Mundgeruch beim Hund

Hunde können einen penetranten Mundgeruch entwickeln. Ein unangenehmes Erlebnis für Hundebesitzer:innen, aber es ist meist ein Hinweis auf eine Erkrankung und sollte ärztlich abgeklärt werden.

Schlechter Atem bei Hunden
Mundgeruch beim Hund - Shutterstock

Metallischer oder süßlicher Mundgeruch bei Hunden 

Wenn der Hund einen unangenehmen Geruch aus dem Maul hat, fällt den Besitzer:innen eine Beschreibung häufig schwer. Die Mediziner sprechen von süß, säuerlich, faulig oder Kombinationen daraus. Zahnstein und Bakterien können einen fauligen Geruch abgeben. Wenn der Geruch eher aus dem tieferen Verdauungstrakt kommt, z. B. dem Magen, dann ist er eher säuerlich. Stoffwechselerkrankungen haben ebenfalls einen spezifischen Geruch: Diabetes riecht süßlich, bei einer Niereninsuffizienz riechen Sie häufig Harn.

Wichtig ist auch, ob der Mundgeruch des Hundes dauerhaft auftritt oder nur zeitweise. Es ist ratsam, den Mundgeruch des Hundes beim Tierarzt oder bei der Tierärztin abklären zu lassen. Dadurch werden Krankheiten frühzeitig erkannt und schwere Folgen vermieden.

Mundgeruch beim Hund ©Shutterstock

Warum? Ursachen für starken Mundgeruch bei Hunden

Es ist naheliegend, dass der Grund für den Mundgeruch im Maul des Vierbeiners zu suchen ist. Es gibt verschiedene harmlose Erkrankungen der Maulhöhle, die sich so zuerst bemerkbar machen. Im Allgemeinen entsteht Mundgeruch bei Hunden durch Zahnbeläge.

Durch das Fressen von ganzen Beutetieren wird bei Wölfen dieser Belag abgetragen, unsere Haustiere bekommen allerdings keine ganzen Tiere mehr als Futter. Die Abfallprodukte der im Zahnbelag enthaltenen Bakterien riechen unangenehm. In der Folge entstehen im Zahnfleisch Taschen, in denen diese Keime ebenfalls wachsen und eine Zahnfleischentzündung beim Hund verursachen können. Häufig sind diese drei Gründe die Ursache:

Zahnstein und mangelnde Zahnpflege

Unsere Fellnasen benötigen eine gute Mundhygiene. Um die Bildung von Plaque, Zahnstein und Zahnfleischentzündungen zu verhindern, ist gelegentliches Zähneputzen mit einer Hundezahnbürste empfehlenswert. So können Nahrungsrückstände in den Zahnzwischenräumen entfernt werden. Hundezahnpasten enthalten Inhaltsstoffe, die helfen, Plaque zu beseitigen. Diese besteht aus Eiweißen und Zuckern und ist eine ideale Nahrungsquelle für das Wachstum von Bakterien, die Mundgeruch begünstigen.

Fremdkörper im Maul

Bei Hunden sind Fremdkörper in der Maulschleimhaut oder zwischen den Zähnen keine Seltenheit. Diese sind ebenfalls ein Ort für Bakterienwachstum. Daher ist es ratsam, das Maul regelmäßig zu kontrollieren. Fremdkörper können mit den Fingern oder einem spitzen Gegenstand vorsichtig entfernt werden. Es ist ratsam, die Tierarztpraxis zu kontaktieren, falls die Maulschleimhaut sich bereits stark entzündet hat oder das Entfernen zu schwierig erscheint.

Futtermittel

Zusatzstoffe und Zucker in qualitativ minderwertigem Futter oder Menschennahrung haben einen schlechten Einfluss auf die Mundflora Ihres Hundes. Bakterien können sich besser vermehren und für einen unangenehmen Maulgeruch sorgen.

Der Mundgeruch des Hundes ist unangenehm, wenn er bei der Fütterung stark riechende Futtermittel wie z. B. Fisch oder Pansen zu sich genommen hat. Dieser Geruch sollte aber nach einiger Zeit von allein wieder verschwinden.

Mundgeruch bei Hunden entsteht nicht immer im Maul

Neben Zahnerkrankungen gibt es weitere Ursachen für Mundgeruch beim Hund. Diese Erkrankungen können lebensbedrohlich sein. Hunde haben einen schlechten Atem, wenn sie eine zu hohe Konzentration von Stoffwechselabfallprodukten im Blut haben. Diese sogenannte Urämie sollte dringend behandelt werden.

