Was kosten Impfungen für Hunde?

Ab wann sollten Sie Welpen impfen?

Das Immunsystem von Welpen ist in den ersten Lebenswochen noch nicht vollständig ausgebildet. Zwar erhalten sie durch die Muttermilch wichtige Abwehrstoffe, aber dieser Schutz lässt mit der Zeit nach. Um sicherzustellen, dass Welpen in dieser kritischen Phase geschützt sind, sollten die ersten Impfungen frühzeitig erfolgen. In der Regel beginnt der Impfplan für Welpen im Alter von 6 bis 8 Wochen.

Es folgen weitere Impfungen im Abstand von 3 bis 4 Wochen, bis die Grundimmunisierung abgeschlossen ist. Diese Erstimpfungen sind entscheidend, um den jungen Hund gegen schwere Infektionskrankheiten zu schützen, die besonders in den ersten Lebensmonaten eine große Gefahr darstellen. Bis zur zwölften Woche sollte der Welpe eine Reihe wichtiger Impfungen erhalten haben, darunter gegen Staupe, Hepatitis und Parvovirose. Lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt beraten, um den Impfplan auf die individuellen Bedürfnisse Ihres Hundes abzustimmen.

Grundimmunisierung – das sind die Impfungen für Hunde

Regelmäßiges Auffrischen ist wichtig

Die Grundimmunisierung legt den Grundstein für ein gesundes Hundeleben. Sie schützt den Vierbeiner vor den häufigsten und gefährlichsten Infektionskrankheiten, die weltweit verbreitet sind. Diese Impfungen sind in den ersten Lebensmonaten besonders wichtig, aber auch erwachsene Hunde sollten regelmäßig Auffrischungsimpfungen erhalten, um den Schutz aufrechtzuerhalten.

Zu den Pflichtimpfungen für Hunde im Rahmen der Grundimmunisierung gehören:

●      Staupe: Diese Virusinfektion greift das Nervensystem, den Verdauungstrakt und die Atemwege an. Sie ist hochansteckend und oft tödlich.

●      Parvovirose: Eine schwere Magen-Darm-Erkrankung, die vor allem bei Welpen und Junghunden häufig tödlich verläuft. Symptome sind blutiger Durchfall, Erbrechen und hohes Fieber.

●      Leptospirose: Eine bakterielle Infektion, die über das Urin infizierter Tiere übertragen wird. Sie kann zu Nierenversagen und Leberschäden führen und ist auch auf Menschen übertragbar.

●      Hepatitis contagiosa canis: Eine ansteckende Leberentzündung, die durch das Adenovirus verursacht wird. Sie betrifft vor allem junge Hunde und führt zu schweren Leberschäden.

●      Tollwut: Eine weltweit verbreitete und fast immer tödliche Viruskrankheit, die sowohl Tiere als auch Menschen betrifft. In Deutschland ist Tollwut zwar selten, aber in vielen anderen Ländern noch weit verbreitet und eine Impfung bei Auslandsreisen Pflicht.

Die Grundimmunisierung erfolgt in mehreren Schritten und muss in regelmäßigen Abständen aufgefrischt werden, um einen dauerhaften Schutz zu gewährleisten. Der genaue Impfplan hängt vom verwendeten Impfstoff und den Empfehlungen Ihres Tierarztes ab.

Andere sinnvolle Hundeimpfungen

Je nach Lebensstil und Umgebung Ihres Hundes können weitere Non-Core-Impfungen sinnvoll sein. Zum Beispiel, wenn Ihr Hund viel Kontakt mit anderen Hunden hat oder in einem gefährdeten Gebiet lebt.

Zeckenimpfung

Zecken können gefährliche Krankheiten wie Borreliose, Babesiose oder Ehrlichiose auf Hunde übertragen. Besonders in den wärmeren Monaten sind Zecken aktiv und stellen ein Risiko dar. Die Impfung gegen Borreliose kann Ihrem Hund helfen, vor dieser Erkrankung geschützt zu sein. Allerdings schützt die Impfung nicht gegen alle durch Zecken übertragenen Krankheiten, weshalb eine zusätzliche Prophylaxe durch Zeckenmittel empfohlen wird.

Zwingerhusten

Der Zwingerhusten (Bordetella bronchiseptica) ist eine hochansteckende Atemwegserkrankung, die durch verschiedene Viren und Bakterien ausgelöst wird. Besonders gefährdet sind Hunde, die viel Kontakt mit anderen Hunden haben, zum Beispiel in Hundepensionen oder bei Veranstaltungen. Die Impfung kann den Krankheitsverlauf abmildern, verhindert aber nicht immer eine Ansteckung.

