Die wichtigsten Parasiten bei Katzen

Die meisten Katzen, vor allem Freigänger, werden früher oder später in ihrem Leben von Parasiten befallen. Da einige Parasiten von Katzen auf Menschen übertragen werden können, spielen die Parasitenprophylaxe und -behandlung auch für den Besitzer eine wichtige Rolle. Dieser Artikel fasst zusammen, welche Parasiten bei Katzen verbreitet sind und was sich gegen einen Befall tun lässt.

Ektoparasiten im Fell von Katzen

Ektoparasiten leben im Haarkleid oder in der Haut ihres Wirts. Ihre Nahrung besteht aus Hautschuppen, Zellexsudaten, Haaren oder Blut. Die Übertragung erfolgt direkt über andere Tiere oder indirekt über eine kontaminierte Umgebung. Ektoparasiten können nicht nur Juckreiz, Hautirritationen und allergische Reaktionen verursachen, sondern auch Krankheitserreger übertragen. In unserem Katzenratgeber haben wir nähere Informationen zu den verschiedenen Katzenkrankheiten zusammengefasst.

Zecken – Gefahr für Mensch und Katze

Zecken gehören zu den Spinnentieren. Sie lauern ihrem Wirt im hohen Gras auf und beißen sich blitzschnell an seiner Haut fest. Dort saugen sie für mehrere Tage Blut, ehe sie ihren Wirt wieder verlassen. Bei der Katze sind vor allem zwei Zeckenarten relevant:

  • Gemeiner Holzbock (Ixodes ricinus)
  • Buntzecke (Dermacentor reticulatus)

Insbesondere Freigängerkatzen sind von Zecken betroffen. Im Mai/Juni und im September/Oktober ist die Hauptzeit für den Befall. Das Hauptproblem der Zeckenbisse besteht darin, dass die Parasiten Krankheiten wie Anaplasmose und Lyme-Borreliose übertragen können. Dies ist bei Katzen allerdings relativ selten der Fall. Diese Krankheiten können auch für den Menschen gefährlich werden, wenn sie von Zecken gebissen werden.

Flöhe – Der Klassiker

Flöhe sind blutsaugende Insekten. Sie halten sich überwiegend in der Umgebung auf, wo die Weibchen auch ihre Eier deponieren. Ihren Wirt suchen sie nur vorübergehend für die Blutmahlzeit auf. Viele Tiere reagieren allergisch auf Flohspeichel und entwickeln massive Hautsymptome. Ein sehr starker Befall kann zu Blutarmut führen. Die Ansteckung erfolgt über andere Tiere oder die Umgebung.

Was sind Haarlinge?

Haarlinge sind Spinnentiere, die ihr komplettes Leben auf ihrem Wirt verbringen. Sie ernähren sich von Haaren, Schuppen und Körpersekreten. Bei Katzen kommt vor allem die Haarlingsart Felicola subrostratus vor. In der Regel sind junge Katzen betroffen, die sich in einem schlechten Pflegezustand befinden. Haarlinge führen zu Juckreiz und Schuppenbildung, selten zu schwereren Hautentzündungen. Die Übertragung findet über andere Tiere oder die Umgebung statt.

Die verschiedenen Milben

Milben sind Spinnentiere, die je nach Art unterschiedliche Körperareale bevorzugen. Mit Ausnahme der Herbstgrasmilben werden sie vorrangig von Tier zu Tier übertragen. Bei Katzen sind vor allem die folgenden Arten von Bedeutung:

  • Sarkoptesmilbe
  • Ohrmilbe
  • Herbstgrasmilbe
  • Pelzmilbe

Die hochansteckende Sarkoptesmilbe (Sarcoptes scabiei) verbringt ihren kompletten Lebenszyklus auf dem Wirt. Sie verursacht die sogenannte Kopfräude, welche mit einem hochgradigen Juckreiz einhergeht. In der Folge kommt es zu Selbstverletzungen und bakteriellen Sekundärinfektionen.

Ohrmilben (Otodectes cynotis) leben in den äußeren Gehörgängen, wo sie auch ihre Eier ablegen. Besonders bei immunschwachen Katzen ist ein starker Befall möglich, der zu massivem Juckreiz und Ohrenentzündungen führt.

