Prävention – Das können Sie für die Zahngesundheit Ihres Hundes tun
Die Zahngesundheit Ihres Vierbeiners ist entscheidend für sein allgemeines Wohlbefinden und seine Lebensqualität. Genau wie Menschen können Hunde unter Zahnproblemen leiden, die zu Schmerzen, Infektionen und weiteren gesundheitlichen Komplikationen führen. Um dem vorzubeugen, ist es wichtig, auf regelmäßige Zahnpflege zu achten.
Zahnstein entfernen – Zahnreinigung beim Tierarzt
Wenn sich Zahnstein erst einmal gebildet hat, ist es für die meisten Hunde schwer, diesen ohne professionelle Hilfe loszuwerden. Zahnstein entsteht durch die Verkalkung von Zahnbelag und kann zu ernsthaften Entzündungen des Zahnfleischs führen. Eine regelmäßige Zahnreinigung beim Tierarzt ist daher besonders wichtig, um Probleme wie Parodontitis zu vermeiden.
Der Tierarzt kann den Zahnstein effektiv entfernen und den Zustand der Zähne Ihres Hundes genau beurteilen. In der Regel erfolgt die Reinigung unter Narkose, sodass Ihr Hund keinen Stress oder Schmerzen erleidet. Der regelmäßige Besuch in der Tierarztpraxis zur Zahnpflege sollte Teil der jährlichen Routineuntersuchung Ihres Hundes sein. Der Tierarzt kann auch frühzeitig eventuelle Zahnprobleme erkennen und behandeln.
Was tun, um eine Zahnsteinentfernung zu verhindern?
Neben der professionellen Zahnreinigung spielt auch die Zahnpflege zu Hause eine zentrale Rolle. Mit ein paar einfachen Maßnahmen können Sie die Zahngesundheit Ihres Hundes nachhaltig unterstützen und das Risiko von Zahnstein und Zahnfleischerkrankungen verringern:
● Zähneputzen: Die effektivste Methode zur Vorbeugung von Zahnstein ist das regelmäßige Zähneputzen. Verwenden Sie eine spezielle Hundezahnbürste und ‑zahnpasta, um die Zähne Ihres Vierbeiners sauber zu halten.
● Zahnpflegesnacks und Kauspielzeug: Es gibt eine Vielzahl von Zahnpflegesnacks und Kauspielzeugen, die speziell zur Reinigung der Zähne entwickelt wurden. Diese Snacks und Spielzeuge helfen dabei, den Zahnbelag zu reduzieren und stärken gleichzeitig das Zahnfleisch Ihres Hundes.
● Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung trägt ebenfalls zur Zahngesundheit bei. Füttern Sie Ihrem Hund hochwertige Nahrung, die seine Zähne unterstützt, und vermeiden Sie übermäßigen Konsum von weichen oder zuckerhaltigen Lebensmitteln, die Zahnstein fördern könnten.
● Regelmäßige Kontrollen: Schauen Sie regelmäßig in das Maul Ihres Hundes, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Rötungen, Schwellungen oder übler Geruch aus dem Maul können Anzeichen für Zahnprobleme sein und sollten sofort vom Tierarzt untersucht werden.
Häufige Zahnprobleme bei Hunden
Zahnprobleme sind bei Hunden weit verbreitet und können das allgemeine Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen. Zu den häufigsten Zahnproblemen zählen:
- Zahnstein und Plaque: Zahnstein entsteht, wenn sich Zahnbelag (Plaque) mit Mineralien aus dem Speichel verhärtet. Dieser Zahnstein kann zu Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) und später zu schwerwiegenderen Problemen wie Parodontitis führen.
- Parodontitis: Dies ist eine fortgeschrittene Zahnfleischentzündung, die den Zahnhalteapparat betrifft. Sie kann zu Zahnverlust, starken Schmerzen und sogar zu Kieferknochenproblemen führen, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird.
- Zahnwurzelentzündungen: Diese entstehen häufig durch unbehandelte Parodontitis oder Zahnfrakturen. Eine Entzündung an der Zahnwurzel kann zu Abszessen und starken Schmerzen führen.
