An welchen Symptomen erkenne ich Katzenasthma?
Die Symptome von Katzenasthma sind oft schleichend und nicht immer eindeutig.
Typische klinische Symptome sind:
- Husten und Keuchen: Im Gegensatz zum gelegentlichen „Haarballenhusten“ kommt es bei asthmatischen Katzen häufiger und anfallsartig zu trockenem oder keuchendem Husten.
- Pfeifende Atemgeräusche: Da sich die Bronchien verengen, atmen die Tiere oft mit einem hörbaren pfeifenden oder rasselnden Geräusch.
- Erhöhte Atemfrequenz: Betroffene Katzen hecheln manchmal oder zeigen eine schnelle, angestrengte Atmung.
- Atemnot oder Kurzatmigkeit: Bei fortgeschrittenem oder akutem Asthma kann es zu deutlichen Atemproblemen kommen. Die Katze nimmt dann eine geduckte Haltung mit gespreizten Ellbogen ein, um besser Luft zu bekommen.
Wenn solche klinischen Symptome beobachtet werden, sollte schnellstmöglich eine Tierarztpraxis aufgesucht werden.
Typische Diagnoseverfahren sind Röntgenaufnahmen, Ultraschall, Abhören der Lunge und manchmal auch Blut- oder Kotuntersuchungen, um andere Ursachen auszuschließen.
Ist felines Asthma und Atemnot bei Katzen ansteckend?
Viele Katzenbesitzer:innen fragen sich, ob Katzen sich gegenseitig mit Asthma anstecken können. Die Antwort lautet: Nein, Katzenasthma ist nicht ansteckend.
Allergische Komponente: Es wird häufig durch Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder Zigarettenrauch ausgelöst.
Kein übertragbarer Erreger: Da kein Virus oder Bakterium die alleinige Ursache ist, kann eine Katze eine andere nicht direkt „anstecken“.
Genetische Faktoren: Jede Katze, unabhängig von Rasse und Alter, kann an felinem Asthma erkranken. Häufig sind jedoch Tiere zwischen zwei und acht Jahren von Katzenasthma betroffen. Siamkatzen erkranken besonders häufig.
Wenn Asthma in einem Haushalt mit mehreren Katzen auffällig häufig auftritt, liegt das meist an gemeinsamen Auslösern wie Passivrauchen oder anderen Umweltfaktoren (z. B. bestimmte Duftstoffe, Reinigungsmittel).
Risiken und Folgen von unbehandeltem Katzenasthma
Asthma ist eine chronische Krankheit, die nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte. Im Folgenden wird erläutert, welche Folgen es hat, wenn die Erkrankung nicht behandelt wird, was bei einem akuten Asthmaanfall zu tun ist und welche Auswirkungen dies auf eine mögliche Tierversicherung haben kann.
Was passiert, wenn Katzenasthma nicht behandelt wird?
Wird felines Asthma ignoriert oder nicht behandelt, kann dies schwerwiegende Folgen haben:
Zunahme der Anfallshäufigkeit: Unbehandelt werden die Asthmaanfälle häufig und heftig, da die entzündeten Atemwege immer empfindlicher auf Reize reagieren.
Chronische Veränderungen der Lunge: Die ständigen Entzündungsprozesse führen langfristig zu Gewebeschäden und Vernarbungen. Dadurch wird die Lunge zunehmend unflexibel und die Atemfunktion geschwächt.
Erhöhte Infektanfälligkeit: Durch die geschädigten Atemwege können sich Sekundärinfektionen (z. B. bakterielle Entzündungen) leichter ausbreiten.
Akute Atemnot: Im schlimmsten Fall kann ein unkontrollierter Asthmaanfall zu Sauerstoffmangel und Kollaps führen.
Werden also die ersten klinischen Symptome einer Asthmaerkrankung ignoriert, steigt das Risiko, dass sich die Schwere des Asthmas rapide verschlechtert. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind daher entscheidend.
Was ist bei einem schweren Asthmaanfall zu tun?
Ein schwerer Asthmaanfall ist ein tiermedizinischer Notfall und muss sofort behandelt werden. Befolgen Sie die folgenden Schritte:
Ruhe bewahren: Asthmatische Katzen reagieren sehr sensibel auf die Stimmung ihres Menschen. Panik kann die Atemnot verschlimmern. Versuchen Sie, ruhig zu bleiben.
