Was kann man gegen Zahnstein bei Katzen tun?

Zahnstein bei Katzen ist häufig ein Problem, das viele Katzenhalter erst bemerken, wenn es schon weit fortgeschritten ist. Eine frühzeitige Vorbeugung und regelmäßige Kontrollen sind daher unerlässlich, um die Zahngesundheit der Katze zu erhalten. Doch was ist Zahnstein bei Katzen überhaupt und welche Maßnahmen helfen konkret, Zahnstein bei Katzen zu verhindern oder zu reduzieren?

Wie erkennt man Zahnstein bei Katzen?

Um rechtzeitig handeln zu können, sollte man in der Lage sein, die Symptome zu erkennen. Dazu muss man wissen, wie Zahnstein überhaupt aussieht und wie man ihn von harmloseren Verfärbungen unterscheidet.

Erste Symptome: Zahnbelag

Bevor sich harter Zahnstein bildet, macht sich zunächst weicher Plaque bemerkbar.
- Weiche, helle Beläge: Diese sind oft gelblich oder weißlich, beginnend am Zahnfleischrand.- Mundgeruch: Plaque geht oft mit Mundgeruch einher, weil sich Bakterien ansiedeln.
- Leichte Entzündungszeichen: Das Zahnfleisch kann sich röten.

Fortgeschrittener Zahnstein

Zahnstein ist die mineralisierte, verhärtete Form der weichen Zahnbeläge (Plaque).
- Feste, bräunliche bis gelbliche Krusten: Sie lassen sich nicht leicht abwischen oder wegkratzen.
- Häufig an den Backenzähnen: Die Außenseiten der hinteren Backenzähne und der Bereich am Zahnfleischrand sind oft zuerst betroffen.
- Starke Verfärbungen: Je nach Ernährung und individuellen Faktoren kann der Zahnstein auch dunkler, fast schwarz erscheinen.

Atypische Verfärbungen

Es gibt auch andere Ursachen für Verfärbungen, die nicht direkt Zahnstein sind.
- Zahnfrakturen: Gebrochene Zähne können sich grau oder rötlich verfärben, was mit einer Entzündung im Zahninneren zusammenhängen kann.
- Futterreste: Manchmal bleiben bestimmte Futterreste (z. B. Blut von rohem Fleisch) an den Zähnen haften, die aber beim nächsten Trinken oder Putzen wieder verschwinden.
- Fütterungsbedingte Beläge: Manche Katzen, die viel Nassfutter fressen, haben vorübergehende Verfärbungen. Eine Beobachtung über einige Tage kann Aufschluss darüber geben, ob es sich um echten Zahnstein handelt.

Ursachen: Warum entsteht Zahnstein bei Katzen?

Die Frage nach dem „Warum“ ist entscheidend, um das Problem an der Wurzel zu packen. Es sind vor allem bakterielle Prozesse und mineralisierte Ablagerungen, die aus der Mundflora und Futterresten resultieren.

Biologische Grundlagen

- Mundflora: Katzen haben wie wir Menschen Bakterien im Maul. Diese Bakterien ernähren sich von Nahrungsresten und produzieren Säuren.
- Plaquebildung: Plaque entsteht, wenn sich diese Bakterien mit Speichel und Nahrungspartikeln zu einem Biofilm verbinden.
- Mineralisierung: Bleibt Plaque längere Zeit haften, lagern sich Mineralien aus dem Speichel ein und verhärten die Schicht – es entsteht Zahnstein.

 Zahnuntersuchung beim Tierarzt

Einfluss der Ernährung und individuelle Ursachen

Ernährung:

- Konsistenz der Nahrung: Weiche Nahrung haftet stärker an den Zähnen als trockene, die teilweise einen reinigenden Effekt haben kann.
- Zucker und Kohlenhydrate: Typisches Katzenfutter enthält zwar nicht viel Zucker, aber auch Kohlenhydrate und Stärke können Plaque-Bakterien fördern.
- Fressverhalten: Katzen, die sehr hastig fressen, kauen weniger intensiv. Die mechanische Reinigung durch das Kauen bleibt daher oft aus.

Individuelle Faktoren:

- Genetik: Manche Katzen sind aufgrund ihrer Rasse oder Veranlagung anfälliger für Zahnstein.
- Speichelfluss: Die Katze speichelt mehr oder hat eine veränderte Speichelzusammensetzung, was das Risiko erhöht.
- Fehlstellungen: Enge Zahnzwischenräume oder schiefe Zähne sind schwerer sauber zu halten.

