Herkunft der Englischen Bulldogge
Die Englische Bulldogge stammt vermutlich aus England. Da die Geschichte der Zucht bis in vorchristliche Jahrhunderte zurückreicht, ist die tatsächliche Abstammung schwer zu bestimmen. Mögliche Vorfahren sind englische Doggen und phönizische Molosser.
Die Tiere wurden nachweislich schon in der Antike gehalten und gehandelt. Auf diese Weise gelangten sie unter anderem nach Rom. Dort erhielten sie eine aus heutiger Sicht traurige Berühmtheit, denn sie wurden im Kampf gegen Bullen zur Schau gestellt. Daher stammt auch der Name Bulldog, der allerdings erst im 17. Jahrhundert populär wurde.
In den drauffolgenden Jahrhunderten legten die Züchter verstärkt einen Fokus auf das Aussehen der Hunde. So entstand die heute bekannte Rasse. Dabei wich das Ziel der Züchtung schnell ab vom Kampfhund, sodass die Tiere zu Begleithunden wurden. Durch Überzüchtung gibt es heute häufig gesundheitliche Probleme bei Englischen Bulldoggen.
Äußere Merkmale der Englischen Bulldogge
Eine Englische Bulldogge ist nicht zu verwechseln. Ihr Körperbau ist ausgesprochen kräftig mit einem ausgeprägten Nacken und breiten Schultern. Häufig wirken die Tiere dick, wobei sie lediglich muskulös sind. Allerdings sollten Besitzer darauf achten, dass der massige Körper tatsächlich aus Muskeln besteht und nicht aus Fett.
Der Körperbau insgesamt ist kompakt und gedrungen, was durch die kurzen Beine im Vergleich zum großen Kopf betont wird. Häufig zeigt sich ein deutlicher Unterbiss, die Schnauze ist kurz.
Das wohl markanteste Merkmal sind die zahlreichen Falten, die sich insbesondere im Gesicht, im Nacken und an den Beinen zeigen. Die Bulldoggen wirken damit ein wenig zu klein für ihr Fell. Dabei erreichen sie ein Gewicht von bis zu 25 kg (Rüden) bzw. 23 kg (Hündinnen). Bei einer Größe von 30 bis 40 cm ist die Masse vergleichsweise hoch. Es ist daher wichtig, die Tiere nicht zusätzlich dick zu füttern, um die Gelenke zu entlasten, wenn sie ausgewachsen sind.
Eine Ikone: Bulldog steht weltweit für Kraft – in Bayern werden Traktoren zum Beispiel so genannt.
Das Fell der Englischen Bulldogge ist kurz und liegt am Körper an. Das verleiht den Tieren trotz aller Falten einen athletischen Eindruck, weil die Muskeln gut zu erkennen sind. Bei den Farben gibt es eine große Vielfalt:
- Braun
- Rot und Weiß
- Brindle
- Falb
- und viele weitere
Charakter der Englischen Bulldogge
Ist die Englische Bulldogge ein Kampfhund? Anhand ihrer Geschichte sind manche versucht, diese Frage mit einem Ja zu beantworten. Geblieben sind den Tieren jedoch aus dieser Zeit nur ihr massiger, kräftiger Körper und ihr Mut. Sie zeigen jedoch keine Aggressionen und sind daher ganz klar keine Kampfhunde. Daraus ergibt sich auch die Antwort auf die Frage, ob die Englische Bulldogge ein Listenhund ist. Da es sich nicht um aggressive Tiere handelt, sind sie nicht auf den entsprechenden Listen geführt.
Ihr Charakter ist vielmehr gutmütig und sanft. Obwohl sie kräftig und ungeschickt wirken, kommen sie auch sehr gut mit Kindern zurecht. Ohnehin gelten sie als beliebte Familien- und Begleithunde. Viele Herrchen und Frauchen schätzen außerdem den ruhigen Charakter der Bulldoggen. Sie fordern weder ständige Laufeinheiten noch Arbeit ein. Trotzdem ist angemessene Bewegung wichtig für die Tiere. Sonst passiert es schnell, dass sie bei entsprechender Fütterung unnötige Pfunde ansetzen.
Auffällig ist zudem das freundliche Wesen gegenüber Menschen. Der Hund liebt die Nähe zu seinen Bezugspersonen und hält sich meist unaufdringlich in deren Nähe auf – eine gewisse Aufdringlichkeit legt der Hund vielleicht beim Essen an den Tag. Es ist nicht empfehlenswert, dem Betteln nachzugeben, sonst möchten die Tiere immer bei Tisch mitessen.
Auch sonst ist Konsequenz in der Erziehung wichtig. Nur selten zeigt sich ein explosives Temperament – eigentlich nur dann, wenn ein Fremder unerwartet die Ruhe der Bulldogge stört. Dann baut sich der Hund auf und lässt sein kräftiges Bellen erklingen. Zum Beißen kommt es dabei jedoch nicht und die Tiere haben sich schnell wieder beruhigt.
Haltung einer Englischen Bulldogge
Die Haltung ist problemlos, daher ist die Englische Bulldogge für Anfänger geeignet. Allerdings sollten unerfahrene Herrchen und Frauchen die Erziehung nicht vernachlässigen, sonst nehmen sich die Tiere gerne ihre Freiheiten.
Besondere Ansprüche an die Wohnung bestehen hingegen kaum. Die Haltung in einer Stadtwohnung ist möglich. Wenn diese weit oben liegt, ist ein Aufzug jedoch wichtig. Die vielen Treppenstufen belasten die Gelenke sonst zu sehr. In der Wohnung folgen die Tiere dem Menschen gerne auf Schritt und Tritt. Es ist gut, wenn häufig jemand zu Hause ist, denn die Hunde lieben die Nähe. Allerdings tolerieren sie auch ein paar Stunden allein meist gut – entsprechendes Training vorausgesetzt.
Da die Bulldoggen es gern ruhig angehen lassen, ist ein kuscheliges Körbchen Pflicht. Die meisten Tiere versuchen über kurz oder lang, auch das Sofa zu erobern. Hier müssen die Besitzer entscheiden, ob sie das möchten oder nicht. Wenn es nicht gewünscht ist, muss der Hund die Regel früh lernen und einen adäquaten Ersatz bekommen.
Wegen der gesundheitlichen Probleme der Rasse ist die Auswahl eines gesunden Welpen wichtig. Der Preis für Tiere aus einer seriösen Zucht liegt bei über 1.000 Euro. Günstige Angebote können ein glücklicher Zufall sein, sollten jedoch sehr kritisch betrachtet werden.
Gesundheit bei Englischen Bulldoggen
Bedingt durch die Zucht treten bei der Englischen Bulldogge Krankheiten wie Atemprobleme häufiger auf. Auch das Herz und die Augen gelten als anfällig. Die Auswahl gesunder Tiere ist daher besonders wichtig. Außerdem weist die Rasse eine Disposition für Head Bobbing auf.
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Mittlerweile wurden Anpassungen im Rassestandard vorgenommen, sodass zu hoffen ist, dass die Tiere insgesamt wieder gesünder gezüchtet werden. Die Lebenserwartung liegt bei 10 bis 12 Jahren.
Die Pflege der gutmütigen Tiere ist unkompliziert. Falten im Gesicht sollten regelmäßig gereinigt werden, damit sich hier keine Keime ansammeln können.