Ab wann gilt eine Katze als vermisst?
Zunächst ist zu klären, wann eine Katze vermisst wird – und wie lange sie normalerweise von zu Hause wegbleibt. Hier gibt es einen entscheidenden Unterschied zwischen Freigängern und Hauskatzen.
Letztere können durchaus über Nacht an einem anderen Ort bleiben, selbst wenn sie normalerweise abends nach Hause kommen. Es ist daher noch kein Grund zur Sorge, wenn die Katze einen Tag weg ist. Kommt sie jedoch auch danach nicht wieder, gilt die Katze als vermisst. Bei Katern ist es anders: Männliche Katzen bleiben zum Teil eine Woche lang weg.
Bei Wohnungskatzen ist es eine andere Situation. Sie sind die Natur nicht gewohnt und wissen zum Teil nicht, wie sie nach Hause kommen sollen. Wenn Ihre Wohnungskatze entlaufen ist, sollten Sie daher sofort auf die Suche gehen.
Wichtig: Vorsorge treffen, Technik nutzen
Es gibt verschiedene Vorsorgemöglichkeiten für den Fall, dass eine Katze entlaufen ist. Die wichtigste: der Mikrochip. Haben Sie Ihre Katze chippen lassen? Dann können Sie jetzt von allen Vorteilen profitieren. Wenn das Tier zum Beispiel irgendwo aufgefunden wird, kann ein Tierarzt den Chip auslesen. Am besten ist es, wenn Sie sich als Halter bei Registern wie TASSO eintragen. Dann lässt sich die Katze Ihnen zuordnen und Sie werden informiert, wo Ihr Tier gefunden wurde und wo Sie es abholen können.
Katze entlaufen: was tun?
Katzenbesitzer möchten selbst etwas tun, wenn ihr Haustier entlaufen ist – das ist verständlich und sinnvoll. Sie kennen Ihr Tier am besten: Wo könnte es sich verstecken? Nehmen Sie eine Packung Leckerlis und begeben Sie sich auf die Suche.
Tipp: Suchen Sie auch Bäume, Dächer und andere hochgelegene Stellen ab.
Häufig haben sich die Tiere in eine Lage gebracht, aus der sie sich selbst nicht mehr befreien können. Seien Sie jedoch vorsichtig und klettern Sie nicht selbst in den Baum. Holen Sie sich im Zweifelfall Unterstützung, etwa von der Feuerwehr.
Können Sie die Katze im Garten und in der Umgebung nicht finden? Dann suchen Sie als Nächstes Schuppen, Kellerräume und Ähnliches ab. Häufig laufen die Tiere unbemerkt hinein, dann fällt die Tür zu – und sie sitzen der Falle. Achten Sie daher auch auf Geräusche, denn die Tiere machen sich durch Miauen oder Kratzen bemerkbar.
Steckbriefe, Tierregister und Co.
Ist Ihre erste Erkundung der Umgebung nicht erfolgreich gewesen? Da ist kein Grund, die Suche nach der entlaufenen Katze einzustellen. Jetzt ist es an der Zeit, die Nachbarn und die Öffentlichkeit um Hilfe zu bitten. Als besonders hilfreich haben sich Steckbriefe herausgestellt. Darin sollten Sie folgende Dinge aufnehmen:
- Ein Foto der entlaufenen Katze
- Name und Merkmale
- Ihre Anschrift mit Kontaktmöglichkeiten
- Eine kurze Beschreibung zu weiteren Besonderheiten
Diesen Steckbrief verteilen Sie dann an möglichst vielen Orten. Dafür bieten sich zum Beispiel Supermärkte, Tierarztpraxen, Bushaltestellen und Co. an. Beachten Sie jedoch, dass es nicht überall erlaubt ist, Aushänge zu machen. Fragen Sie im Zweifelsfall vorher nach. Häufig helfen Privatpersonen gerne weiter.
Ohnehin ist es wichtig, auch die Nachbarn zu fragen. Die kennen Ihre Katze und können Auskunft geben, wann sie diese zuletzt gesehen haben. Vielleicht ist sie ja sogar einer Familie aus der Nachbarschaft zugelaufen.
Darüber hinaus ist es hilfreich, das Internet zu nutzen. Verbreiten Sie den Steckbrief zum Beispiel über Ihr Profil in sozialen Medien. Es gibt sogar einige Gruppen, die sich speziell darum kümmern, Hilfe zu leisten, wenn eine Katze vermisst wird. Neben den eigentlichen Tipps, um eine entlaufene Katze wiederzufinden, gibt es einige häufige Fragen in diesem Zusammenhang. Die Antworten können Ihnen mehr Ruhe und Sicherheit geben.
Finden Wohnungskatzen wieder nach Hause?
Freigänger kennen ihre Umgebung – Wohnungskatzen jedoch nicht. Finden sie trotzdem den Weg zurück? Tatsächlich sind Katzen sehr gut darin, sich zu orientieren. Vermutlich nutzen sie dafür das natürliche Magnetfeld der Erde. Auch Wohnungskatzen können das und finden selbst über große Distanzen den Weg nach Hause.
Allerdings sind die Stubentiger in der ungewohnten Umgebung häufig ängstlich. Daher kann es passieren, dass sie sich zunächst verstecken – zum Teil einen ganzen Tag lang. Stellen Sie sich daher darauf ein, dass die Katze verschreckt ist, wenn sie zu Ihnen zurückkommt.
Wie lange bleiben kastrierte Kater weg?
Kater haben die Eigenschaft, dass sie streunen. Wenn rollige Katzen in der Nähe sind, kann ein solcher Streifzug locker mehrere Tage dauern. Allerdings lässt der Wunsch nach dem Streunen deutlich nach, wenn die Tiere kastriert sind. Das ist zwar die Regel, aber nicht alle Kater halten sich daran. Zum Teil sind sie selbst nach der Kastration für einige Tage unterwegs.
Warum entlaufen Katzen?
Es gibt verschiedene Gründe, warum Katzen entlaufen. Meist sind es eher Zufälle. Die Tiere sind zum Beispiel von Natur aus neugierig und wenn sie sich Möglichkeit ergibt, huschen sie aus der Wohnung ins Freie. Ebenso ist es aber möglich, dass sich eine Katze zu Hause nicht mehr wohlfühlt. Das kann daran liegen, dass sie vernachlässigt wird oder dass ein anderes Haustier eingezogen ist. Achten Sie deshalb auf das Verhalten Ihres Stubentigers.
Katze entlaufen: Wie lange kann man hoffen?
Es gibt viele Berichte, wonach Katzen selbst Wochen, Monate oder Jahre nach dem Verschwinden wieder aufgetaucht sind. Es gibt also keinen Grund, frühzeitig den Kopf in den Sand zu stecken. Beobachten Sie die regelmäßig die Plätze, die Ihre Katze gerne aufsucht, und halten Sie weiter Ausschau. Allerdings nimmt die Chance mit der Zeit ab, dass Ihre Katze wiederkommt.
Vielleicht hat sie ein neues Zuhause gefunden, vielleicht wurde sie aber auch angefahren. Malen Sie sich die Situation nicht unnötig aus, sondern hoffen Sie einfach, dass das Tier zurückkommt. Grundsätzlich hat eine Katze entlaufen eine gute Überlebenschance, denn die Tiere finden sich in der Natur zurecht.