Labrador

Kräftiger Hund mit breitem Kopf: Erscheinungsbild des Labradors

Gezielt gezüchtet wurde der Labrador von Jägern in Großbritannien, seine Ahnen stammen jedoch aus Neufundland in Kanada. Das Interesse weckten die Hunde durch ihren ausgeprägten Apportier-Trieb, mit dem sie Fischer unterstützten. Die Ursprünge im rauen Klima und der Jagd sind den Hunden noch heute anzusehen.

Der Labrador hat einen kräftigen Körper, auf dem ein breiter Kopf sitzt. Das kurze und dichte Fell verleiht den Tieren ein zusätzlich athletisches Aussehen. Eine Besonderheit ist die dicke, sich nach oben verjüngende Rute. Wegen der Ähnlichkeit zum Wassermarder wird sie unter Züchtern auch als Otterrute bezeichnet.

In Bezug auf die Größe erreicht der Labrador ausgewachsen eine Schulterhöhe von 54 cm bis 57 cm, wobei einzelne Tiere abweichen können und Rüden geringfügig größer sind als Hündinnen. Erstere sind mit 32-35 Kilogramm deutlich schwerer als die weiblichen Tiere mit 27-30 Kilogramm Körpergewicht.

Schon gewusst?

Das Fell des Labradors zeichnet sich oft durch einen besonderen Glanz aus. Das ist einem natürlichen Fettfilm geschuldet, mit dem das Fell versehen ist. Die sorgt auch dafür, dass die Tiere besonders gut schwimmen können, da der Talg die Haare wasserabweisend macht.

Bei den Farben zeigen sich Labradore etwas weniger vielseitig als andere Rassen, es gibt sie in Schwarz, Beige und Fuchsrot. Besonders beliebt ist die braune Färbung, der sogenannte Schoko-Labrador. Die Augen sind in der Regel braun.

Schon gewusst?

Es gibt die sogenannte Labrador-Showlinie und eine Arbeitslinie. Letztere ist etwas kleiner, wendiger und gelehriger, erstere gilt als kräftiger.

Freundlich zu jedem: Das ist das Wesen des Labradors

Labbi, Schlabbi und Co. – die vielen Kosenamen zeigen, dass der Hund bei Familien besonders hoch im Kurs steht. Grund dafür ist das äußerst freundliche und friedliebende Wesen der Tiere. Insbesondere mit Kindern kommen die Hunde zudem sehr gut zurecht.

Kein Wachhund:

Wer sich einen Labrador kaufen möchte, sollte bedenken, dass die Tiere tatsächlich jedem Menschen gegenüber freundlich gestimmt sind – im Zweifelsfall auch fremden. Als Wachhund eignen sich die die Labbis daher nicht – was übrigens auch im Rassestandard so festgehalten ist.

Da der Labrador ursprünglich als Apportierhund für die Jagd gezüchtet wurde, ist er noch heute gerne aktiv. Er freut sich zum Beispiel über spielerisches Apportier-Training. Ansonsten wird den Tieren ein ruhiger Charakter nachgesagt, der auch dazu führen kann, dass die Runde Gassi etwas länger dauert als mit einem anderen Hund.

In der Literatur wird zudem von einem ausgeprägten „will to please“ berichtet – also dem Wunsch, dem Menschen zu gefallen. Hunde mit dieser Eigenschaft gelten als besonders gelehrig. Aus diesem Grund werden Labradore auch häufig als Blindenführhunde eingesetzt.

Wer sich einen Labrador zulegt, sollte allerdings nicht davon ausgehen, dass dieser Charakterzug zwangsläufig vorhanden ist. 

Gut zu wissen: Labradore gelten als nicht aggressiv. Schutztrieb und Schärfe zählen zu den unerwünschten Eigenschaften.

Haltung: Hier ist der Labrador gerne zu Hause

Labradore lieben den Anschluss an die Familie und fügen sich gerne ein. Sie gelten daher zudem als ideale Hunde für Anfänger. Zu bedenken ist dabei allerdings der kräftige Körperbau: Ein Labrador wird zwar nicht aggressiv auf Menschen oder andere Tiere zugehen, sehr wohl aber aus Freude über den neuen Kontakt.

Er braucht daher ebenso wie andere Rassen eine konsequente Erziehung und im Fall des Falles eine starke Hand, die den Hund halten kann. Wie erwähnt, wünscht sich der Labrador Aktivität. Seine Freude am Apportieren lässt sich zum Beispiel beim Dummy-Spiel wecken. Ansonsten sind die Tiere sehr unkompliziert und stellen keine besonderen Anforderungen.