Die Zwingerhusten-Impfung wird oft als intranasale Impfung verabreicht, bei der der Impfstoff in die Nase des Hundes geträufelt wird. Eine Auffrischung dieser Impfung sollte jährlich erfolgen, um den Schutz aufrechtzuerhalten.

Leishmaniose

Leishmaniose ist eine durch Sandmücken übertragene Krankheit, die vor allem in südlichen Ländern wie Spanien, Portugal oder Italien vorkommt. Wenn Sie mit Ihrem Vierbeiner in diese Regionen reisen, sollten Sie ihn gegen Leishmaniose impfen lassen. Die Krankheit kann schwerwiegende Symptome verursachen, darunter Hautveränderungen, Gewichtsverlust und Nierenversagen. Eine vollständige Heilung ist oft nicht möglich, sodass der Schutz durch eine Impfung besonders wichtig ist.

Die Leishmaniose-Impfung besteht aus mehreren Dosen und muss in regelmäßigen Abständen aufgefrischt werden. Ihr Tierarzt kann Sie hierzu beraten.

Was kostet die jährliche Impfung?

Die Kosten für das Impfen Ihres Hundes können je nach Tierarzt und Region variieren. Im Durchschnitt liegen die Kosten für die jährliche Auffrischung der Impfungen bei etwa 50 bis 100 Euro. Dazu können zusätzliche Kosten kommen, wenn spezielle Impfungen wie gegen Borreliose, Zwingerhusten oder Tollwut erforderlich sind.

Einige Tierärzt:innen bieten auch Kombi-Impfungen an, bei denen mehrere Impfstoffe in einer Sitzung verabreicht werden. Diese Pakete können kostengünstiger sein, als wenn der jeweilige Impfstoff einzeln verabreicht wird. Es ist für Hundehalter:innen ratsam, bei mehreren Tierärzten nach den Kosten zu fragen und einen Preisvergleich durchzuführen. Dennoch sollten Sie nicht nur auf den Preis, sondern auch auf die Qualität und Erfahrung des Tierarztes achten.

Welche Kosten übernimmt Santévet für Impfungen?

Santévet bietet Tierversicherungstarife an, die auch die Kosten für Impfungen Ihres Hundes abdecken. Je nach gewähltem Tarif werden die Impfkosten teilweise oder vollständig erstattet. In der Regel übernimmt die Hundekrankenversicherung die Kosten für die Grundimmunisierung sowie die regelmäßigen Auffrischungsimpfungen, die für den Schutz des Hundes unerlässlich sind. Dazu gehören unter anderem Impfungen gegen:

●      Staupe

●      Parvovirose

●      Leptospirose

●      Hepatitis contagiosa canis

●      Tollwut

Einige Tarife bieten zudem einen jährlichen Zuschuss für die Vorsorge, der für Impfungen verwendet werden kann. So können Sie sicherstellen, dass Ihr Hund alle notwendigen Impfungen erhält, ohne sich um hohe Kosten sorgen zu müssen. Da die genaue Höhe der Kostenerstattung je nach Versicherungsplan variiert, lohnt es sich, die Bedingungen der verschiedenen Tarife von Santévet genau zu prüfen.

Ist es nötig, einen Hund jedes Jahr impfen zu lassen?

Ob ein Hund tatsächlich jedes Jahr geimpft werden muss, hängt von mehreren Faktoren ab, wie der Art des Impfstoffs und den individuellen Lebensumständen des Hundes. Während einige Impfungen, wie etwa die gegen Leptospirose oder Zwingerhusten, aufgrund der begrenzten Wirkungsdauer jährlich aufgefrischt werden sollten, gibt es andere Impfungen, die einen längeren Schutz bieten. Beispielsweise können Impfungen gegen Tollwut, Staupe, Parvovirose oder Hepatitis je nach Impfstoff bis zu drei Jahre Schutz bieten.

Es ist wichtig, den Impfplan regelmäßig mit dem Tierarzt zu überprüfen, um sicherzustellen, dass Ihr Hund den bestmöglichen Schutz erhält. Viele Tierärzt:innen folgen heute einem individuellen Impfplan, der sich an den spezifischen Bedürfnissen des Hundes orientiert. Faktoren wie das Alter, der Gesundheitszustand und das Umfeld des Hundes (zum Beispiel Kontakt zu anderen Hunden oder Reisen ins Ausland) spielen eine große Rolle bei der Entscheidung, welche Impfungen wann nötig sind. Lassen Sie sich bei der Entscheidung nicht durch eventuelle Kosten leiten.

Es gibt auch die Möglichkeit, durch einen sogenannten Titer-Test den Antikörperspiegel im Blut des Hundes zu messen, um festzustellen, ob eine Auffrischung notwendig ist. Auf diese Weise kann in manchen Fällen auf unnötige Impfungen verzichtet werden, wenn der Hund noch ausreichend geschützt ist.