Regelmäßige Zahnpflege als Grundlage der Vorbeugung

Die wichtigste und effektivste Methode, um Zahnstein bei Ihrem Liebling vorzubeugen, ist eine regelmäßige Zahnpflege. Viele Menschen schrecken jedoch davor zurück, weil sie meinen, die Katze lasse sich nicht ins Maul schauen. Mit etwas Geduld und Training kann man die Katze jedoch langsam an eine sanfte Zahnpflege gewöhnen.

Manuelle Zahnpflege

- Zahnputztraining: Gewöhnen Sie Ihre Katze zunächst an Berührungen im Mundbereich. Zuerst können Sie das Streicheln der Wangen und das vorsichtige Anheben der Lefzen üben. Danach können Sie spezielle Katzenzahnbürsten (z. B. Fingerzahnbürsten) kaufen.
- Geeignete Zahnpasta verwenden: Für Katzen gibt es spezielle Zahnpasten mit Huhn- oder Fischgeschmack. Herkömmliche Zahnpasta für Menschen ist nicht geeignet, da sie Stoffe enthalten kann, die für Katzen unverträglich sind.
- Regelmäßigkeit: Ein- bis zweimal wöchentliches Zähneputzen kann bereits einen spürbaren Effekt haben. Manche Katzen akzeptieren es besser, wenn dies täglich geschieht – hier ist es wichtig, individuell auf das Tier einzugehen.

Spezialnahrung und Kausnacks

Die Ernährung der Katze spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Zahnstein. Grundsätzlich fördert nährstoffreiches, hochwertiges Futter die allgemeine Gesundheit und damit auch die Mundhygiene.
- Hochwertiges Trocken- und Nassfutter: Eine ausgewogene Ernährung, die weder zu viel Zucker noch zu viele Zusatzstoffe enthält, kann helfen. Achten Sie darauf, dass das Futter einen hohen Fleischanteil hat und nicht unnötig viele Kohlenhydrate enthält, die die Plaquebildung fördern.
- Zahnreinigende Snacks: Im Handel gibt es spezielle Leckerlis und Kausnacks, die mit Enzymen oder abrasiven Strukturen versehen sind. Auch Matatabi-Holz-Sticks können helfen, leichte Plaque zu entfernen und das Zahnfleisch zu massieren.

- Rohes Fleisch: Manche Katzenbesitzerinnen und Katzenbesitzer schwören auf gelegentliches rohes Fleisch (z. B. Hühnerhälse) als Ergänzung. Durch das Kauen und Ziehen an den Fleischfasern wird der Zahnbelag mechanisch abgerieben. Dabei ist jedoch auf Hygiene und Fleischqualität zu achten, um Krankheitserreger zu vermeiden.

Vorsorge und Prophylaxe in der Tierarztpraxis

Auch bei optimaler Zahnpflege und guter Fütterung kann sich Zahnstein bilden. Um Probleme frühzeitig zu erkennen, sollte man seine Katze regelmäßig in die Tierarztpraxis bringen.

- Professionelle Zahnreinigung: Viele Tierarztpraxen bieten eine professionelle Zahnsteinentfernung unter Narkose an. Dabei werden alle Zähne gründlich gereinigt und kranke Zähne gegebenenfalls gezogen.
- Jährliche Vorsorgeuntersuchung: Bei der jährlichen Vorsorgeuntersuchung sollte explizit nach dem Zahnstatus gefragt werden. Tierärzte können oft schon kleine Zahnfleischentzündungen oder beginnende Zahnbeläge frühzeitig erkennen.
- Individuelle Beratung: Je nach Rasse, Alter und Gesundheitszustand Ihrer Katze kann die Tierärztin oder der Tierarzt spezielle Empfehlungen aussprechen, z. B. Nahrungsergänzungsmittel oder medizinisches Futter für die Zahnpflege.

Ab welchem Alter bekommen Katzen Zahnstein?

Katzen können wie Menschen in jedem Alter Zahnstein bekommen. Es gibt jedoch bestimmte Zeitpunkte und Faktoren, die die Bildung von Zahnstein bei Katzen wahrscheinlicher machen.

