Durchfall beim Hundewelpen: Entstehung und Ursachen
Ist bei einem Welpen der Stuhlgang breiig, ist das nicht gleich ein Grund zur Sorge. Aufregung bei einem Spaziergang führt zum Beispiel häufig dazu, dass ein Welpe breiigen Kot absetzt. Bleibt der Kot jedoch breiig oder setzt der Welpe wässrigen Stuhl ab und ist die Absatzfrequenz erhöht, liegt eine Durchfallerkrankung vor.
Für die richtige Therapie sollte die Ursache festgestellt werden. Bei Welpen und Junghunden treten akute Durchfallerkrankung häufiger auf als bei ausgewachsenen Hunden. Oft sind diese Durchfälle selbstlimitierend. Anhaltende oder wiederholte Durchfälle können jedoch zu einem starken Flüssigkeitsverlust führen und müssen entsprechend behandelt werden.
Ist die Ursache für den Welpendurchfall bekannt, ist eine spezifische Therapie möglich. Zur Diagnostik wird daher meist eine Kotuntersuchung durchgeführt.
Bei Welpen kann Durchfall aus unterschiedlichen Gründen entstehen: Der Magen-Darm-Trakt reagiert empfindlicher auf Futterwechsel. Das Immunsystem befindet sich noch in der Entwicklung, wodurch bakterielle Infektionen oder Parasiten nicht so leicht abgewehrt werden können. Zudem lernen Welpen die Welt kennen, indem sie an den unterschiedlichsten Dingen knabbern. Schon früh während seiner Erziehung sollte ein Hund daher lernen, dass beispielsweise Zimmer- und Gartenpflanzen tabu sind.
Dies sind häufige Gründe für Durchfall bei Welpen:
- Aufnahme unverträglicher Stoffe (Essensreste, Pflanzenteile, Giftstoffe)
- abrupte Futterumstellung
- verdorbenes oder zu kaltes Hundefutter
- bakterielle oder virale Infektionen
- Magen-Darm-Parasiten
- Fremdkörper
Eine infektiöse Durchfallerkrankung, die vor allem für Welpen tödlich verlaufen kann, ist die Parvovirose. Sie wird durch das canine Parvovirus (CPV) verursacht. Als Symptome treten Erbrechen, wässrige und blutige Durchfälle sowie hohes Fieber auf. Gegen die Parvovirose existiert eine Schutzimpfung. Hunde erhalten sie im Welpenalter mit der Grundimmunisierung. Später wird die Impfung alle drei Jahre wiederholt.
Da das Virus sehr widerstandsfähig ist und auch in der Umgebung lange überleben kann, sollte der Impfschutz auch bei adulten Hunden aufrechterhalten werden.
Durchfallerkrankungen bei Welpen mit anderen Symptomen
Welpen mit Durchfall zeigen neben dem häufigen Kotabsatz oft noch weitere Symptome. Je nach Erkrankung geht der Durchfall zum Beispiel mit Erbrechen einher. Erhöhte Darmbewegungen können zudem Krämpfe des Magen-Darm-Traktes verursachen.
Aufgrund der starken Bauchschmerzen verweigert der Welpe das Fressen, verliert an Energie und wirkt schlapp und lustlos. Bei starken Durchfällen ist der Flüssigkeitsverlust besonders hoch. Damit es nicht zu einer Dehydratation kommt, sollte dem Welpen immer genügend sauberes Trinkwasser zur Verfügung stehen und das Trinken angeregt werden.
Hält ein solcher Durchfall an, muss ein Tierarzt konsultiert werden, da der Welpe eventuell einen Flüssigkeitsersatz mit Elektrolytausgleich bzw. eine Infusion benötigt. Findet sich bei einem Welpen Blut im Stuhl, ist das ein Zeichen dafür, dass die Schleimhäute des Magen-Darm-Trakts geschädigt sind.
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Tritt die Schädigung im oberen Teil des Verdauungssystems auf, ist das Blut meist verdaut und mit bloßem Auge nicht immer zu erkennen. Bei frischem Blut liegt die Reizung oder Verletzung dagegen im unteren Teil des Magen-Darm-Trakts. Entzündungsreaktionen, Fremdkörper oder Wurminfektionen können zu Blutungen führen.
Eine weitere Erkrankung, bei der schleimige Durchfälle mit Blutbeimengungen auftreten, ist die Infektion mit Giardien. Dies sind Einzeller, die sich in den Dünndarmzellen vermehren. Welpen sind besonders empfänglich. Bei wiederkehrenden Durchfällen sind oft Giardien im Spiel. Wird ein Welpe mit Durchfall zum Tierarzt gebracht, umfasst die Kotuntersuchung neben der Suche nach Würmern, Wurmeiern oder Pilzen auch den Test auf Giardien.
