Was genau ist Zittern bei Katzen?
Es ist möglich, dass ein Zittern sowohl in Ruhe als auch während der Bewegung auftritt. Die Katze zieht ihre Muskulatur zusammen und löst sie wieder. Dies passiert in gleichmäßigen, kurzen Abständen. Das Zittern (auch Tremor genannt) kann in verschiedener Intensität vorkommen. Häufig handelt es sich um eine harmlose Situation. Eines vorab: Häufig stecken harmlose Gründe hinter dem Zittern. Sollten Sie sich Sorgen um den Gesundheitszustand Ihrer Katze machen, rufen Sie bei Ihrem Tierarzt oder Ihrer Tierärztin an.
Welche Ursachen kommen für das Zittern infrage?
Die Ursachen für das Zittern lassen sich in harmlose und gesundheitliche Gründe unterteilen. Ein Zittern beim Schnurren ist zunächst kein Grund zur Besorgnis. Auch andere positive Gefühle können damit verbunden sein: Atmen, Liegen und Entspannen können auch für Zittern sorgen. Der/die Katzenhalter:in sollte das Tier aufmerksam beobachten und gegebenenfalls zu einem Tierarzt oder einer Tierärztin bringen. Auch ist Head Bobbing bei Hunden ziemlich häufig. Der Hund zittert oder wackelt mit dem Kopf.
Unbedenkliche Situationen wie Schlafen, Entspannen und Schnurren
Es ist als wichtig, das Zittern Ihrer Samtpfote richtig zu deuten. Harmlose Ursachen für das Zittern können sein:
- Die Katze zittert beim Schlafen, weil sie träumt. Ein kurzes Zucken ist vollkommen normal. Das Gehirn ist bereits im Schlafmodus, der Körper des Stubentigers sendet allerdings noch Bewegungssignale.
- Wenn einer Katze der Schwanz zittert, dann ist sie aufgeregt. Oft kommt das vor, wenn es Futter gibt. Auch zählt dies zum Markierverhalten von Katzen.
- Kälte lässt auch Katzen schon einmal zittern. Hierbei handelt es sich um eine Reaktion des Körpers, um Wärme zu erzeugen. Dies kommt vor allem bei älteren Tieren vor, aber auch bei Nacktkatzen oder Katzen, die klatschnass geworden sind draußen.
- Stress oder Erschöpfung durch Streitigkeiten, Kämpfe, lange Autofahrten, Umzüge, ausgiebiges Toben und vieles mehr.
- Angst. Typische Beispiele sind der Tierarztbesuch, Gewitter, laute Geräusche oder starke Hektik im Haushalt.
Wenn Ihre Katze aus Stress oder Angst zittert, dann sollten Sie für eine ruhige Umgebung sorgen und versuchen, den Vierbeiner mit ein paar Extra-Streicheleinheiten zu entspannen.
Schon gewusst?
Wenn die Katze zittert beim Schnurren, so kann das Schnurren ein Stressschnurren sein. Katzen versuchen sich damit selbst zu beruhigen, wenn sie Angst oder Schmerzen haben.
Zucken und Schwanken, das untersucht werden sollte
Es gibt aber auch Ursachen, die gesundheitlicher Natur sein können und dringend weiter abgeklärt werden müssen. Allerdings ist in diesen Fällen das Zittern meist nicht das einzige Symptom. Wenn sich Ihre Katze also zusätzlich zum Zittern auffällig verhält, sollten Sie hellhörig werden:
- Schmerzen. Die Katze zittert nach Kastration zum Beispiel, weil sie Schmerzen hat. Genauso kann sie eine Erkrankung haben oder eine bisher nicht gesehene Verletzung. Auch chronische Schmerzen, zum Beispiel durch eine Arthrose, führen oft zu Zittern.
- Fieber kann ebenfalls ein Grund sein für das Zittern.
- Parasiten wie Giardien können ein Zittern auslösen.
