Wie gelangt Schmutz ins Hundeohr?
Verunreinigungen können im Prinzip bei jeder Gassi-Runde ins Hundeohr gelangen. Entsprechend vielfältig sind die verschiedenen Schmutzarten: Staub, Schlamm oder Sand sind häufig zu finden.
Wenn im Sommer die Gräser reifen, gibt es noch eine ganz besondere Gefahr: Grannen. Sie können bis zum Trommelfell gelangen und ernsthafte Probleme hervorrufen. Ebenso entstehen im Ohr selbst Ablagerungen, zum Beispiel durch alte Hautschuppen.
Das alles resultiert in der Bildung vom umgangssprachlich sogenannten Ohrenschmalz beim Hund. Der Tierarzt spricht hier von Cerumen. Die Ablagerungen belasten das Ohr und können zu Erkrankungen führen. Daher ist es wichtig, das Hundeohr regelmäßig zu kontrollieren und zu säubern.
Schon gewusst?
Ohrenschmalz beim Hund ist ein natürlicher Mechanismus zur Ohrreinigung. Das Cerumen soll Schmutzpartikel binden und aus dem Ohr leiten.
Wann ist ein Hundeohr schmutzig?
Nun stellen sich viele die Frage: Woran erkenne ich, ob ich die Hundeohren reinigen muss? Im Grunde ist die Überprüfung sehr einfach: Werfen Sie einen Blick ins Ohr. Schmutz sollte nun gut zu erkennen sein, gegebenenfalls ist eine Taschenlampe hilfreich – diese darf den Hund aber nicht blenden.
Sie schauen häufig nach, können aber nie Ohrenschmalz beim Hund entdecken? Glückwunsch: Bei einigen Tieren funktionieren die natürlichen Reinigungsmechanismen sehr gut. Sie sollten zwar weiter regelmäßig kontrollieren, müssen aber nicht eingreifen.
Welche Erkrankungen können durch verschmutzte Ohren auftreten?
Was passiert, wenn Halter die Ohrenreinigung beim Hund nicht durchführen? Mit der Zeit sammeln sich Verschmutzungen im Ohr an. Durch das enthaltene organische Material sind sie ein idealer Nährboden für Keime und Parasiten, wie zum Beispiel Milben beim Hund. Ist das Ohr befallen, entsteht schnell eine Entzündung. Häufiges Kratzen des Ohres ist ein Warnzeichen, das darauf hindeutet – der Gang zum Tierarzt ist unvermeidlich. Wird die Entzündung nicht behandelt, kann sich die Otitis weiter ausbreiten. Andere Probleme können existieren, wie z.B das Blutohr beim Hund. Weitere Informationen über dieses Thema finden Sie hier.
Wie häufig sollte eine Ohrenreinigung beim Hund erfolgen?
Wie beschrieben, setzt sich Schmutz täglich im Außenohr von Hunden ab. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Ohren regelmäßig zu kontrollieren und sie gegebenenfalls zu reinigen. Es empfiehlt sich ein Intervall von einer Woche.
Wenn Ihr Hund im Freien spielt, sollten Sie täglich einen kurzen Blick werfen, um Gefahren wie Grannen sofort zu erkennen. Grundsätzlich sollte sich die Häufigkeit der Reinigung immer nach dem Zustand der Ohren richten. Warten Sie daher nicht eine bestimmte Zeit ab, sondern helfen Sie Ihrem Vierbeiner, sobald sich Verschmutzungen zeigen.
Ohr reinigen beim Hund: So gelingt es
Nun geht es darum, das Hundeohr richtig zu reinigen. Keine Sorge, mit der richtigen Technik und geeignetem Zubehör gelingt das ganz einfach. Wichtig ist, dass Sie nie zu tief in den Gehörgang vordringen. Sonst besteht die Gefahr, dass Sie das Innenohr oder das Trommelfell verletzen.
Sollten Sie den Verdacht haben, dass sich Verschmutzungen tief im Ohr befinden, übernimmt der Tierarzt die professionelle Reinigung. Ansonsten können Sie diese Aufgabe selbst übernehmen. Orientieren Sie sich bei der Reinigung in etwa an dieser Schrittfolge:
- Kontakt aufbauen: Berühren Sie Ihren Hund sanft am Ohr. Wenn Sie die Prozedur vom Welpenalter an durchführen, weiß das Tier sofort, was Sie möchten, und bleibt ganz ruhig.
- Von unten nach oben arbeiten: Säubern Sie nun das Ohr mit einem geeigneten Hilfsmittel Ihrer Wahl, indem Sie den Schmutz behutsam von unten nach oben herausstreichen.
- Pflegender Abschluss: Ihr Hund freut sich über eine kleine Ohrmassage zur Belohnung.
Geeignete Hilfsmittel für die Hundeohr-Reinigung
Für die Ohrenreinigung beim Hund gibt es verschiedene Hilfsmittel. Verbreitet sind feuchte Tücher. Diese gibt es im Fachhandel für Tierbedarf. Sie sind zum Teil mit pflegenden Substanzen wie Aloe Vera versetzt. Wahlweise eignen sich Babytücher ohne Duftstoffe. Alternativ gibt es beim Tierarzt spezielle Ohrreinigungsmittel für Hunde. Sie werden ins Ohr gegeben und sollen dort die Verschmutzungen lösen.
Um den Prozess zu unterstützen, empfiehlt es sich, das Ohr von außen sanft für etwa eine Minute zu massieren. Nun sollten sich die Ablagerungen mit der Reinigungsflüssigkeit verbunden haben. Den Ausfluss können Sie mit einem kleinen Baumwolltuch aufnehmen. Ebenso kann der Hund das Gemisch auch selbst herausschütteln, dann sollten Sie die Reinigung jedoch im Freien oder im Bad durchführen.
Hinweis:
Sind die Ablagerungen rötlich verfärbt und haben einen hefigen Geruch? Das sind Anzeichen für Ohrenmilben beim Hund. Lassen Sie diesen Verdacht beim Tierarzt abklären.
Vorsicht vor Wattestäbchen!
Das Hundeohr ist genau wie das menschliche Ohr ein empfindliches Organ. Sie sollten es daher unbedingt vermeiden, mit spitzen und langen Gegenständen im Ohr zu stochern. Aus diesem Grund sind die bekannten Wattestäbchen zur Ohrenreinigung beim Hund nicht geeignet.
Für Tierärzte gilt hier eine Ausnahme: Sie kennen die Anatomie sehr genau und können die Stäbchen einsetzen, ohne das Tier zu gefährden.
Ohrreinigung von Anfang an
Ab wann sollten Hundehalter die Ohren reinigen? Einfache Antwort: sobald das Tier bei ihnen eingezogen ist. Das hat zudem den Vorteil, dass sich der Welpe an die Prozedur gewöhnt und sich später bereitwillig zur Ohrenpflege einfindet. Kennt das Tier die Untersuchung nicht, gewöhnen Sie es am besten langsam an den Kontakt.
Da Hunde andere ungern an ihre Ohren lassen, sollten Sie Leckerlis bereitlegen und behutsam vorgehen.
Übrigens: Das Kraulen der Ohren ist sehr gut geeignet, um das Vertrauen eines Hundes zu gewinnen und die Bindung zwischen Mensch und Tier zu stärken. Das ist ein weiterer schöner Grund, um Ihren Vierbeiner regelmäßig an den Ohren zu pflegen.