Gibt es Hunde, die nicht haaren?
Vorweg: Jede Hunderasse verliert mehr oder weniger viele Haare. Das ist ein ganz natürlicher Prozess, der zum Beispiel auch bei Menschen stattfindet. Insofern lässt sich kein Hund finden, der absolut nicht haart. Allerdings gibt es bestimmte Rassen, bei denen deutlich weniger Fell umherfliegt als bei anderen. Welche das sind, sehen Sie folglich im Überblick.
Warum haaren Hunde?
Zunächst ist die Frage zu klären, warum Hunde haaren. Im Grunde handelt es sich hierbei um eine stetige Erneuerung des Fells. Haare fallen aus und wachsen wieder nach. Auf diese Weise verlieren Hunde jeden Tag abhängig von der Rasse eine bestimmte Menge Fell.
Haarige Sache: Pro Quadratzentimeter Haut besitzen Hunde bis zu 9.000 Haare.
Neben dem normalen Haarverlust gibt es bei den meisten Rassen zwei besondere Phasen im Jahr, in denen deutlich mehr Haare anfallen: den Fellwechsel.
Dieser findet immer im Herbst und im Frühjahr statt. Das Fell verändert sich in dieser Zeit, um das Tier in der anstehenden Jahreszeit wohldosiert zu wärmen. Das führt zu einem hohen Aufkommen umherfliegender Haare. Ob ein Fellwechsel stattfindet und wie viele Haare ein Tier im Mittel verliert, hängt stark von der Rasse ab. Manche Vertreter wie der Beagle sind als regelrechte Haarschleudern bekannt. Andere hingegen verlieren kaum Haare. Welche das sind, lesen Sie in der folgenden Übersicht.
Kleine Hunde, die nicht haaren
Kleine Hunde haben den Vorteil, dass sie insgesamt weniger Fell besitzen als große Tiere. Folglich ist die Haarmenge, die sie insgesamt verlieren, in der Regel geringer. Allerdings gilt wie überall: keine Regel ohne Ausnahme. Der kleine Mops verliert besonders viele Haare. Anders ist es beim Shih Tzu. Die Rasse stammt aus Asien und ist für ihr langes Haarkleid bekannt. Umso erstaunlicher, dass es kaum ausfällt.
Tatsächlich sollten Herrchen und Frauchen sogar regelmäßig zur Schere greifen, um das Tier von zu langen Haaren zu befreien. Großer Vorteil: So landen die geschnittenen Spitzen kontrolliert auf einer Unterlage und fliegen nicht durch die Wohnung.
Zu den kleinen Hunden, die nicht haaren, gehört außerdem der Malteser. Die Tiere haben ebenfalls ein langes Haarkleid, das aber kaum ausfällt. Eine weitere Besonderheit ist, dass sie nicht in den Fellwechsel kommen. Ein weiterer Vertreter der kaum haarenden kleinen Hunde ist der Yorkshire Terrier. Er ist zum Beispiel bei Familien beliebt – und auch bei Allergikern. Weitere kleine Hunderassen, die nicht haaren:
- Zwergschnauzer
- Chihuahua
- Havaneser
Mittelgroße Hunde, die nicht haaren
Mittelgroße Hunde haben zwar mehr Fell als die kleinen Rassen, doch auch hier gibt es Vertreter, die nur wenig Haare verlieren. Dazu zählt der Pudel. Abermals zeigt sich, dass kaum haarende Hunde oft ein dichtes und langes Fell haben. Weitere mittelgroße Hunde, die nicht haaren:
- Bichon Frisé
- Bedlington Terrier
- Welsh Terrier
Große Hunde, die nicht haaren
Sogar unter den großen Hunden gibt es Rassen, die nur wenig Haare verlieren. Allerdings sind hier eher exotische Namen zu finden. Für Herrchen und Frauchen, die einen Hund in der Wohnung halten möchten, sind folgende Rassen einen Blick wert:
- Cane Corso
- Weimaraner
- Riesenschnauzer
Besondere Erwähnung verdient der Labradoodle. Dabei handelt es sich um einen Mischling aus Labrador und Großpudel. Die Intention der Züchter bestand darin, eine Rasse zu schaffen, die sich besonders für Menschen mit Allergie gegen Hundehaare eignet. Tatsächlich haaren diese Tiere wenig.
Nicht das einzige Merkmal:
Hunde, die nicht haaren, sind wegen dieser Eigenschaft beliebt. Wenn Sie ein Tier kaufen möchten, sollten Sie trotzdem auch alle weiteren Merkmale wie Aktivität und Wesen berücksichtigen, um die richtige Rasse zu finden.
Lösen Hundehaare Allergien aus?
Wer eine Allergie hat, spricht meistens von einer Unverträglichkeit gegen Hundehaare. Das ist allerdings nicht ganz korrekt. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass vor allem der Speichel und der Urin von Hunden potentiell allergene Proteine enthalten.
Trotzdem spielen die Haare eine entscheidende Rolle: Sie transportieren diese Proteine durch die Luft. Speichel haftet zum Beispiel durch das Putzen des Fells an den Haaren an. Entsprechend eignen sich Hunde, die nicht haaren, besser für Allergiker, da weniger Allergene durch die Luft fliegen.
Wenn Sie an einer Allergie leiden, sollten Sie im Vorfeld prüfen, ob die von Ihnen präferierte Rasse wirklich keine Symptome bei Ihnen auslöst. Setzen Sie sich dafür am besten mit dem Züchter in Verbindung. Ein ausgedehnter Besuch kann zeigen, ob Sie allergisch reagieren oder nicht.
Richtige Fellpflege reduziert die Haarlast
Neben der Allergie ist der Wunsch nach einer sauberen Wohnung der wichtigste Grund, aus dem sich Menschen speziell für Hunderassen ohne Haarverlust entscheiden. Wie viele Haare letztlich auf dem Sofa oder in der Kleidung landen, können Sie mit der richtigen Hundepflege selbst beeinflussen.
Unverzichtbar ist regelmäßiges Kämmen und Bürsten der Tiere. Durch diese Art der Fellpflege befreien Sie Ihren Hund von überschüssigem Haar. Positiver Nebeneffekt: Dadurch fliegt viel weniger Fell in der Wohnung umher.
Lassen Sie sich allerdings nicht dazu verleiten, den Hund zu häufig oder zu intensiv zu Kämmen. Dadurch verletzen Sie die Haut. Wenige Minuten am Tag sollten ausreichen. Ein Kamm oder eine Bürste mit abgerundeten Zinken ist für die Fellpflege ideal.
Übrigens:
Auch Hunde, die nicht haaren, benötigen spezielle Fellpflege. Da die Haare selten ausfallen, wachsen sie in die Länge. Wenn sie bis zum Boden reichen oder vor die Augen wachsen, ist es höchste Zeit, sie zu stutzen.