Ursachen und Symptome von Darmverschluss

Wie der Name schon sagt, handelt es sich bei einem Darmverschluss um eine Obstruktion des Darms. Das bedeutet, dass die Funktionsfähigkeit des Organs gestört ist und nur noch ein Teil des Nahrungsbreis oder im Extremfall gar nichts mehr den Darm passieren kann.

Was ist ein Darmverschluss bei Hunden?

Ein Darmverschluss (Ileus) ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, bei der der Verdauungstrakt blockiert wird. Dies kann mechanisch (durch Fremdkörper oder Tumore) oder funktionell (Erliegen der Darmmotorik durch Darmträgheit) verursacht werden. Unbehandelt kann sowohl ein mechanischer Darmverschluss als auch ein funktioneller Ileus zu schwerwiegenden Komplikationen wie Gewebsuntergang, Perforation oder Bauchfellentzündung führen.

Häufige Ursachen

Die häufigsten Ursachen für den Darmverschluss beim Hund sind:

- verschluckte Fremdkörper: Spielzeug, Knochenstücke, Kastanien, Steine, Textilien oder Plastik
- Tumore: gutartige oder bösartige Wucherungen, die den Darm verengen
- Darmdrehungen oder -invaginationen: plötzliche Bewegungen oder Verdrehungen, die die Blutversorgung unterbrechen
- Verwachsungen und Narbengewebe: nach früheren Operationen oder Entzündungen
- Parasitenbefall: starker Wurmbefall, der zu einer mechanischen Blockade führt

Wie verhalten sich Hunde bei einem Darmverschluss?

Hund©Shutterstock

Anzeichen eines Darmverschlusses beim Hund

Ein Hund mit Darmverschluss zeigt oft unspezifische, aber schwerwiegende Symptome:

- Fieber - Anhaltendes Erbrechen (manchmal mit Blut oder Galle)
- Appetitlosigkeit und Nahrungsverweigerung
- Starke Bauchschmerzen, gekrümmte Haltung
- Unruhe oder Apathie - Blähungen und harter Bauch - Schwierigkeiten beim Kotabsatz oder völliges Fehlen von Kot

Unterscheidung der Anzeichen von harmloserer Verstopfung beim Hund

Bei einem Darmverschluss ist schnelles Handeln gefragt. Ein Darmverschluss lässt sich aber meist erst nach einigen Stunden erkennen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie Ihren Vierbeiner einige Stunden beobachten und sich über die Symptome von Hunden bei einem Darmverschluss informieren.

Treten eines oder mehrere der oben genannten Symptome auf, sollte der Hund umgehend einem Tierarzt vorgestellt werden.

Falls die Symptome eher für eine harmlosere Verstopfung sprechen, können ggf. auch Hausmittel wie Chiasamen, Leinsamen, Flohsamenschalen oder Öl helfen. Achtung: Alle diese Ballaststoffe sollten mit viel Wasser eingenommen werden! Öle können abführend wirken. Chia-Samen, Leinsamen und Flohsamenschalen enthalten die notwendigen Ballaststoffe, um einer Verstopfung entgegenzuwirken.

Sonderfall Knochenkot und Darmstriktur

Verstopfung durch Knochenkot

Eine der häufigsten Ursachen für Verstopfung ist das Verfüttern von Knochen. Wird zu viel Knochen verfüttert, kann dies zu weißlichem, bröckeligem Kot führen, der als Knochenkot bezeichnet wird. Dadurch wird der Kot hart und trocken, was die Darmpassage erschwert. Dies kann zu Verstopfung führen, da der harte Kot den Darm verstopft und das Tier ihn nur schwer ausscheiden kann.
Diese Knochen können im Verdauungstrakt zerbrechen und scharfe Kanten entwickeln, die zu Verletzungen führen und den Kot hart und unpassierbar machen.

Gefahren der Knochenfütterung

Zu den Symptomen von Knochenkot gehören Bauchschmerzen, Unruhe, Appetitlosigkeit, Verstopfung, Blähungen und Müdigkeit. Im schlimmsten Fall kann es zu einem lebensbedrohlichen Darmverschluss kommen, der sofortige tierärztliche Hilfe erfordert.

Kann ein Hund trotz Darmverschluss noch Kot absetzen?

Bei einer Darmstriktur, einer Verengung des Darmkanals, kann der Hund noch etwas Kot absetzen, größere Nahrungsbrocken sammeln sich jedoch an und führen zu einem vollständigen Darmverschluss. Strikturen entstehen durch Vernarbungen nach Entzündungen oder Darmverletzungen. Sie werden operativ entfernt.

Was tun, wenn der Hund Verstopfung hat?

Hund ohne Stuhlgang: Diagnose entscheidet über Behandlung

Die Diagnose und Behandlung von Verstopfung bei Hunden erfordern ein sorgfältiges tierärztliches Vorgehen. Zunächst wird eine umfassende Untersuchung durchgeführt, bei der Symptome wie erfolgloser Kotabsatz, Veränderungen im Kot, Bauchschmerzen oder andere Anzeichen von Unwohlsein berücksichtigt werden. Der Tierarzt oder die Tierärztin kann auch diagnostische Tests wie Röntgenaufnahmen oder Ultraschall durchführen, um die Ursache der Verstopfung festzustellen.

