Wenn der Welpe im Zahnwechsel steckt

Ja, auch Hunde haben zunächst ein Milchgebiss. Diese ersten Zähne fallen im Laufe der Entwicklung zum erwachsenen Hund aus. An ihre Stelle treten die bleibenden Zähne. Informieren Sie sich hier über den Prozess und wie Sie Ihren Vierbeiner am besten beim Zahnwechsel unterstützen können.

Wann verlieren Welpen die Milchzähne?

Die Milchzähne brechen bei Welpen etwa ab dem 20. Tag durch. Wenn Sie das Tier mit etwa drei Monaten abholen, sollten die 28 ersten Zähne bereits voll entwickelt sein. Mehr noch: Bei einigen Rassen fallen die Milchzähne zu diesem Zeitpunkt bereits wieder aus.

Wenn Sie einen kleinen Zahn im Körbchen oder auf dem Sofa finden, ist das daher kein Alarmsignal, sondern ein gutes Zeichen, dass die Entwicklung des Hundes voranschreitet.

Schnellstarter:
Bei großen Rassen findet der Zahnwechsel meist etwas früher statt als bei kleinen.

Dass Sie tatsächlich herausgefallene Zähne finden, ist allerdings eher unwahrscheinlich. Die meisten frischen Hundeeltern bemerken eher an Begleiterscheinungen, dass der Welpe im Zahnwechsel steckt. Dazu gehören:

  • Intensives Kauen  und Nagen
  • Leichter  metallischer Mundgeruch
  • Zerren an Stoff
  • Leichte Rötungen am Zahnfleisch
  • Häufiges  Lecken am Gebiss

Tierärzte nehmen an, dass das Zahnfleisch in dieser Zeit stark juckt. Aus diesem Grund kauen und knabbern die kleinen Hunde gerne an allem, was sich anbietet. Achten Sie daher auf Ihr Mobiliar, denn das Holz des Tischbeins verschafft Linderung.

Bieten Sie dem Welpen stattdessen einen geeigneten Kauartikel an, um ihn zu unterstützen und Ihre Einrichtung zu schonen. Entsprechende Kaurollen und Kauknochen sollten möglichst hart und zäh sein, getrocknete Rinderhaut ist zum Beispiel ideal. Alternativ gibt es im Tierbedarf spezielles Kauholz, das fest ist und nicht splittert.

Schon gewusst?
Das endgültige Hundegebiss besteht aus 42 Zähnen. Dazu gehören zwölf Schneidezähne, vier Fangzähne, 16 Vorbackenzähne und zehn Backenzähne.

Wenn Sie prüfen möchten, ob Ihr Welpe zahnt, ist ein Blick ins Maul die beste Lösung. Bei genauem Hinschauen sollten während dieser Phase immer ein paar kleine Zähnchen zu erkennen sein, die sich im Durchbruch befinden.

Keine Panik bei leichten Blutungen

Wenn der bleibende Zahn gerade durchbricht oder ein Milchzahn herausfällt, kann es kurzzeitig zu leichten Blutungen im Maul kommen. Wenn der Welpe im Zahnwechsel ist, sind solche Symptome normal.

Trotzdem sollten Sie regelmäßig nachsehen, ob alles in Ordnung ist. Ein herausgerissener Milchzahn oder ein unglücklich gewachsener bleibender Zahn können Gründe für einen Tierarztbesuch sein – insgesamt treten aber selten Komplikationen auf.

Die regelmäßige Inspektion der Zähne im Welpenalter hat aber noch einen weiteren Grund: Damit gewöhnen Sie Ihren Hund frühzeitig an die Zahnkontrolle. Wie bei Menschen ist es wichtig, das bleibende Gebiss gut zu schützen. Zahnstein erkennen Sie zum Beispiel an braunen Verfärbungen, die von unten nach oben wachsen. Diese Anhaftungen kann nur der Tierarzt entfernen.

Wie unterstütze ich meinen Welpen im Zahnwechsel?