- Gebrochene Zähne: Durch Kauen auf harten Gegenständen oder Unfälle können Zähne brechen. Gebrochene Zähne sind oft schmerzhaft und anfällig für Infektionen.
- Zahnfehlstellungen: Manche Hunde haben genetisch bedingte Fehlstellungen der Zähne, die zu Problemen beim Fressen und zu verstärktem Zahnbelag führen können.
- Karies: Im Gegensatz zu Menschen ist Karies bei Hunden weniger verbreitet, kommt aber dennoch vor. Karies entsteht durch den Abbau von Zahnschmelz und kann zu Schmerzen und Infektionen führen.
Rassetypische Zahnprobleme
Manche Hunderassen sind aufgrund ihrer Genetik oder ihrer Körperstruktur anfälliger für bestimmte Zahnprobleme. Zu den rassetypischen Zahnproblemen gehören:
- Kleine Hunderassen (z. B. Yorkshire Terrier, Chihuahua, Zwergpudel):
○ Zahnstein und Parodontitis: Kleine Hunde neigen dazu, enger stehende Zähne zu haben, was die Anlagerung von Plaque und Zahnstein begünstigt. Zudem produzieren kleine Hunde häufig mehr Speichel, was die Bildung von Zahnstein beschleunigt.
○ Frühzeitiger Zahnverlust: Aufgrund ihrer geringen Kiefergröße verlieren kleine Hunde oft früher ihre Zähne als größere Hunde.
- Brachyzephale Rassen (z. B. Bulldogge, Mops, Shih Tzu):
○ Zahnfehlstellungen: Hunde mit kurzen Schnauzen (brachyzephal) haben oft zu wenig Platz für ihre Zähne, was zu Fehlstellungen führt. Dies erhöht das Risiko von Zahnbelag, Zahnstein und Infektionen.
○ Kieferprobleme: Die verkürzte Kieferstruktur führt häufig zu Problemen bei der Zahnhygiene und kann Entzündungen und Schmerzen begünstigen.
- Greyhounds und Windhunde:
○ Parodontale Erkrankungen: Diese Rassen sind genetisch anfälliger für Parodontitis und können bereits in jungen Jahren Zahnprobleme entwickeln. Es wird vermutet, dass sie aufgrund ihrer schmalen Kieferknochen und eng stehenden Zähne besonders anfällig sind.
- Boxer und andere große Rassen:
○ Zahnfrakturen: Große Hunde neigen dazu, stärker auf Spielzeug oder Kauknochen zu beißen, was das Risiko von Zahnfrakturen erhöht.
Woran erkennen Sie Zahnprobleme bei Hunden?
Zahnprobleme bei Hunden sind leider weit verbreitet und können erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität und das allgemeine Wohlbefinden haben. Oft bleiben sie jedoch unbemerkt, da Hunde Schmerzen im Maul gut verbergen können. Deshalb ist es wichtig, als Hundebesitzer:in regelmäßig auf Anzeichen von Zahnproblemen zu achten, um rechtzeitig tierärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Hier sind die deutlichsten Anzeichen, die auf Zahnprobleme bei Ihrem Vierbeiner hinweisen können:
Mundgeruch (Halitosis)
Ein unangenehmer Mundgeruch ist eines der häufigsten und frühesten Anzeichen für Zahnprobleme. Er entsteht durch die Ansammlung von Bakterien und Zahnbelag (Plaque), die zu Entzündungen und Infektionen im Maul führen. Mundgeruch sollte nie als normal angesehen werden, da er auf Zahnstein, Zahnfleischentzündungen oder andere Zahnprobleme hindeuten kann.
Appetitlosigkeit oder Probleme beim Kauen
Ein Hund, der plötzlich weniger frisst oder Schwierigkeiten hat, sein Futter zu kauen, könnte Zahnschmerzen haben. Achten Sie darauf, ob Ihr Hund langsamer frisst, nur auf einer Seite kaut oder Futter aus dem Maul fallen lässt. Manchmal kann das Kauen auf harten Leckerlis oder Spielzeugen ebenfalls zu sichtbarem Unbehagen führen. In schweren Fällen verweigern Hunde das Futter ganz, was oft auf starke Zahnschmerzen oder eine fortgeschrittene Zahninfektion hindeutet.