Was hilft bei Verstopfung bei Hunden?

Die Behandlung von Verstopfung bei Hunden kann verschiedene Maßnahmen umfassen, die von der zugrunde liegenden Ursache und dem Schweregrad der Verstopfung abhängen. Dies kann eine Ernährungsumstellung auf ballaststoffreiches Futter, die Verabreichung von Abführmitteln oder anderen Medikamenten zur Anregung der Darmtätigkeit oder sogar eine intravenöse Flüssigkeitstherapie zur Hydratation des Hundes umfassen.

Erste Hilfe bei Fremdkörperaufnahme

Hundebesitzer sollten wissen: Fremdkörper im Magen ihres Tieres müssen innerhalb von zwei Stunden entfernt werden. Bei kleineren, stumpfen Gegenständen kann dies ohne Narkose geschen. Bei scharfen Gegenständen sollte auf das Erbrechen verzichtet werden. Eine Endoskopie kann hier sinnvoll sein.

Solange ein Gegenstand klein genug ist, kann er problemlos über den Darm ausgeschieden werden. Auf jeden Fall sollte man, wenn man keinen Tierarzt kontaktiert hat, im Kot nach dem Gegenstand suchen.

In einigen Fällen kann eine umfassendere Behandlung erforderlich sein: Bei Fremdkörperaufnahme z. B. die Entfernung von Fremdkörpern aus dem Darm durch eine Hunde-OP, um einen Darmverschluss zu verhindern oder die Behandlung der Grunderkrankung, die die Verstopfung verursacht.

Was macht der Tierarzt bei Darmverschluss?

Diagnoseverfahren

Die Diagnose eines Darmverschlusses bei Hunden erfolgt durch:

1. Klinische Untersuchung: Abtasten des Bauches, Überprüfung der Reflexe und des Allgemeinzustandes
2. Bildgebende Verfahren: - Röntgen mit Kontrastmittel zur Lokalisierung der Obstruktion
- Ultraschall zur Beurteilung der Darmperistaltik
- Computertomographie oder Kernspintomographie in komplizierten Fällen
3.Blutuntersuchungen : Kontrolle von Entzündungswerten, Elektrolyten und Organfunktionen

Konservative Behandlungsmöglichkeiten

In manchen Fällen kann eine konservative Therapie helfen, vor allem wenn der Darmverschluss nicht vollständig ist:
- Medikamentöse Therapie: Gabe von Abführmitteln oder krampflösenden Mitteln
- Flüssigkeitstherapie: zur Stabilisierung des Kreislaufs und Unterstützung der Darmbewegung
- Endoskopische Entfernung: wenn sich der Fremdkörper noch im Magen befindet

Chirurgische Behandlung

Eine Operation ist notwendig, wenn der Darmverschluss vollständig ist oder die konservativen Methoden nicht helfen.

Operationsmethoden

Folgende Operationsmethoden stehen zur Verfügung:
- Enterotomie: Der Darm wird geöffnet, um den Fremdkörper zu entfernen.
- Resektion und Anastomose: Ist ein Teil des Darms abgestorben, wird dieser entfernt und die gesunden Enden wieder verbunden.
- Laparoskopie: Minimal-invasive Methode zur schnelleren Genesung.

Die Darmverschluss-OP ist die häufigste und wirksamste Behandlung eines kompletten Darmverschlusses. Dabei wird meist der Darm eröffnet und der Fremdkörper entfernt. Je nach Schwere des Darmverschlusses kann es auch notwendig sein, einen beschädigten Darmabschnitt zu entfernen (Darmresektion).

Wie viel kostet eine Darmverschlussoperation bei Hunden?

Kosten der Operation

Die OP-Kosten bei Darmverschluss variieren je nach Klinik, Region und Komplexität des Falls.

Im Durchschnitt betragen die Kosten für
- Voruntersuchungen (Röntgen, Ultraschall, Blutbild): 150 - 500 Euro - Operation inkl. Narkose: 1.500 - 4.000 Euro - Nachsorge, Medikamente und Krankenhausaufenthalt: 500 - 1.500 Euro - Gesamtkosten: 2.000 - 6.000 Euro

Zusätzliche Kosten

Bei Komplikationen können weitere Kosten entstehen:
- Notoperationen außerhalb der regulären Sprechzeiten: bis zu 50 % Aufschlag - Intensivpflege auf der Station: 100 - 300 Euro pro Tag - Spezialnahrung und Langzeitmedikation nach der Operation: 50 - 200 Euro pro Monat

Neben den direkten Kosten für die Operation können weitere Kosten für Nachsorge, Medikamente, spezielle Diäten und einen eventuellen Krankenhausaufenthalt anfallen. Komplikationen können die Kosten insgesamt weiter in die Höhe treiben.