Bringen Sie die Katze an einen ruhigen Ort, sorgen Sie für frische Luft und entfernen Sie mögliche Stressfaktoren. Vermeiden Sie starke Parfüms, Reinigungsmittel oder Zigarettenrauch.
Tierarzt oder Tierklinik verständigen: Bei schwerer Atemnot zählt jede Minute. Der Transport sollte in einer gut belüfteten Transportbox (Fenster im Auto leicht geöffnet) erfolgen.
Medikamente bei bekannter Diagnose: Falls bereits ein Inhalationsspray oder Bronchodilatator verordnet wurde, sollte die Anwendung nach ärztlicher Anweisung erfolgen.
Ohne fachgerechte Behandlung kann ein schwerer Asthmaanfall lebensbedrohlich sein. Bei akuter Atemnot ist jeder Aufschub riskant.
Behandlung bei Katzenasthma
Die Behandlung von Katzenasthma umfasst in der Regel eine medikamentöse Therapie, regelmäßige tierärztliche Untersuchungen und manchmal auch Verhaltens- oder Umweltanpassungen im Haushalt. In diesem Abschnitt wird erläutert, welche Medikamente typischerweise eingesetzt werden, welche Kosten damit verbunden sind und welche finanziellen Aufwendungen insgesamt auf Tierhalterinnen und Tierhalter zukommen können.
Welches Medikament hilft bei Katzenasthma?
Bei asthmatischen Katzen sind zwei Medikamentengruppen besonders wichtig: Entzündungshemmer (Kortikosteroide) und Bronchodilatatoren.
Cortison-Therapie: Kortikosteroide werden häufig als Inhalationsspray verabreicht (z. B. Fluticason, Budesonid). Cortison-Präparate wirken entzündungshemmend und sind bei längerer Anwendung meist gut verträglich, da sie ihre Wirkung direkt in der Lunge entfalten und den übrigen Organismus weniger belasten als systemische Tabletten.
Bronchodilatatoren: Dazu gehören Substanzen wie Salbutamol (auch Albuterol genannt), oft in Form eines Katzen-Asthmasprays. Sie entspannen die glatte Muskulatur in den Bronchien und helfen bei akuten Anfällen, die Atemwege schnell zu erweitern.
In vielen Fällen erhalten Katzen eine Kombination aus beiden Medikamenten, um sowohl die Entzündung zu lindern als auch akute Anfälle zu kontrollieren. Die genaue Dosierung und Häufigkeit der Anwendung werden vom Tierarzt festgelegt.
Effiziente Hilfen: von Cortison-Therapie über Asthmaspray bis zum AeroKat-Inhalator
Zusätzlich benötigt man eine spezielle Inhalationshilfe (sog. AeroKat-Inhalator oder ähnliche Systeme), um der Katze die Anwendung zu erleichtern. Diese einmalige Anschaffung kostet in der Regel zwischen 30 und 80 Euro.
Insgesamt ist die Cortison-Therapie also nicht billig, aber im Vergleich zu häufigeren Tierarztbesuchen oder einer Notfallbehandlung meist die kostengünstigere Variante.
Kosten für Medikamente und Tierarzt bei der asthmatischen Katze
Wie viel kostet ein Asthmamedikament zum Inhalieren für Katzen?
Die Kosten für Asthmamedikamente variieren je nach
● Art des Medikaments (Markenprodukt oder Generikum),
● Packungsgröße,
● Apotheke (online oder stationär).
Im Allgemeinen liegen die monatlichen Kosten für ein inhalatives Kortikosteroid (z. B. Fluticason) zwischen 20 und 40 Euro, je nach Dosierung und Anbieter. Ein bronchienerweiterndes Spray (z. B. Salbutamol) kostet oft zwischen 10 und 25 Euro pro Packung, die je nach Anwendung einige Wochen reicht.
Was kostet der Tierarztbesuch?
Neben den reinen Arzneimittelkosten müssen Tierbesitzer mit weiteren Kosten rechnen:
Diagnosekosten: Für die Erstdiagnose können Röntgenaufnahmen, Bluttests und ggf. weitere Untersuchungen notwendig sein. Je nach Praxisgebühr und Umfang der Untersuchungen können diese zwischen 100 und 300 Euro oder mehr betragen.