Wie lange darf eine Impfung beim Hund überfällig sein?

Idealerweise sollten die Impfungen Ihres Hundes nicht überfällig werden, da der Schutz sonst nachlassen kann. In der Regel gibt es aber einen gewissen Spielraum und eine Verzögerung von ein bis zwei Wochen ist unproblematisch. Wenn eine Impfung allerdings über mehrere Monate oder sogar Jahre hinausgezögert wird, kann der Impfschutz komplett verloren gehen. In solchen Fällen ist oft eine erneute Grundimmunisierung notwendig.

Besonders bei Reisen ins Ausland sollten Sie darauf achten, dass alle Hundeimpfungen aktuell sind, da in vielen Ländern bestimmte Impfungen wie die Tollwutimpfung vorgeschrieben sind. Informieren Sie sich frühzeitig, um Probleme an der Grenze zu vermeiden.

Ablauf einer Impfung beim Tierarzt

Impfungen gegen Zecken können sinnvoll sein

Der Ablauf einer Impfung beim Tierarzt ist ein gut durchdachter Prozess, der sicherstellt, dass Ihr Hund bestmöglich geschützt wird und dabei möglichst wenig Stress erlebt. Der Besuch kann in mehrere wichtige Schritte unterteilt werden, die sowohl dem Wohlbefinden des Hundes als auch der umfassenden Information des Hundehalters dienen.

1. Anmeldung und Begrüßung

Zu Beginn Ihres Tierarztbesuchs melden Sie sich an der Rezeption an und geben den Impfpass Ihres Hundes ab. Dieser ist wichtig, da er den bisherigen Impfstatus Ihres Hundes dokumentiert und dem Tierarzt hilft, die richtigen Impfungen zu planen. Viele Praxen haben zudem spezielle Wartebereiche für Hunde, um den Stress durch andere Tiere so gering wie möglich zu halten.

2. Gesundheitscheck vor der Impfung

Bevor eine Impfung verabreicht wird, führt der Tierarzt eine gründliche Untersuchung des Hundes durch. Dies ist ein entscheidender Schritt, da Impfungen nur bei gesunden Tieren gegeben werden sollten, um das Risiko von Komplikationen zu minimieren. Der Tierarzt prüft Folgendes:

●      Körpertemperatur: Mit einem Thermometer wird sichergestellt, dass der Hund kein Fieber hat.

●      Herz und Atmung: Der Tierarzt hört Herz und Lunge ab, um sicherzustellen, dass der Hund keine Infektionen oder andere Gesundheitsprobleme hat.

●      Allgemeiner Zustand: Die Augen, das Fell und die Schleimhäute werden inspiziert, um den Gesamtzustand zu bewerten.

●      Gewichtskontrolle: Je nach Impfstoffdosierung kann das Gewicht des Hundes eine Rolle spielen. Außerdem dient die Gewichtskontrolle der Überprüfung der allgemeinen Gesundheit.

Sollte der Hund krank sein oder Symptome zeigen, die auf eine Krankheit hindeuten, wird die Impfung in der Regel verschoben. Dies ist wichtig, da ein geschwächtes Immunsystem nicht optimal auf den Impfstoff reagieren kann.

3. Beratungsgespräch

Nach der Untersuchung erklärt der Tierarzt, welche Impfungen geplant sind und wofür sie wichtig sind. Dies umfasst in der Regel eine Aufklärung über die Krankheiten, gegen die der Hund geimpft wird, wie zum Beispiel Staupe, Parvovirose, Leptospirose oder Tollwut. Falls es sich um eine Auffrischungsimpfung handelt, wird auch der bisherige Impfverlauf besprochen.

Der Tierarzt informiert Sie ebenfalls über mögliche Nebenwirkungen wie leichte Schwellungen an der Impfstelle oder kurzfristige Müdigkeit, und klärt über das weitere Vorgehen für zukünftige Impfungen auf. Sie haben zudem die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich über alternative Impfpläne zu informieren, zum Beispiel, wenn Sie planen, mit Ihrem Vierbeiner ins Ausland zu reisen.

4. Verabreichung der Impfung

Die eigentliche Impfung erfolgt schnell und in der Regel mit wenig Stress für den Hund. Der Impfstoff wird meist subkutan (unter die Haut) gespritzt, oft in den Nacken- oder Schulterbereich. Die Nadel ist klein und viele Hunde bemerken den Einstich kaum oder empfinden nur ein leichtes Unbehagen. Falls der Hund besonders unruhig ist, wird er eventuell von einer Hilfsperson oder dem Hundehalter sanft gehalten, um sicherzustellen, dass die Impfung korrekt verabreicht wird.

