Herkunft des belgischen Schäferhundes
Der belgische Schäferhund stammt – wie unschwer zu erraten – aus Belgien. Die Züchtung der Rasse nach einem einheitlichen Standard erfolgt erst seit Ende des 19. Jahrhunderts, die Anerkennung datiert aus dem Jahr 1901.
Die Rasse selbst ist jedoch deutlich älter. Schon seit Jahrhunderten sind Schäferhunde im Einsatz, und zwar nicht nur als treuer Helfer des Schäfers. Sie erfüllten auch viele andere Aufgaben, zum Beispiel als Wachhund und als Zughund.
Solche Aufgaben fielen nicht nur in Belgien an, sondern ebenso in den Nachbarländern wie Deutschland. Folglich gab es überall Schäferhunde, die lange Zeit einheitlich betrachtet wurden. Früher ging es den Züchtern nicht um ein bestimmtes Aussehen, sondern darum, einen idealen Gebrauchshund zu züchten.
Da die Anforderungen in den einzelnen Regionen sich unterschieden, entwickelten sich von allein Schäferhunde mit etwas unterschiedlichem Typ. Die Züchtung in Belgien konzentrierte sich zum Beispiel auf wendige, schlanke Tiere. Die sind hervorragend an das Gelände ihrer Heimat angepasst und auch als belgische Hütehunde bekannt.
Aus der Beobachtung der Tiere in Belgien, die sich alle sehr ähnlich sind, wohl aber verschiedene Farben zeigen, erfolgte eine Aufspaltung in vier Varietäten:
- Tervueren
- Groenendael
- Laeken
- Malinois
Äußere Merkmale der belgischen Schäferhunde
Belgische Schäferhunde ähneln von ihrem Aussehen ihren deutschen Verwandten. Sie sind insgesamt sehr athletisch und dabei schlank und wendig. Die Größe gibt der Rassestandard mit etwa 62 cm bei Rüden und 58 cm bei Hündinnen vor. Abweichungen von 2 cm bis 4 cm sind möglich. Das Gewicht sollte zwischen 25 und 30 kg liegen, wenn die Hunde ausgewachsen sind.
Eine Besonderheit der belgischen Schäferhunde ist ihr quadratisches Profil: Die Höhe sollte in etwa der Länge entsprechen. Der Kopf wird dabei nicht mit gemessen, sondern nur bis zum Widerrist. Da die Hunde den Kopf nach oben tragen, wirken sie etwas größer, als die Höhe aus dem Rassestandard es vermuten lässt.
In Bezug auf das Fell und die Farbe unterscheiden sich die vier Varietäten voneinander:
- Tervueren: rotbraun mit langen Haaren, insbesondere im Bereich von Brust und Nacken
- Groenendael: einfarbig schwarz, manchmal mit weichen Abzeichen
- Laeken: rauhaariges Fell in Grau, Gelb und Braun
- Malinois: gelbraunes kurzes Fell mit schwarzer Maske
Der Malinois ist dabei am bekanntesten und wird meist direkt als Schäferhund identifiziert. Prinzipiell lassen sich alle Varietäten untereinander verpaaren. Die Mixe wurden früher als „andersfarbig“ bezeichnet. Seitens vieler Züchter und Vereine ist die Mischung der Gene heute unerwünscht, obwohl es für die Gesundheit der Tiere sinnvoll wäre.
Charakter des belgischen Schäferhundes
Schäferhunde haben einen ausgeprägten Charakter. Dieser entstand über einen langen Zeitraum, in dem die Tiere nicht nur der beste Freund, sondern auch der beste Helfer des Menschen waren.
Unverkennbar im Wesen ist ihre Ausbildung als Arbeitshund. Sie lieben es, Aufgaben zu übernehmen. Das muss nicht immer das Hüten von Schafen und Treiben von Rindern sein. Auch als Diensthunde sind die treuen, loyalen und fleißigen Tiere sehr gefragt.
Ein idealer belgischer Schäferhund soll zudem einen festen Charakter haben. Das heißt, es sollen weder Aggressivität noch Nervosität vom Hund ausgehen. Zu beachten ist hier, dass es eine Aufspaltung in eine Arbeits- und Showlinie gab. Erstere ist vielfältig als Arbeitstier im Einsatz, etwa als Belgischer Schäferhund bei der Polizei. Die Showlinie kann vom Temperament her anders ausfallen, da hier der Schwerpunkt der Zucht auf das Aussehen gelegt wurde.
Zu erwähnen ist außerdem die hohe Intelligenz der Hunde. Sie zeigt sich jeden Tag und führt dazu, dass der Hund gefordert werden möchte.
Haltung eines belgischen Schäferhundes
Die Haltung pendelt zwischen unkompliziert und anspruchsvoll. Unkompliziert gilt in Hinblick auf die Ansprüche an die Wohnung: Die Tiere sind einfach zufriedenzustellen und freuen sich, sofern sie Kontakt zu ihren Menschen haben.
Eine Herausforderung ist es hingegen, einen Malinois richtig zu beschäftigen. Die Arbeitstiere sind es gewohnt, eine Aufgabe zu erfüllen. Es gefällt ihnen gar nicht, nur auf dem Sofa zu liegen. Werden sie nicht adäquat gefordert, können sie sogar verhaltensauffällig werden.
Wenn der belgische Schäferhund nicht als Diensthund seine Pflicht tut, bietet sich Hundesport wie Agility an, um das Tier zu fordern. Die Erziehung der Schäferhunde ist im Allgemeinen sehr unproblematisch – aber kein Selbstläufer. Herrchen und Frauchen sollten sich intensiv mit dem Tier beschäftigen, dann erhalten sie einen festen, ruhigen und loyalen Hund an ihrer Seite.
Lange Entwicklung:
Während die Malinois Erziehung unbedingt schon mit dem Welpen beginnen sollte, sind die Hunde erst mit etwa drei Jahren voll ausgereift.
Wer einen belgischen Schäferhund kaufen möchte, findet zahlreiche Angebote von Züchtern. Neben der Wahl einer Farbe gibt es eine Show- und eine Arbeitslinie. Erstere hat etwas geringere Ansprüche an die Beschäftigung, allerdings sollten Käufer darauf achten, dass die Tiere nicht nach Aussehen überzüchtet sind. Der Preis für einen Welpen hängt stark vom Züchter ab. Er liegt meist in einem Bereich von 1.000 Euro bis 2.500 Euro.
Gesundheit bei belgischen Schäferhunden
Gesundheitlich sind die Schäferhunde in der Regel robust. Besondere typische Krankheiten der Rasse gibt es nicht. Allerdings gibt es Berichte, wonach beim Malinois Probleme mit Nervosität auftreten. Diese sind auf einseitige Zucht zurückzuführen. Ein Tier aus einer seriösen Zucht sollte hingegen robust und unanfällig sein. Das zeigt auch die Lebenserwartung von 12 bis 16 Jahren.
Mit der Hundekrankenversicherung von SantéVet schützen Sie die Gesundheit Ihres belgischen Schäferhundes und können sich jährlich bis zu 5.000 € Ihrer Tierarztkosten zurückerstatten lassen.
Die Pflege eines belgischen Schäferhundes ist unkompliziert. Das Fell lässt sich mühelos kämmen, was etwa ein- bis zweimal pro Woche sinnvoll ist.