Wie funktionieren Entwurmungsmittel bei Katzen?
Die Entwurmung, auch als Wurmkur bekannt, wird durch ein Anthelminthikum vorgenommen. So bezeichnet man Präparate mit Wirkstoffen, die Eier und andere Entwicklungsstadien von Würmern im Organismus abtöten. Auf diese Weise lässt sich durch die Wurmkur bei der Katze verhindern, dass es zu gesundheitlichen Schäden kommt.
Auch wird so verhindert, dass sich andere Tiere oder Menschen die von dem betroffenen Tier ausgeschiedenen Wurmeier aufnehmen und selbst erkranken. Denn einige Wurmarten sind nicht nur für Katzen und Hunde relevant, sondern befallen auch den Menschen.
Präparate mit Wirkstoffen gegen Würmer und deren Eier sind erhältlich als Tabletten, als Spot-ons zum Aufträufeln auf die Haut oder als Pasten.
Darüber hinaus gibt es Präparate, die nicht nur gegen Würmer wirken, sondern außerdem einen Schutz vor Zecken und Flöhen bieten.
Eine einfache Wurmkur für Katzen in Tablettenform ist beim Tierarzt je nach Präparat und Gewicht der Katze für etwa fünf bis zehn Euro erhältlich.
Wann wird eine Wurmkur bei Katzen vorgenommen?
Eine Wurmkur sollte je nach individuellem Risiko für einen Wurmbefall in regelmäßigen Abständen verabreicht werden, um die Ausbreitung der Würmer im Körper der Katze zu verhindern. Sie kann aber auch therapeutisch vorgenommen werden, wenn ein Wurmbefall festgestellt wurde – etwa durch das Erkennen von Würmern im Katzenkot.
Wie erkennt man, dass eine Katze Würmer hat?
Ein Wurmbefall einer Katze ist für den Tierbesitzer oft nicht leicht erkennbar. Es gibt eine Reihe von Symptomen, die darauf hindeuten, dass Ihre Katze Würmer haben könnte:
- Appetitlosigkeit
- Gewichtsverlust
- Erbrechen
- Durchfall
- generelle Schwäche
- aufgeblähter Bauch („Wurmbauch“)
- stumpfes Fell
- Juckreiz am Anus
- Würmer im Kot
Gerade bei Katzenjungen ist es wesentlich, einen Wurmbefall früh zu erkennen und die Katze zu entwurmen — denn dieser kann zu einer schlechten Entwicklung des Tieres führen und sogar lebensgefährlich sein! Bei jungen Tieren kann ein Wurmbefall oft am Verhalten festgestellt werden — das Katzenjunge wirkt apathisch und hat wenig Energie.
Schauen Sie sich das Fell Ihrer Katze genau an. Fehlt es ihm an Glanz? Ist es stumpf, wirkt es fahl? Dann könnte es sein, dass Ihre Katze an Würmern leidet. Auch Haarausfall am Rücken könnte darauf hindeuten. Der oben genannte „Wurmbauch“ (also ein kugelrunder Bauch) tritt dann auf, wenn der Wurmbefall schon fortgeschritten ist. Tasten Sie den Bauch Ihrer Katze nach Auffälligkeiten ab. Auch ein Blick ins Katzenklo kann aufschlussreich sein — denn eventuell sind im Kot der Katze Würmer sichtbar (das Gleiche gilt für Erbrochenes). Wenn Sie eines oder mehrere der genannten Symptome an Ihrer Katze erkennen, suchen Sie am besten gleich einen Tierarzt auf.
Was ist bei der Entwurmung der Katze zu beachten?
Wichtig ist, dass die Entwurmung der Katze auf die Wurmarten abgestimmt ist, welche die Katze befallen können. Der Tierarzt empfiehlt ein passendes Präparat.
Meistens handelt es sich bei Wurmkuren um Kombi-Präparate, die gegen Spulwürmer, Bandwürmer und Hakenwürmer gleichzeitig wirken.
Gut zu wissen:
Eine Wurmkur wirkt zwar nicht prophylaktisch, da sie lediglich innerhalb von etwa 24 Stunden die bereits im Körper vorhandenen Würmer und deren Eier eliminiert. Sie sollte jedoch in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden, um die Eier in ihrer Entwicklung zu hindern und die Ausbreitung des Wurmbefalls zu stoppen.
Leidet eine Katze unter einem drastischen Wurmbefall, der sich bereits im Kot bemerkbar macht, kann eine Wiederholung der Wurmkur nach vier Wochen notwendig sein. Alternativ sollten Katzenhalter beim Tierarzt eine Kotprobe einreichen, um den Erfolg der vorgenommenen Entwurmung der Katze zu kontrollieren.
