Hundeernährung: Darauf kommt es an

Eine gesunde Ernährung ist die Basis für die Gesunderhaltung und das Wohlbefinden unserer Haustiere. Kaum ein Thema wird so heiß und kontrovers diskutiert wie die Frage, welche Form der Hundeernährung am besten geeignet ist. Wir möchten Ihnen in diesem Artikel einen Überblick geben bezüglich verschiedener Ernährungskonzepte und die häufigsten Fragen beantworten. Weitere interessante Artikel zum Thema finden Sie in unserem Hunderatgeber.

Trockenfutter in Fressnapf
In manchen Lebensphasen des Hundes, wie während des Wachstums, ist eine spezielle Ernährung erforderlich. - Pixabay

Welche Ernährungskonzepte gibt es?

In der Hundeernährung haben sich mittlerweile verschiedene Fütterungskonzepte mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen etabliert. Die richtige Wahl des Fütterungskonzepts für Ihren Hund ist entscheidend für seine Gesundheit und Wohlbefinden. Es gibt verschiedene Ansätze, die individuell auf die Bedürfnisse Ihres vierbeinigen Freundes abgestimmt werden können.

Ernährung mit Fertigfutter

Handelsübliche Alleinfuttermittel sind definitionsgemäß als alleinige Nahrungsquelle für die jeweilige Tierart geeignet: Ihre Zusammensetzung garantiert die Abdeckung mit allen notwendigen Nährstoffen. Fertigfuttermittel sind demzufolge eine einfache und sichere Methode, den Hund bedarfsdeckend zu ernähren.

Zu beachten ist, dass Alleinfuttermittel ohne eine anderweitige Deklaration auf ausgewachsene, normalgewichtige, gesunde Hunde mit durchschnittlichem Aktivitätslevel zugeschnitten sind. Qualitativ hochwertige Produkte sind auch frei von problematischen Zusatzstoffen. Bestimmte Hundekrankheiten erfordern hingegen eine spezielle Diät. Zu diesem Zweck werden verschiedene Ditätfuttermittel angeboten. Ihre Tierarztpraxis kann Ihnen sicherlich einen Hersteller empfehlen, der das richtige Futter für Ihren Hund anbietet.

Selber gesundes Fressen kochen

Einige Besitzer stellen das Futter für ihren Hund komplett selber zusammen, um ihm möglichst frische Mahlzeiten zu liefern und die volle Kontrolle über deren Zusammensetzung zu behalten. Als Zutaten kommen alle Futter- und Lebensmittel infrage, die von dem Hund gut vertragen werden. Voraussetzungen sind eine sorgfältige Recherche und professionelle Rationsberechnung, um die ausreichende Zufuhr aller essentiellen Nährstoffe zu gewährleisten.

BARF-Futter für Hunde

BARF (biologisch artgerechte Rohfütterung) bezeichnet eine Ernährung mit rohem Fleisch, Gemüse, Obst und Getreide sowie Innereien und Knochen. Barfen kommt der natürlichen Ernährungsweise am nächsten, birgt allerdings auch Risiken. Dazu gehören die mögliche Belastung mit Parasiten und Krankheitserregern sowie das Verschlucken größerer Knochenstücke.

Der Besitzer sollte sich daher vor dem Barfen sehr umfangreich informieren und von einem Fachmann beraten lassen.

Schon gewusst?
Ein Spezialist für Hundeernährung trägt den Titel Fachtierarzt für Tierernährung und Diätetik.

Können Hunde vegetarisch oder vegan ernährt werden?

Die vegetarische oder vegane Ernährung von Hunden ist möglich, erfordert jedoch eine sorgfältige Planung, um sicherzustellen, dass alle wichtigen Nährstoffe abgedeckt sind. Hunde sind von Natur aus Fleischfresser, aber aus ethischen Gründen entscheiden sich einige Tierhalter:innen für eine pflanzliche Ernährung.