Vermehrter Speichelfluss
Hunde mit Zahnproblemen speicheln oft vermehrt. Ein starker Speichelfluss kann darauf hinweisen, dass der Hund Schmerzen hat oder eine Entzündung im Mund besteht. Wenn der Speichel zudem Blut oder Eiter enthält, ist dies ein alarmierendes Zeichen für eine ernsthafte Infektion wie einen Zahnabszess. Besonders bei Rassen mit kurzen Schnauzen (brachyzephal) wie Bulldoggen oder Möpsen kann dies häufiger auftreten.
Blutendes Zahnfleisch
Blutiges Zahnfleisch ist ein häufiges Symptom für Gingivitis (Zahnfleischentzündung) oder Parodontitis. Diese Krankheiten beginnen oft unbemerkt, aber wenn das Zahnfleisch nach dem Fressen oder Kauen blutet, ist dies ein klares Zeichen dafür, dass eine Entzündung vorliegt. Gesundes Zahnfleisch sollte rosa und fest sein, während entzündetes Zahnfleisch oft rot und geschwollen ist.
Veränderungen im Zahnfleisch
Gesundes Zahnfleisch ist fest, hellrosa und glatt. Wenn das Zahnfleisch Ihres Hundes jedoch eine dunklere Farbe hat, geschwollen ist oder sich sogar zurückzieht, deutet dies auf ernste Zahnfleischprobleme hin. Zahnfleischrückgang kann zu freiliegenden Zahnwurzeln führen, was schmerzhaft ist und die Zähne anfällig für Infektionen macht. Rötungen und Schwellungen sind frühe Anzeichen einer Zahnfleischentzündung, während schwerwiegendere Fälle zu Zahnverlust führen können.
Lockere oder fehlende Zähne
Lockere oder ausgefallene Zähne sind ein klares Zeichen für fortgeschrittene Zahnprobleme, wie etwa Parodontitis, eine Erkrankung des Zahnhalteapparats. In den meisten Fällen sind lockere Zähne das Ergebnis einer unbehandelten Zahnfleischentzündung, die das Zahnfleisch und den Knochen schädigt, sodass die Zähne nicht mehr stabil sind. Wenn Ihr Vierbeiner einen Zahn verliert oder einer locker wirkt, sollten Sie umgehend einen Tierarzt aufsuchen.
Schmerzempfindlichkeit und Verhaltensänderungen
Schmerzen im Maul können dazu führen, dass Hunde Berührungen am Kopf oder Maul vermeiden. Sie könnten nervös oder gereizt werden, wenn man versucht, das Maul zu untersuchen oder wenn sie beim Spielen am Maul getroffen werden. Manche Hunde reiben sich die Schnauze mit den Pfoten oder an Gegenständen, um den Schmerz zu lindern. Achten Sie auch auf veränderte Verhaltensweisen, wie Rückzug oder ein generelles Desinteresse am Spielen und Fressen.
Vermehrtes Lecken und Reiben des Mauls
Ein weiteres Anzeichen für Zahnschmerzen ist ein ständiges Lecken der Lippen oder des Mauls. Hunde, die Zahnprobleme haben, zeigen oft ein solches Verhalten, um Unbehagen oder Schmerz zu lindern. Wenn Ihr Hund sich zudem ständig das Maul an Möbeln oder dem Boden reibt, könnte dies auf Zahnschmerzen oder Zahnfleischreizungen hinweisen.
Veränderte Kaugewohnheiten und Kieferhaltung
Hunde mit Zahnschmerzen können ihr Fressverhalten und ihre Kieferhaltung ändern. Manche Hunde kauen plötzlich nur noch auf einer Seite, während andere aufhören, harte Leckereien oder Spielzeuge zu kauen, weil dies zu schmerzhaft ist. Ein Hund, der plötzlich keine Kauknochen oder harten Leckerlis mehr anrührt, könnte Zahnschmerzen haben.
Zahnverfärbungen oder Ablagerungen
Gelbliche oder braune Verfärbungen der Zähne sind Anzeichen von Zahnstein. Zahnstein bildet sich, wenn Zahnbelag mineralisiert und sich verhärtet. Diese Ablagerungen können nicht mehr einfach durch Zähneputzen entfernt werden und müssen vom Tierarzt professionell beseitigt werden. Zahnstein begünstigt die Entstehung von Parodontitis und kann unbehandelt zu weiteren Zahnproblemen führen.
