Mögliche Gründe für ein gesteigertes Trinkverhalten beim Hund
- Der Hund trinkt sehr viel und hechelt: Der simpelste Grund dafür ist meistens, dass der Vierbeiner sich körperlich stark verausgabt hat. Das kann nach intensiven Spielen oder Herumtoben der Fall sein, aber auch nach dem Radfahren oder Joggen.
- Einige Hunde reagieren auf eine Futterumstellung mit gesteigertem Trinkverhalten. Insbesondere wenn von Nassfutter auf Trockenfutter gewechselt wird, ist es normal, dass der Hund mehr trinkt, um den Feuchtigkeitsunterschied im Futter auszugleichen.
- An heißen Sommertagen laufen Hunde öfter zum Wassernapf, um ihre Temperatur zu regulieren.
- Der Hund verliert Urin und trinkt viel: Mögliche Ursache hierfür kann eine Blasenentzündung sein. Durch die bakterielle Infektion der Harnwege und der Blasenwand kommt es zu einem gesteigerten Harndrang. Manche Hunde können den Urin bei einer Blasenentzündung nicht mehr halten. Durch das vermehre Wasserlassen haben sie auch mehr Durst und trinken demzufolge mehr.
- Ebenfalls durch häufiges Urinabsetzen und vermehrtes Trinken kann sich eine Niereninsuffizienz bemerkbar machen. Die Nieren arbeiten nicht mehr so wie sie sollen und Giftstoffe können nicht mehr abtransportiert werden. Meistens ist der Urin bei einer Erkrankung der Nieren sehr hell.
- Der Hund hat Durchfall, erbricht und trinkt viel: Diese drei Symptome zusammen lassen häufig auf eine Magen-Darm-Erkrankung schließen. Das kann passieren, wenn der Hund etwas Falsches gegessen hat. Durch den Flüssigkeitsverlust hat er mehr Durst und läuft häufiger zum Wassernapf.
- Zudem kann es sein, dass der Hund an einer Erkrankung der Nebenniere – in Fachkreisen Morbus Cushing genannt – leidet. Auslöser für die Krankheit sind Tumore, die in der Nebenniere oder Hirnanhangsdrüse zu finden sind. Neben dem gesteigerten Trinkverhalten beim Hund, ist auch hier häufiges Urinieren zu beobachten.
- Eine weitere Krankheit, deren Ursache häufiges Wasserlassen und vermehrtes Trinken ist, ist Diabetes Mellitus. Die Stoffwechselerkrankung kann Vierbeiner genauso treffen wie Menschen. In den meisten Fällen sind ältere Hunde davon betroffen.
- Bei Hündinnen, die sehr viel Flüssigkeit zu sich nehmen, kann eine Gebärmutterentzündung vorliegen. Neben dem gesteigerten Trinkverhalten sind außerdem eine erhöhte Temperatur sowie eine angespannte Bauchdecke Anzeichen für die ernstzunehmende Erkrankung.
Zur Info:
Hund frisst nicht und trinkt viel: Achtung – diese Symptome, besonders wenn sie zusammen mit Bauchkrämpfen und Abgeschlagenheit sowie Durchfall und Erbrechen auftreten, können auf eine Vergiftung hinweisen.
Der Hund trinkt viel – Wann sollten Besitzer einen Tierarzt aufsuchen?
Wenn der Hund plötzlich öfter zum Wassernapf läuft und ständig durstig wirkt, sollten Besitzer genau hinsehen und überprüfen, ob äußere Umstände, wie Hitze oder sportliche Ausdaueraktivitäten der Grund für die vermehrte Wasseraufnahme sind.
Kommen weitere Symptome wie spontanes oder häufiges Wasserlassen, Fieber, Durchfall oder Erbrechen hinzu und wirkt der Hund insgesamt matt oder unruhig, sollte sofort eine Tierarztpraxis aufgesucht werden.
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Einige der oben beschriebenen Erkrankungen wie Diabetes oder Nierenerkrankungen sollten frühzeitig erkannt und behandelt werden. Andernfalls kann es zu schwerwiegenden körperlichen Schäden bis hin zur Lebensgefahr kommen. Gut für die Diagnose ist, wenn Besitzer ein wenig Urin für eine Laboruntersuchung mitbringen.