Die Behandlung des Welpendurchfalls
Leidet ein Welpe an einem milden Durchfall aufgrund eines Futterwechsels oder weil er etwas Unverträgliches gefressen hat, ist der Durchfall meist selbstlimitierend und bedarf keiner weiteren Behandlung.
Bei starken Durchfällen oder wenn ein Durchfall länger als ein bis zwei Tage besteht, sollte der Welpe dem Tierarzt vorgestellt werden. In der Tierarztpraxis wird der Welpe zunächst untersucht. Der Tierarzt wird schauen, ob der Hund Fieber oder Schmerzen hat und wie hoch der Flüssigkeitsverlust ist. Wirkt der Welpe sehr schlapp, wird zudem eine Blutuntersuchung durchgeführt. Dies erfolgt auch, um weitere Erkrankungen auszuschließen. Entzündungswerte, Elektrolythaushalt und die Ergebnisse der Kotuntersuchung entscheiden dann über die Behandlung.
Neben einer symptomatischen Therapie mit Flüssigkeitsausgleich und Medikamenten gegen Bauchkrämpfe oder Übelkeit wird die Ursache des Welpendurchfalls behandelt. Bei Wurminfektionen schafft eine Wurmkur Abhilfe. Auch die Giardieninfektion kann mit bestimmten Wurmkuren bekämpft werden.
Antibiotika werden bei bakteriellen Erkrankungen eingesetzt oder bei schweren Durchfallerkrankungen mit blutigem Stuhl und geschädigter Darmbarriere.
Schon gewusst?
Erfolgt eine Behandlung mit Metronidazol, sollte der Hund gut überwacht werden. Bei der Anwendung des Medikaments über einen längeren Zeitraum oder in unverhältnismäßigen Dosierungen können neurologische Auffälligkeiten wie Apathie, Taumeln, Anfälle oder Lähmungen auftreten.
Schonkost für Welpen
Wenn ein Welpe Durchfall hat, ist außerdem die Fütterung einer Schonkost für Welpen zu empfehlen. Die hilft dabei, die Magen-Darm-Schleimhäute zu regenerieren und die Balance im Verdauungstrakt wiederherzustellen. Tierbesitzer können die Schonkost selbst herstellen oder auf kommerzielle Produkte zurückgreifen.
Eine Schonkost besteht aus fettreduzierter, leicht verdaulicher Nahrung (z. B. gekochter Reis und Hühnchenfleisch oder Hüttenkäse). Die Fütterung erfolgt in vier bis fünf kleinen Portionen über den Tag verteilt.
Durchfall bei Welpen vorbeugen
Um dem akuten Welpendurchfall vorzubeugen, müssen die möglichen Ursachen so gut es geht eliminiert werden. Der Aufbau einer Immunität durch Impfungen sowie regelmäßige Entwurmung in der Welpenzeit helfen, Infektionen zu verhindern und Parasiten abzuwehren. Tritt Durchfall nach der Wurmkur auf, liegt dies an einer Beeinflussung der Darmflora durch das Medikament. Eine Stabilisierung erfolgt in den meisten Fällen aber recht schnell.
Zudem sollte der Welpe früh genug lernen, was er anknabbern darf und was nicht. Vergiftungen können so vermieden werden. Hat der Welpe etwas Giftiges gefressen, muss der Tierarzt Erbrechen auslösen, um den Stoff wieder aus dem Magen-Darm-Trakt zu entfernen. Liegt die Aufnahme länger zurück, können Kohletabletten verabreicht werden, um die Giftstoffe zu binden.
Gerade während des Zahnwechsels werden vermehrt Sachen zerkaut. Abgekautes Material, zum Beispiel von Kauspielzeugen, sollte regelmäßig eingesammelt werden, damit der Welpe es nicht verschlucken kann.
Auch Fremdkörper, die sich im Magen-Darm-Trakt festsetzen, können Durchfall auslösen. Solche Fremdkörper lassen sie sich oft nur endoskopisch oder chirurgisch unter Narkose entfernen.
Soll das Welpenfutter umgestellt werden, muss dies langsam geschehen. Dem bisherigen Futter wird nach und nach das neue Futter beigemischt. Das schont den Verdauungstrakt und Durchfall tritt seltener auf. Essenreste dürfen Welpen nicht bekommen. Und auch beim Training sollte auf gesunde, gut verträgliche Snacks Wert gelegt werden.