Diagnose – Wann muss der Zahn raus?
Zahnprobleme können nicht nur Schmerzen verursachen, sondern auch das Fressverhalten und den gesamten Gesundheitszustand negativ beeinflussen. Doch wie erkennt man, wann ein Zahn entfernt werden muss?
Zahnuntersuchung bei ersten Anzeichen
Eine gründliche Zahnuntersuchung ist der erste Schritt, um festzustellen, ob ein Zahn gezogen werden muss. Wenn Ihr Hund unter Mundgeruch, Zahnfleischbluten, Schwierigkeiten beim Kauen oder Appetitverlust leidet, kann das auf ernsthafte Zahnprobleme hinweisen. Auch ein wackelnder Zahn oder sichtbare Entzündungen sind Anzeichen dafür, dass ein Zahn möglicherweise entfernt werden muss.
Ein Tierarzt wird die Zähne und das Zahnfleisch gründlich untersuchen, um den Zustand zu beurteilen. Bei der Zahnuntersuchung werden die Zähne auf Plaque, Zahnstein und mögliche Infektionen überprüft. Besonders bei älteren Hunden ist es wichtig, regelmäßig die Zähne kontrollieren zu lassen, da Zahnerkrankungen mit zunehmendem Alter häufiger auftreten.
Röntgen für eine genauere Diagnose
Manchmal reicht eine visuelle Zahnuntersuchung nicht aus, um den tatsächlichen Zustand der Zähne und des Kiefers zu beurteilen. In diesen Fällen ist eine Röntgenaufnahme nötig. Mit Hilfe des Röntgens kann der Tierarzt erkennen, ob es unterhalb des Zahnfleischs zu Schäden an den Zahnwurzeln oder am Kieferknochen gekommen ist.
Röntgenaufnahmen zeigen detaillierte Bilder der Zähne und des Kiefers und helfen, verborgene Probleme zu identifizieren, die mit bloßem Auge nicht erkennbar sind. Das ist besonders wichtig, wenn ein Zahn trotz einer äußerlich gesunden Erscheinung Beschwerden verursacht. Karies, Wurzelentzündungen oder Abszesse lassen sich durch das Röntgenbild sicher diagnostizieren.
Warum treten persistierende Milchzähne auf?
Normalerweise fallen die Milchzähne bei Welpen von selbst aus, wenn die bleibenden Zähne nachwachsen, was typischerweise im Alter von 3 bis 6 Monaten passiert. Wenn die Milchzähne jedoch nicht rechtzeitig ausfallen, spricht man von persistierenden Milchzähnen. Dies kann genetisch bedingt sein oder häufiger bei bestimmten Hunderassen wie Chihuahuas, Yorkshire Terriern, Maltesern oder Zwergspitzen auftreten.
Zu welchen Problemen führen persistierende Milchzähne?
Persistierende Milchzähne können verschiedene gesundheitliche Probleme verursachen:
● Fehlstellungen: Der bleibende Zahn kann aufgrund des blockierenden Milchzahns schief wachsen oder sich im Kiefer falsch positionieren.
● Erhöhtes Risiko für Zahnstein und Zahnfleischerkrankungen: Stehen Milchzahn und bleibender Zahn zu eng beieinander, begünstigt dies die Bildung von Plaque und Zahnstein.
● Zahnfleischentzündungen: Durch die falsche Positionierung der Zähne kann es zu Reizungen und Entzündungen des Zahnfleischs kommen.
● Verformungen des Kiefers: Besonders in Fällen, in denen die Eckzähne (Canini) betroffen sind, kann das Festhalten des Milchzahns den Kiefer verformen und langfristige Probleme beim Kauen verursachen.
Was tun bei persistierenden Milchzähnen?
Wenn Sie feststellen, dass Ihr Welpe oder junger Hund persistierende Milchzähne hat, sollten Sie handeln, um mögliche gesundheitliche Probleme zu vermeiden. Hier sind die Schritte, die Sie unternehmen können:
- Tierarztbesuch: Der erste Schritt bei persistierenden Milchzähnen ist ein Besuch beim Tierarzt. Dieser kann eine genaue Diagnose stellen und feststellen, welche Zähne betroffen sind und wie weit der bleibende Zahn durchgebrochen ist.