Es ist jedoch entscheidend, dies in Absprache mit einem Tierarzt oder einer Tierärztin zu tun, um eine ausgewogene Ernährungsstrategie zu entwickeln und sicherzustellen, dass der Hund alle benötigten Proteine, Vitamine und Mineralstoffe erhält. Eine unsachgemäße Umstellung kann zu Mangelerscheinungen führen. Erfahren Sie in unserem Artikel mehr über die richtige vegetarische oder vegane Ernährung für Ihren Hund und lassen Sie sich tierärztlich individuell beraten.

Häufige Fragestellungen bei der Hundeernährung

Vor allem Anfängern in der Hundehaltung stellen sich oft ganz grundlegende Fragen zum Thema Hundeernährung. Der Wolf ernährt sich nur von Fleisch, seine Nachfahren haben sich aber den neuen Lebensumständen angepasst.

Trockenfutter oder Nassfutter?

Immer wieder wird darüber diskutiert, ob Trockenfutter oder Nassfutter für Hunde besser geeignet ist. Generell ist Nassfutter für Hunde natürlicher und gewährleistet eine reichliche Flüssigkeitsaufnahme. Davon profitieren insbesondere Tiere, die wenig trinken.

Zudem hat Nassfutter erheblich mehr Volumen, wodurch es bei einem vergleichsweise geringen Energiegehalt für eine gute Füllung des Magens sorgt. Es ist leicht verdaulich und kann besonders für Hunde mit Zahnproblemen oder ältere Tiere empfohlen werden. Die saftige Konsistenz macht es auch für wählerische Esser attraktiv.

Trockenfutter eignet sich hingegen gut als Leckerli und Belohnungshäppchen aus der Hand. Wird es als Hauptnahrungsmittel verwendet, kann es vor dem Verfüttern in Wasser eingeweicht werden. Trocken fördert es die Zahngesundheit, da das Kauen die Bildung von Zahnbelag reduziert. Trockenfutter ist oft energiereicher und kann für Hunde geeignet sein, die eine ausgewogene Ernährung benötigen.

Wie viele Mahlzeiten pro Tag?

Wie oft man Hunde füttern sollte, hängt von ihrem Alter, Gesundheitszustand und der Empfindlichkeit ihres Verdauungstrakts ab. Bis zum Alter von sechs Monaten sollten Welpen viermal täglich Futter bekommen, anschließend genügen bis zum Erreichen des Erwachsenenalters drei Mahlzeiten täglich.

Erwachsene Hunde können theoretisch an eine Mahlzeit pro Tag gewöhnt werden, viele profitieren dennoch von zwei bis drei Fütterungen täglich. Dadurch wird der Magen weniger stark belastet und möglicherweise die Gefahr einer Magendrehung gesenkt. Dies ist vor allem bei großen Rassen relevant.

Wie viel Futter braucht ein Hund?

Allgemeine Zahlenangaben sind in Bezug auf die Futtermenge schwierig, da der Energiebedarf des Hundes von mehreren Faktoren abhängt:

  1. Alter
  2. Rasse
  3. Aktivität und Temperament
  4. Individueller Stoffwechsel
  5. Gesundheitsstatus
  6. Umgebungstemperatur
  7. Kastration

Von größerer Relevanz als die Empfehlung des Futterherstellers ist daher die Gewichtsentwicklung des individuellen Hundes. Durch regelmäßiges Wiegen und Notieren des Körpergewichts behält der Besitzer den Überblick.

Langfristige, unerklärliche Gewichtsabnahmen sollten nicht blindlings durch größere Futtermengen kompensiert, sondern tierärztlich abgeklärt werden: Oft stecken Krankheiten dahinter.

Umgekehrt sollte die empfohlene Futtermenge nicht einfach reduziert werden, wenn der Hund abnehmen soll: Mitunter wird die notwendige Nährstoffzufuhr dann unterschritten. Besser ist der Umstieg auf ein spezielles Diätfuttermittel zur Gewichtsreduktion.

