Eines seiner wichtigsten Kennzeichen trägt der Golden Retriever bereits im Namen: Das Fell der Tiere hat eine goldene Färbung. Aber auch der „Retriever“ sagt etwas über die Rasse aus. Die Hunde wurden einst zur Jagd gezüchtet und waren schon immer sehr auf ihren Menschen bezogen. Heute sind sie vor allem bei Familien beliebt.
Ursprung der schottischen Hunderasse
Die Golden Retriever wurden in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Schottland gezüchtet. Der Hauptzüchter war Dudley Marjoribanks, der spätere Lord Tweedmouth. Seine Absicht war es, einen Hund zu züchten, der sowohl für die Jagd als auch als Familienhund geeignet war.
Lord Tweedmouth begann sein Zuchtprogramm in den 1860er Jahren. Er kreuzte einen gelben Retriever (Yellow Retriever) namens „Nous“ mit einer jetzt ausgestorbenen Rasse namens „Tweed Water Spaniel“. Diese Kreuzung legte den Grundstein für die Golden Retriever. Die Hauptaufgabe der Hunde war das Apportieren von Wild und geschossenen Vögeln.
Über mehrere Generationen wurden verschiedene Hunde in die Zucht einbezogen, darunter auch der irische Setter, Bluthunde und weitere Tweed Water Spaniels. Die Zucht wurde darauf ausgerichtet, Hunde mit ausgezeichnetem Geruchssinn, Intelligenz und freundlichem Charakter zu schaffen.
Die Golden Retriever wurden erstmals 1911 vom britischen Kennel Club als eigene Rasse anerkannt. Kurz darauf, im Jahr 1925, wurden sie auch vom American Kennel Club (AKC) in den USA anerkannt.
Kräftig und ausgesprochen harmonisch: das Erscheinungsbild des Golden Retrievers
Kräftig, aber trotzdem elegant – so wirkt der Golden Retriever auf den ersten Blick. Der Eindruck entsteht durch den wohlproportionierten Körperbau, bei dem keine Merkmale besonders hervorstechen.
Der Kopf der Golden Retriever ist breit und tief mit einem ausgeprägten Stop (der Bereich zwischen Stirn und Schnauze). Die Augen der Golden Retriever sind dunkelbraun und haben einen freundlichen und aufmerksamen Ausdruck. Die Augen sollten weder zu klein noch hervortretend sein.
Dazu passen die rundlichen Pfoten, die bisweilen auch als Katzenpfoten bezeichnet werden. Weitere Merkmale sind die hängenden Ohren sowie ein vergleichsweise tiefer und breiter Brustkorb. Der Schwanz der Golden Retriever ist mittellang, gut befiedert und wird in einer Linie mit dem Rücken getragen. Der Schwanz sollte nicht über den Rücken gerollt oder seitlich getragen werden.
Größe und Gewicht
Wenn der Golden Retriever ausgewachsen ist, sind Rüden etwa 56 bis 61 Zentimeter groß, Hündinnen nur 51 bis 56 Zentimeter (jeweils gemessen bis zu den Schultern). Die männlichen Tiere haben ein Gewicht um 32 Kilogramm, weibliche Golden Retriever sind bis zu 5 Kilogramm leichter.
Schon gewusst?
Die freundlichen und anhänglichen Golden Retriever sind auch sehr gelehrig und werden deshalb häufig als Blindenführhunde eingesetzt.
Cremefarbenes Fell mit dichter Unterwolle
Ein weiteres Charakteristikum ist das Fell. Tatsächlich sind bis heute nur die Farben Creme und Gold zugelassen, ein rötlicher oder brauner Stich gilt als Fehler. Die Art der Haare darf hingegen variieren. Zwar sind sie immer mittellang, können dabei aber ebenso glatt wie wellig sein.
Alle Vertreter der Rasse haben zudem eine dichte Unterwolle, was Besitzer vor dem Kauf eines Golden Retriever Welpen berücksichtigen sollten. Zum typischen Erscheinungsbild des Golden Retrievers trägt das Fell noch weiter bei. Auffallend ist, dass die Haare an der Rute geradezu buschig abstehen, auch die Läufe und die Brust gelten als „befedert“. Im Gegensatz dazu liegt das Fell entlang des Rückens am Körper an.
Sein Charakter macht den Golden Retriever zum Familienhund
Der Golden Retriever hat gleich mehrere Wesenszüge zu bieten, die ihn sehr begehrt machen. Allen voran ist es sicher die Nähe zum Menschen, die er von sich aus sucht. Wer einen Golden Retriever Welpen kauft, muss sich also keine Sorgen um fehlenden Anschluss machen. Zudem sind die Tiere sehr freundlich gegenüber Kindern, anderen Vierbeinern und sogar gegenüber Fremden. Das prädestiniert sie ebenfalls als Familienhunde, allerdings nicht als Wachhunde.