Weitere mögliche Ursachen für Mundgeruch beim Hund sind:

  • Autoimmunerkrankungen wie z. B. Pemphigus
  • Speicheldrüsenerkrankungen
  • Mund- und Rachentumore
  • Koprophagie (Kotfressen, z. B. Pferdeäpfel)
  • Gastritis (Magenschleimhautentzündung)
  • Bronchopneumonie (Lungenentzündung)
  • Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung)
  • Mandelentzündung

Maulgeruch bei Welpen – Zahnwechsel

Es ist nicht ungewöhnlich, dass junge Hunde Mundgeruch entwickeln. Metallische Gerüche können auf leichte Blutungen beim Zahnwechsel hindeuten. Wenn der Hund einen fauligen Geruch von sich gibt, kann das an losen Zähnen liegen. Bakterien finden hier hervorragende Bedingungen und sorgen für den Geruch. Auch Futterreste können an den losen Zähnen besonders gut hängen bleiben und schlecht riechen. Diese Form von Welpen-Mundgeruch hört mit dem Zahnwechsel auf.

Weitere Ursachen für Welpen-Mundgeruch können unter anderem sein:

  • Zahnprobleme und Kiefererkrankungen
  • Rachenentzündung
  • Einbiss in den Oberkiefer mit nachfolgender Entzündung

Diagnose in der Tierarztpraxis

Wenn Ihr Hund Mundgeruch hat, sollten Sie ihn beim Tierarzt untersuchen lassen. Zu jedem Tierarztbesuch gehört eine allgemeine Untersuchung des Tieres, weil hier schon viele Hinweise gesehen werden können, wie es dem Tier geht und wo evtl. das Problem liegen könnte. Es folgt eine spezielle Untersuchung des Mauls und Rachens. Die häufigsten Gründe für den Mundgeruch treten hier in Erscheinung: Zahnstein oder Entzündungen.

Nicht immer kommt diese Untersuchung zu einem Ergebnis. Um die Gefahr von Stoffwechselerkrankungen wie Nierenentzündung und Diabetes ausschließen zu können, ist eine Blutuntersuchung ratsam. Dies zeigt, ob der Hund unter einer schweren Entzündung leidet, da dann Veränderungen im Blutbild zu finden sind.

Weitere Untersuchungen zur Ermittlung der Ursache des Mundgeruchs sind Röntgen- oder CT-Aufnahmen des Kopfes und Rumpfes sowie eine Endoskopie der Nase, Bronchien oder des Magens.

Mundgeruch beim Hund ©Shutterstock

Therapie von Zahnstein und anderen Krankheiten

Was kann man gegen Mundgeruch beim Hund tun? Das hängt davon ab, was die Ursache ist. Eine Zahnbehandlung ist oft notwendig. Von der Reinigung bis hin zur Zahnsanierung gibt es verschiedene Möglichkeiten. Entzündungshemmer, Schmerzmittel, Säureblocker und Antibiotika können gegen Entzündungen in den Atemwegen oder dem Verdauungstrakt helfen.

Tipps zur Vorbeugung von Mundgeruch beim Hund

Sobald Sie die Ursachen geklärt haben, können Sie diese beseitigen und versuchen, den Mundgeruch in Zukunft zu vermeiden. Es gibt viele Dinge, die vor Zahnerkrankungen schützen. Hierzu gehören: 

  • Es ist wichtig, dass Hunde regelmäßig Zähne putzen.
  • Kaufen Sie Kauknochen und hochwertiges Futter für die mechanische Reinigung der Zähne.
  • Denken Sie an die regelmäßige Zahnreinigung beim Tierarzt, um Zahnstein zu entfernen.

Generell empfehlen wir Ihnen eine ausgewogene Ernährung mit einem qualitativ hochwertigen Futter, um die Gesundheit Ihres Hundes zu unterstützen. 

Was schnell hilft – Hausmittel gegen Mundgeruch bei Hunden

Wenn Ihr Hund keine schwerwiegenden Erkrankungen hat, gibt es einige Tipps und Tricks, wie Sie seinen Mundgeruch mit Hausmitteln bekämpfen können. Hier unsere Favoriten, die sich gegen Mundgeruch bei Hunden bewährt haben:

  • Petersilie, Pfefferminze und Basilikum sind Kräuter, die schlechte Gerüche neutralisieren. Unter das Futter gemischt, mindern sie den Mundgeruch.
  • Trockenes Brot und Karotten können die Zähne reinigen.
  • Joghurt im Futter hilft, Mundgeruch zu mindern.
  • Bei Zahnfleischbluten im Zahnwechsel kann ein mit kaltem Kamillentee getränkter Wattebausch Linderung verschaffen.

Es wurden alle gesundheitlichen Probleme gelöst, aber der Mundgeruch besteht weiterhin? In diesem Fall kann auch eine Futterumstellung helfen. Der Hund sollte weiterhin ausreichend mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt werden. Lassen Sie sich hierzu unbedingt vom Profi beraten!

Herausgegeben von

Sabine Tollen