- Zahnextraktion: In den meisten Fällen wird der Tierarzt empfehlen, den persistierenden Milchzahn zu entfernen, damit der bleibende Zahn genügend Platz hat, sich richtig zu entwickeln. Der Eingriff erfolgt in der Regel unter Narkose.
- Frühe Kontrolle: Es ist wichtig, die Zahnentwicklung von Welpen regelmäßig zu überwachen, insbesondere bei Rassen, die für persistierende Milchzähne anfällig sind.
- Nachsorge: Nach der Zahnextraktion sollten Sie die Maulhygiene Ihres Hundes besonders beachten. Regelmäßiges Zähneputzen und spezielle Kausnacks können helfen, das Risiko für Zahnstein und Zahnfleischprobleme zu verringern.
Was kostet das Zahnziehen beim Hund?
Wenn Ihr Hund Zahnschmerzen hat oder schwerwiegende Zahnprobleme entwickelt, kann eine Zahnextraktion die beste Lösung sein. Viele Hundebesitzer:innen fragen sich jedoch, welche Kosten auf sie zukommen, wenn beim Tierarzt ein Zahn gezogen werden muss.
Die Kosten für das Zahnziehen bei Hunden können aufgrund mehrerer Faktoren variieren. Dazu gehören:
● Zustand der Zähne: Ist der Zahn bereits locker oder tief im Kiefer verwurzelt? Ein stark beschädigter oder abgebrochener Zahn erfordert möglicherweise aufwändigere Maßnahmen.
● Anzahl der Zähne: Müssen mehrere Zähne gezogen werden, können die Kosten entsprechend höher ausfallen.
● Größe des Hundes: Größere Hunde benötigen oft mehr Narkosemittel, was die Gesamtkosten beeinflusst.
● Zusätzliche Untersuchungen: Vor der Zahnextraktion können Röntgenaufnahmen oder andere diagnostische Verfahren nötig sein, um den Zustand der Zähne genauer zu beurteilen.
In Deutschland liegen die Kosten für eine Zahnextraktion in der Regel zwischen 100 und 500 Euro, je nach Komplexität des Eingriffs. Bei schwerwiegenden Zahnproblemen oder einer größeren Zahnsanierung können die Kosten auch höher ausfallen.
GOT – So ist der Preis für Zahnbehandlungen geregelt
Die Gebührenordnung für Tierärztinnen und Tierärzte (GOT) legt in Deutschland verbindlich fest, wie viel Tierärzt:innen für verschiedene Behandlungen verlangen dürfen. Dies gilt auch für Zahnbehandlungen bei Hunden. Die GOT sorgt für Transparenz und Vergleichbarkeit der Preise, wobei der Tierarzt zwischen dem einfachen und dreifachen Satz berechnen kann – je nach Aufwand und Schwierigkeit der Behandlung.
Hier sind einige Beispiele für typische Zahnbehandlungen und deren Preise gemäß GOT:
● Zahnsteinentfernung: Diese einfache, aber wichtige Maßnahme kostet in der Regel zwischen 50 und 150 Euro, abhängig davon, ob eine Narkose erforderlich ist.
● Zahnextraktion (einfache Zähne): Für das Ziehen eines einfachen Zahns können Kosten zwischen 30 und 100 Euro anfallen, je nach Schwere des Falls und Narkoseaufwand.
● Komplexe Zahnextraktion (z. B. Backenzähne): Wenn tief verwurzelte Zähne oder Backenzähne entfernt werden müssen, können die Kosten zwischen 150 und 500 Euro liegen.
● Röntgenaufnahmen: Zur genauen Diagnose und Planung von Zahnbehandlungen ist oft eine Röntgenaufnahme nötig. Pro Aufnahme sollten Sie mit 50 bis 100 Euro rechnen.
Diese Preise sind als Richtwerte zu verstehen, da der finale Betrag von Faktoren wie der Größe des Hundes, dem Zustand der Zähne und der eingesetzten Narkose abhängt.