Regelmäßige Kontrollen: Um den Therapieverlauf zu überwachen und gegebenenfalls die Dosierung anzupassen, sind Nachsorgeuntersuchungen notwendig. Diese können zwischen 30 und 80 Euro pro Termin kosten, je nachdem, ob zusätzlich Röntgenaufnahmen oder andere diagnostische Verfahren notwendig sind.
Akutbehandlung: Eine Notfallbehandlung kann deutlich teurer sein. Außerhalb der regulären Öffnungszeiten erheben viele Tierkliniken Zuschläge, Kosten von 100 Euro und mehr pro Notfallbesuch sind keine Seltenheit.
Ein gutes Verständnis der Krankheit und eine konsequente Behandlung können die Häufigkeit und Schwere von Asthmaanfällen reduzieren und damit langfristig die Kosten senken.
Tipp von Santévet:
Achten Sie bei Katzen mit Asthma auf eine konsequente Inhalationstherapie mit Kortikosteroiden und Bronchodilatatoren. Wenn möglich, beseitigen Sie mögliche Auslöser wie Zigarettenrauch oder stark duftende Reinigungsmittel und halten Sie das Gewicht Ihres Tieres im Normalbereich. Regelmäßige Check-ups beim Tierarzt sind wirklich wichtig, um ernste Komplikationen zu vermeiden.
Kann ich eine Haustierversicherung abschließen, wenn meine Katze Asthma hat?
Der Abschluss einer Tierversicherung für Katzen mit Asthma ist in Deutschland und vielen anderen Ländern grundsätzlich problemlos möglich.
Beachtenswerte Punkte:
Ausschluss von Vorerkrankungen: Viele Versicherer schließen Vorerkrankungen von der Erstattung aus. Das bedeutet, dass z. B. eine Behandlung von Asthma nicht übernommen wird.
Höhere Prämien: Einige Versicherer verlangen bei Vorerkrankungen höhere Prämien.
Nachweispflichten: Häufig wird bei Vertragsabschluss eine Gesundheitsprüfung verlangt. Dabei muss der Tierhalter angeben, dass die Katze Asthma hat.
Anbieter vergleichen
Es ist wichtig, verschiedene Anbieter zu vergleichen und die Vertragsbedingungen genau zu lesen. Ob sich eine Katzenversicherung trotz Asthma lohnt, hängt von den individuellen Umständen ab. Im Zweifelsfall kann eine Operations- oder Krankenversicherung auch andere zukünftige Probleme abdecken, selbst wenn das Asthma ausgeschlossen bleibt.
Fazit
Katzenasthma ist eine ernste, aber oft gut behandelbare Krankheit. Entscheidend sind das frühzeitige Erkennen der Symptome und eine konsequente Therapie, um das Risiko lebensbedrohlicher Anfälle und bleibender Lungenschäden zu verringern. Auch wenn eine vollständige Heilung meist nicht möglich ist, führt die richtige Kombination von Medikamenten und Maßnahmen zur Minimierung von Auslösern oft zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität betroffener Katzen.
Die Kosten der Behandlung setzen sich aus der Diagnose, den laufenden Medikamenten und den regelmäßigen tierärztlichen Kontrollen zusammen. Die finanzielle Belastung kann zwar spürbar sein, im Vergleich zu unbehandelten Fällen und möglichen Folgekosten ist eine frühzeitige und konsequente Betreuung jedoch in den meisten Fällen die kostengünstigere und vor allem tiergerechtere Lösung.
Ob eine Tierversicherung in Frage kommt, hängt von individuellen Faktoren ab – vor allem davon, ob sie Vorerkrankungen abdeckt oder nicht.
Im Notfall gilt: Bei einem schweren Anfall ist schnelles Handeln gefragt. Bewahren Sie Ruhe, kontaktieren Sie den Tierarzt und verwenden Sie, falls vorhanden, das verschriebene Notfallspray. Mit der richtigen Behandlung und ein wenig Achtsamkeit im Alltag lässt sich das Leben asthmakranker Katzen oft deutlich verlängern und mit einer guten Lebensqualität verbinden.
Quellen:
Medikamentöse Therapie bei Asthma – Grundlagen
https://www.rc-animal-chamber.de/katzenasthma-behandlung-und-therapie/
Felines Asthma – Notfalltherapie
https://www.atm.de/magazin/felines-asthma-erkennen-und-richtig-behandeln