Was darf ein Hund nicht essen?

Damit Ihr pelziger Begleiter gesund bleibt, ist es wichtig zu wissen, welche Lebensmittel für Hunde giftig oder gefährlich sein können. Hier ist eine informative Übersicht, um Ihnen zu helfen, eine sichere Umgebung für Ihren Hund zu schaffen.

  1. Schokolade: Schokolade enthält Theobromin, eine Substanz, die für Hunde toxisch ist. Dunkle Schokolade hat einen höheren Theobromingehalt und kann ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen, einschließlich Herzprobleme und Nervenschäden.
  2. Zwiebeln und Knoblauch: Zwiebeln und Knoblauch können schwere Blutarmut bei Hunden verursachen. Sowohl roh als auch gekocht sollten diese Lebensmittel vermieden werden, da sie Allium-Verbindungen enthalten, die für Hunde schädlich sind.
  3. Trauben und Rosinen: Trauben und Rosinen können bei Hunden zu Nierenversagen führen. Da selbst geringe Mengen gefährlich sein können, ist es ratsam, sie komplett aus der Hundeernährung zu verbannen.
  4. Avocado: Avocado enthält Persin, eine Substanz, die für Hunde in großen Mengen giftig sein kann. Es kann zu Magen-Darm-Problemen führen und das Herz-Kreislauf-System beeinträchtigen.
  5. Alkohol: Alkohol jeglicher Art ist äußerst gefährlich für Hunde. Es kann zu Erbrechen, Atembeschwerden, Koma und sogar zum Tod führen. Halten Sie alkoholische Getränke außer Reichweite Ihres Hundes.
  6. Kaffee und koffeinhaltige Produkte: Koffein kann für Hunde ähnlich wie für Menschen toxisch sein. Es kann zu Herzrasen, Muskelzittern und in extremen Fällen zum Tod führen. Vermeiden Sie den Zugang zu Kaffee, Tee und koffeinhaltigen Snacks.

Indem Sie sich bewusst über gefährliche Lebensmittel informieren und sicherstellen, dass diese außer Reichweite sind, können Sie dazu beitragen, ernsthafte Gesundheitsprobleme zu verhindern.

Sonderfälle der Hundeernährung

Bestimmte Hundekrankheiten und -lebensphasen erfordern spezielle Anpassungen in der Ernährung. Im Folgenden sind einige typische Fälle zusammengefasst.

Was ist das beste Futter für Hunde im Wachstum?

Welpen und junge Hunde reagieren besonders empfindlich auf eine Unter- oder Überversorgung mit Nährstoffen sowie Energie. Ein Ernährungsplan für Welpen berücksichtigt das exakte Alter, die Rasse, die Größe und das aktuelle Gewicht des individuellen Hundes.

Generell sollte Futter für wachsende Hunde reich an Kalzium, Phosphor und leichtverdaulichen Proteinen sein. Wachstumskurven helfen bei der Beurteilung, ob die Größe des Welpen altersgerecht ist: Eine zu reichhaltige Fütterung hat oftmals ein überdurchschnittlich schnelles Wachstum mit Skelettentwicklungsschäden zur Folge.

Wie ernähren Sie trächtige und säugende Hündinnen?

Während der Trächtigkeit haben Hündinnen einen moderat erhöhten Bedarf an Energie, Eiweiß, Kalzium und Phosphor. Das Wachstum und die ausreichende Knochenmineralisation der Feten müssen gewährleistet sein. Allerdings sollte insbesondere der Energiebedarf nicht überschätzt werden, da Übergewicht zum Zeitpunkt der Geburt unbedingt zu vermeiden ist.

Tipp: Erst ab der fünften Trächtigkeitswoche besitzt die Hündin einen um 20 bis 25 Prozent erhöhten Energiebedarf.