Erste Anzeichen in jungen Jahren

Schon junge Katzen können erste Symptome von Zahnbelag aufweisen. Plaque entsteht, wenn sich Bakterien und Speisereste auf den Zähnen ablagern und nicht entfernt werden.
- Milchzahnwechsel: Wenn sich das Kätzchen zur Jungkatze entwickelt, verändert sich die Mundflora. Während des Zahnwechsels (etwa zwischen dem 3. und 6. Lebensmonat) können Entzündungen oder vermehrte Bakterien das Risiko der Plaquebildung erhöhen.
- Gewöhnung an die Pflege: Idealerweise beginnt man schon bei den Kätzchen mit der sanften Inspektion von Maul und Zähnen, um sie frühzeitig daran zu gewöhnen.
- Erste Ablagerungen: Auch ohne sichtbaren Zahnstein kann sich bereits nach wenigen Monaten eine dünne Plaqueschicht bilden, wenn keine regelmäßige Zahnpflege erfolgt.

Häufiges Auftreten im mittleren Lebensalter

Bei vielen Katzen tritt sichtbarer Zahnstein im Alter von zwei bis drei Jahren auf. Zu diesem Zeitpunkt sind sie ausgewachsen und ihre bleibenden Zähne sind voll entwickelt.- Ernährungsfaktoren: Wird die Katze überwiegend mit weichem Futter oder Snacks mit hohem Kohlenhydratanteil gefüttert, kann dies die Bildung von Zahnstein begünstigen.
- Genetische Veranlagung: Bestimmte Katzenrassen oder Katzen mit anatomischen Besonderheiten (z. B. Kieferfehlstellungen) sind anfälliger.
- Gewichts- und Gesundheitszustand: Übergewicht, Stoffwechselstörungen oder andere Erkrankungen können die Mundgesundheit beeinflussen und das Risiko für Zahnstein erhöhen.

Ältere Katzen und verstärkte Probleme

Ältere Katzen (7 oder 8 Jahre und älter) neigen häufig zu Zahnproblemen. Das Zahnfleisch kann mit zunehmendem Alter empfindlicher werden, und Zahnstein bildet sich schneller.
- Nachlassende Selbstpflege: Senioren sind manchmal nicht mehr so beweglich und putzen nicht mehr so gründlich, was sich auch auf die Mundhygiene auswirkt.
- Chronische Krankheiten: Nierenerkrankungen oder Diabetes können sich indirekt auf die Mundgesundheit auswirken, da sich Stoffwechselprozesse verändern.
- Angemessene Vorsorge: Bei älteren Katzen ist eine regelmäßige, oft halbjährliche Kontrolle beim Tierarzt sinnvoll. Zahnkontrollen sind dabei ein wichtiger Bestandteil.

Was hilft gegen Zahnstein bei Katzen?

Neben der reinen Zahnsteinentfernung steht vor allem die Vorbeugung im Vordergrund. Denn was sich einmal an hartnäckigen Ablagerungen gebildet hat, lässt sich mit Hausmitteln kaum mehr entfernen. Dennoch gibt es verschiedene Hilfen und Ansätze, um die Zahnsteinbildung zu reduzieren.

Spezielle Zahnpasten, Zusätze und natürliche Mittel gegen Zahnstein

- Enzymzahnpasten: Sie enthalten Enzyme, die Bakterien und Zahnbelag reduzieren sollen. Beim Lecken und Kauen verteilt sich die Paste im Mund und kann prophylaktisch wirken.
- Zusätze für das Trinkwasser: Im Handel sind Zusätze für das Trinkwasser erhältlich, die die Bildung von Zahnbelag verlangsamen können. Sie werden jedoch nicht von allen Katzen akzeptiert, da sie Geruch und Geschmack des Wassers verändern können.
- Pflanzliche Zusätze: Manche Halterinnen und Halter setzen auf Algenpräparate (z. B. Ascophyllum nodosum), die unter das Futter gemischt werden. Die Wirkung beruht darauf, dass bestimmte Enzyme und Mineralstoffe im Speichel die Plaquebildung beeinflussen.

Regelmäßiges Zähneputzen

Die wirksamste Methode ist nach wie vor, wie beim Menschen, das aktive Zähneputzen.
- Langsame Gewöhnung: Zuerst mit dem Finger vorsichtig über die Zähne streichen. Erst wenn die Katze das akzeptiert, benutzen Sie eine Fingerzahnbürste oder eine spezielle Katzenzahnbürste.
- Positive Verstärkung: Belohnen Sie Ihre Katze mit Lob oder einem kleinen Leckerli, sobald sie stillhält.
- Regelmäßigkeit: Einmal am Tag oder zumindest mehrmals in der Woche ist ideal. Auch wenn es anfangs schwierig erscheint, stellt sich oft eine Routine ein.