Wie viel trinkt ein Hund am Tag?
Um zu wissen, ob der Hund zu viel Flüssigkeit zu sich nimmt, ist es wichtig zu wissen, wie viel Flüssigkeit ein ausgewachsener Hund braucht. Je nach körperlicher Betätigung sind es 40 – 100 Milliliter am Tag pro Kilogramm Körpergewicht. Das sind bei einem Hund mit 20 Kilogramm Körpergewicht 0,8 bis 2 Liter. Alles was darüber hinaus geht, gilt als zu viel.
Bekommt der Hund Nassfutter, reduziert sich die aufgenommene Wassermenge. Bei Trockenfutter verhält es sich genau andersrum. Manchmal denken Besitzer, der Hund trinkt viel, jedoch neigen einige Hunde dazu, beim Trinken zu kleckern. Wird das Wasser, das neben dem Napf als Trinkmenge gerechnet, kommen verfälschte Werte zustande.
Welpe trinkt viel – Grund zur Sorge?
Genau wie beim ausgewachsenen Hund kann ein gesteigertes Trinkverhalten ein Hinweis auf Erkrankungen sein. Jedoch spielen junge Hunde häufiger und wesentlich intensiver als ausgewachsene Hunde. Manchmal sind sie so ins Spielen vertieft, dass Sie über ihre körperlichen Grenzen hinausgehen. Dann kommt es dazu, dass der heranwachsende Hund viel trinkt. Liegen keine erkennbaren Gründe für die vermehrte Flüssigkeitsaufnahme vor und sind weitere Symptome wie Durchfall zu beobachten, sollte ein Tierarzt konsultiert werden.
Gestörte Flüssigkeitsregulation beim Hund
Liegt eine der beschriebenen Erkrankungen vor, passiert es, dass der Hund zu viel trinkt. Das geschieht durch körpereigene Prozesse, die zu einer gestörten Flüssigkeitsregulation führen. Fachleute sprechen von einer primären Polydipsie.
Bei einem Hund reguliert der Körper – genau wie bei Menschen und anderen Säugetieren – seinen Flüssigkeitshaushalt automatisch. Durch bestimmte körpereigene Prozesse wird ständig überprüft, wie hoch die Konzentration bestimmter Salze, auch Elektrolyte genannt, ist. Sobald die Elektrolytkonzentration zu hoch ist, sendet das Gehirn das Signal zum Trinken. Also kurzum: Der Hund bekommt Durst. Wenn das Durstzentrum im Gehirn gestört ist, trinkt der Hund mehr, als er braucht.
Nicht immer liegt eine primäre Polydipsie beim Hund vor, wenn er übermäßig viel trinkt. Der Grund kann auch eine gesteigerter Urinabsatz sein. Das auch als primäre Polyurie bezeichnete Symptom tritt in Folge von Erkrankungen der Nieren auf. Zudem kann eine Störung des Hormonhaushalts vorliegen, wenn der Hund viel pinkelt und als Folge davon viel trinkt.
Eine Wasservergiftung beim Hund vermeiden
Wenn ein Hund zu viel Wasser trinkt, kann es passieren, dass er überwässert. Symptome der Hyperhydration sind:
- Abgeschlagenheit
- Erbrechen
- aufgeblähter Bauch
- Unruhe
- geweitete Pupillen
- Koordinationsbeschwerden
- Atembeschwerden
Im Normalfall lässt der Hund die überschüssige Flüssigkeit durch Urinieren wieder hinaus. In einigen Fällen kommt es jedoch dazu, dass die Hyperhydration zu starken Krämpfen und Bewusstlosigkeit führt. Ist der Hund bewusstlos, muss sofort ein Tierarzt aufgesucht werden.
Schon gewusst?
Eine Wasservergiftung kann auch Hunde betreffen, die kerngesund sind. Besonders wasserliebende Hunde, die ohne Pause Spielzeug aus dem Wasser apportieren, nehmen mehr Flüssigkeit auf, als ihr Körper verträgt.
Als Erste-Hilfe-Mittel haben sich salzhaltige Gebäckstücke wie Salzstangen bewährt. Diese bringen den Elektrolytehaushalt schnell wieder ins Gleichgewicht.