Herbstgrasmilben (Neotrombicula autumnalis) leben im feuchten Gras und legen ihre Eier im Erdboden ab. Nach ihrem Schlupf lauern die Larven einem vorbeikommenden Tier auf. Nach einer mehrtätigen Mahlzeit verlassen sie ihren Wirt wieder. An den befallenen Hautarealen (meist Zwischenzehenbereich, Bauch und Ohren) entstehen oft juckende Ausschläge.

Pelzmilben (Cheyletiella blakei, Raubmilben) verbringen ihr Leben im Fell ihres Wirts und kleben ihre Eier bündelweise an seine Haare. Sie führen vorrangig bei jungen und immunschwächen Katzen zu Symptomen wie kahlen Stellen, Schuppenbildung und Juckreiz.

Welche Symptome entstehen durch eine Ektoparasitose?

Ektoparasiten führen insbesondere zu:

  • vermehrtem Kratzen
  • gesteigertem Putzverhalten
  • Beißen ins eigene Fell
  • Kratzwunden und Krusten auf der Haut
  • Schuppenbildung
  • allergischen Hautreaktionen
  • Haarausfall
  • Unruhe, Reizbarkeit

Bei ausbleibender Therapie sind Folgeerkrankungen möglich: zum Beispiel bakterielle Infektionen oder eine Anämie (Blutarmut).

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Was passiert bei Endoparasiten mit den Katzen?

Endoparasiten leben im Körper ihres Wirtes, häufig im Darm. Dort können sie die Schleimhäute schädigen, die Nährstoffresorption beeinträchtigen und Verdauungsbeschwerden verursachen. Während der Organismus ausgewachsener Katzen eine Endoparasitose oft gut im Griff hat, sind bei Jungtieren schwere Verläufe möglich.

Würmer in Darm und Lunge

Würmer sind die häufigsten im Darm lebenden Parasiten der Katze. Bei Kätzchen spielt der Spulwurm (Toxocara cati; selten Toxascaris leonina) die wichtigste Rolle: Er wird von der Mutter auf die Welpen übertragen und führt zum sogenannten „Wurmbauch".

Spulwürmer ernähren sich, ebenso wie Hakenwürmer (Ancylostomatidae), vom Blut der Darmschleimhaut. Dadurch können blutige Durchfälle und Anämien entstehen.

Typische Bandwürmer der Katze sind der Gurkenkernbandwurm (Diphylidium caninum), welcher häufig durch Flöhe übertragen wird, sowie der Katzenbandwurm (Taenia taeniaeformis) und der Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis), welche über infizierte Nagetiere aufgenommen werden. Der Fuchsbandwurm befällt vorrangig die Leber, während der Gurkenkern- und der Katzenbandwurm im Darm parasitieren.

Der Lungenwurm (Angiostrongylus vasorum) hält sich in den Arterien der Lungen und in der rechten Herzhälfte auf. Dort kann er das Gewebe massiv schädigen. Der Herzwurm (Dirofilaria immitis) ist in Deutschland (noch) nicht heimisch, weshalb vor allem Katzen betroffen sind, die aus dem Ausland (oft Südeuropa) importiert werden. Die Parasiten sind in den Herzkammern sowie in den Lungengefäßen zu finden und können schwere Organschäden verursachen.

Einzeller – Giardien und Kokzidien

Auch Einzeller gehören zu den gängigen Parasiten der Katze. Bei Giardien handelt es sich um Geißeltierchen, die im Dünndarm parasitieren und sich dort von Zuckermolekülen ernähren. Die Zysten der Giardien bleiben in der Umgebung über einen Zeitraum von bis zu drei Monaten infektiös.

Das gleiche gilt für die Oozysten der Kokzidien, die ebenfalls im Darm zu finden sind. Toxoplasmen sind bei ausgewachsenen Katzen in der Regel symptomlos, stellen aber eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die Besitzer dar: Bei schwangeren Frauen können sie zu Früh- und Fehlgeburten führen. Auch Missbildungen des Fötus sind möglich.

Weitere Einzeller, die vermehrt aus dem Mittelmeerraum nach Deutschland eingeschleppt werden, sind Leishmanien und Babesien.

Wie erkenne ich eine Endoparasitose?