Für Anfänger geeignet – ein aktiver Hund für Familien
Zum Charakter des Golden Retrievers gehört außerdem eine große Freude am Lernen. Die Tiere verstehen schnell, was ihr Besitzer von ihnen möchte, und wollen ihm unbedingt gefallen. Aus diesem Grund gelten die Tiere als ideale Hunde für Anfänger. Das heißt jedoch nicht, dass sie sich von selbst erziehen – grundsätzlich ist die konsequente Arbeit mit dem Tier vom Welpenalter an unverzichtbar.
Ein Jäger?
Der „Retriever“ verrät es: Früher wurden die Tiere zur Jagd eingesetzt. Sie sollten vor allem Enten und andere Vögel apportieren („to retrieve“). Die Rasse gehört daher zur Rassegruppe 8.
Das sind noch nicht alle familienfreundlichen Eigenschaften. Die Hunde sind darüber hinaus gelassen und zugleich verspielt sowie aktiv. Sie freuen sich, ausgiebig zu toben, zu laufen und zu flanieren – egal mit welchem Familienmitglied.
Viele Halter gehen mit ihrem Tier auch zum Hundesport, Frisbee ist zum Beispiel eine Möglichkeit.
Was ist das Besondere am Golden Retriever?
Freundlichkeit und Liebe: Golden Retriever sind für ihre freundliche und liebevolle Natur bekannt. Sie kommen gut mit Kindern, anderen Haustieren und Menschen im Allgemeinen aus.
Intelligenz und Lernfähigkeit: Goldies sind sehr klug und leicht trainierbar. Ihre Bereitschaft, ihren Besitzern zu gefallen (der sogenannte „Will to please“), macht sie zu ausgezeichneten Schülern für verschiedene Befehle und Tricks.
Vielseitigkeit: Golden Retriever sind vielseitig und können in verschiedenen Rollen erfolgreich sein. Sei es als Familienhund, Begleit- und Therapiehund, Rettungshund, Spürhund oder in anderen Diensthundfunktionen.
Beliebt, beliebter, Golden Retriever:
Die Rasse steht regelmäßig auf den vorderen Plätzen der meistgezüchteten Hunde in Deutschland und England.
Kaufen Sie ihren Welpen beim Züchter
Seriöse Züchter setzen sich für die Gesundheit ihrer Hunde ein. Sie führen Gesundheitstests durch, um sicherzustellen, dass die Elterntiere frei von genetischen Krankheiten oder Erbdefekten sind, die für die Rasse bekannt sind. Dies trägt dazu bei, die Wahrscheinlichkeit von genetischen Problemen bei den Welpen zu minimieren.
Welpen, die bei seriösen Züchtern aufwachsen, werden in der Regel gut sozialisiert. Die Züchter kümmern sich darum, dass die Welpen positive Erfahrungen mit Menschen und anderen Tieren machen, bevor sie in ihre neuen Familien kommen. Eine gute Sozialisierung ist entscheidend für die Entwicklung eines ausgeglichenen und gut angepassten Vierbeiners.
Sie bieten Unterstützung, Ratschläge und Informationen zu Pflege, Ernährung und Ausbildung des Goldies. Dieser Support kann besonders für Erstbesitzer von großem Wert sein.
Artgerechte Haltung eines Golden Retrievers
Die Haltung der Tiere sollte immer wesensgerecht erfolgen. Zu beachten ist hierbei vor allem der Bewegungsdrang, der auf die Zeit als Jagdhund zurückgeht. Die Rasse braucht daher viel Auslauf, zum Beispiel im eigenen Garten. Wer diesen Platz nicht zur Verfügung hat, kann alternativ regelmäßig mit dem Tier hinausgehen.
Besitzer sollten mindestens drei, besser noch mehr Gassi-Runden pro Tag einplanen. In der Wohnung benötigt der Golden Retriever – ausreichend Bewegung vorausgesetzt – wenig Platz und zeigt in der Regel keine Tendenzen, mit der Einrichtung zu spielen.
Eine Besonderheit dieser Rasse ist ihre Liebe zum Wasser. Bedingt durch die dichte Unterwolle ist der Körper gut vor Nässe geschützt und es macht den Tieren sichtlich Spaß, im See oder im Bach zu schwimmen.
Wie lange kann ein Goldie allein zu Hause bleiben?
Golden Retriever wünschen sich die Nähe zu ihrem Besitzer. Wer oft außer Haus unterwegs ist, sollte ein zweites Tier anschaffen oder auf eine andere Rasse umsteigen. Denn Golden Retriever sind nicht gern allein.
Junge Welpen haben oft weniger Ausdauer und können sich weniger gut an längere Zeiten allein zu Hause anpassen. Im Allgemeinen wird empfohlen, dass Welpen nicht länger als 2-3 Stunden allein gelassen werden sollten.
Erwachsene Golden Retriever können in der Regel länger allein bleiben, typischerweise etwa 4-6 Stunden. Einige erwachsene Hunde können sogar noch länger allein bleiben, vorausgesetzt, ihre Grundbedürfnisse wurden vorher erfüllt.
