Versicherungs- und Meldepflicht bei Hundebissen
Anders als bei der Tierkrankenversicherung gibt es in Deutschland eine gesetzliche Pflicht zur Haftpflichtversicherung für Hunde. In der Regel trägt die Haftpflichtversicherung die Kosten für medizinische Behandlungen, Schmerzensgeld und sonstige Schäden, die durch den Hund entstanden sind. Hundehalter:innen müssen ihrer gesetzlichen Pflicht zur Haftpflichtversicherung nachkommen und die Versicherung informieren, wenn ein Schaden durch ihren Hund verursacht worden ist.
Gibt es Schmerzensgeld für Betroffene?
Nach einem Hundebiss kann Schmerzensgeld an die Person gezahlt werden, die durch den Hundebiss verletzt wurde. Das Schmerzensgeld hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, darunter der Schweregrad der Verletzung, mögliche Folgen wie Narbenbildung oder psychische Belastung. Das Schmerzensgeld dient als finanzielle Entschädigung für die erlittenen körperlichen und seelischen Schmerzen.
In Deutschland zahlen die Halter:innen von Hunden oder deren Haftpflichtversicherung normalerweise das Schmerzensgeld. Der Anspruch auf Schmerzensgeld ergibt sich aus § 253 BGB, der besagt, dass bei einer Verletzung des Körpers, der Gesundheit oder der Freiheit eine angemessene Entschädigung in Geld zu zahlen ist.
Wie können Sie gefährliche Situationen vermeiden?
Um einen Hundebiss zu verhindern, ist es wichtig, einige Vorsichtsmaßnahmen zu treffen und das richtige Verhalten im Umgang mit Hunden zu beachten:
Respektieren Sie den eigenen und fremde Hunde
Zeigen Sie dem Hund gegenüber Respekt und achten Sie auf seine Körpersprache. Vermeiden Sie es, den Hund zu bedrängen oder in unangenehme Situationen zu bringen. Erfahrene Hundebesitzer:innen können oft die Körpersprache von Hunden lesen; wenn Sie erst seit Kurzem einen Hund haben, sollten Sie sich über die Anzeichen von Aggression bei Hunden informieren.
Kinder richtig anleiten, um Bisse in Hand oder Gesicht zu vermeiden
Kinder sollten lernen, wie sie sich einem Hund gegenüber verhalten sollten. Sie sollten den Hund nicht bedrängen oder ärgern und stets unter Aufsicht eines Erwachsenen sein. Da Kinder sehr viel dichter an den Tieren sind, kommt es häufiger zu Verletzungen im Gesicht. Dies kann durch verantwortungsvolle Erwachsene verhindert werden. Bei Begegnungen mit fremden Hunden sollten Sie stets den Besitzer bzw. die Besitzerin kontaktieren, bevor Sie den Hund berühren oder sich ihm nähern.
Training und Sozialisierung
Bei einem gut erzogenen und sozialisierten Hund ist es weniger wahrscheinlich, dass er einen Menschen beißt. Investieren Sie Zeit in das Training Ihres eigenen Hundes. Der Hund sollte in öffentlichen Bereichen immer an der Leine gehalten werden, um unerwartete Begegnungen mit anderen Menschen oder Tieren zu vermeiden.
Was tun, wenn ein fremder Hund Ihren Hund beißt?
Es ist entscheidend, angemessen auf einen Hundebissvorfall zu reagieren, um die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihres eigenen Hundes zu gewährleisten und mögliche rechtliche Schritte einzuleiten, falls erforderlich. Wenn Ihr eigener Hund von einem fremden Hund gebissen wird, ist es wichtig, ruhig zu bleiben und die folgenden Schritte zu befolgen:
Schnelle Behandlung des verletzen Hundes
Überprüfen Sie die Verletzungen Ihres Hundes und suchen Sie bei Bedarf umgehend tierärztliche Hilfe auf, um sicherzustellen, dass die Wunden angemessen behandelt werden. Geben Sie Ihrem Hund Trost und Unterstützung während der Genesung und achten Sie darauf, dass er sich ausruhen kann und die nötige Pflege erhält.
Auch wenn eine solche Situation etwas chaotisch werden kann: Versuchen Sie, den Halter bzw. die Halterin des Hundes zu ermitteln, der Ihren Hund gebissen hat. Tauschen Sie Kontaktdaten aus und erkundigen Sie sich nach dem Impfstatus des anderen Hundes, damit Ihr Tierarzt oder Ihre Tierärztin alle nötigen Informationen für die Behandlung hat.
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Dokumentieren Sie den Vorfall: Machen Sie Fotos von den Verletzungen Ihres Hundes und notieren Sie alle relevanten Informationen zum Vorfall, einschließlich Ort, Zeitpunkt und Umstände des Bisses. Als Nächstes informieren Sie die örtliche Polizei oder das Ordnungsamt über den Vorfall, insbesondere wenn der andere Hundehalter nicht kooperativ ist oder es sich um einen schwerwiegenden Biss handelt.
Klären Sie auch rechtliche Schritte ab: Prüfen Sie Ihre rechtlichen Möglichkeiten, um gegebenenfalls Schadensersatzansprüche geltend zu machen oder den Halter des anderen Hundes zur Verantwortung zu ziehen.