Welche Kosten übernimmt Santévet?
Welche Kosten genau übernommen werden, hängt vom gewählten Versicherungstarif ab. Santévet bietet verschiedene Tarife, die unterschiedlich viele Leistungen abdecken, von Basisabsicherungen bis hin zu umfassenden Premium-Paketen. Eine Hundekrankenversicherung gibt Ihnen finanzielle Sicherheit, aber auch Entspannung im Alltag.
Präventive Zahnpflege: Ein wichtiger Aspekt der Zahngesundheit ist die präventive Pflege, die von Santévet abhängig vom Tarif teilweise abgedeckt wird. Dazu gehören regelmäßige Zahnsteinentfernungen, die notwendig sind, um Zahnprobleme wie Entzündungen oder Parodontitis zu vermeiden. Diese prophylaktischen Behandlungen werden oft einmal im Jahr empfohlen, besonders bei älteren Hunden, bei denen Zahnprobleme häufiger auftreten. In vielen Tarifen von Santévet sind die Kosten für diese Zahnsteinentfernung ganz oder teilweise enthalten.
Extraktionen und notwendige Behandlungen: Sollte eine schwerwiegende Zahnbehandlung wie eine Zahnextraktion notwendig sein, um Schmerzen oder Infektionen zu lindern, können die Kosten für diese Eingriffe ebenfalls von Santévet übernommen werden. Hierzu zählen auch komplizierte Zahnextraktionen wie das Ziehen von Backenzähnen oder tief verwurzelten Zähnen, die einen aufwändigeren Eingriff erfordern. Je nach Tarif übernimmt Santévet zwischen 60 % und 100 % der Kosten für solche medizinisch notwendigen Eingriffe. Auch die Kosten für Anästhesie während des Eingriffs werden in der Regel von der Krankenversicherung für Hunde getragen, da die meisten Zahnbehandlungen unter Narkose erfolgen müssen.
Röntgen und Diagnostik: Bevor eine Zahnbehandlung durchgeführt wird, ist oft eine Röntgenuntersuchung erforderlich, um den Zustand der Zahnwurzeln und des Kiefers genau zu beurteilen. Diese Diagnosetests sind entscheidend, um versteckte Zahnprobleme zu identifizieren. In vielen Tarifen von Santévet werden die Kosten für solche diagnostischen Maßnahmen wie Röntgenaufnahmen anteilig oder vollständig übernommen.
Was wird nicht erstattet? Nicht alle einzelnen Leistungen sind automatisch abgedeckt. Kosmetische Behandlungen, die nicht aus medizinischen Gründen notwendig sind, oder reine Vorsorgemaßnahmen, wie das Zähneputzen, fallen in der Regel nicht unter die Versicherung. Auch die Kosten für spezielle Zahnpflegeprodukte oder Kausnacks zur Zahnreinigung werden üblicherweise nicht von Santévet übernommen.
Wie lange dauert die Zahnextraktion?
Die Dauer der Zahnextraktion hängt von mehreren Faktoren ab, wie dem Zustand des Zahns und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Lieblings. In der Regel dauert der Eingriff zwischen 30 Minuten und 2 Stunden, abhängig davon, ob nur ein Zahn oder mehrere Zähne entfernt werden müssen.
● Einfache Extraktionen: Wenn der Zahn bereits locker ist oder sich im vorderen Bereich des Mauls befindet, kann die Entfernung relativ schnell gehen und dauert oft nur 30 bis 60 Minuten.
● Komplexe Extraktionen: Sind die Zähne stark beschädigt, tief im Kiefer verwurzelt oder müssen Backenzähne entfernt werden, kann der Eingriff deutlich länger dauern. In solchen Fällen kann die Zahnextraktion bis zu 2 Stunden in Anspruch nehmen.
Vor dem Eingriff wird Ihr Hund in der Regel unter Vollnarkose gesetzt, um sicherzustellen, dass er während der Behandlung keine Schmerzen empfindet. Es handelt sich also um eine Operation. Nach der Extraktion kann es einige Stunden dauern, bis sich Ihr Hund vollständig von der Narkose erholt hat. Ihr Tierarzt wird Sie auch über die Nachsorge informieren, um sicherzustellen, dass die Wunde gut verheilt.