- Vor dem Alleinlassen sollten Sie sicherstellen, dass Ihr Hund ausreichend Gassi gegangen ist, um seine Bedürfnisse zu erfüllen.
- Bieten Sie Ihrem Vierbeiner Spielzeug und andere Beschäftigungsmöglichkeiten, um Langeweile zu verhindern. Interaktive Spielzeuge, Kauartikel oder Rätselspiele können dabei helfen.
- Ein gut erzogener Hund ist oft besser in der Lage, allein zu bleiben. Trainieren Sie Ihren Golden Retriever darauf, indem Sie die Zeiten, während derer er allein ist, schrittweise erhöhen.
- Wenn möglich, bitten Sie Freunde, Nachbarn oder einen professionellen Hundesitter, sich um Ihren Goldie zu kümmern, wenn Sie für längere Zeit abwesend sind.
Vergewissern Sie sich, dass der Bereich, in dem sich der Hund aufhält, sicher ist. Entfernen Sie potenziell gefährliche Gegenstände und sorgen Sie dafür, dass der Hund genügend Wasser hat.
Gesundheit bei Golden Retrievern
Golden Retriever gelten als robuste und wetterfeste Tiere. Das haben sie ihrer Unterwolle zu verdanken, selbst bei Schneefall im Winter ist den Hunden die Freude am Spaziergang im Freien nicht zu nehmen. Gesundheitlich sind es vor allem Erb- und Gelenkerkrankungen, die der Rasse zu schaffen machen. Zu den häufigsten Beschwerden gehören:
- Ellenbogendysplasie (ED)
- Hüftdysplasie (HD)
- Augenerkrankungen (Dysplasie der Netzhaut)
Die Gelenkserkrankungen bedeuten häufig eine erhebliche Beeinträchtigung des Alltags, die durch eine Operation oder eine konservative Therapie gemildert werden kann. Eine vollständige Heilung ist mit den aktuellen medizinischen Methoden jedoch nicht möglich.Es ist daher die Aufgabe der Züchter, gesunde Tiere zu verpaaren, sodass die Rasse insgesamt weniger anfällig für die typischen Golden Retriever Krankheiten ist.
Die Kosten für medizinische Behandlungen Ihres Hundes können Sie sich mit der Hundekrankenversicherung von SantéVet einfach zurückerstatten lassen.
Darüber hinaus gilt bei dieser Rasse wie bei allen anderen, dass Vorsorgeuntersuchungen und Prophylaxe wichtig sind. Dazu zählen zum Beispiel Impfungen und in der Saison Zeckenschutzmaßnahmen, vor allem, wenn das Tier viel in der Natur unterwegs ist.
Mit der richtigen Vorsorge stehen die Chancen gut, dass der Hund lange bei seinen Besitzern bleibt. Die Golden Retriever Lebenserwartung wird in der Literatur mit 10 bis 14 Jahren angegeben.
Richtige Pflege für einen Golden Retriever
Pflege beim Golden Retriever heißt vor allem Fellpflege. Die ist jedoch weniger aufwendig, als mancher in Anbetracht der dichten Unterwolle und der langen Deckhaare denken mag. Üblicherweise reicht es aus, das Tier zwei- bis dreimal pro Woche zu bürsten. Dies ist eine gute Gelegenheit, um zu überprüfen ob Ihr Vierbeiner Zecken, Flöhe oder andere Parasiten hat. Verwenden Sie geeignete Präventivmittel, die mit Ihrem Tierarzt bzw. Ihrer Tierärztin abgestimmt sind.
Baden Sie Ihren Goldie nur, wenn es notwendig ist, um die natürlichen Öle der Haut nicht zu beeinträchtigen. Verwenden Sie ein mildes Hundeshampoo und spülen Sie das Fell gründlich aus. Überprüfen Sie regelmäßig die Ohren und Augen Ihres Golden Retrievers auf Anzeichen von Infektionen oder Irritationen. Reinigen Sie sie bei Bedarf, aber verwenden Sie keine spitzen Gegenstände.
Regelmäßig sollte auch ein prüfender Blick auf die Krallen und ins Maul erfolgen. Während sich die Nägel meist selbst abwetzen, ist das bei Zahnstein nicht der Fall. Gerade wenn die Tiere überwiegend Nassfutter fressen, können sich schnell Ablagerungen bilden. Vorbeugend helfen Kauartikel oder Hundezahnbürsten. Hat sich Zahnstein festgesetzt, muss der Tierarzt oder die Tierärztin diesen professionell entfernen.
Regelmäßige Besuche in der Tierarztpraxis sind wichtig, um die Gesundheit Ihres Hundes zu überwachen, Impfungen auf dem neuesten Stand zu halten und frühzeitig eventuelle Gesundheitsprobleme zu erkennen.
Bieten Sie Ihrem Golden Retriever eine ausgewogene und hochwertige Ernährung, die seinen Alters-, Gewichts- und Aktivitätsanforderungen entspricht. Holen Sie sich bei Bedarf diesbezügliche Empfehlungen in Ihrer Tierarztpraxis.