Während der Säugezeit hingegen ist der Energiebedarf des Muttertieres stark erhöht. Die gewohnte Energiemenge sollte abhängig von der Welpenzahl wie folgt erhöht werden:

  • Bis zu drei Welpen: 2x
  • Vier bis sechs Welpen: 3x
  • Mehr als sechs Welpen: 4x bis unbegrenzt

Auch der Bedarf an Protein und Calcium sind während der Säugephase deutlich erhöht.

Was sollten kranke Hunde täglich essen?

Der Energie- und Nährstoffbedarf kranker Hunde kann sehr stark von dem gesunder Tiere abweichen. Diese Auflistung enthält nur eine Auswahl von Erkrankungen und damit verbundenen Ernährungsempfehlungen:

  • Lebererkrankungen: Niedriger Fettgehalt, reduzierter Proteingehalt, hoher Anteil verzweigtkettiger Aminosäuren, erhöhter Rohfasergehalt, komplexe Kohlenhydrate, Zusatz von Antioxidantien
  • Niereninsuffizienz: Hoher Flüssigkeitsgehalt, reduzierter Phosphor-, Natrium- und Proteingehalt, hohe Eiweißqualität, erhöhter Energiegehalt
  • Pankreatitis (Entzündung der Bauchspeicheldrüse des Hundes): Hohe Verdaulichkeit, niedriger Protein- und Fettgehalt, sehr hohe Eiweißqualität, Zusatz von Vitamin B12, A, D, E, K und Folsäure, mehrere Mahlzeiten täglich

Die Kosten tiermedizinischer Behandlungen Ihres Hundes können Sie sich mit der Hundekrankenversicherung von SantéVet zurückerstatten lassen.

Mittlerweile bietet die Futtermittelindustrie geeignetes Diät- und Aufbaufutter für nahezu jedes Krankheitsbild an, um den speziellen Ansprüchen betroffener Hunde gerecht zu werden.

Schon gewusst?

Eine mögliche Ursache für die sogenannte sekundäre Epilepsie beim Hund sind Störungen des Leberstoffwechsels.

Getreidefreie Hundefütterung im Detail

Immer mehr Hundebesitzer:innen entscheiden sich für getreidefreie Ernährung, um den individuellen Bedürfnissen ihrer Vierbeiner gerecht zu werden. Hier werfen wir einen genaueren Blick darauf, warum getreidefreies Hundefutter eine beliebte Wahl ist und wie es funktioniert.

  1. Warum getreidefrei? Getreidefreies Hundefutter basiert auf der Idee, dass Hunde als Fleischfresser in der Natur weniger Zugang zu Getreide hatten. Einige Hunde vertragen Getreide schlecht oder reagieren allergisch darauf. Die Umstellung auf getreidefreies Futter kann Verdauungsprobleme minimieren und die Gesundheit der Haut fördern.
  2. Proteinreiche Alternativen: Getreidefreies Futter setzt oft auf alternative Proteinquellen wie Fleisch, Fisch und Gemüse. Diese hochwertigen Proteine liefern die essentiellen Aminosäuren, die für den Muskelaufbau und die allgemeine Gesundheit Ihres Hundes wichtig sind.
  3. Glutenfrei und allergenarm: Da getreidefreies Hundefutter in der Regel glutenfrei ist, eignet es sich gut für Hunde mit Glutenintoleranz oder Allergien. Dies kann dazu beitragen, Hautirritationen, Juckreiz und Magen-Darm-Beschwerden zu reduzieren.
  4. Gewichtsmanagement: Getreidefreies Futter kann eine gute Option für Hunde sein, die an Übergewicht leiden oder anfällig für Gewichtszunahme sind. Die proteinreiche Zusammensetzung fördert das Sättigungsgefühl und unterstützt gleichzeitig den Muskelaufbau.

Getreidefreies Hundefutter kann eine ausgezeichnete Wahl sein, um die individuellen Bedürfnisse Ihres Hundes zu erfüllen. Die sorgfältige Auswahl hochwertiger Zutaten und die Berücksichtigung der spezifischen Ernährungsbedürfnisse spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Herausgegeben von

Martin Walter