- Durchfall und Austrocknung
- Unterzuckerung
- Mangel an Vitaminen oder Mineralstoffen
- Epilepsie
- Vergiftung
So individuell Katzen sind, so unterschiedlich können auch die Gründe und die Intensität des Zitterns sein. Tierhalter:innen sollten ihre Katze immer gut beobachten, damit sie ungewöhnliches Verhalten deuten können. Es können auch schwere Erkrankungen wie eine Niereninsuffizienz oder gar eine Vergiftung dahinterstecken. Hier ist eine Behandlung so schnell wie möglich empfohlen.
Symptome einer Vergiftung – Katze erbricht und krampft
Anzeichen für eine Vergiftung sind neben dem Zittern oft auch Erbrechen, Speicheln und krampfartige Anfälle. Auch Lähmungen können bei einer Vergiftung auftreten. Als Auslöser kommen einige Lebensmittel infrage: Schokolade, Rosinen, Trauben und Zwiebeln sind nicht gut verträglich. Auch rohes Schweinefleisch kann für Katzen giftig sein.
Da die Samtpfoten auch auf Möbel und Schränke springen können und sehr neugierig sind, kommen zusätzlich Putzmittel, Rattengift oder Insektizide als Auslöser infrage. Solche Produkte sollten immer außerhalb der Reichweite Ihrer Samtpfote aufbewahrt werden. Versehentlich können Katzen auch Giftköder verzehren, die speziell für andere Tiere bestimmt sind.
Für welche Zustände oder Erkrankungen kann Zittern ein Symptom sein?
Wie Sie sehen, kann das Zittern vollkommen harmlos sein, aber auch auf weitere ernsthafte Krankheiten hinweisen. Wichtig ist es, das weitere Verhalten zu beobachten, um zu entscheiden, was zu tun ist. Gibt es weitere Symptome wie:
- zurückziehen,
- vermehrtes Schlafen,
- tränende Augen,
- struppiges Fell,
- schlechtes Fressen,
- Apathie,
sollte die Katze unbedingt einem Tierarzt vorgestellt werden. Auch wenn die Katze schon bei geringer körperlicher Belastung zittert, eventuell in Verbindung mit Hecheln, sollte ein Tierarzt oder eine Tierärztin konsultiert werden. Hier kann es sich um eine Herzerkrankung, eine Lungenerkrankung oder einen gestörten Stoffwechsel handeln.
Dasselbe gilt bei einer stärkeren Kälteempfindlichkeit als gewöhnlich. Dies kann ein Symptom einer Organerkrankung sein.
Tipp:
Der/die Katzenhalter:in sollte bei starkem Zittern und dem Verdacht auf Fieber die Temperatur messen. Dies wird bei der Katze rektal gemacht. Eine Temperatur zwischen 38 und 39 Grad ist normal, ab einer Temperatur von 39,2 Grad hat die Katze eine erhöhte Körpertemperatur. Es sollte ein Tierarzt aufgesucht werden.
Wie macht sich ein Schlaganfall bemerkbar?
Viele Katzenbesitzer:innen denken bei einer zitternden Katze an einen Schlaganfall. Dieser wird aber in der Regel von weiteren Symptomen begleitet. Es kommt zu neurologischen Ausfällen wie Gleichgewichtsproblemen, Krämpfen oder einem schief gehaltenen Kopf. Wie bereits erwähnt, sollten Sie im Zweifel immer den professionellen Rat Ihrer behandelnden Tierarztpraxis in Anspruch nehmen. Das Team und der Tierarzt oder die Tierärztin können die Situation oft besser einschätzen als die besorgten Besitzer:innen.
Zittern am ganzen Körper: Kann eine Katze frieren?
Katzen sind sehr selbstständig und von Natur aus für ein Leben ohne den Menschen ausgestattet. Die meisten Rassen haben wortwörtlich ein dickes Fell, das sie vor dem Frieren schützt. Jüngere und ältere Katzen haben allerdings manchmal Probleme, ihre Innentemperatur zu regulieren. Es kann zu einer sogenannten Hypothermie kommen, bei der die Tiere auch zu zittern anfangen.
Wenn Ihre Katze zittert, wenn sie von draußen kommt, liegt der Verdacht nahe, dass ihr einfach nur kalt ist. Mit einer warmen Decke oder einem Heizkissen können Sie das Problem relativ einfach lösen.