Kauartikel, Leckerlies und Trockenfutter gegen Zahnstein

- Spezielle Kausticks: Ihre raue Oberfläche und Inhaltsstoffe helfen, Plaque zu reduzieren.
- Rohes Fleisch: Rohes Fleisch oder fleischige Knochen (z. B. Hühnerhälse) werden oft empfohlen. Allerdings ist Vorsicht geboten: Gekochte Knochen sind tabu, sie können splittern. Und auch bei rohen Knochen besteht ein gewisses Verletzungs- und Keimrisiko.
- Hochwertiges Trockenfutter: Trockenfutter unterstützt manchmal die mechanische Reinigung beim Kauen, ist aber kein Allheilmittel.

Zahnsteinentfernung bei Katzen – ja oder nein?

Manche Katzenhalter sind unsicher, ob eine Zahnsteinentfernung wirklich notwendig ist. Vielleicht, weil die Katze trotz Zahnstein noch munter frisst oder weil sie Angst vor der Narkose haben. Die Frage „Ja oder Nein?“ kann jedoch eindeutig beantwortet werden, wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind.

Gesundheitsrisiken bei Nichtentfernung

Bleibt Zahnstein unbehandelt, kann dies schwerwiegende gesundheitliche Probleme verursachen:
- Zahnfleischentzündung (Gingivitis): Durch Bakterien im Zahnstein entzündet sich das Zahnfleisch. Das kann sehr schmerzhaft sein.
- Parodontitis: Die Entzündung kann auf den Zahnhalteapparat übergreifen und zu lockeren Zähnen bis hin zum Zahnverlust führen.
- Systemische Erkrankungen: Bakterien können über die Blutbahn in andere Organe gelangen und dort Schäden verursachen (z. B. Herz oder Nieren).

Wann eine Zahnsteinentfernung sinnvoll ist

- Sichtbarer Zahnstein: Sobald sich Verfärbungen oder Beläge am Zahn zeigen, die sich nicht wegputzen lassen, ist eine tierärztliche Untersuchung ratsam.
- Mundgeruch: Stark riechender Atem ist oft ein Hinweis auf Zahnbelag oder Entzündungen.
- Gewichtsabnahme: Wenn die Katze nur zögerlich frisst, einseitig kaut oder die Nahrungsaufnahme verweigert, kann dies auf akute Schmerzen hinweisen.

Angst vor der Narkose?

Die Angst vor einer Narkose ist verständlich, besonders bei älteren oder kranken Tieren.
- Vorsorge vor der Narkose: Eine Untersuchung des Blutes (präoperative Blutuntersuchung) und eine gründliche klinische Untersuchung helfen, das Risiko abzuschätzen und die Narkose entsprechend anzupassen.
- Schonende Verfahren: Moderne Inhalationsnarkosen oder spezielle Kurznarkosen sind gut steuerbar und werden oft nur so lange wie unbedingt nötig aufrechterhalten.
- Ausgewogenes Risiko-Nutzen-Verhältnis: Die Schmerzen und Folgen von unbehandeltem Zahnstein sind meist gravierender als die Risiken einer professionellen Zahnreinigung.

Wann sollte Zahnstein bei Katzen behandelt werden?

Der richtige Zeitpunkt für eine Zahnsteinentfernung hängt vom Schweregrad der Ablagerungen, dem Verhalten der Katze und möglichen gesundheitlichen Einschränkungen ab. Einige Kriterien können bei der Entscheidung helfen.

Früherkennung und tierärztlicher Rat

- Regelmäßige Kontrollen: Spätestens beim jährlichen Gesundheitscheck sollte der Tierarzt die Maulhöhle untersuchen. Wenn es sichtbare Beläge gibt, sollten Sie mit dem Tierarzt einen Plan besprechen.
- Veränderungen im Fressverhalten: Wenn die Katze plötzlich langsamer oder gar nicht frisst, das Futter „fallen lässt“ oder einseitig kaut, ist eine Untersuchung dringend angeraten.
- Mundgeruch und Speichelfluss: Bei starkem Mundgeruch, übermäßigem Speichelfluss oder anderen Auffälligkeiten rund um das Maul sollte nicht gezögert werden.

Abwägung der Risiken

- Narkosefähigkeit: Bei jungen, gesunden Katzen ist das Narkoserisiko in der Regel gering. Bei älteren oder chronisch kranken Katzen ist eine sorgfältige Abwägung erforderlich.
- Zustand des Zahnfleisches und der Zähne: Eine massive Gingivitis oder Parodontitis erfordert oft sofortiges Handeln, um Schmerzen und weitere Schäden zu vermeiden.
- Allgemeiner Gesundheitszustand: Stellt der Tierarzt eine akute Infektion im Mundbereich fest, kann eine sofortige Behandlung sinnvoll sein.