Übrigens: Der Labrador ist ein guter Schwimmer und liebt das Wasser. Wer einen See oder einen ungefährlichen Fluss in der Nähe hat, sollte dem Tier unbedingt ab und zu einen Ausflug ans Gewässer bieten. Gelegentlich wird zwischen der Show- und Arbeitslinie unterschieden, da letztere aktiver ist. In Bezug auf die Haltung haben jedoch auch die Tiere der Labrador-Showlinie den Wunsch nach Aktivitäten.

Gesundheit und Krankheiten beim Labrador

Der Labrador gilt als gesunder und vitaler Hund. Allerdings gibt es auch hier einige Erkrankungen, die Besitzer kennen sollten. Tierärzte berichten gelegentlich von Beschwerden am Bewegungsapparat. Zu nennen sind hier die Hüftgelenksdysplasie und die Osteochondrosis beim Labrador.

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Erstere ist eine chronische Krankheit, welche die Hüftgelenke betrifft. Hierbei besteht eine Dysplasie (Abweichung) zwischen Oberschenkelkopf und Gelenkpfanne der Hüfte, die nicht perfekt zueinanderpassen. Bei der Osteochondrosis handelt es sich um eine Störung der Knorpelbildung beim Hund. Sie kann zur Lahmheit führen und sollte in jedem Fall behandelt werden.

Ansonsten kann der Labrador Krankheiten wie alle anderen Hunde bekommen, zum Beispiel Staupe. Gegen zahlreiche Erreger gibt es passende Impfstoffe, mit denen die Labrador-Welpen ab der 12. Woche versorgt werden können.

Vorsicht im Sommer:

Wer mit dem Labrador im Freien spielt, sollte im Sommer auf Parasiten achten. Gerade Zecken kann sich ein Hund, der im hohen Gras spielt, schnell einfangen. Eine Prophylaxe ist nach Rücksprache mit dem Tierarzt sinnvoll.

In Bezug auf das Alter rechnen die meisten Züchter mit einer Lebenserwartung beim Labrador von 10 bis 12 Jahren. Allerdings gibt es auch Tiere, die deutlich älter werden. Mit einer guten Zuchtwahl, guter Pflege, regelmäßigen Gesundheitschecks sowie einer guten Ernährung und ausreichend Bewegung können Sie mit etwas Glück auch noch mehr Zeit mit ihrem Tier haben!

Richtige Pflege für einen Labrador

Die Pflege eines Labradors ist im Grunde nicht aufwendig, es gibt jedoch eine wichtige Besonderheit zu beachten: Die Hunde haaren das ganze Jahr über. Folglich sollten Besitzer etwa jede Woche zur Bürste greifen, um die dichte Wolle unter Kontrolle zu halten.

Labradorbesitzer sollten außerdem auf die richtige Portionsgröße der Mahlzeiten achten. Wie viel Gramm Trocken- oder Nassfutter passend sind, geht aus der jeweiligen Fütterungsempfehlung hervor. Problem ist, dass der Labrador einen guten Appetit hat und im Zweifelsfall auch mehr isst, als er eigentlich an Nährstoffen benötigt. Die Folge sind überschüssige Pfunde, unter denen zum Beispiel die Gelenke ebenso wie der gesamte Organismus leiden. Im Zweifelsfall können Hundebesitzer auf Light-Futter umsteigen.

Kann man einen Labrador in der Wohnung halten?

Selbstverständlich kann man einen Labrador in einer Wohnung halten — mit den richtigen Voraussetzungen und Maßnahmen klappt das sogar ganz hervorragend. Dazu gehört, dass der Hund gut sozialisiert ist. Wichtig ist, dass Sie dem Hund ein aktives Leben bieten und ihm ausreichend Bewegung ermöglichen

Ein Labrador Retriever braucht jede Menge Auslauf. Ganz besonders toll ist es für Ihren vierbeinigen Freund, wenn er ab und zu sogar ohne Leine im Freien herumtollen darf. Grundvoraussetzung dafür ist natürlich, dass das Tier dementsprechend erzogen wurde und auf Zurufe reagiert und zurückkommt. Vielleicht gibt es ja einen Hundepark in Ihrer Nähe, wo das möglich ist. Über eine Hundefreilaufzone ist er sicher begeistert — ganz besonders, wenn er dort mit anderen Hunden spielen kann.

Warum die Wohnung auch für einen Mini-Labrador nicht zu klein sein sollte

Labradore sind Tiere, die sehr viel Zuneigung brauchen. Wenn Sie ihn in der Wohnung regelmäßig stundenlang alleine lassen, ist das für den Hund definitiv nicht gut. Wie für alle großen Hunderassen sollte in einer Wohnung ausreichend Platz für das Tier vorhanden sein. 

Ein ganz kleines Studio-Apartment oder eine Einzimmerwohnung ist möglicherweise nicht die ideale Umgebung für einen Labrador — hier sind Sie mit einem kleineren Hund besser beraten. 