Wann wird eine Wurzelbehandlung bei Hunden durchgeführt?
Wurzelbehandlungen sind bei Hunden möglich und werden durchgeführt, um beschädigte oder infizierte Zähne zu retten. Sie sind eine sinnvolle Option, wenn der natürliche Zahn erhalten werden soll, und können Schmerzen und Infektionen lindern. Der Eingriff ist jedoch spezialisierter und teurer, weshalb Hundehalter:innen gemeinsam mit dem Tierarzt abwägen sollten, ob eine Wurzelbehandlung oder eine Zahnextraktion die beste Lösung für ihren Hund ist. Eine Wurzelbehandlung kann in folgenden Fällen notwendig sein:
- Gebrochene Zähne: Hunde können sich Zähne brechen, indem sie auf harten Gegenständen wie Steinen, Knochen oder Spielzeug kauen. Wenn der Bruch bis zur Zahnpulpa reicht, kann der Zahn stark schmerzen und sich infizieren.
- Tiefe Karies: Obwohl Karies bei Hunden seltener ist als bei Menschen, kann sie dennoch vorkommen und erfordert eine Wurzelbehandlung, wenn der Schaden tief in den Zahn reicht.
- Entzündete oder abgestorbene Zahnnerven: Bei fortgeschrittenen Zahnproblemen wie Parodontitis kann der Nerv des Zahns absterben oder sich entzünden, was eine Wurzelbehandlung erforderlich macht.
- Zahnabszesse: Eine Infektion im Zahninneren kann zu einem Abszess führen, weshalb in manchen Fällen die Wurzel behandelt wird, um den Zahn zu retten.
Wie läuft eine Wurzelbehandlung bei Hunden ab?
Der Ablauf ähnelt dem einer Wurzelbehandlung beim Menschen:
- Betäubung: Der Hund wird in der Regel unter Vollnarkose gesetzt, um Stress und Schmerzen zu vermeiden.
- Zugang zum Zahninneren: Der Zahn wird geöffnet, um Zugang zur Zahnpulpa zu bekommen.
- Entfernung der Pulpa: Die entzündete oder abgestorbene Pulpa wird entfernt, und die Wurzelkanäle werden gründlich gereinigt.
- Desinfektion: Die Kanäle werden desinfiziert, um alle Bakterien zu entfernen.
- Füllung des Kanals: Die gereinigten Kanäle werden mit einem speziellen Material gefüllt, um den Zahn zu versiegeln und weitere Infektionen zu verhindern.
- Verschluss und Krone: Der Zahn wird versiegelt, und in einigen Fällen wird eine Krone auf den Zahn gesetzt, um ihn zu stabilisieren.
Vorteile einer Wurzelbehandlung
Der größte Vorteil einer Wurzelbehandlung ist, dass der natürliche Zahn erhalten bleibt. Dies ist besonders wichtig bei großen Zähnen wie den Eckzähnen oder Backenzähnen, die eine wichtige Funktion beim Kauen und Fressen haben. Zudem können Wurzelbehandlungen Schmerzen lindern und Infektionen verhindern, ohne dass der Zahn gezogen werden muss.
Kosten einer Wurzelbehandlung
Eine Wurzelbehandlung für Hunde ist ein spezialisierter und aufwändiger Eingriff, der nur von Tierzahnärzten durchgeführt wird. Die Tierarztkosten können je nach Schwere des Falls, Größe des Hundes und Standort der Klinik variieren, liegen aber meist zwischen 500 und 1.500 Euro oder mehr. In manchen Fällen, insbesondere bei komplizierten Frakturen oder stark entzündeten Zähnen, kann der Preis steigen.
Wann ist eine Wurzelbehandlung sinnvoll?
Eine Wurzelbehandlung ist dann sinnvoll, wenn der betroffene Zahn noch stabil ist und der Tierarzt ihn erhalten kann. Dies gilt besonders für Zähne, die eine wichtige Funktion haben, wie die Fang- oder Backenzähne. In Fällen, in denen der Zahn zu stark beschädigt oder infiziert ist, kann eine Zahnextraktion (das Ziehen des Zahns) die bessere Option sein.