Im Darm befindliche Parasiten führen vor allem zu Verdauungssymptomen. Dazu gehören:

  • Verstopfung
  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Gewichtsverlust
  • Appetitlosigkeit
  • Aufgasungen, Flatulenzen
  • Mangelerscheinungen
  • ausbleibende Gewichtszunahme bei Welpen

Katzen mit Herz- oder Lungenwürmern leiden häufig an:

  • Kurzatmigkeit
  • erschwerter Atmung
  • Husten
  • Kreislaufschwäche

Toxoplasmen können bei immunschwachen Katzen eine Reihe von Organen schädigen und infolgedessen sehr unterschiedliche Symptome auslösen.

Welche Parasiten sind ansteckend für den Menschen?

Krankheiten, die von Katzen auf Menschen übertragen werden können, nennt man feline Zoonosen. Zwar kommt es selten zu Übertragungen von Katzen auf ihre Besitzer, doch sollte man auf bestimme Risikogruppen achten. Hierzu zählen Schwangere, kleine Kinder und Personen mit Immunschwächen. Wir haben bereits die Toxoplasmose erwähnt, die besonders in der frühen Schwangerschaft zu schweren Komplikationen führen kann.

Auch andere Viren, Bakterien, Pilze und Parasiten übertragen sich auf den Menschen. Neben der Toxoplasmose können auch Parasiten wie Giardien oder Würmer übertragen werden. Spul- und Hakenwurmlarven befallen in manchen Fällen innere Organe oder die Augen und können dort schwere Schäden verursachen.

Behandlung und Diagnose bei Parasitenbefall

Wenn sich die Katze bereits mit einem Parasiten infiziert hat, muss sie meistens mit Medikamenten behandelt werden. Die in Mitteleuropa existierenden Parasiten können gut mit Medikamenten behandelt werden. Die Behandlung hängt auch davon ab, wie der Parasit übertragen wird.

Flöhe können von Tier zu Tier springen. Um sich mit Toxoplasmose zu infizieren, muss man in Kontakt mit Kot kommen. Zwischen der Ansteckung und der Ausscheidung infektiöser Partikel vergeht eine bestimmte Zeit (je nach Parasiten). Es gibt verschiedene Untersuchungen, mit denen ein Befall diagnostiziert wird: Kotuntersuchungen und Hautuntersuchungen geben häufig Aufschluss. Es kann aber auch eine Blutuntersuchung nötig sein.

Tierärztliche Behandlung

Infektionen mit Magen-Darm-Würmern lassen sich gut behandeln, auch Flöhe und Ohrmilben sprechen gut auf Medikamente an. Diese gibt es in verschiedenen Formen: als Tabletten, Pasten oder auch als Spot-on-Präparate.

Andere Parasiten sind häufig hartnäckiger. Die Behandlung von Giardien und anderen Einzellern nimmt mehr Zeit in Anspruch. Durch die von ihnen verursachten chronischen Durchfälle sind besonders junge Katzen gefährdet. Die notwendige intensive medikamentöse Therapie ist eine große Belastung. Auch Flöhe, die sich in der Wohnung eingenistet haben, wird man nur schwer wieder los. Darum ist die Prävention von Parasiten so wichtig.

Hausmittel und Prävention von Katzenparasiten

Es hat sich als effektiver erwiesen, eine Erkrankung durch Prophylaxe zu verhindern. Ein weiterer Vorteil: Sie ersparen der Katze die Strapazen der Erkrankung und der Nebenwirkungen der Behandlung.

Ektoparasiten wird mit ‚Repellentien‘ vorgebeugt. Diese abschreckenden Mittel werden als Halsbänder, Spot-on- Präparate oder in Tablettenform angeboten. Auch das regelmäßige Entfernen von Zecken gehört zur Prävention. Die Aufnahme von Endoparasiten lässt sich nur schwierig verhindern. Insbesondere Freigängerkatzen infizieren sich früher oder später, da ihre Beutetiere, speziell Mäuse, normalerweise stark verwurmt sind. Hier bleibt nur die Wurmkur in regelmäßigen Abständen.

Der behandelnde Tierarzt wird Sie über die verschiedenen Methoden beraten. Auch die Häufigkeit der Behandlung sollte individuell auf Ihre Katze abgestimmt werden.

Auch Katzen, die sich nur in der Wohnung aufhalten, sind vor Parasiten nicht 100 % sicher. Eine Ansteckung kann unter anderem über verschmutzte Straßenschuhe erfolgen.

Weitere Maßnahmen zur Prävention sind das tägliche Reinigen der Katzentoilette und regelmäßiges Händewaschen (wenn möglich nach jedem Katzenkontakt, aber insbesondere vor dem Essen).