Typische Symptome bei Katzen mit Hautkrankheiten
Obwohl es viele verschiedene Hauterkrankungen gibt, ähneln sich die Symptome oft sehr, was die Diagnosestellung besonders kompliziert macht. Typische Beschwerden von Katzen mit Hautkrankheiten sind:
- Unruhe, Reizbarkeit
- Berührungsempfindlichkeit
- vermehrtes Kratzen
- vermehrtes Putzen
- vermehrter Haarausfall
- brüchige Haare
- stumpfes, struppiges oder fettiges Haarkleid
- kahle Stellen im Fell
- Schuppenbildung
- gerötete / nässende Hautareale
- kleine Hautwunden und -krusten
- sichtbare Parasiten oder Eier
- Sonstiges: Umfangsvermehrungen, Farbveränderungen, Ekzeme, Beläge, Borken, Abszesse, ...
Unruhe, Reizbarkeit, Berührungsempfindlichkeit sowie vermehrtes Kratz- und Putzverhalten deuten auf Juckreiz hin, der durchaus auch schmerzhaft sein kann. Manche Katzen beißen sich auch reflexartig ins Fell oder reiben sich an Gegenständen.
Durch Kratzen, Beknabbern und Scheuern der Haut entstehen kleine Wunden, die mit der Zeit verkrusten. Sowohl das juckreizbedingte Verhalten als auch die ursächliche Erkrankung selbst kann zu Haarbruch und einer schlechten Fellqualität führen: Das Haarkleid verliert seinen natürlichen Glanz, wirkt ungepflegt und die Katze verliert Fell.
Weitere mögliche Veränderungen sind kahle Stellen, die kreisrund oder unregelmäßig sein können, sowie entzündliche Hautveränderungen. Letztere können sich durch Rötungen, Schwellungen, Ausschläge, Auflagerungen oder sonstige krankhafte Veränderungen äußern. Nässende oder gar eitrige Areale sind besonders ernstzunehmende Symptome.
Grundsätzlich können Hautveränderungen auch die Folge anderer Katzenkrankheiten sein. Im Falle einer parasitären Ursache sind die Fell- oder Hautparasiten und ihre Eier eventuell mit bloßem Auge sichtbar.
Schon gewusst?
Oft treten Hautkrankheiten nicht primär auf, sondern brechen infolge einer chronischen Grunderkrankung oder Immunschwäche aus. Dies ist besonders bei bakteriellen Hautentzündungen, Pilzinfektionen und Pelzmilbenbefall zu beachten.
Diagnostik von Hautkrankheiten bei Katzen
Da Hautkrankheiten sich bei ausbleibender Therapie verschlimmern und verschiedene Komplikationen nach sich ziehen können, spielt die frühzeitige Diagnosestellung eine wichtige Rolle.
Vorbericht
Bevor der Tierarzt die Katze untersucht, erhebt er eine gründliche Anamnese (einen Vorbericht). Dies ist bei vielen Hautsymptomen von entscheidender Bedeutung, um die möglichen Ursachen einzugrenzen oder eine konkrete Verdachtsdiagnose zu erheben. Es lohnt sich daher für den Besitzer, sich bereits vorab Gedanken und Notizen zu den folgenden Fragestellungen zu machen:
- Welche Symptome sind zu beobachten?
- Wann sind die Symptome erstmals aufgetreten und wie haben sie sich entwickelt?
- Zeigt die Katze neben Haut- oder Fellproblemen weitere Krankheitssymptome?
- Sind bereits diagnostische Maßnahmen von einem anderen Tierarzt durchgeführt worden?
- Wurden bereits Behandlungsversuche (durch den Besitzer oder einen anderen Tierarzt) unternommen?
- Falls ja: Wie haben sich die Symptome währenddessen entwickelt?
- Leben weitere Tiere im selben Haushalt? Zeigen sie ähnliche Symptome?
- Hat(te) die Katze Kontakt zu fremden Tieren?
- Wurde vor dem Auftreten der Symptome etwas Neues gefüttert?
Auf diese Weise kann der Tierarzt bereits beurteilen, ob zum Beispiel eine infektiöse, futtermittelbedingte oder organische Ursache am ehesten in Betracht kommt.