Manchmal werden mehrere Impfstoffe in einer Sitzung kombiniert, wie bei der 5-fach-Impfung, um den Hund vor mehreren Krankheiten gleichzeitig zu schützen. Dies minimiert die Anzahl der Injektionen und somit den Stress für das Tier.

5. Kurze Beobachtungsphase

Nach der Impfung bleibt der Hund oft noch einige Minuten zur Beobachtung in der Praxis, um mögliche akute Nebenwirkungen wie allergische Reaktionen frühzeitig zu erkennen. Akute Impfreaktionen sind die Ausnahme, aber in sehr seltenen Fällen kann es zu einem allergischen Schock kommen, der sofort behandelt werden müsste. In den meisten Fällen gibt es jedoch keine sofortigen Auffälligkeiten und der Hund kann nach wenigen Minuten wieder nach Hause.

6. Dokumentation im Impfpass

Nach der Impfung wird der Impfpass des Hundes sorgfältig aktualisiert. Hier werden das Datum der Impfung, die Art des Impfstoffs, die Chargennummer und der Zeitraum, wann die nächste Auffrischung erforderlich ist, eingetragen. Dies ist nicht nur für den Gesundheitsverlauf Ihres Hundes wichtig, sondern auch für Reisen oder den Besuch von Hundepensionen und -schulen, die oft einen aktuellen Impfstatus verlangen.

7. Nachsorge und mögliche Reaktionen

Nach der Impfung können leichte Nebenwirkungen auftreten, die jedoch in der Regel harmlos sind. Dazu gehören:

●      Müdigkeit: Viele Hunde sind nach einer Impfung etwas müde und ruhiger als sonst. Dies ist eine normale Reaktion auf den Impfstoff, da das Immunsystem arbeitet.

●      Appetitlosigkeit: Manche Hunde haben vorübergehend weniger Appetit.

●      Schwellung an der Einstichstelle: Diese kann auftreten, sollte aber innerhalb weniger Tage abklingen.

Es ist ratsam, den Hund nach der Impfung etwas zu schonen und an diesem Tag keine anstrengenden Aktivitäten zu planen. Falls nach 24 bis 48 Stunden ungewöhnliche Symptome wie starkes Fieber, starkes Erbrechen oder Atemprobleme auftreten, sollten Sie umgehend den Tierarzt kontaktieren.

Fazit: Der Ablauf einer Impfung – schnell, sicher und stressarm

Eine Impfung beim Tierarzt ist ein relativ schneller, aber sehr wichtiger Vorgang, der sowohl die Gesundheit des Hundes als auch die Sicherheit des Umfelds gewährleistet. Die gründliche Untersuchung, das Beratungsgespräch und die Überwachung des Tieres vor und nach der Impfung tragen dazu bei, dass die Prozedur sicher und effizient abläuft. Regelmäßige Impfungen sind unerlässlich, um Ihren Hund vor schweren Krankheiten zu schützen und ihm ein langes, gesundes Leben zu ermöglichen.

Nebenwirkungen – darauf sollten Sie achten

Wie bei jeder medizinischen Behandlung können auch bei Impfungen Nebenwirkungen auftreten. Häufige Reaktionen sind:

●      Schwellungen an der Einstichstelle: Diese verschwinden in der Regel innerhalb weniger Tage.

●      Müdigkeit und Fieber: Einige Hunde fühlen sich nach der Impfung etwas schlapp oder haben leichtes Fieber.

●      Appetitlosigkeit: Manche Hunde haben kurzzeitig keinen Appetit.

In den meisten Fällen sind diese Nebenwirkungen mild und verschwinden nach ein bis zwei Tagen. In seltenen Fällen kann es jedoch zu schwerwiegenderen Reaktionen kommen, wie etwa allergischen Schocks, die sich durch Atemnot, starkes Jucken oder Schwellungen zeigen. Sollte Ihr Hund nach der Impfung ungewöhnliche Symptome entwickeln, sollten Sie sofort einen Tierarzt aufsuchen.

Die Impfung ist eine der wichtigsten Maßnahmen, um die Gesundheit Ihres Hundes zu schützen. Die Grundimmunisierung bietet einen grundlegenden Schutz gegen die gefährlichsten Krankheiten, und weitere Impfungen können je nach Lebensstil und Umgebung Ihres Hundes sinnvoll sein. Die Kosten für die jährlichen Impfungen sind überschaubar, und die regelmäßige Auffrischung sorgt dafür, dass Ihr Hund lange gesund bleibt. Achten Sie darauf, die Impfungen rechtzeitig zu planen und mögliche Nebenwirkungen im Auge zu behalten. So stellen Sie sicher, dass Ihr Vierbeiner gut geschützt ist und ein gesundes, glückliches Leben führen kann.