Diagnose in der Tierarztpraxis
Es gibt so viele mögliche Ursachen, sodass es zunächst sehr wichtig ist, dem Tierarzt oder der Tierärztin alle Beobachtungen mitzuteilen, damit dieser sich ein genaueres Bild machen kann. Meist zeigen Katzen in der Praxis durch ihre große Angst ein verzerrtes Bild, das keine exakte Beurteilung zulässt. Zunächst wird die Katze einmal untersucht, abgetastet und abgehört. Der Tierarzt oder die Tierärztin wird auch Fieber messen.
Wichtig für die richtige Diagnose sind zusätzlich die folgenden Angaben:
- Wann trat das Zittern zum ersten Mal auf?
- Wie oft kommt es vor?
- In welchen Situationen tritt es auf?
- Wie lange dauert es an?
- Zittert die Katze am ganzen Körper oder nur in bestimmten Bereichen?
- Hat die Katze bekannte Vorerkrankungen?
- Welche weiteren Symptome treten auf?
Vor allem die weiteren Symptome sind hier sehr wichtig. Dies können auch Lahmheit sein oder Gewichtsverlust, bestimmte neue Körperhaltungen, häufigere Katzenklobesuche, Erbrechen, Miauen oder anderes. Je nach Verdacht wird der Tierarzt oder die Tierärztin dann weitere Schritte zur Diagnostik einleiten.
Die folgenden Untersuchungen geben dem Praxisteam einen Einblick in den Gesundheitszustand Ihrer Katze:
- Blutuntersuchung
- Röntgen
- Ultraschall
- Neurologische Untersuchungen
- Weitere Verfahren wie CT oder MRT, wenn notwendig
Außerdem kann lautes Miauen ein Zeichen für eine rollige Katze sein. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier.
Behandlungsmöglichkeiten bei Zittern
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. Zuerst muss diagnostiziert werden, warum die Katze zittert. Dann kann die zugrunde liegende Erkrankung behandelt werden. Hier können dann je nach Erkrankung Medikamente wie Antibiotika, Antiepileptika oder Schmerzmittel und Entzündungshemmer gegeben werden. Möglicherweise benötigt die Katze auch Herzmedikamente oder eine Nierendiät.
Die Kosten für tiermedizinische Behandlungen Ihrer Katze können Sie sich einfach mit der Katzenkrankenversicherung von SantéVet zurückerstatten lassen.
Was können Sie noch tun, wenn Ihre Katze zuckt?
Nachdem die Katze untersucht wurde, kann unterstützend Folgendes getan werden:
- Medikamente zuverlässig geben, falls die Katze welche benötigt.
- Die Katze regelmäßig entwurmen.
- Zusätzlich sollte die Katze möglichst Stressarm gehalten werden.
Ist die Katze ängstlich und gestresst, so helfen Routinen, Streicheleinheiten und viel Ruhe. Der Tierarzt oder die Tierärztin kann auch pflanzliche Mittel empfehlen, die beruhigend wirken.
Der/die Tierhalter:in sollte für Rückzugsorte sorgen und hochwertiges Katzenfutter füttern. Ebenso sollten Sie für ein warmes Plätzchen sorgen, gerade für alte Tiere. Wichtig ist es ebenfalls, alle giftigen Pflanzen aus der Reichweite der Katze zu entfernen. Dasselbe gilt für Medikamente und Putzmittel sowie andere giftige Substanzen im Haushalt.
Fazit
Wenn die Katze zittert, kann dies ebenso harmlose wie gefährliche Ursachen haben. Katzenhalter:innen sollten ihre Katze deshalb sehr genau beobachten und überlegen, ob eine Vergiftung möglich ist. Fiebermessen gehört zu den Untersuchungen, die selbst durchgeführt werden können. Bei Fieber oder dem geringsten Verdacht auf ein gesundheitliches Problem sollte eine Tierarztpraxis aufgesucht werden. Das Zittern kann auf Schmerzen und ernste Erkrankungen zurückzuführen sein. So wird der Katze schnell geholfen.