Athletisch und schnittig: das Erscheinungsbild des Deutschen Schäferhundes
Beim Deutschen Schäferhund wird zwischen der Leistungszucht und der Hochzucht differenziert. Die Tiere unterscheiden sich nach Einschätzung der meisten Züchter ein wenig im Erscheinungsbild und im Charakter. So sollen die Hunde der Leistungslinie einen stärkeren Arbeits- und Bewegungsdrang haben. Einen eigenen Rassestandard gibt es jedoch nicht.
Allgemein handelt es sich bei den Schäferhunden um mittelgroße Tiere: Rüden erreichen eine Widerristhöhe von 60-65 Zentimetern, Hündinnen bleiben mit 55-60 Zentimetern etwas kleiner. Wenn der Deutsche Schäferhund ausgewachsen ist, wiegt er 30-40 Kilogramm (Rüde) bzw. 22-32 Kilogramm (Hündin). Die vergleichsweise großen Intervalle ergeben sich aus den unterschiedlichen Linien.
Grundsätzlich soll ein Deutscher Schäferhund einen kräftigen Körper haben. Der Oberkörper ist idealerweise leicht gestreckt und steht in einem wohlproportionierten Verhältnis zum keilförmigen Kopf. Ein charakteristisches Merkmal sind die spitzen, stehenden Ohren.
Starke Leistung: Das Hundeohr ist beweglich und ermöglicht dem Tier auf diese Weise ein hervorragendes dreidimensionales Hören. Die feinen Bewegungen der Ohren sind beim Schäferhund sehr gut zu erkennen.
Ein Resultat aus dem Schönheitsideal des 20. Jahrhunderts ist eine oftmals schräg verlaufende Rückenlinie, wobei die Hüfte weiter unten steht als die Schultern. Durch eine starke Konzentration auf dieses Merkmal gab es zunehmend viele Tiere mit Hüftgelenksbeschwerden. Die Tendenz in der modernen Zucht geht daher in die Richtung, wieder Deutscher Schäferhund Welpen mit geradem Rücken zu züchten.
Die Fellfarbe ist markant, die Tiere gibt es in Rotbraun, Schwarz und Grau mit Abzeichen. Das Fell selbst ist dicht, kurze und längere Haare sind nach Standard beide erlaubt.
Charakter des Deutschen Schäferhundes: ein Arbeitstier mit Herz
Die Geschichte des Deutschen Schäferhundes reicht vermutlich über 1000 Jahre in die Vergangenheit zurück. Über Jahrhunderte wurden die Tiere vor allem aus einem Grund gezüchtet: um den Menschen beim Hüten und Treiben zu unterstützen. Dieser Hintergrund erklärt den Charakter, der noch heute bei den Tieren zu beobachten ist – selbst, wenn sie als Begleithund in der Familie leben.
So gilt der Deutsche Schäferhund international als besonders gelehriger, treuer, ausdauernder und wachsamer Hund. Jeder potentielle Halter sollte sich bewusst sein, dass die Tiere einen sehr ausgeprägten Beschützerinstinkt haben. Das heißt, sie bewachen die Familie, das Haus oder den Garten. In gewissem Maße ist dies oft gewünscht – es kann sich jedoch eine übermäßige Wachsamkeit ausprägen. Das geschieht, wenn der Hund nicht ausreichend körperlich und geistig gefordert wird.
Deutsche Schäferhunde gelten darüber hinaus als mutig, was sich beim Hüten als vorteilhaft erweist. Beim Gassigehen auf der Straße kann diese Eigenschaft jedoch zur Herausforderung werden. Besitzer sollten ihre Tiere deshalb vom Welpenalter an konsequent erziehen. Dann entwickelt der Deutsche Schäferhund fast immer einen ausgeglichenen Charakter, der ihn zu einem lieben Familienhund macht. Bei entsprechender Vergesellschaftung kommt der Schäferhund sogar mit anderen Haustieren gut zurecht.
Kommissar Rex: Schäferhunde gelten wegen ihres Charakters als besonders gute Diensthunde, zum Beispiel bei der Polizei oder in der Rettung. Entsprechend häufig ist diese Rasse dort anzutreffen. Ebenfalls kommen Sie als Blindenführhunde zum Einsatz.