Wie oft muss eine Entwurmung bei Katzen durchgeführt werden?
Wie oft eine Katze entwurmt werden sollte, hängt von mehreren Faktoren ab:
- ob und wie oft sie Auslauf erhält (vor allem unbeaufsichtigt)
- wie sie ernährt wird (z. B. erhöhtes Risiko durch rohes Fleisch)
- wie oft und wie eng sie in Kontakt zu anderen Katzen steht
In welchen Abständen die eigene Katze eine Wurmkur erhält, müssen Tierhalter also (am besten in Absprache mit einem Veterinärmediziner) individuell festlegen. Offizielle Empfehlungen darüber, wie oft man seine Katze entwurmen sollte, veröffentlicht die European Scientific Counsel Companion Animal Parasites (europäische Vereinigung der Fachleute für Parasiten bei Hund und Katze, kurz ESCCAP).
So sollen Hauskatzen, die keinen Auslauf erhalten, ein- bis zweimal jährlich entwurmt werden – und zusätzlich bei nachgewiesenem Wurmbefall. Bei Freigänger-Katzen liegt die Empfehlung bei monatlichen Entwurmungen oder alternativ monatlichen Wurmtests per Kotprobe, da sie häufig Vögel und Mäuse jagen und letztere hochgradig verwurmt sein können.
In Welchen Fällen ist eine zusätzliche Entwurmung sinnvoll?
In den folgenden Fällen sind zusätzliche Wurmkuren abseits der empfohlenen Entwurmungs-Intervalle möglich bzw. nötig:
- bei definitivem Befall (etwa durch Sichtung von Würmern in der Katzentoilette)
- bei Kontakt zu kranken Personen (vor allem mit geschwächtem Immunsystem)
- bei Flohbefall
Bei besonders hohem Hygienewunsch des Katzenhalters oder bei Kontakt zu immungeschwächten Menschen ist auch bei reinen Hauskatzen eine häufigere Entwurmung möglich, als von der ESCCAP angegeben.
Außerdem sollten Katzen nach einem Flohbefall entwurmt werden: Flöhe fungieren als Zwischenwirt für den sogenannten Gurkenkernbandwurm. Sind die Flöhe von dieser Wurmart befallen, übertragen sie diese auch auf die Katze. Daher ergibt es Sinn, die Anti-Floh-Maßnahmen nach einem Befall mit einer Wurmkur zu kombinieren.
Steht eine Impfung an und die Katze ist verwurmt, sollte unbedingt vorher eine Wurmkur vorgenommen werden. Der Wurmbefall kann das Immunsystem des Tieres so stark beeinträchtigen, dass die Impfung nicht korrekt wirkt.
Tipp:
Die Katzenkrankenversicherung von SantéVet enthält eine Vorsorgepauschale, welche Sie für Entwurmungen und Impfungen nutzen können.
Stellt der Wurmtest eine Alternative zur Entwurmung der Katze dar?
Einige Katzenbesitzer wünschen sich, auf die regelmäßigen Entwurmungen zu verzichten. Prinzipiell ist es möglich, statt einer Wurmkur einen Wurmtest vorzunehmen. Dabei gibt der Tierhalter beim Tierarzt eine Kotprobe der Katze ab, die anschließend im Labor auf Wurmeier untersucht wird.
Fällt der Test positiv aus, sind also Wurmeier vorhanden, verschreibt der Tierarzt eine Wurmkur. Ist die Probe allerdings negativ, heißt das nicht unbedingt, dass tatsächlich kein Wurmbefall vorliegt. Es ist möglich, dass in der einzelnen Probe keine Eier vorhanden waren und der Test falsch negativ ausfällt.
Um diesem Zufall entgegenzuwirken, sollten Katzenhalter stets eine Sammelprobe abgeben, die aus Kotproben besteht, die er an drei aufeinanderfolgenden Tag gesammelt hat. In der Zeit zwischen den Wurmtests ist es dennoch möglich, dass die Katze Wurmeier aufnimmt, diese ausscheidet und damit infektiös für andere Katzen, Hunde oder den Menschen ist.
Ob und wie oft eine Wurmkur gegen Würmer der Katze verabreicht wird oder ob diese teilweise durch Kotproben-Untersuchungen ersetzt werden, entscheiden Tierhalter am besten in Absprache mit dem Veterinärmediziner. So sorgen diese dafür, dass die eigene Katze ein möglichst gesundes, wurmfreies Leben führt und auch für andere Tiere und Menschen keine Infektionsquelle darstellt.