Achten Sie darauf, dass Sie Ihrem Labrador auch innerhalb Ihrer Wohnung Spiel und Abwechslung ermöglichen. Im Optimalfall geben Sie ihm einen eigenen Bereich, wo er seine Spielsachen hat, mit denen er sich auch dann beschäftigen kann, wenn Sie mal keine Zeit für ihn haben.

Was spricht gegen einen Labrador? 

Es gibt einige Dinge, die möglicherweise gegen die Adoption eines Labradors sprechen könnten.

  • Labrador Retriever brauchen viel Auslauf und sind sehr verspielt. Wenn Sie Ihrem Hund dies nicht ermöglichen können, sollten Sie sich vielleicht gegen einen Labrador entscheiden.
  • Labrador Retriever brauchen jede Menge Programm und Abwechslung — sonst langweilen sie sich schnell und werden unglücklich oder unleidlich.
  • Labrador Retriever brauchen viel Aufmerksamkeit und Nähe. Für Personen, die sehr beschäftigt sind und nicht ausreichend Zeit haben, sich intensiv um ihren Vierbeiner zu kümmern, könnte das zum Problem werden.
  • Das Fell eines Labradors ist ganz schön pflegeintensiv — auch hier gilt es, ausreichend Zeit zu investieren.
  • Wenn Labradore nicht ausreichend sozialisiert sind, kann das Leben in einer Wohnung mit ihnen sehr chaotisch werden.
  • Labradore können schon ganz schön laut sein — vor allem, wenn sie sich langweilen. Lautes Kläffen, Bellen und Jaulen können nicht nur für Sie nervig sein — sondern ganz besonders für Ihre Nachbarn.
  • Platzbedürfnis: Wie erwähnt ist es zwar durchaus möglich, Labrador Retriever in einer Wohnung zu halten. Diese sollte aber definitiv eine gewisse Größe besitzen — denn Labrador Retriever haben durchaus Platzbedarf. Wenn es allzu eng wird, kann das Tier unruhig, unausgeglichen und nervös werden.

Was kostet ein Labrador im Monat?

Die monatlichen Kosten für einen Labrador setzen sich aus mehreren Faktoren zusammen. Dazu zählen die Hundesteuer, das Futter, Tierarztkosten, Accessoires/Spielzeuge sowie die Versicherung. 

Für das Futter sollte man circa 20 bis 40 Euro einplanen — wenn man von etwa 300 bis 350 Gramm Trockenfutter ausgeht, das der Labrador benötigt. Dazu kommt die Hundesteuer, die sich durchschnittlich zwischen 5 und 15 Euro bewegt. 

Für die in Deutschland obligatorische Hundehaftpflichtversicherung sollten Sie zwischen 5 und 15 Euro monatlich einrechnen. Kommen die regulären Tierarztbesuche (Kontrollen, Entwurmungskuren usw.) sowie die Hundeschule hinzu, können Sie mit monatlichen Kosten zwischen 50 und 150 Euro für Ihren Labrador rechnen.

Was kosten Labrador-Welpen?

Wer einen Labrador-Welpen zu sich nach Hause holen möchte, muss mit einem Preis zwischen 1.000 und 1.600 Euro rechnen.

 

Welche Arten von Labrador Retriever gibt es?

  1. Gelber Labrador Retriever: Die am häufigsten vorkommende Farbe für Labrador Retriever. Die Farbpalette reicht von hellgelb bis zu einem tieferen Goldton.
  2. Schwarze Labrador Retriever. Auch diese Farbe sieht man oft, seine Fellfarbe kann von einem glänzenden, tiefen Schwarz bis zu dunkleren Grautönen variieren.
  3. Brauner Labrador (auch Chocolate Labrador genannt): Auch er ist ein echter Hingucker, allerdings kommt er seltener vor. In puncto Farbton reicht die Spanne vom hellen Kaffeebraun bis hin zum dunklen Schokoladenbraun, das beinahe ins Schwarz geht.

Es gibt auch noch eine vierte Art, den silbernen Labrador. Diese Fellfarbe ist nicht offiziell anerkannt und stammt aus einer gezielten Züchtung. Um den Silberton zu züchten, wird dabei das sogenannte Dilute-Gen eingekreuzt. Dieses Gen verdünnt die Fellfarbe. Eigentlich haben silberne Labradore braunes Fell — dessen Pigmentierung aber durch das Dilute-Gen verhindert wird und somit grau erscheint.

Rasse des Labrador Retriever: Fazit

Labrador Retriever sind tolle Hunde. Sie sind verspielt, aktiv, sehr sozial und wunderbare Familienmitglieder! Man braucht nicht zwingend ein großes Haus mit Garten, um sie artgerecht zu halten — aber darf auch nicht vergessen, dass ein Labrador ein Jagdhund ist und viel körperliche Aktivität und Abwechslung braucht.