Wie beschrieben, verspüren die Tiere während des Zahnens häufig einen Juckreiz. Kauartikel sind daher hilfreich. Darüber hinaus empfiehlt es sich, das junge Tier mit der richtigen Ernährung für Welpen zu unterstützen.

Dazu gehört eine ausreichende Versorgung mit Kalzium, denn dieser Mineralstoff bildet den Grundbaustein für Knochen und Zähne. Im Welpenfutter ist mehr von diesem Element enthalten als in Futtersorten für ausgewachsene Tiere. Deshalb ist es ratsam, eine entsprechende Sorte zu füttern.

Gut zu wissen:
In seltenen Fällen kommt es bei Welpen im Zahnwechsel zu Durchfall. Ob dieses Problem tatsächlich durch das Zahnen ausgelöst wird, ist für Besitzer nicht zu erkennen. Halten Sie deshalb unbedingt Rücksprache mit Ihrem Tierarzt, wenn Durchfall bei Welpen auftritt.

Auf der anderen Seite gibt es auch Dinge, mit dem Sie Ihrem Welpen unbewusst schaden können. Dazu gehören wilde Zerrspiele während des Zahnwechsels. Wenn der Hund stark zieht, besteht die Gefahr, dass er sich einen lockeren Milchzahn frühzeitig herausreißt. Tauziehen und Apportieren sind deshalb erst nach dem Zahnwechsel beim Welpen wieder in Ordnung.

Ungewöhnliches Verhalten im Zahnwechsel bei Hunden

Manche Hunde erscheinen während des Zahnwechsels verändert. Auch das ist kein Grund zur Sorge, denn wenn das Jucken aufhört, ist Ihr Welpe sicher wieder ganz der alte. Ein häufiges Problem ist, dass der Welpe beißt.

Es ist naheliegend, dass Sie das als Hundeeltern nicht wünschen. Es ist daher in Ordnung, das Schnappen nach der Hand und das Kauen am Stuhl zu untersagen. Bieten Sie Ihrem kleinen Begleiter aber unbedingt etwas zum Kauen an, denn das braucht er jetzt.

Appetitlosigkeit im Zahnwechsel

Ein weiteres mögliches Problem ist Appetitlosigkeit. Wenn sie kurzzeitig auftritt, ist sie vermutlich auf Schmerzen beim Zahnen zurückzuführen. In diesem Fall müssen Sie sich keine Sorgen machen, denn der Hunger sollte bald wiederkehren.

Wenn Sie Trockenfutter füttern, können Sie die Kroketten in etwas Wasser einweichen, um das Kauen zu erleichtern. Alternativ bietet sich Feuchtfutter an, das kaum Schmerzen beim Beißen verursacht. Manche Hundeeltern bereiten ihrem Welpen im Zahnwechsel auch ein kleines Hunde-Eis zu oder verfüttern etwas kühleres Futter. Das kann helfen, die Schmerzen zu lindern.

Bedenken Sie jedoch, dass viele Hunde kalte Nahrung nur schlecht vertragen, was wiederum zu Durchfall führen kann. Suchen Sie im Zweifelsfall Rat bei Ihrem Tierarzt.

Nach dem Zahnwechsel bei Welpen: Die richtige Zahnpflege ist wichtig

Wenn das bleibende Gebiss sich entwickelt hat, empfiehlt sich ein Gang zum Tierarzt. Eventuelle Zahnfehlstellungen können sich später zum Problem entwickeln. Manche Tiere neigen zu sogenannten persistierenden Milchzähnen. Das bedeutet, dass die Milchzähne noch im Gebiss sitzen, während die Folgezähne bereits durchbrechen. Schlimmstenfalls müssen einzelne Zähne gezogen werden – das ist allerdings selten.

Auch nach dem Zahnwechsel gilt dem Gebiss besondere Aufmerksamkeit: Die richtige Zahnpflege beim Hund ist für Sie und Ihren Hund unerlässlich. Unter anderem ist es wichtig, dem Tier ausreichend Möglichkeiten zu bieten, Plaque abzuwetzen. Das gelingt mit festen Kauartikeln sehr gut. Zahnbürsten für Hunde sind ebenfalls sinnvoll.