Möglichkeiten zur Kosteneinsparung

- Preisvergleich zwischen Tierärzten und Kliniken
- Ratenzahlung oder Finanzierungspläne nutzen
- Vorsorgeuntersuchungen mit dem Hund wahrnehmen, um frühzeitig gegensteuern zu können
Rechtzeitige Diagnose und Behandlung verhindern schwerwiegendere Eingriffe und damit höhere Kosten.

Welche Rolle spielt die Tierkrankenversicherung?

Ein Hund mit Zunge liegt auf einem weichen Bett©Shutterstock

Welche Versicherung übernimmt die Tierarztkosten?

Viele Tierkrankenversicherungen übernehmen die OP-Kosten einer Darmverschlussoperation, wobei es Unterschiede gibt:
- Vollversicherung: deckt Hunde-OP, Diagnostik, Medikamente und Nachsorge
- OP-Versicherung: deckt nur die reinen Operationskosten

Worauf sollte man beim Abschluss einer Versicherung achten?

- Höhe der Erstattungssumme (z. B. bis zu 5.000 Euro pro Jahr)
- Selbstbeteiligung: Manche Versicherungen verlangen eine Kostenbeteiligung von 10-30 %.
- Wartezeiten: Häufig sind Krankheiten erst nach 3-6 Monaten versichert.
- Ausschlüsse: Manche Versicherungen schließen bestimmte Rassen oder Vorerkrankungen aus.

Wichtig ist, auf die Versicherungssumme, eventuelle Selbstbehalte, Wartezeiten und Ausschlüsse (z. B. Vorerkrankungen) zu achten. Es lohnt sich, mehrere Anbieter zu vergleichen.

Lohnt sich eine Versicherung für Hunde?

Ob sich eine Versicherung lohnt, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Junge Hunde: Erhöhtes Risiko, Fremdkörper zu verschlucken.
- Rassen mit erhöhtem Risiko: Boxer, Schäferhunde oder Bulldoggen neigen zu Darmproblemen.
- Finanzielle Sicherheit: Eine OP-Versicherung entlastet Halterinnen und Halter erheblich.

Vor allem für junge, aktive Hunde oder Rassen mit gesundheitlichen Problemen kann sie eine sinnvolle Investition sein.

Darmverschluss bei Hund und Katze: Erfahrungen

Erfahrungsberichte von Hunde- und Katzenhaltern zum Thema Darmverschluss finden Sie in folgenden Quellen:

gutefrage.net: Hier berichten Hundebesitzer über Symptome, Diagnosen und Behandlungen von Darmverschluss bei ihren Vierbeinern.

Reddit: Auf dieser Plattform berichten Nutzer über ihre Erfahrungen und den Umgang mit Darmverschluss bei Katzen und Hunden.

DogForum.de: In diesem Forum berichten Mitglieder über ihre persönlichen Erfahrungen mit Darmverschluss bei ihren Hunden.

Achtung: Diese Foren enthalten persönliche Meinungen und Erfahrungen, die nicht überprüft wurden. Für medizinische Informationen konsultieren Sie bitte einen Tierarzt bzw. eine Tierärztin oder Fachquellen.

Fazit: Vorbeugen und richtig versichern

Vorbeugende Maßnahmen gegen Darmverschluss

Durch die Vermeidung von Fremdkörperaufnahme im Haushalt, eine kontrollierte Fütterung und regelmäßige Tierarztbesuche kann das Risiko eines Darmverschlusses minimiert werden.

- Sichere Umgebung: Fremdkörper nicht in Reichweite lassen.
- Ausgewogene Ernährung: Hochwertiges, leicht verdauliches Futter verwenden.
- Regelmäßige Entwurmung und Vorsorgeuntersuchungen.

Bedeutung einer raschen tierärztlichen Behandlung

Schnelles Handeln kann schwerwiegende Komplikationen verhindern. Eine frühe Diagnose verbessert die Prognose erheblich. Frühes Erkennen der Symptome und schnelles Handeln können das Leben des Hundes retten und hohe Kosten vermeiden. Bei Verdacht auf Darmverschluss sollte man nicht zögern.

Die richtige finanzielle Absicherung für den Ernstfall

Eine Tierkrankenversicherung kann die finanzielle Belastung erheblich reduzieren und gibt Tierhaltern die Sicherheit, im Notfall die bestmögliche Behandlung für ihren Hund zu ermöglichen.

Tipp von Santévet:

85 % der Kosten für die Darmverschluss-OP Ihres Hundes können Sie sich mit der Hundekrankenversicherung von Santévet zurückerstatten lassen. Rückerstattungen für Tierarztkosten erhalten Sie gewöhnlich innerhalb von 72 Stunden. Ab Inkrafttreten Ihres Vertrags steht Ihnen ein dauerhaftes Jahreslimit in Höhe von 5.000 € für Heilbehandlungen und Operationen zur Verfügung.