Bewegung ist wichtig: Haltung des Deutschen Schäferhundes
Seine Geschichte als Hütehund zeigt sich nicht nur im Charakter, sie ist auch maßgeblich für die artgerechte Haltung eines Deutschen Schäferhundes. Die Tiere brauchen allgemein viel Bewegung und möchten zudem geistig gefordert werden. Eine ausgedehnter Spaziergang ist daher das Minimum, was die meisten Tiere pro Tag wünschen. Noch besser ist es, auch Spiele einzubauen.
Entsprechend ist es am einfachsten, die Tiere im ländlichen Umfeld zu halten, wo sie ausreichend Auslauf haben. Grundsätzlich kommen Schäferhunde auch mit dem Stadtleben zurecht, wenn sie nicht auf die Wohnung beschränkt sind.
Zu beachten ist, dass die Tiere der unterschiedlichen Linien einen recht unterschiedlichen Bewegungsdrang entwickeln können. Ausgebildete Begleithunde sind zum Beispiel sehr ruhig und ausgeglichen – allerdings gehen dem eine Selektion und ein entsprechendes Training voraus.
Wer Hundesport betreiben möchte, hat mit einem Deutschen Schäferhund nahezu die freie Auswahl. Arbeit ist ebenso möglich wie „Funsport“ – zum Beispiel Frisbee. Manche Besitzer trainieren auch die Nase ihres Tieres, denn der Schäferhund ist ein sehr guter Spürhund.
Gesundheit des Deutschen Schäferhundes
Bekommt ein typischer Deutscher Schäferhund Krankheiten aufgrund seiner Rasse? Das lässt sich nicht grundsätzlich beantworten. Tatsächlich gibt es einige Beschwerden, für die die Schäferhunde als besonders anfällig gelten. In erster Linie sind hier Gelenkprobleme zu nennen, allen voran die Hüftgelenksdysplasie. Sie ist eine Folge der schrägen Rückenlinie. Mit der Wahl entsprechender Tiere für die Zucht lässt sich die Anfälligkeit mindern.
Zudem gelten Deutsche Schäferhunde bisweilen als etwas sensibel, was den Magen-Darm-Trakt anbelangt. Im Fall von Unverträglichkeiten sollten die Halter auf eine Ausschlussdiät für die Fütterung umsteigen, so lassen sich Verdauungsprobleme vermeiden.
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Darüber hinaus kann beim Deutschen Schäferhund auch die unter Haltern gefürchtete Magendrehung auftreten. Ein charakteristisches Symptom ist zum Beispiel die Unfähigkeit zu schlucken. Wer dieses Anzeichen bei seinem Hund bemerkt, sollte umgehend einen Tierarzt aufsuchen, der sofort eine Behandlung einleitet.
Trotz der genannten Anfälligkeiten sind die Tiere grundsätzlich robust. Die Deutsche Schäferhund Lebenserwartung liegt bei etwa 12 Jahren, einzelne Tiere werden deutlich älter.
Pflege beim Deutschen Schäferhund
In Bezug auf die Pflege ist vor allem der Fellwechsel ein wichtiges Thema. In dieser Zeit haart der Hund stark, was für das Tier ein ganz natürlicher Prozess ist. Für den Menschen bedeutet es jedoch, viele Haare in der Wohnung oder sogar auf dem Sofa vorzufinden. Im eigenen Interesse ist es daher ratsam, das Tier vor allem während des Fellwechsels regelmäßig zu kämmen und zu bürsten.
Ansonsten ist die Pflege beim Deutschen Schäferhund vergleichsweise einfach, da die Tiere als sehr robust gelten. Krallenschneiden ist zum Beispiel nur dann notwendig, wenn sich der Hund aus irgendeinem Grund nicht ausreichend bewegt, um die Nägel abzuwetzen. Besitzer sollten die Krallen dann in Eigenregie kürzen oder einen Tierarzt aufsuchen und ihn bitten, die Aufgabe zu übernehmen.