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Weiterführende Untersuchungen der Haut
Je nach konkreten Symptomen kann eine breitgefächerte Diagnostik notwendig sein. Mögliche Untersuchungsmethoden sind:
- Adspektion (Betrachtung)
- Klebestreifen-Abklatsch von Fell und Haut
- Flohkammmethode
- Otoskopische Untersuchung
- Wood-Lampe
- Zahnbürstenmethode
- oberflächliches Hautgeschabsel
- tiefes Hautgeschabsel
- Hautbiopsie
Parasiten der Haut und des Fells lassen sich relativ einfach nachweisen: Flöhe, Haarlinge, Pelz- und Herbstgrasmilben sind oft mit bloßem Auge zu erkennen.
Im Hautgeschabsel lassen sich vor allem Räudemilben und Pilze nachweisen. Hierzu wird das Hautpräparat durch eine spezielle Technik aufbereitet und anschließend unter dem Mikroskop angeschaut.
Eine Hautbiopsie erfolgt in der Regel, wenn die übrigen Untersuchungsmethoden zu keinem Ergebnis geführt haben. Die Probe wird in einem Speziallabor umfangreich bakteriologisch, parasitologisch, mykotisch (auf Pilze) und histologisch (auf Zellveränderungen) untersucht. Dabei können auch seltenere Ursachen, wie zum Beispiel Hauttumore festgestellt werden.
Welche Hautkrankheiten gibt es bei Katzen?
Es gibt verschiedene Hauterkrankungen bei Katzen, die durch Parasiten ausgelöst werden. Einige der ungebetenen Besucher sind bereits mit bloßem Auge zu erkennen, bei anderen muss der Tierarzt oder die Tierärztin etwas genauer hinschauen. Sie sind unangenehm, aber hervorragend behandelbar.
Was tun bei Räude – Milben
Es gibt viele verschiedene Milbenarten, am unangenehmsten für die Katzen und ihre Besitzer:innen sind Räudemilben. Haarlinge und Pelzmilben (Raubmilben) legen darüber hinaus ihre Eier (Nissen) im Fell der Katze ab. Im Zweifelsfall schaut der Tierarzt oder die Tierärztin aufgespürte Parasiten oder Eier unter dem Mikroskop an. Hierfür eignet sich zum Beispiel ein Abklatschpräparat.
Flöhe – Juckreiz und Allergien
Neben einem intensiven Juckreiz können Flohbisse Allergien auslösen und Krankheiten übertragen. Flohkot besteht aus dem verdauten Blut des Wirtstiers. Daher färbt er sich in Verbindung mit Wasser rot. Wird eine betroffene Katze über einem feuchten weißen Tuch gründlich gekämmt, entstehen darauf rote Pünktchen.
Ohrmilben
Der Befall mit Ohrenkrätze geht meist mit starkem Juckreiz einher. Infolgedessen schüttelt die Katze oft den Kopf, wenn sie versucht, den Fremdkörper im Ohr loszuwerden. Um Ohrmilben aufzuspüren, schaut der Tierarzt oder die Tierärztin mit einem Otoskop in die Ohren der Katze. Das Licht schaltet er erst nach dem Einführen des Otoskop ein, um die vor dem Lichtkegel flüchtenden Milben sehen zu können.
Hautpilze wie Borkenflechte
Borkenflechte ist eine Pilzinfektion, die sich ringförmig unter der Haut befindet. Katzen leiden unter Fellverlust und geröteter schuppiger Haut, die in der Regel in einer runden Form auftreten. Diese Krankheit wird normalerweise durch Kontakt mit bereits infizierten Katzen übertragen.
Eine spezielle Lampe (die Woodsche-Lampe) dient dem Nachweis bestimmter Hautpilze (Dermatophyten). Diese fluoreszieren unter UV-Licht. Alternativ bürstet der Tierarzt oder die Tierärztin das Fell der Katze mit einer sterilen Zahnbürste gründlich durch und schickt diese anschließend in ein Labor.
Unverträglichkeiten und Allergien
Es ist möglich, dass Ihre Katze unter einer Hauterkrankung leidet, aber keine der bisher genannten Krankheiten auf sie zutrifft. Dann leidet die Katze möglicherweise an einer Allergie. Die allergischen Reaktionen sind zum Beispiel, dass die Katze immer putzt oder eine Entzündung der Haut aufweist (auch Dermatitis genannt). Man unterscheidet verschiedene Arten von Allergien:
Katzen können unter einer Futtermittelallergie leiden. Bei sensiblen Katzen können Proteine in der Nahrung unterschiedliche allergische Reaktionen hervorrufen. Ein spezielles Futter für Katzen, das eine begrenzte Anzahl an Proteinquellen in der Rezeptur aufweist, kann die Lösung sein.
