So wirken Antibiotika für Hunde
Bekommt ein kranker Hund ein Antibiotikum, dann zerstört das Mittel krankmachende Bakterien im Körper des Hundes. Es wirkt entweder bakteriostatisch, hemmt also die Vermehrung von Bakterien, oder bakterizid, was bedeutet, dass es die Bakterien abtötet.
Die meisten Antibiotika gehören der ersten Gruppe an, verhindern also, dass sich die Bakterien duplizieren. Das Immunsystem des Hundes erledigt den Rest und zerstört die schädlichen Bakterien.
Die Medikamente der zweiten Gruppe, also die bakteriziden Mittel, zerstören die Zellstruktur der Bakterien und töten sie somit ab. Amoxicillin für Hunde gehört zu dieser Gruppe.
Ein Antibiotikum ist also ein wirksames Mittel bei einer bakteriellen Infektion wie Leptospirose oder Pyodermie. Bei Viren, Pilzen und Parasiten zeigen sie hingegen keine Wirkung.
Wie werden Antibiotika beim Hund verabreicht?
Wenn der Hund aufgrund einer bakteriellen Erkrankung ein Antibiotikum benötigt, gibt es verschiedene Möglichkeiten, diese zu verabreichen. Antibiotika für Hunde gibt es als Kapseln, Tabletten, Salben, Säften und Pulver. Häufig verabreicht der Tierarzt dem Hund in der Praxis eine Spritze mit Antibiotika und die Besitzer bekommen Tabletten für die weitere Behandlung mit nach Hause.
Wann schlagen Antibiotika bei Hunden an?
Wird das Antibiotikum als Kapsel, Saft oder Tablette verabreicht, gelangt es über die Speiseröhre in den Magen des Hundes. Von dort wandert es weiter in den Dünndarm und wird schließlich vom Blut aufgenommen. Nach etwa 30 Minuten bis zwei Stunden ist die Wirkstoffkonzentration im Blut so hoch, dass das verabreichte Mittel zu wirken beginnt.
Je nachdem, in welchem Stadium der Krankheit der Hund steckt, kann es ein bis zwei Tage dauern, bis sich der allgemeine Zustand des Hundes verbessert.
Warum gibt es verschiedene Sorten von Antibiotika?
Bakterie ist nicht gleich Bakterie. Einige sind kugelförmig, andere sehen unter dem Mikroskop betrachtet eher aus wie Stäbchen. Es gibt Bakterien, die wendelförmig, also wie eine Schraube gewunden sind, und solche, die fädenartig sind. Zudem können einige von Stäbchen- bzw. Kugelketten bilden und sich mithilfe eines sogenannten Pili fortbewegen. Da die angreifenden Bakterien so unterschiedlich sind, gibt es verschiedene Varianten von Antibiotika, die bei der Behandlung verwendet werden.
Antibiotika bei einer Ohrenentzündung des Hundes
Leidet der Hund an einer akuten Entzündung der Ohren (Otitis), kann eine Antibiotikabehandlung helfen. Zunächst wird der Tierarzt die Ohren des Hundes reinigen und dann analysieren, wodurch die Otitis entstanden ist. Sind Bakterien der Auslöser, wird er Ohrentropfen mit einer antibiotischen Wirkung verschreiben.
Darmparasiten beim Hund und Antibiotika
Hat der Hund oft Durchfall und erbricht sich häufig, kann eine Erkrankung mit Giardien vorliegen. Zunächst wird der Tierarzt probieren, die Parasiten mit dem Präparat Fenbendazol zu vernichten. Zeigt das Mittel keine oder keine ausreichende Wirkung, wird zusätzlich ein Antibiotikum bei Giardien beim Hund angewendet.
Borreliose nach Zeckenbiss – Antibiotikum kann helfen
Wer einen Hund hat, kennt das Problem: Nach einem Tag in der freien Natur hat sich eine Zecke auf dem Hund festgebissen. Diese kann verschiedene Krankheiten übertragen. Zu diesen gehört unter anderem die Borreliose. Damit sich die Borrelien nicht im Körper ausbreiten und diesen schädigen können, wird ein Antibiotikum beim Hund gegen Borreliose eingesetzt.
Gut zu wissen:
In vielen Fällen erscheint der Hund wieder vollkommen gesund, bevor die mitgegebenen Tabletten aufgebraucht sind. Damit die Bakterien nicht wieder die Oberhand gewinnen, ist es essenziell, dass sich Besitzer genau an die Vorgaben des Tierarztes halten.
Nebenwirkungen von Antibiotika
Bekommen Hunde vom Tierarzt ein bestimmtes Antibiotikum, können Besitzer sicher sein, dass dieser das Mittel sorgfältig ausgesucht hat. Leider kann es dazu kommen, dass bei einer Antibiotikabehandlung nicht nur die schädlichen, sondern auch die nützlichen körpereigenen Bakterien angegriffen werden.
Einige Tiere reagieren mit Blähungen und Durchfall. Dieses kommt zwar selten vor, ist jedoch bei Langzeittherapien immer häufiger zu beobachten.
Zudem kann es dazu kommen, dass der Hund bzw. die Bakterien, die ihn befallen, eine Resistenz entwickeln. Bakterien sind sehr anpassungsfähig und besonders dann, wenn die Behandlung vorzeitig abgebrochen, können sie robust gegen das Mittel werden. Wird die Behandlung dann wieder aufgenommen, kann es sein, dass das Mittel nicht wirkt. In diesen Fällen muss der Tierarzt auf ein anderes Mittel zurückgreifen.
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Zudem können Antibiotika den Hund müde machen. Es kann sein, dass er weniger Lust zum Spielen hat. Das liegt daran, dass sein Körper auf Hochtouren mit der Bakterienbekämpfung beschäftigt ist. Nach Abschluss der Behandlung wird der Hund schnell wieder sein gewohntes Energielevel erreichen.
Zusammengefasst: Wissenswertes für die Antibiotikabehandlung beim Hund
- Besitzer müssen sich akribisch genau an die Dosierungsempfehlung und Behandlungsdauer nach Vorgabe des Tierarztes halten.
- Gelingt die Gabe des Antibiotikums nicht, sollte die Behandlung keinesfalls abgebrochen werden, sondern eine zügige Rücksprache mit dem Arzt erfolgen.
- Auch wenn der Hund gesund erscheint, muss das verschriebene Mittel bis zum Ende gegeben werden.
- Eine Gabe von Antibiotika sollte niemals ohne fachmännischen Rat erfolgen.
- Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten müssen vorab abgeklärt werden.
- Beim Abwägen von Nutzen und Nebenwirkungen sollten Besitzer dem Tierarzt vertrauen.
- Während der Behandlung kann der Hund müde und lustlos wirken.
- Stellt sich binnen zwei Tagen keine sichtbare Besserung ein, sollte der Tierarzt erneut konsultiert werden.
- Einige Antibiotikabehandlungen dauern bis zu vier Wochen.
- Angebrochene Packungen sollten nicht wiederverwendet werden.
- Antibiotika für Menschen sind tabu für Hunde und andere Haustiere.