  • Sekundäres Entropium: Es tritt bei Welpen im Alter von 10 bis 14 Tagen auf und beeinträchtigt den allgemeinen Gesundheitszustand des Welpen. In einem solchen Fall müssen Fäden gelegt werden, um das Augenlid zu entrollen und somit das Auge freizulegen. Dieser vorübergehende Eingriff ermöglicht es dem Hund, sich normal weiterzuentwickeln und das Entropium dauerhaft zu korrigieren.

Phänomen der geschrumpften Schnauze

Das Schrumpfen der Schnauze kann in jedem Lebensabschnitt Ihres vierbeinigen Weggefährten auftreten. Dieses Phänomen ist zu beobachten, wenn der Hyaluronsäurespiegel absinkt, was auf drei verschiedene Ursachen zurückzuführen sein kann:

  • Die Einnahme von Entzündungshemmern;
  • Stress (übermäßige Aktivität, Hitze, Veränderung der Gewohnheiten etc.);
  • Das Auftreten einer Krankheit.

Achten Sie insbesondere auf die dritte Ursache und suchen Sie bei Krankheit sofort einen Tierarzt auf.

Für einen Shar-Pei zu erwartende Tierarztkosten

Wenn Sie sich einen Shar-Pei anschaffen, ist dies langfristig mit nicht zu unterschätzenden Kosten verbunden. Um Ihren Hund bei guter Gesundheit zu halten, ist voraussichtlich mit folgenden Tierarztkosten zu rechnen:

Vergessen Sie nicht, sein Fell regelmäßig zu untersuchen, um rechtzeitig auf Hautreizungen aufmerksam zu werden und ab den ersten Symptomen unverzüglich mit einer Behandlung beginnen zu können: Vorbeugung ist der Schlüssel zu einem einwandfreien Gesundheitszustand Ihres Tiers. Um diese zu bewahren, sind unter anderem auch vorbeugende Maßnahmen wie Impfungen, Zahnsteinentfernung und Antiparasitika (etwa gegen Milben) erforderlich. Wenn Sie Ihren Hund regelmäßig untersuchen, können Sie sich zudem davon überzeugen, keine Wunden oder externe Parasiten wie Flöhe und Zecken übersehen zu haben.

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