Außerdem können jahreszeitlich bedingte Allergien bei Ihrer Katze ein Grund für Hautprobleme sein. Katzen können im Frühling eine Allergie gegen Pollen haben. Einige Katzen leiden auch an einer trockenen Haut im Winter.
Sonstige diagnostische Maßnahmen
Auch aufgrund einer Allergie oder Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Futtermitteln können Katzen Hautkrankheiten entwickeln. Da bislang keine Allergietests für Katzen auf dem Markt sind, ist eine Futtermittelallergie grundsätzlich eine Ausschlussdiagnose. Das heißt, sie wird erst dann in Betracht gezogen, wenn alle anderen Ursachen ausgeschlossen wurden.
Der Nachweis einer Allergie ist schwierig und langwierig: Die Katze muss dafür über mehrere Wochen hinweg ausschließlich mit einem Futter ernährt werden, dessen Inhaltsstoffe sie noch nie zuvor gefressen hat (sogenannte Eliminationsdiät).
Währenddessen wird beobachtet, ob sich die Symptome bessern. Hautsymptome durch Pelzmilben, Haarlinge, Bakterien und ferner auch Ohrmilben sind bei ausgewachsenen Katzen mit einem intakten Immunsystem nicht die Regel. Treten sie dennoch auf, leidet der Patient sehr wahrscheinlich an einer Immunschwäche oder einer bereits vorgeschädigten Haut.
Auch bestimmte hormonelle Störungen, zum Beispiel Erkrankungen der Schilddrüse, Nebennieren oder Keimdrüsen, können sich in Fellveränderungen äußern. Mitunter ist eine sehr breitgefächerte Diagnostik notwendig, um die Grunderkrankung ausfindig zu machen.
Tipp: Um Katzen mit Hautkrankheiten Linderung zu verschaffen, kann zusätzlich zur ursächlichen eine symptomatische Therapie angezeigt sein. Für einen langfristigen Erfolg muss jedoch immer die Ursache behoben werden.
Wie können Sie den Juckreiz lindern?
Katzen mit Hautproblemen leiden oft an Entzündungen auf der Haut. Hautentzündungen können direkt auf den Prozess zurückgehen, der die Erkrankung verursacht. So können z. B. Allergien zu juckenden Entzündungen führen. Die Haut der Katze entzündet sich auch, wenn sie sich als Reaktion auf einen Befall mit Parasiten wiederholt kratzt oder beißt.
Es kommt schnell zu einer Kettenreaktion aus Entzündung, kratzbedingten Hautschädigungen und Fortschreiten der Entzündung. Daher stellt die Behandlung von Juckreiz bei Hauterkrankungen der Katze eine wichtige Aufgabe dar. Ein Halskragen oder künstliche Krallen, sogenannte „Soft Paws“ sind dafür geeignet.
Behandlung von Hautkrankheiten bei Katzen
Sobald die Ursache für die Hautirritationen bei Katzen geklärt ist, entscheidet sich der Tierarzt oder die Tierärztin für eine entsprechende Therapie. In der Regel werden Antiparasitika, Antimykotika, also Mittel zur Bekämpfung von Parasiten oder Pilzbefällen, verabreicht. Bei einer allergischen Reaktion ist es notwendig, den allergieauslösenden Stoff zu vermeiden.
Akute Symptome können mit Entzündungshemmern behandelt werden. Durch das Kratzen, Reiben und Wälzen kommt es zu einer weiteren Schädigung der Haut, die durch diese Medikamente verhindert wird. Eine langfristige Therapie mit z. B. Cortison sollte gut überlegt werden, da sie Nebenwirkungen verursachen kann.
Mit Fellpflege Hautkrankheiten vorbeugen
Katzen sind sehr saubere Tiere. Sie kümmern sich selbst um ihre Pflege. Es ist jedoch wichtig, dass Sie das Fell Ihres Vierbeiners regelmäßig mit einer Bürste kämmen.
Wieso sollte man Katzen bürsten?
Durch regelmäßiges Bürsten kann man die Haut der Katze beobachten und Krankheitsanzeichen frühzeitig erkennen. Aber das ist noch lange nicht alles! Darüber hinaus trägt Bürsten dazu bei,
- … die Beziehung zwischen Tier und Halter zu verbessern;
- … Muskelspannung und Durchblutung der Katze zu verbessern;
- … Haarballen zu reduzieren;
- … das Fell zu glätten, wodurch die Katze besser warm bleibt;
… die Haarwurzeln zu stimulieren, wa