Herkunft der Neufundländer
Neufundländer gehören zu den Rassen, bei denen die Herkunft schon am Namen zu erkennen ist: Die Zucht begann auf der Insel Neufundland, die zu Kanada gehört. Berichte über die Tiere reichen mehrere hundert Jahre zurück, sodass anzunehmen ist, dass es sich um eine alte Rasse handelt. Zu ihren Vorfahren werden Hunde der kanadischen Ureinwohner gezählt, aber auch europäische Tiere.
Bemerkenswert ist in jedem Fall die Affinität der Rasse zu Wasser. Es gibt Berichte, wonach Neufundländer Schwimmhäute haben sollen. Medizinisch handelt es sich hierbei um ausgeprägte Zwischenzehenhäute. Diese haben tatsächlich den Effekt, dass die Tiere sich im Wasser schneller bewegen können.
Die systematische Züchtung der Rasse mit eigenem Standard begann im 19. Jahrhundert. 1886 erfolgte die Anerkennung durch den amerikanischen Kennel Club. Mittlerweile gibt es Züchter auch außerhalb Kanadas, weshalb die Hunde hierzulande häufig anzutreffen sind.
Äußere Merkmale der Neufundländer: große Tiere mit kräftigem Körper
Ein Neufundländer ist kaum zu übersehen. Ausgewachsen sind Rüden etwa 70 cm hoch, Hündinnen mit 66 Zentimetern ein wenig kleiner. Dabei bringen sie ein Gewicht von 68 kg (Rüden) bzw. 54 kg (Hündinnen) auf die Waage. Gepaart mit ihrer kräftigen Statur wirken sie durch ihre Größe wie Bären, weshalb sie manchmal verniedlichend so bezeichnet werden.
Auffällig ist außerdem das dichte und lange Fell der Tiere. Gelegentlich wirken sie regelrecht zottelig. In jedem Fall trägt die dichte Unterwolle noch einmal auf, was die Tiere abermals imposanter erscheinen lässt. Eine Besonderheit ist, dass die Haare wasserabweisend sind – so erklären sich die guten Schwimmfähigkeiten der Hunde. In Bezug auf die Farben gibt es drei nach Rassestandard erlaubte Varietäten:
- Schwarz
- Schwarz-Weiß
- Braun
Seltener sind auch andere Farbschläge anzutreffen. Was viele Züchter und Halter besonders schön finden, ist das durchgehend lange Fell. Auch die Ohren und die Rute sind komplett mit langen Haaren bedeckt. Zusammen mit den befederten Läufen ergibt sich ein rundum stimmiges Bild eines kuscheligen Hundes – der aber auch Kraft und Eleganz ausstrahlt.
Verwandte Rassen:
Neufundländer gehören zur FCI-Gruppe 2 (Molosser). Der ganz ähnlich aussehende Landseer entwickelte sich aus dem schwarz-weißen Farbschlag.
Charakter der Neufundländer: ein entspannter Begleiter
Das Wesen der Neufundländer ist vielschichtig. Am bekanntesten ist wohl, dass die Tiere sehr ausgeglichen, ruhig und entspannt sind. Sie mögen es, gemütlich in der Wohnung zu liegen und mit ihren Menschen zu kuscheln. Da sie außerdem sehr sanftmütig sind, gelten sie als ideale Hunde für Familien mit Kindern.
Hinzu kommt, dass Neufundländer sich problemlos mit anderen Tieren arrangieren. Die Vergesellschaftung mit Hunden ist in der Regel völlig mühelos, selbst mit Katzen freunden sich die sanften Riesen schnell an.
Auf der anderen Seite sollte jedoch nicht außer Acht gelassen werden, dass diese Tiere kräftig und wendig sind. Nur auf dem Sofa fühlen sie sich nicht wohl. Wenn sie draußen in der Natur sind, lieben sie es, zu toben und in Bewegung zu sein.
Zudem sind die Tiere wachsam, weshalb der Neufundländer Wachhund genannt werden kann. Auch wenn er nicht den Anschein erweckt: Wenn er im Körbchen kuschelt, hat er doch immer ein Auge und ein Ohr für seine Umgebung offen. Hört er einen Fremden, den er nicht zuordnen kann, ist er blitzschnell wach. Hier kommt zudem sein Schutztrieb zum Tragen. Allerdings zeigt er dabei keine Aggressionen – ohnehin reicht allein seine imposante Erscheinung, um die meisten in die Flucht zu schlagen.
Mit ihrem freundlichen und ausgeglichenen Temperament eignen sich die Tiere außerdem für die Arbeit mit Menschen. Der Neufundländer als Therapiehund ist ausgesprochen beliebt und häufig im Einsatz.
Retter in der Not: Als hervorragender Schwimmer kann der Hund Menschen aus dem Wasser bergen.
Haltung eines Neufundländers: Was ist zu beachten?
In Bezug auf die Haltung ist zunächst einmal festzustellen, dass der Neufundländer groß ist. Entsprechend viel Platz benötigt der Hund in der Wohnung. Zudem ist ausreichend Bewegung für die Tiere wichtig. Am liebsten gehen sie dafür ans Wasser, wo sie ausgiebig schwimmen können.
Eine Haltung in der Stadt ist daher nur unter Umständen realisierbar. Sofern ausreichend Platz zum Kuscheln und Bewegen vorhanden ist, ist sie aber möglich.
Vorsicht im Sommer:
Durch das dichte Fell können sich die Hunde nur schwer abkühlen. Bei Hitze sollte die Bewegung in die frühen Morgen- und späten Abendstunden verlegt werden.
Wenn ein Welpe einzieht, sollte gleich die Erziehung beginnen. Durch sein ruhiges Wesen und seine aufgeschlossene Art gilt es allgemein als unkompliziert, einem Hund der Rasse etwas beizubringen. Allerdings ist auch hier die nötige Konsequenz wichtig. Herrchen und Frauchen sollten auf jeden Fall vermeiden, die kräftigen Tiere zu sehr zu verhätscheln. Bewegung ist unverzichtbar, sonst setzen die Hunde unnötige Kilos an.
Soll es ein Neufie sein? Dann ist es sinnvoll, das Tier direkt beim Züchter zu kaufen. Der Preis für einen Welpen liegt bei etwa 1.500 Euro.
Gesundheit beim Neufundländer
An sich ist der Neufundländer ein robuster Hund mit einer Lebenserwartung von 10 bis 12 Jahren. Wegen des großen Körperbaus gibt es allerdings einige Krankheiten, über die Halter Bescheid wissen sollten. An erster Stelle ist das die Hüftgelenksdysplasie (HD).
Außerdem sind die großen Tiere anfällig für eine Magendrehung. Zu erkennen ist sie unter anderem an starken Schluckbeschwerden und übermäßigem Speicheln. Wer das bei seinem Hund bemerkt, sollte umgehend einen Tierarzt aufsuchen. Zur Prophylaxe ist es sinnvoll, das Tier nicht mit vollem Bauch toben zu lassen.
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Auf Grund des langen Fells liegt es nahe, den Neufundländer zu trimmen oder zu frisieren. Das ist jedoch in der Regel nicht nötig. Sinnvoll ist es hingegen, die Haare regelmäßig zu bürsten.