Langfristige Planung

- Routineeingriffe: Manche Besitzer lassen die Zähne ihrer Katze im Rahmen anderer Routineeingriffe untersuchen (z. B. Kastration oder geplante Röntgenaufnahmen), um nur einmal eine Narkose durchzuführen.
- Halbjährliche Untersuchungen bei gefährdeten Tieren: Wenn eine Katze genetisch oder aufgrund ihrer Vorgeschichte anfällig ist, wird ein kürzerer Untersuchungszyklus empfohlen.

Wie wird Zahnstein bei Katzen entfernt?

Hat sich Zahnstein erst einmal gebildet, ist eine Entfernung meist nur durch professionelle Reinigung oder sehr gezielte Maßnahmen möglich. Es gibt jedoch verschiedene Ansätze, bereits vorhandenen Zahnstein zu reduzieren und die Neubildung zu hemmen.

Professionelle Zahnsteinentfernung durch den Tierarzt

Dies ist in den meisten Fällen der effektivste und nachhaltigste Weg, um hartnäckigen Zahnstein loszuwerden.
- Zahnsteinentfernung unter Vollnarkose: Die Zahnsteinentfernung wird in der Regel unter Kurznarkose durchgeführt, da die Katze sonst nicht stillhalten würde und die Prozedur für beide Seiten belastend wäre.
- Ultraschallbehandlung: Tierärztinnen und Tierärzte verwenden spezielle Ultraschallgeräte, um den Zahnstein schonend zu entfernen. Anschließend werden die Zähne poliert, um raue Stellen zu glätten.
- Kontrolle der Zahngesundheit: Nach der Zahnsteinentfernung wird das Gebiss gründlich untersucht. Sind Zähne locker oder infiziert, entscheidet der Tierarzt, ob sie entfernt werden müssen.

Mechanische Entfernung zu Hause?

Die selbstständige Entfernung von Zahnstein zu Hause ist in den meisten Fällen nicht zu empfehlen.- Verletzungsgefahr: Katzen wehren sich gegen Manipulationen am Maul gegen ihren Willen. Die Verletzungsgefahr für Mensch und Tier ist hoch.
- Unvollständige Entfernung: Auch wenn es gelingt, einen Teil des Zahnsteins abzukratzen, bleibt oft Zahnbelag zurück und das Zahnfleisch kann gereizt werden.
- Stress und Misstrauen: Wiederholte Versuche, hartnäckigen Zahnstein selbst zu entfernen, können das Vertrauen der Katze stark beeinträchtigen und die zukünftige Pflege erschweren.
Für die Zahnsteinentfernung kann eine Narkose erforderlich sein.

Was kostet die Zahnsteinentfernung bei Katzen?

Die Kosten für eine Zahnsteinentfernung können je nach Region, Praxis und Umfang des Eingriffs variieren. Es gibt jedoch einige Faustregeln und Bereiche, die Ihnen eine ungefähre Vorstellung geben können.

Durchschnittliche Preisspanne

In Deutschland kann man je nach Tierarztpraxis grob mit folgenden Preisen rechnen:
- Zahnsteinentfernung (ohne Ziehen): Zwischen 100 und 200 Euro.
- Mit Zahnextraktion oder Röntgen: Zwischen 200 und 400 Euro.
- Sonderfälle: Bei schweren Erkrankungen oder wenn mehrere Zähne gezogen werden müssen, können die Kosten auch über 500 Euro liegen.

Unterschiede je nach Gebührenordnung

In Deutschland ist der Rahmen für die Behandlungskosten in der Gebührenordnung für Tierärztinnen und Tierärzte (GOT) festgelegt. Innerhalb dieses Rahmens kann jedoch das 1-fache, 2-fache oder 3-fache abgerechnet werden, was zu Preisunterschieden führt.
Hier eine Übersicht über die Kosten einer Zahnbehandlung bei Katzen nach der neuen GOT (2022) mit den jeweiligen Nettopreisen je nach Satz (1-fach, 2-fach, 3-fach). Zu beachten ist, dass diese Preise nur Richtwerte darstellen und je nach Praxis und Aufwand variieren können:

Behandlung 1-facher Satz 2-facher Satz 3-facher Satz
Zahnsteinentfernung /-prophylaxe manuell 20,54 Euro 41,08 Euro 61,62 Euro
Zahnsteinentfernung /-prophylaxe, mit Scaling und Politur (einfach) 61,97 Euro 123,94 Euro 185,91 Euro
Zahnsteinentfernung /-prophylaxe, mit Scaling und Politur (schwierig) 108,82 Euro 217,64 Euro 326,46 Euro
Narkose per Injektion 23,44 Euro 46,88 Euro 70,32 Euro
Zahnfüllung 61,57 Euro 123,14 Euro 184,71 Euro
Zahnextraktion, einfach 10,26 Euro 20,52 Euro 30,78 Euro
Zahnextraktion, schwierig 41,04 Euro 82,08 Euro 123,12 Euro
Wurzelresektion, mehrwurzeliger Zahn 82,10 Euro 164,20 Euro 246,30 Euro

Hinweis: Diese Angaben sind Nettopreise und können je nach Tierarzt, Aufwand und Region variieren. Sie dienen daher nur als ungefähre Richtwerte.

Tipps zur Kostensenkung

- Frühzeitige Vorsorge: Regelmäßige Kontrollen und das frühzeitige Entfernen kleiner Zahnsteinmengen sind oft günstiger als aufwändige Sanierungen.
- Katzenversicherung: Einige Katzenkrankenversicherungen übernehmen einen Teil der Kosten für Zahnbehandlungen. Ein Vergleich der Angebote lohnt sich.
- Kostenvoranschlag: Scheuen Sie sich nicht, vorab in der Tierarztpraxis nach einem ungefähren Kostenvoranschlag zu fragen, um böse Überraschungen zu vermeiden.

Tipp von Santévet:

„Wir empfehlen regelmäßige Zahnkontrollen für Katzen ab dem ersten Lebensjahr. Schon leichte Verfärbungen oder Mundgeruch können erste Anzeichen für Zahnstein sein. Eine konsequente Zahnpflege beugt nicht nur Zahnschmerzen und Entzündungen vor, sondern schützt auch innere Organe.“

Katzenkrankenversicherung: Eine sinnvolle Kostenhilfe?

Für viele Katzenhalterinnen und Katzenhalter kann eine Katzenkrankenversicherung sinnvoll sein, insbesondere wenn regelmäßig tierärztliche Behandlungen oder auch Vorsorgeuntersuchungen notwendig sind. Da Zahnbehandlungen bei Katzen schnell teuer werden können – vor allem, wenn Zahnextraktionen notwendig sind – hilft eine Versicherung, größere finanzielle Belastungen abzufedern. Achten Sie bei Vertragsabschluss darauf, ob Zahnbehandlungen oder Prophylaxeleistungen ausdrücklich mitversichert sind. Manche Policen decken nur unfallbedingte Eingriffe ab oder schließen Zahnsanierungen aus. Es lohnt sich also, die Versicherungsbedingungen genau zu studieren und verschiedene Anbieter zu vergleichen. So kann sichergestellt werden, dass ein Großteil der Behandlungskosten übernommen wird und man sich weniger Sorgen um hohe Tierarztrechnungen machen muss.

Fazit

Zahnstein ist bei Katzen ein weit verbreitetes Problem, das jedoch durch eine Kombination aus richtiger Ernährung, regelmäßiger Zahnhygiene und tierärztlicher Kontrolle gut in den Griff zu bekommen ist.

Eine Katzenkrankenversicherung gibt Ihnen Sicherheit und hilft größere finanzielle Belastungen zu vermeiden.

Denken Sie immer daran, dass jede Katze ein Individuum ist. Was bei der einen Katze problemlos klappt (z. B. Zähneputzen oder die Akzeptanz bestimmter Futterzusätze), kann bei einer anderen Katze auf Ablehnung stoßen. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Tierarzt, Geduld beim Training und liebevolle Konsequenz bei der Zahnpflege sind der Schlüssel zu einem strahlenden Katzenlächeln – ein Leben lang!

Quellen:

Tabelle Kosten für die Zahnreinigung beim Tierarzt nach GOT 2022

https://www.tieraerzteverband.de/bpt/bpt-fuer-sie/Tierbesitzer/got/

Zahnstein bei der Katze – Grundlagen

https://tierarzt-gerlingen.de/ufaq/zahnstein-bei-der-katze/

Narkoseverfahren Zahnbehandlung Katze

https://www.fachtierarzt-zahnheilkunde.de/narkoseverfahren.html